Chrige
Trailverrückt
Ich poste diesen Reisebericht im Ladies Only, da ich den Bericht einigen Ladies versprochen habe und ich auch ziemlich die gleichen Touren wie stuntzi gefahren bin, der schon einen Bericht im Reiseforum gepostet hat. Ihr könnt ihn aber gerne verschieben, wenn ihr es besser findet. Falls also jemand noch mehr Fotos von den Kapverden sehen möchte, empfehle ich den Kapverdix von stuntzi.
Vorneweg für die, die mich nicht so gut kennen: Vor zwei Jahren wurde mir eine Biketour auf den Kapverden schmackhaft gemacht. Bei der ersten Anmeldung war die Tour schon ausgebucht, das zweite mal musste ich aus privaten Gründen verschieben, das dritte mal kam die Tour wegen zuwenigen Teilnehmern nicht zu Stande. Beim vierten Anlauf konnte ich nun endlich auf die Kapverden.
Mitte Mai war es nun endlich soweit. Am Samstag flogen wir von Zürich über Lissabon nach Mindelo auf der Insel Sao Vincente. Wir, das waren ein Guide und 14 Teilnehmer (10 Männer und 4 Frauen). Am internationalen Flughafen wurden wir mit Pickups und Minibusse abgeholt und zu unserem Hotel gefahren, wo wir sogleich unsere Bikes zusammen bauten.
Sonntag, 18. Mai
Einrolltour: Aus der Stadt Mindelo und schon den ersten Aufstieg auf eine Erhebung.
Das erste mal durften wir uns mit den Pflastersteinen anfreunden, die uns den ganzen Urlaub noch begleiten werden. Auf der Krete wurden wir vom Wind fast weggeblasen. Dass dies nur ein laues Lüftchen war, durften wir knappe 2 Wochen später erfahren. Doch dazu später.
Nun kam der erste Trail. Da es doch der erste Tag war, fuhren wir alle noch etwas defensiv und stiegen bei den verblockten Stellen ab. Unten angekommen kamen wir an einen wunderschönen Strand, wo wir die Kitesurfer bei einer Cola beobachteten.
Weiter ging es auf einer Schotter-Staub-Strasse dem Strand entlang. Man glaubt es kaum. Doch auf dieser Strasse hatte ich meinen einzigen Bikesturz vom ganzen Urlaub. Man sollte halt schon auf die Strasse schauen und nicht die Umgebung bewundern. Nichts gemacht, aufgestanden, weitergefahren und kaum jemand hatte es bemerkt...
Nach einer Mittagspause ging es weiter dem Meer entlang und quer über die Insel zurück nach Mindelo.
Montag, 19. Mai
Wieder ging es raus aus der Stadt und wieder hinauf. Nun aber ein paar steilere Rampen, die uns zum Absteigen zwangen. Runter ging es auf einen Trail, welcher aber eigentlich gar keiner war, so dass wir einfach querfeldein runterfuhren.
Das erste mal war ich wirklich froh, Tubeless zu haben, da doch der eine oder andere danach mit Platten kämpfte. Ich konnte allerdings die „Einschussstellen“ in meinen Rädern auch kaum mehr zählen. Nach den ersten Reparaturen ging es flach weiter. Als ich aufs Bike aufsteigen wollte, rutschte ich mit dem Fuss im Sand aus und flog direkt auf einen grossen Stein. Das Resultat davon: Blauer Popo und eine Prellung, die ich heute, mehr als 3 Wochen später, noch spüre.
Weiter fuhren wir durch eine Gegend, die einer Wüste glich (mit einem Kapverdischen Matterhorn ) und runter an einen wunderschönen einsamen Strand.
Nach dem Mittagessen und einem Bad im Meer ging es zurück über das Pässchen nach Mindelo, wo wir den Abend bei einigen (zu vielen) Caipirinhas ausklingen liessen.
Dienstag, 20. Mai
Heute war die Überfahrt auf die Insel Santo Antao auf dem Programm, wo wir die nächsten 10 Tage verbringen würden. Am Morgen ausgeschlafen, das Städtchen Mindelo mit dem einzigartigen Fischmarkt besichtigt und am frühen Nachmittag auf die Fähre. Es war ziemlich spannend zu sehen, was die Kapverder so alles auf ihren Fähren mitnehmen.
Mittwoch, 21. Mai
Der Tag war trüb. Das erste mal schlechtes/bewölktes Wetter. Mit dem Bike fuhren wir der Küstenstrasse entlang gegen den Wind in den Norden der Insel. Ein grosser Teil war Asphaltstrasse (so ziemlich die einzige auf der Insel). Je länger je mehr sahen wir, wie steil die Insel war und wie spektakulär teilweise gebaut wurde. Bei einer Schnapsbrennerei hielten wir an und schauten uns das ganze etwas genauer an. Dann ging es weiter zu einem kleinen Hotel, dass in die Felsen gebaut war und von wo man eine tolle Aussicht in die Berge hatte.
Aussicht vom Hotel:
Donnerstag, 22. Mai
Heute soll das Biken nun wirklich beginnen. Die ersten 1300hm auf Pflastersteine steil bergauf schenkte ich mir und fuhr mit dem Shuttel zusammen mit vier anderen hinauf. Ich hatte die Vorahnung, dass ich noch genug zum biken kommen werde.
Auf dem Weg hoch luden wir noch zwei andere ein, die irgendwann auch genug hatten. Oben waren wir im dicksten Nebel und es nieselte, so dass sich unser Guide Gedanken machte, ob wir den nicht ganz ungefährlichen Downhill riskieren konnten. Doch schon bald waren wir aus dem Nebel draussen und hatten eine herrliche Aussicht. Auf Schotterpisten fuhren wir auf und ab, besuchten eine Schule und schauten den Einheimischen bei ihrem Wassertransport mit den Eseln zu.
Auf der Krete angekommen ging es nach einer Zwischenverpflegung aus dem Rucksack auf den ersten Downhill. Was soll ich sagen... Von weitem und auf den Fotos sah und sieht es immer ziemlich easy aus. Aber diese Pflastersteine-Maultierpfade haben es in sich. Sie sind sacksteil, immer wieder verbockt, teilweise sandig, ziemlich stufig, eng-kurvig, na ja, eigentlich alles, was richtig Spass macht. Allerdings sind sie auch meist soooo abschüssig, dass man sich keinen Fehler erlauben darf. Meist ging es neben dem Weg einige 100m senkrecht die Felswand runter. Oft hatte der Weg kleine Mäuerchen auf die ich mich aber im Ernstfall auch nicht verlassen würde. Vor allem da man ja sieht, dass teilweise die Mäuerchen schon weg sind. Nun ja, das Ergebnis daraus war, dass wir halt lieber einmal zuviel abstiegen und auch keine Fahrtechnik-Übungen machten, die wir nicht 100% beherrschten. Somit war also mein Ziel das Hinterradversetzen zu üben, schnell begraben. Auch weil es so steil war, dass ich wohl über den Lenker geflogen wäre, wenn ich mein Körpergewicht nur etwas mehr nach vorne verlagert hätte. Und ja, natürlich hatte es in den Kurven meist grosse Steine oder Stufen. Trotzdem konnte ich in diesem Urlaub meine Kurventechnik enorm verbessern.
Ein Wunder, dass man solche Wände fahrend runter kommt:
Und so ging's weiter:
Der erste Downhill war also eine riesige Freude. Einige mussten etwas mehr gehen, doch im Grossen und Ganzen konnte man das meiste fahren. Unten angekommen ging es noch über eine Passstrasse (500hm) zurück ins Hotel
Vorneweg für die, die mich nicht so gut kennen: Vor zwei Jahren wurde mir eine Biketour auf den Kapverden schmackhaft gemacht. Bei der ersten Anmeldung war die Tour schon ausgebucht, das zweite mal musste ich aus privaten Gründen verschieben, das dritte mal kam die Tour wegen zuwenigen Teilnehmern nicht zu Stande. Beim vierten Anlauf konnte ich nun endlich auf die Kapverden.
Mitte Mai war es nun endlich soweit. Am Samstag flogen wir von Zürich über Lissabon nach Mindelo auf der Insel Sao Vincente. Wir, das waren ein Guide und 14 Teilnehmer (10 Männer und 4 Frauen). Am internationalen Flughafen wurden wir mit Pickups und Minibusse abgeholt und zu unserem Hotel gefahren, wo wir sogleich unsere Bikes zusammen bauten.
Sonntag, 18. Mai
Einrolltour: Aus der Stadt Mindelo und schon den ersten Aufstieg auf eine Erhebung.
Das erste mal durften wir uns mit den Pflastersteinen anfreunden, die uns den ganzen Urlaub noch begleiten werden. Auf der Krete wurden wir vom Wind fast weggeblasen. Dass dies nur ein laues Lüftchen war, durften wir knappe 2 Wochen später erfahren. Doch dazu später.
Nun kam der erste Trail. Da es doch der erste Tag war, fuhren wir alle noch etwas defensiv und stiegen bei den verblockten Stellen ab. Unten angekommen kamen wir an einen wunderschönen Strand, wo wir die Kitesurfer bei einer Cola beobachteten.
Weiter ging es auf einer Schotter-Staub-Strasse dem Strand entlang. Man glaubt es kaum. Doch auf dieser Strasse hatte ich meinen einzigen Bikesturz vom ganzen Urlaub. Man sollte halt schon auf die Strasse schauen und nicht die Umgebung bewundern. Nichts gemacht, aufgestanden, weitergefahren und kaum jemand hatte es bemerkt...
Nach einer Mittagspause ging es weiter dem Meer entlang und quer über die Insel zurück nach Mindelo.
Montag, 19. Mai
Wieder ging es raus aus der Stadt und wieder hinauf. Nun aber ein paar steilere Rampen, die uns zum Absteigen zwangen. Runter ging es auf einen Trail, welcher aber eigentlich gar keiner war, so dass wir einfach querfeldein runterfuhren.
Das erste mal war ich wirklich froh, Tubeless zu haben, da doch der eine oder andere danach mit Platten kämpfte. Ich konnte allerdings die „Einschussstellen“ in meinen Rädern auch kaum mehr zählen. Nach den ersten Reparaturen ging es flach weiter. Als ich aufs Bike aufsteigen wollte, rutschte ich mit dem Fuss im Sand aus und flog direkt auf einen grossen Stein. Das Resultat davon: Blauer Popo und eine Prellung, die ich heute, mehr als 3 Wochen später, noch spüre.
Weiter fuhren wir durch eine Gegend, die einer Wüste glich (mit einem Kapverdischen Matterhorn ) und runter an einen wunderschönen einsamen Strand.
Nach dem Mittagessen und einem Bad im Meer ging es zurück über das Pässchen nach Mindelo, wo wir den Abend bei einigen (zu vielen) Caipirinhas ausklingen liessen.
Dienstag, 20. Mai
Heute war die Überfahrt auf die Insel Santo Antao auf dem Programm, wo wir die nächsten 10 Tage verbringen würden. Am Morgen ausgeschlafen, das Städtchen Mindelo mit dem einzigartigen Fischmarkt besichtigt und am frühen Nachmittag auf die Fähre. Es war ziemlich spannend zu sehen, was die Kapverder so alles auf ihren Fähren mitnehmen.
Mittwoch, 21. Mai
Der Tag war trüb. Das erste mal schlechtes/bewölktes Wetter. Mit dem Bike fuhren wir der Küstenstrasse entlang gegen den Wind in den Norden der Insel. Ein grosser Teil war Asphaltstrasse (so ziemlich die einzige auf der Insel). Je länger je mehr sahen wir, wie steil die Insel war und wie spektakulär teilweise gebaut wurde. Bei einer Schnapsbrennerei hielten wir an und schauten uns das ganze etwas genauer an. Dann ging es weiter zu einem kleinen Hotel, dass in die Felsen gebaut war und von wo man eine tolle Aussicht in die Berge hatte.
Aussicht vom Hotel:
Donnerstag, 22. Mai
Heute soll das Biken nun wirklich beginnen. Die ersten 1300hm auf Pflastersteine steil bergauf schenkte ich mir und fuhr mit dem Shuttel zusammen mit vier anderen hinauf. Ich hatte die Vorahnung, dass ich noch genug zum biken kommen werde.
Auf dem Weg hoch luden wir noch zwei andere ein, die irgendwann auch genug hatten. Oben waren wir im dicksten Nebel und es nieselte, so dass sich unser Guide Gedanken machte, ob wir den nicht ganz ungefährlichen Downhill riskieren konnten. Doch schon bald waren wir aus dem Nebel draussen und hatten eine herrliche Aussicht. Auf Schotterpisten fuhren wir auf und ab, besuchten eine Schule und schauten den Einheimischen bei ihrem Wassertransport mit den Eseln zu.
Auf der Krete angekommen ging es nach einer Zwischenverpflegung aus dem Rucksack auf den ersten Downhill. Was soll ich sagen... Von weitem und auf den Fotos sah und sieht es immer ziemlich easy aus. Aber diese Pflastersteine-Maultierpfade haben es in sich. Sie sind sacksteil, immer wieder verbockt, teilweise sandig, ziemlich stufig, eng-kurvig, na ja, eigentlich alles, was richtig Spass macht. Allerdings sind sie auch meist soooo abschüssig, dass man sich keinen Fehler erlauben darf. Meist ging es neben dem Weg einige 100m senkrecht die Felswand runter. Oft hatte der Weg kleine Mäuerchen auf die ich mich aber im Ernstfall auch nicht verlassen würde. Vor allem da man ja sieht, dass teilweise die Mäuerchen schon weg sind. Nun ja, das Ergebnis daraus war, dass wir halt lieber einmal zuviel abstiegen und auch keine Fahrtechnik-Übungen machten, die wir nicht 100% beherrschten. Somit war also mein Ziel das Hinterradversetzen zu üben, schnell begraben. Auch weil es so steil war, dass ich wohl über den Lenker geflogen wäre, wenn ich mein Körpergewicht nur etwas mehr nach vorne verlagert hätte. Und ja, natürlich hatte es in den Kurven meist grosse Steine oder Stufen. Trotzdem konnte ich in diesem Urlaub meine Kurventechnik enorm verbessern.
Ein Wunder, dass man solche Wände fahrend runter kommt:
Und so ging's weiter:
Der erste Downhill war also eine riesige Freude. Einige mussten etwas mehr gehen, doch im Grossen und Ganzen konnte man das meiste fahren. Unten angekommen ging es noch über eine Passstrasse (500hm) zurück ins Hotel