Erste Tour: Ulassai - Nuraghe Serbissi
Startpunkt ist Ulassai, ein Bergdorf im Osten Sardiniens in der Nähe des Nationalparkes Gennargentu. Es geht sofort steil bergan, zum Glück noch auf Asphalt. Nach kurzer Zeit erreichen wir den kühlen Wald und es beginnen die Forststrassen. Wir besichtigen den ersten von drei Nuraghe, befestigte Siedlungen, welche vor 3000 Jahren vom Volk der Nuragher gebaut wurden. Ein Nuraghe besteht immer aus einem Turm, welcher spitz zuläuft und umliegenden Gebäuden, in denen die Siedler wohnten und von denen nur die Grundmauern erhalten blieben, weil das "Dach" aus Ästen und Lehm gebaut wurde. Man kann auf die Türme steigen, zwischen Innen- und Aussenwand führt immer links eine steinerne Treppe hoch. Es gibt in Sardinien ca. 9000 Nuraghe, jeder in Sichtweite zum nächsten.
Wir erreichen den Nuraghe Serbissi, er ist in gutem Zustand und der einzige, welcher über einer natürlichen Höhle gebaut wurde. Dank einer Spezialbewilligung unseres Guides fahren wir mit dem Bike durch die Höhle. Es folgt ein kurzer (seltener) Singletrail, den ich teilweise zu Fuss absolviere. Wir bewegen uns vorwiegend auf Forststrassen, die aber nicht unbedingt mit unseren vergleichbar sind. Sobald es etwas aufwärts geht, führt die Strasse einfach auf dem kürzesten Weg bergauf, für die Offroader kein Problem, für uns Biker hingegen schon. Auf losem und grobem Schotter kämpfen wir mehrmals den Berg hoch.
Nach 30km und 700 Höhenmeter, es fühlt sich aber nach mehr an, haben wir zum Abschluss eine atemberaubende Sicht auf die "Tacchi" - Absätze bei Ulassai. Meine Beine schmerzen und ich bewundere meinen holländischen Bikekollegen, der trotz mangelnder Ausrüstung und zu kleinem Mietbike noch völlig frisch und munter scheint.
Landschaft bei Ulassai Richtung Gennargentu
Nuraghe, diesem fehlt die Spitze
Treppe im Turm des Nuraghe
Ruinen der umliegenden Gebäude
Unser kleines Trüppchen vor dem Nuraghe
Er hätte es mit besserer Technik locker geschafft (Strassenfahrer)
Tacchi bei Ulassai