Antriebsschwinge vs Eingelenker vs viergelenk

Also ich bin jahrelang ein Garry Fisher Level Betty gefahren, Antriebsschwinge mit 120mm. Habe keinen großen Unterschied zwischen sitzen und stehenden Fahren gespürt. Rock hat einen Freerider als Antriebsschwinge gebaut und der soll richtig gut gewesen sein. (Bild siehe oben)
Das sterben dieses Systems ist de schlechten Presse zu verdanken. Für die Hersteller sind mehr Lager natürlich auch ganz interessant.
MfG Matthias
 
Hallo Sledgehammer,

also kannst du es nicht bestätigen, dass die Federung im stehen nicht mehr funktioniert? Was meinst du damit, für die Hersteller sind mehr Lager interessant? Mehr Verschleiss?
 
Richtig, mehr Lager mehr Verschleiß mehr Reparaturkosten. Wieso soll denn die Antriebsschwinge im stehen nicht funktionieren, der Kraft ist es doch egal auf welcher Seite man vom Gelenk steht, wenn man mal von den Kleins mit dem extrem hohen Drehpunkt mal absieht.
 
Hallo Sledgehammer42,

ich hab das Problem jetzt so gelöst, dass ich die Getriebebox im Rahmen integriert habe und an der Ausgangsachse des Getriebes das Gelenk montiert habe. Das hat den Vorteil, dass der Abstand zwischen Ausgangsachse und Hinterradachse sich nicht verändert, es also keinen Pedalrückschlag geben kann und das Gewicht des Fahrers doch im Hauptrahmen ist, anstatt in der Schwinge. Und Antrieb erfolgt mittels Zahnrädern anstatt Kette.
 
Richtig, mehr Lager mehr Verschleiß mehr Reparaturkosten. Wieso soll denn die Antriebsschwinge im stehen nicht funktionieren, der Kraft ist es doch egal auf welcher Seite man vom Gelenk steht, wenn man mal von den Kleins mit dem extrem hohen Drehpunkt mal absieht.
je nach lage des drehpunkts wird die antriebsschwinge im stehen schon noch funktionieren, dass problem ist wohl eher, dass fahrwerke mit antriebsschwinge im sitzen als auch im stehen sehr zum wippen neigen. da hilft nur ein dämpfer lockout, was wiederum am mtb wenig sinn macht. mit offenem dämpfer klappt das fahrwerk in sich zusammen. wird schon einen grund haben, warum heute fahrwerke lieber mehr auf anti squat denn auf geringstmöglichen pedalrückschlage optimiert werden. wippen ist deutlich lästiger als pedalrückschlag in geringem ausmasse...
 
ja, stimmt wippen ist viel lästiger als minimaler Pedalrückschlag. Deshalb halte ich Dämpferlockout für sinnvoll.
 
Was will mir der Verfasser damit sagen? Außer das das der Rahmen im erste Bild des Video durch das Gelenk in Punkt G in sich zusammenfallen wird (sich eine neue Gleichgewichtslage sucht).
Mfg Matthias
Das sollte nur deiner Fortbildung dienen.Du sollst freischneiden üben. Ich geb zu das Video ist nicht sonderlich toll. Hab aber auch nur 3 sekunden gegoogelt. Wenn du dich bissl in die Mechanik einarbeitest, kannst du genau berechnen, wei sich ein Rahmen samt hinterbau bei Belastung verhält. Dann bräuchtest du nicht nachfragen, ob eine Antriebsschwinge nur im Sitzen federt. Wenn du das nämlich fragen musst, solltest du dich erst mal mit Stift und Papier hinsetzten und dich bissl mit Mechanik beschäftigen. Oder natürlich einfach drauf losbauen. Alla Trial and Error Prinzip. Macht auch Spaß, ist allerdings nicht sonderlich zielführend.
 
hallo,

ich wollt nochmal auf dieses Thema zurückommen. Und zwar kennt ihr das VPP-System? Es wird bei den Santa Cruz bikes verwendet.

VPP (Virtual Pivot Point) bedeutet so viel wie „virtueller Drehpunkt“. Zwischen Kettenstrebe und Rahmen liegen zwei Lager dicht beieinander.

Dadurch entsteht ein imaginärer Drehpunkt, um den sich das Hinterrad beim Einfedern dreht. Zwei weitere Lager befinden sich an der Dämpferanlenkung.

Diese Bauweise reduziert das Wippen beim Pedalieren im Wiegetritt auf ein Minimum.

Jetzt die Frage: Wäre eine Kombination von VPP mit Antriebsschwinge vielleicht die Lösung um ein Bike zu konstruieren, welches beim pedalieren nicht wippt, keinen Pedalrückschlag hat, auch beim fahren im stehen nicht verhärtet und trotzdem sehr sensibel anspricht bei Fahrbahnunebenheiten?

Unten mal ein Bild von einem Rahmen mit VPP
 

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Jetzt die Frage: Wäre eine Kombination von VPP mit Antriebsschwinge vielleicht die Lösung um ein Bike zu konstruieren, welches beim pedalieren nicht wippt, keinen Pedalrückschlag hat, auch beim fahren im stehen nicht verhärtet und trotzdem sehr sensibel anspricht bei Fahrbahnunebenheiten?

so wie beim Maverick Monolink oder GT i-drive?

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GT--FMMS-IDRIVE30.jpg
 
ja, so ähnlich wie beim GT. Will nämlich anstatt Kette eine Kardanwelle als Antrieb nehmen. Und da geht nur die Antriebsschwinge. Bei der Kombination Antriebsschwinge + VPP erhoffe ich mir das kein wippen mir zustande kommt, wenn man in die Pedale tritt oder sogar im wiegetritt fährt.

Mal schaun, obs funktioniert
 
Das ist ein sehr interessanter Faden und die meisten Beiträge haben ein hohes Niveau. Allen, die Beiträge verfaßt haben, ein ziemlich großes Dankeschön.

MfG EmilEmil
 
ja, so ähnlich wie beim GT. Will nämlich anstatt Kette eine Kardanwelle als Antrieb nehmen. Und da geht nur die Antriebsschwinge. Bei der Kombination Antriebsschwinge + VPP erhoffe ich mir das kein wippen mir zustande kommt, wenn man in die Pedale tritt oder sogar im wiegetritt fährt.

Mal schaun, obs funktioniert

Monolink und i-drive sind eine Kombination aus Antriebsschwinge und VPP. Bei beiden Systemen "wandert" das Tretlager mit der Federbewegung, weshalb das mit einer Kardanwelle nicht funktionieren wird. Zudem spielt die Wechselwirkung im Antrieb (durch den Kettenzug) eine entscheidende Rolle im VPP-System. Wenn du also den Antrieb komplett in den Hinterbau legst um den Abstand zwischen Tretlager und Hinterrad konstant zu halten, und vorne eine "VPP-Hebelei" einbaust, dann wird das Ding trotzdem rumwippen!

Kardanwelle hat sich ja auch nicht sooooo sehr durchgesetzt. Aber interessant und von den Anforderungen vergleichbar sind die vollgefederten MTBs mit Pinion Getriebeschaltung und Zahnriemen. Da kenne ich allerdings nur Rahmen mit Riemenspanner oder eben Antriebsschwinge. Das hier z.B.:

large_Mi-TechEpsilon3von19.jpg
 
Dann werd ich die Schwinge doch wieder an der Ausgangswelle des Getriebes plazieren(Eingelenker). Muss dann aber was finden, dass das wippen unterdrückt.

Die Kombination aus Eingelenker und VPP könnte die Lösung sein.
 
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Dann werd ich die Schwinge doch wieder an der Ausgangswelle des Getriebes plazieren(Eingelenker). Muss dann aber was finden, dass das wippen unterdrückt.

Die Kombination aus Eingelenker und VPP könnte die Lösung sein.

Also auf deine Konstruktion bin ich ja echt gespannt. Aus welchem Material baust du denn? Baust du das Getriebe auch selbst? denn ich habe mich auch schon mit Pinion-Getriebe-Fully beschäftigt, und dort ist es definitv nicht möglich den Schwingendrehpunkt auf der Ausgagswelle zu plazieren. Mit Effigear schaut das schon wieder anders aus.

Hier mal mein Faden bei dem ich mich mit Kinematik in Verbindung mit Getriebe das erste mal auseinandergesetzt habe.
https://www.mtb-news.de/forum/t/fully-mit-pinion-welches-hinterbaukonzept.859601/


Gruss Stefan
 
Hallo Stefan,
zu Frage 1: Ich baue das Bike komplett aus Robienenholz. Das ist ein sehr hartes Holz.

zu Frage 2: Ja, auch das Getriebe baue ich selbst. Ein 5-Gang Getriebe. Nur so ist es möglich, den Schwingendrehpunkt auf der Ausgangswelle zu plazieren. Und auch Federgabel, Dämpfer, Bremsen, Laufräder baue ich selbst(auch aus Holz).
 
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