Nach dem Mittagessen brechen wir direkt auf. Wie gesagt, wir haben heute nicht allzu viel Zeit und bewegen uns auch immerhin noch auf einer Höhe von 2580 m. Wir kommen zügig vorwärts, in einer Landschaft, die wieder stark an zuhause erinnert. Geprägt von Nadelwäldern.
Wieder müssen wir das Flußbett queren. Zumindest hat es den Anschein, denn Ramesh biegt zielstrebig vom Weg ab und führt uns direkt rein.
Die vielen Seitenarme sind leider zu tief, als das man trockenen Fußes durchfahren könnte und so heißt es wieder Schuhe aus, Strümpfe aus. Ich hab aber überhaupt keine Lust dazu und begebe mich auf Wanderschaft, in der Hoffnung, doch irgendwo eine Möglichkeit zu finden, die es mir erlaubt, die Schuhe anzubehalten. Weiter oberhalb des Flußlaufs kann ich einen quergelegten Baumstamm entdecken, den auch einer meiner Mitfahrer erspät hat. Allerdings ist das ne ziemlich heikle und glitschige Angelegenheit und so entscheide ich mich dagegen, trotz der erfolgreichen Demonstration meines Kollegen.
Nasse Füße! by Toralf von
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(nein, das war sie nicht!! das wäre ja pipi gewesen
)
da mussten wir durch by Toralf von
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Markus hat indessen festgestellt, dass man einfach dem normalen Weg hätte weiter folgen müssen. Ein Stück den Flußlauf weiter, quert eine Hängebrücke das Flußbett. Wir entschließen uns, zusammen mit einem weiteren Unwilligen, wieder zurück und "außenrum" zu fahren. Geht super und wir treffen gerade wieder auf die Truppe, als die PantherKuh "leicht" angesäuert seine Socken auswringt. Man munkelt, er habe irgendwann die Faxen dicke gehabt und sein full speed durch die Flüsschen gefahren, rechts und links moses-like meterhohe Wasserwände aufschleudernd!
Wir fahren weiter und queren ein paar hundert Meter weiter erneut den Fluß. Diesmal aber gleich über eine Brücke!
iwwer die Brick by Toralf von
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Dann geht's erstmal über einen recht schönen Trail bergab....und gleich darauf wieder steil bergan ins mittelalterliche Khobang. OH MANN!
Genau mit diesen Worten mach ich meiner Begeisterung darüber Luft, was für Erheiterung weiter vorne im Feld führt, wo man das noch sehr deutlich vernehmen konnte!
Ich muß aber schnell einsehen, dass sich der Anstieg gelohnt hat. Wir fahren nämlich durch das Dorf durch und haben kurz darauf einen traumhaften Blick auf den höchsten der zum Annapurna-Massiv gehörenden Gipfel, auf Annapurna I
Annapurna I von
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Annapurna I von
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Annapurna I von
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Wir knipsen uns die Finger wund und Peer, der einfach nur völlig begeistert von unserem unfassbaren Glück, das wir von Anbeginn auf der Runde hatten (wir haben wirklich alle 8000er, die man sehen kann gesehen
) ist, fährt die ganz großen Geschütze auf. Es ist mir immer noch ein Rätsel, wo er das auf einmal hergezaubert hat...
was schleppt denn der alles mit? von
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Kurz darauf erreichen wir dann auch das tiefste Tal der Welt, welches auf 2540 m über dem Meeresspiegel liegt, aber eingerahmt ist vom Gipfel des Dhaulagiri (8167m) im Westen und dem des Annapurna (8091m) im Osten. Wobei diese beiden Gipfel gerade mal 35 km von einander entfernt sind an dieser Stelle.
Auch hier
bremsen wir nochmal und knipsen eifrig
wer macht das beste foto? von
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Dann haben wir's aber wirklich eilig und endlich geht's dann auch bergab.
Die Piste ist ziemlich verblockt und sehr sandig und weil trocken auch sehr staubig. Wir lassens ordentlich laufen. Doch ab und an, wenn der Vordermann ein Sandloch durchfährt, ist man selbst fast blind unterwegs, der Boden ist dann kurz überhaupt nicht mehr erkennbar. Aber wir haben eine Menge Spaß.
Bei Ortsdurchfahrten muß man allerdings höllisch aufpassen, dass einem nicht ein aufgeschrecktes Huhn ins Rad flattert. Das zwingt uns mehr als einmal, vom Gas zu gehen.
Nach einem kurzen Stopp an einem Check-Point, wo Ramesh schnell die Stempel abholt geht es dann in rascher Fahrt durch die nun wieder urwüchsige Landschaft, wie wir sie auch zu Beginn der Runde hatten
runter nach Tato Pani von
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weiter nach Tatopani, was soviel heißt wie "heißes Wasser", was wiederum zurückzuführen ist, auf das hiesige Vorkommen von Thermalquellen.
Dort angekommen genehmigen wir uns erstmal was frisches zu trinken.
Ramesh nimmt uns erstmal die Hoffnung auf eine heiße Dusche, die wir bitter nötig hätten.
angestaubt by PantherKuh von
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Die einzige Möglichkeit (und selbst die ist unsicher) ist ein seperater Raum außerhalb, kostet Geld und ist abgeschlossen.
Grummel, kann ja wohl nicht sein. Nennt sich Tatopani und hat dann kein heißes Wasser in der Leitung. Kann man die wegen Irreführung verklagen?
Etwas geknickt beziehen wir unsere Zimmer. Ich teile meins heute mit PantherKuh und darf als erstes unter die Dusche.
Den Kaltwasserhahn fass ich erst gar nicht und dreh stattdessen den Heißwasserhahn volle Pulle auf. Heraus kommt ein Rinnsal, dass aber tatsächlich nach einiger Zeit warm wird und zwar richtig WARM! Ich bin ganz begeistert und wasch mir erstmal die Haare!!
Die Begeisterung im Nachbarzimmer, wir können uns exzellent durch die Wände unterhalten
, ist noch etwas verhalten, da dort offensichtlich erstmal überhaupt kein Wasser aus der Leitung kommt. Aber auch das reguliert sich irgendwann und so erscheinen wir alle kurz darauf blitzsauber zum Abendessen.
Dort sorgt im Laufe des Abends die Kellnerin nochmal für Erheiterung, als sie zunächst mit einem Kamm im Haar (aber nicht kunstvoll mit eingeflochten, wie man das vermuten mag, sondern einfach wie dort abgelegt) am Tisch erscheint. Kurz darauf nimmt sie eine Bestellung mit der Zahnbürste (mit Schaum) im Mund entgegen. Das aus der Hose hängende Toilettenpapier, was wir als Krönung dazufantasiert haben, erspart sie uns allerdings....