Around Annapurna - Ein atemberaubendes Erlebnis

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Re: Around Annapurna - Ein atemberaubendes Erlebnis
Kagbeni....
Und habt ihr euch gegenüber auf den Aussichtspunkt hochgequält?^^

Sorry, ich bin ich jetzt gar nicht drauf eingegangen. Ich weiß aber auch nicht genau, von welchem Aussichtspunkt du sprichst? Wir haben uns an dem Tag ständig irgendwo hochgequält...erstaunlich, wo wir doch so viele hm bergab vor uns hatten...;)
 
Nach dem Mittagessen brechen wir direkt auf. Wie gesagt, wir haben heute nicht allzu viel Zeit und bewegen uns auch immerhin noch auf einer Höhe von 2580 m. Wir kommen zügig vorwärts, in einer Landschaft, die wieder stark an zuhause erinnert. Geprägt von Nadelwäldern.
Wieder müssen wir das Flußbett queren. Zumindest hat es den Anschein, denn Ramesh biegt zielstrebig vom Weg ab und führt uns direkt rein.
Die vielen Seitenarme sind leider zu tief, als das man trockenen Fußes durchfahren könnte und so heißt es wieder Schuhe aus, Strümpfe aus. Ich hab aber überhaupt keine Lust dazu und begebe mich auf Wanderschaft, in der Hoffnung, doch irgendwo eine Möglichkeit zu finden, die es mir erlaubt, die Schuhe anzubehalten. Weiter oberhalb des Flußlaufs kann ich einen quergelegten Baumstamm entdecken, den auch einer meiner Mitfahrer erspät hat. Allerdings ist das ne ziemlich heikle und glitschige Angelegenheit und so entscheide ich mich dagegen, trotz der erfolgreichen Demonstration meines Kollegen.


Nasse Füße! by Toralf von *monesi* auf Flickr

(nein, das war sie nicht!! das wäre ja pipi gewesen :D)


da mussten wir durch by Toralf von *monesi* auf Flickr

Markus hat indessen festgestellt, dass man einfach dem normalen Weg hätte weiter folgen müssen. Ein Stück den Flußlauf weiter, quert eine Hängebrücke das Flußbett. Wir entschließen uns, zusammen mit einem weiteren Unwilligen, wieder zurück und "außenrum" zu fahren. Geht super und wir treffen gerade wieder auf die Truppe, als die PantherKuh "leicht" angesäuert seine Socken auswringt. Man munkelt, er habe irgendwann die Faxen dicke gehabt und sein full speed durch die Flüsschen gefahren, rechts und links moses-like meterhohe Wasserwände aufschleudernd!:eek:

Wir fahren weiter und queren ein paar hundert Meter weiter erneut den Fluß. Diesmal aber gleich über eine Brücke!


iwwer die Brick by Toralf von *monesi* auf Flickr

Dann geht's erstmal über einen recht schönen Trail bergab....und gleich darauf wieder steil bergan ins mittelalterliche Khobang. OH MANN!
Genau mit diesen Worten mach ich meiner Begeisterung darüber Luft, was für Erheiterung weiter vorne im Feld führt, wo man das noch sehr deutlich vernehmen konnte!

Ich muß aber schnell einsehen, dass sich der Anstieg gelohnt hat. Wir fahren nämlich durch das Dorf durch und haben kurz darauf einen traumhaften Blick auf den höchsten der zum Annapurna-Massiv gehörenden Gipfel, auf Annapurna I


Annapurna I von *monesi* auf Flickr


Annapurna I von *monesi* auf Flickr


Annapurna I von *monesi* auf Flickr

Wir knipsen uns die Finger wund und Peer, der einfach nur völlig begeistert von unserem unfassbaren Glück, das wir von Anbeginn auf der Runde hatten (wir haben wirklich alle 8000er, die man sehen kann gesehen :daumen:) ist, fährt die ganz großen Geschütze auf. Es ist mir immer noch ein Rätsel, wo er das auf einmal hergezaubert hat...:confused:


was schleppt denn der alles mit? von *monesi* auf Flickr

Kurz darauf erreichen wir dann auch das tiefste Tal der Welt, welches auf 2540 m über dem Meeresspiegel liegt, aber eingerahmt ist vom Gipfel des Dhaulagiri (8167m) im Westen und dem des Annapurna (8091m) im Osten. Wobei diese beiden Gipfel gerade mal 35 km von einander entfernt sind an dieser Stelle.

Auch hier bremsen wir nochmal und knipsen eifrig


wer macht das beste foto? von *monesi* auf Flickr

Dann haben wir's aber wirklich eilig und endlich geht's dann auch bergab.
Die Piste ist ziemlich verblockt und sehr sandig und weil trocken auch sehr staubig. Wir lassens ordentlich laufen. Doch ab und an, wenn der Vordermann ein Sandloch durchfährt, ist man selbst fast blind unterwegs, der Boden ist dann kurz überhaupt nicht mehr erkennbar. Aber wir haben eine Menge Spaß.
Bei Ortsdurchfahrten muß man allerdings höllisch aufpassen, dass einem nicht ein aufgeschrecktes Huhn ins Rad flattert. Das zwingt uns mehr als einmal, vom Gas zu gehen. :)

Nach einem kurzen Stopp an einem Check-Point, wo Ramesh schnell die Stempel abholt geht es dann in rascher Fahrt durch die nun wieder urwüchsige Landschaft, wie wir sie auch zu Beginn der Runde hatten


runter nach Tato Pani von *monesi* auf Flickr

weiter nach Tatopani, was soviel heißt wie "heißes Wasser", was wiederum zurückzuführen ist, auf das hiesige Vorkommen von Thermalquellen.

Dort angekommen genehmigen wir uns erstmal was frisches zu trinken.
Ramesh nimmt uns erstmal die Hoffnung auf eine heiße Dusche, die wir bitter nötig hätten.:eek:


angestaubt by PantherKuh von *monesi* auf Flickr

Die einzige Möglichkeit (und selbst die ist unsicher) ist ein seperater Raum außerhalb, kostet Geld und ist abgeschlossen. :rolleyes:
Grummel, kann ja wohl nicht sein. Nennt sich Tatopani und hat dann kein heißes Wasser in der Leitung. Kann man die wegen Irreführung verklagen?
Etwas geknickt beziehen wir unsere Zimmer. Ich teile meins heute mit PantherKuh und darf als erstes unter die Dusche.
Den Kaltwasserhahn fass ich erst gar nicht und dreh stattdessen den Heißwasserhahn volle Pulle auf. Heraus kommt ein Rinnsal, dass aber tatsächlich nach einiger Zeit warm wird und zwar richtig WARM! Ich bin ganz begeistert und wasch mir erstmal die Haare!!:daumen:
Die Begeisterung im Nachbarzimmer, wir können uns exzellent durch die Wände unterhalten :D, ist noch etwas verhalten, da dort offensichtlich erstmal überhaupt kein Wasser aus der Leitung kommt. Aber auch das reguliert sich irgendwann und so erscheinen wir alle kurz darauf blitzsauber zum Abendessen.

Dort sorgt im Laufe des Abends die Kellnerin nochmal für Erheiterung, als sie zunächst mit einem Kamm im Haar (aber nicht kunstvoll mit eingeflochten, wie man das vermuten mag, sondern einfach wie dort abgelegt) am Tisch erscheint. Kurz darauf nimmt sie eine Bestellung mit der Zahnbürste (mit Schaum) im Mund entgegen. Das aus der Hose hängende Toilettenpapier, was wir als Krönung dazufantasiert haben, erspart sie uns allerdings....:lol:
 
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Wow! :eek:
Mit welcher Detailtreue der Tag von heute wiedergegeben wird. :daumen:


Obwohl wir den Höhepunkt der Tour schon erreicht haben lässt es mit den Eindrücken nicht nach. An diesem Morgen bin ich das erste mal seit ein paar Tagen ohne Kopfweh gestartet, sehr gut!
Wir haben heute eine lange Strecke vor uns und werden einige Meter bergab machen. Beeindruckend ist aber auch, wie sich auf dieser Strecke das Klima und somit auch die Vegetation und Landschaft ändert. Bei Kagbeni sind wir noch in einer Art Geröllwüste unterwegs und erhaschen kurz darauf den ersten Blick auf den Dhaulagiri


nochmal Dhaulagiri von *lomo* auf Flickr

Tolle Einblicke in die Struktur ...


Im Kali Gandaki Tal 1 von *lomo* auf Flickr


Im Kali Gandaki Tal 2 von *lomo* auf Flickr

In Jomsom beendet ein Teil der Trekker die Annapurna-Umrundung und nimmt vom Flugplatz aus den Weg zurück per Flieger ...


Jomsom von *lomo* auf Flickr

Bei der Mittagspause in Tukuche ...


Tukuche von *lomo* auf Flickr


Eingerahmt von *lomo* auf Flickr


Aus dem Rahmen gefallen von *lomo* auf Flickr

Bei Kalopani hat sich die Vegetation mittlerweile geändert und die Landschaft ist mit Nadelbäumen gesäumt. Wir erhaschen den ersten Blick auf Annpurna I (der Gipfel links), die Fotoapparate werden gezückt und Bilder gemacht bis die Speicherkarten glühen ... (ok, wir hatten auch einen Teilnehmer dabei der Anna log fotografierte)


nochmal Annapurna I von *lomo* auf Flickr

"Hab ich es auch drauf?"


Hab ich es auch drauf? von *lomo* auf Flickr

Dabei gilt es aber auch den auf den Verkehr zu achten ....


Uffbasse! von *lomo* auf Flickr

... und in unserem Rücken thront der Dhaulagiri


in Richtung Dhaulagiri von *lomo* auf Flickr

Wir befinden uns mittlerweile im tiefst eingeschnittenen Tal der Erde zwischen zwei riesigen 8000ern ... gigantisch.

Unser Weg führt uns weiter bergab bis zu unserer Unterkunft in Tatopani, mittlerweile haben wir subtropisches Klima!


Trekkers Lodge - Tatopani von *lomo* auf Flickr

Diesmal habe ich ein Doppelbett alleine für mich ...


Zimmer - Tatopani von *lomo* auf Flickr

... und im angrenzenden Bad ...


Bad - Tatopani von *lomo* auf Flickr

{kurze Anmerkung zum Bad: Die Klobrille ist an der Keramik nicht befestigt und liegt nur lose auf, das kann bei Benutzung zu überraschenden Momenten führen :D}

... kann ich zum ersten mal seit langem eine HEISSE Dusche geniessen!!! Ja, sie ist heiß, ich muß sogar noch kaltes Wasser dazumischen, daß ich mich nicht noch verbrühe. Immer wieder drehe ich mich unter Dusche, verbringe fast ne halbe Stunde darunter ... und geniesse den einfachen Komfort! Wenn ich MoneSis Ausführung so lese, dämmert mir etwas. Ich habe das erste Zimmer an der Stirnwand des Gebäudes. Aus der Dusche kam bei mir schon ein ordentlicher Strahl aus dem Duschkopf ... anscheinend hat das in Leitungsrichtung gesehen dazu geführt, daß die nachfolgenden Zimmer wohl etwas weniger von dem warmen Nass abbekommen haben :D
An diesem Abend genehmige ich mir auch das erste mal seit KTM ein Bier. Das muss heute mal sein. Rieslingschorle kennen die hier nicht, auch keine Dubbegläser ... ;)
 
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heee monesi ist cro !!!!

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@ monesi: Du musst mal tagsüber schreiben, vom nächtlichen Schreiben gibt´s nur Ringe unter den Augen ... :D

(edit meint: das Bild war vor dem Bericht... egal)

und zwischendurch mal wieder: Kompliment für die tolle und detailreiche Berichterstattung :daumen: (Du machst ja die Hauptarbeit, kommen die männlichen Begleiter wieder mal nicht mit ? :lol:)
 
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@ MoSine:
Manchmal wache ich nachts schweißgebadet und verängstlicht auf und hab finstere Bilder vom Lambertskreuz im Kopf!!! :eek: :(

...aber ich wollte nicht diesen lächerlichen Schminkeheini mit dir, sondern mit dem großen Pandabären vergleichen.
Zu dir und deinem Bild hätte eher dieser Kollege hier gepasst:

sm000033-panda.jpg


;)
 
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10. Biketag: 24.10.12

Wir treffen uns heute um 7.30 Uhr zum Frühstück. Peer, Ramesh und die Träger sind schon eifrig dabei, die Räder einigermaßen auf Vordermann zu bringen. Der Staub und Sand der gestrigen Abfahrt haben sich überall reingesetzt. Ich erfahre, dass ich mir wohl am Abend noch einen Platten eingefahren habe. Ups! Ist aber schon behoben!:daumen:

Nach dem Frühstück lassen wir unsere idyllisch gelegene Unterkunft hinter uns


Tatopani by PantherKuh von *monesi* auf Flickr


Hotel in Tatopani by Toralf von *monesi* auf Flickr

und folgen wieder der Piste entlang des Kali Gandaki. Die Landschaft ist nun wieder herrlich saftig grün. Leider nimmt auch der motorisierte Verkehr wieder mehr zu.


kurz nach dem Start in Tatopani von *monesi* auf Flickr


grad losgefahren by PantherKuh von *monesi* auf Flickr

Die "Straße" ist anfangs recht unangenehm zu fahren. Sie ist an vielen Stellen sehr nass, es fließen regelrecht kleine Bächlein darauf und dementsprechend aufgeweicht und matschig ist sie auch. Man muß stellenweise höllisch aufpassen, dass man nicht steckenbleibt oder ausrutscht. Außerdem hab ich schnell nicht nur nasse Füße, sondern auch einen nassen Hintern. Uäh!
Allerdings läuft es bei mir heute richtig gut. Während Ramesh etwas drinhängt und sich kleiner Gegenanstiege vergleichsweise mühsam hochdrückt, was einige aus der Gruppe dazu anspornt, ihn ein wenig zu foppen mit "hinter dir" - Rufen (damit machte Ramesh immer auf sich aufmerksam, wenn er wieder die Führung der Gruppe übernehmen wollte und wir uns hinter ihm einordnen sollten) um dann an ihm vorbei zu fahren. Irgendwann stelle ich fest, dass ich die Gruppe ein ganzes Stück abgehängt habe und vermute eine kleine Verschwörung der Männer nach dem Motto "gönnen wir ihr den Spaß". Allerdings gönnen sie mir den Spaß echt lange! :)
So geht es einige Kilometer ziemlich wellig immer entlang des Kali Gandaki. Eine wirklich sehr schöne Strecke, aber ohne spezielle Vorkommnisse.
Nach einiger Zeit erreichen wir Beni, eine wenig reizvolle Garnisonsstadt, wo wir vor der Entscheidung stehen, wie wir weiterfahren wollen.
Uns bieten sich 2 Alternativen. Es gibt seit noch nicht allzu langer Zeit eine gut ausgebaute Straße, die uns relativ flach und zügig nach Baglung, unserem heutigen Etappenziel, bringen könnte. Die andere Möglichkeit wäre die alte Straße, die sich auf der gegenüberliegenden Flussseite befindet und sich lang, verschlungen und steil Richtung Baglung windet.
Da ich ne faule Schnecke bin und außerdem die Matschpiste von eben noch lebahft im Gedächtnis habe (und sie sich mir jedesmal in Selbiges drängt, wenn ich wieder mit dem nassen A.... auf dem Sattel Platz nehme) plädiere ich für Alternative 1...die leider deutlich weniger Begeisterung bei den meisten anderen hervorruft als Variante 2. Hmpf....blöde Demokratie!:(

Gut, die Entscheidung ist getroffen und wir fahren durch Beni Richtung Ortsausgang. Dabei fällt uns auf, dass die einheimische Bevölkerung heute für ihre Verhältnisse echt rausgeputzt ist.
Wir haben schon in den letzten Tagen von Ramesh am Rande mitbekommen, dass in Nepal zur Zeit das Dashain-Festival stattfindet, das größte Hindu-Fest in Nepal, welches 10 Tage dauert, wobei die Hauptfeierlichkeiten ab dem 7. Tag beginnen.
Man hätte es auch an den vielen Drachen erkennen können, die Kinder aber auch Erwachsene in Kathmandu oder Bakhtapur steigen ließen. Damals hielt ich das für Spielzeug. Im Nachhinein hab ich gelernt, dass sie eine symbolische Erinnerung an Gott sind (ich weiß leider nicht welchen), keinen Regen mehr zu schicken (der Monsun ist noch nicht lange her).

Wir verlassen also Beni und überqueren den Fluß um uns auf der gegenüberliegenden Seite gleich mal recht steil nach oben zu strampeln. Es läuft immer noch gut bei mir!:D (ich muß sogar Auskunft über mein Frühstück geben :))


neue Straße by Toralf von *monesi* auf Flickr


neue Straße von alter Straße aus von *monesi* auf Flickr


Aussicht by PantherKuh von *monesi* auf Flickr

Die Strecke ist recht anspruchsvoll und steil, aber auch sehr schön mit den Bananenbäumen rechts und links und den saftig grünen Pflanzen.
Der wirklich ohrenbetäubende Lärm der Grillen ist der Hammer! Unglaublich, was für einen Krach die kleinen Viecher machen.


grün by Toralf von *monesi* auf Flickr


hinter dir!! von *monesi* auf Flickr
 
In den 70ern haben mal ein paar Leute versucht ( und darüber auch ein Buch geschrieben ) den Kali Gandaki mit Luftkissenbooten zu befahren. Ich habe das damals mit Begeisterung gelesen, obwohl es wohl eine ziemlich hirnrissige Veranstaltung gewesen sein muss. Vielleicht interessiert euch das ja vor dem Hintergrund, dass ihr selbst dort gewesen seid.
 
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