Mit den DEMs ist das so eine Sache ... . Das mit den Brücken weiß ich ganz sicher. Es gibt unter den Vermessern Vereinbarungen, die international verwendet werden. Da ist diese Brückengeschichte mit dabei. Daraus folgt auch, daß alle guten DEMs massiv nachbearbeitet wurden - siehe alle Brücken. Natürlich kann es sein, daß jemand auch mal die Rohdaten bekommen hat, aber genau deswegen schau ich inzwischen, wo ich meine DEMs herbekomme.
Was ich momentan am liebsten verwende (Reihenfolge in der Qualität):
- Offizielles DEM von Österreich (10 m Raster, Pixelaufnahme)
- Offizielles DEM von Italien (10 m Raster, Triangulation)
- Offizielles DEM von Bayern (50 m Raster, Pixelaufnahme)
- (für Schweiz, Frankreich: DEM von ViewFinderPanoramas, 1" Raster, handgezeichnet nach Topo-Karten)
- Offizielles DEM von der EU (1" Raster, Satellitendaten SRTM und ASTER)
Das von Österreich ist perfekt! Punkt!
Das von Italien ist gewöhnungsbedürfig, weil die Daten aus den Triangulationsdatensätzen gewonnen wurden (und nicht aus Befliegungen). Die Qualität ist top, aber platte Ebenen werden durch die Triangulation so auch sichtbar.
Das DEM von Bayern ist sehr gut, besonders bei Berücksichtigung vom "schlechten" 50 m Raster. Es ist aber richtig präzise, und dadurch besser als viele weniger genauen DEMs mit engerem Raster.
ViewFinderPanoramas ist ein heikles Ding. Angeblich sind die Daten für die Schweiz sehr gut (wichtig, weil ich von der Schweiz und Frankreich sonst nichts kostenloses bekommen habe). Im Grenzbereich Bayern-Österreich habe ich Lagefehler von ca. 60 m gefunden! Horror! Da stimmt dann kein Höhenprofil in den Bergen. (Ich vermute, daß er beim Eingeben vergessen hat, daß die Karten von Bayern im Potsdam-Datum sind, aber er hat die Werte als WGS84 gelesen. Das würde recht genau den Fehler erklären. Österreich hat auch ein eigenes, Potsdam-ähnliches Datum).
Das DEM von der EU ist kostenlos, aber kaum nachbearbeitet und hat nur die Satellitendaten. Die sind sehr stark geglättet und entsprechend fehlerbehaftet. Gegenüber dem Bayern-DEM waren da teilweise Höhenunterschiede von über 100 m (einhundert)!
Soviel ich weiß, werden bei OpenStreetMap die SRTM-Daten verwendet. Geglättet - ungenau (siehe EU-DEM). Dafür kostenlos, öffentlich und weltweit verfügbar.
Es gibt auch noch einige gute DEMs, aber die sind dann nicht mehr kostenlos.
Aber auch andere haben Probleme mit DEMs. Vor ein paar Wochen hab ich bei Kompass-Karten im Vinschgau festgestellt, daß alle Höhenlinien um ein paar Meter (so etwa 20) grob nach Osten verschoben sind. Ich vermute mal, DEM mit falschem Datum verwendet ... .
Gerade heute habe ich die (un)Möglichkeiten von GPS gesehen. Ich wollte eine Strecke "genau" aufnehmen und bin deswegen die Strecke bis zu 4 mal geradelt. Im Track sieht man genau, wo Wald ist, und wie breit die Schneise für die Straße ist:
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Völlig wurscht, wo das ist, man sieht die Abschattung.
Im linken Bereich ist ein Ort bzw. Feld. Die drei Trackspuren liegen exakt auf einander.
Im unteren Bereich bis zur Verzweigung bis rechts in der Mitte ist eine größere Fahrstraße im Wald. Die Tracks liegen nicht mehr so schön aufeinander, aber immer noch brauchbar.
Im oberen Bereich bin ich zwei verschiedene Wege gefahren, jeweils zwei mal. Diese kreuzen sich zwei mal. Die Wege sind so schmal, daß keine Schneise im Wald zu sehen ist. Und die Tracks liegen irgendwo in der Gegend.
Die Abschattung vom Wald ist also doch ganz schön gravierend. Ich war das selber ganz schön platt, mit den Fehlern hab ich da nicht gerechnet. Jetzt ist das Gelände aber halbwegs eben (GPS-mäßig). Man kann sich vorstellen, was passiert, wenn ein Berg die Satelliten abschattet. Und das kann auch schnell im Isartal mit den teilweise sehr steilen Hängen sein.
Du hast auch niemals 15 Satelliten in Sicht - schon gar nicht im Isartal. Wenn dein Navi so viel anzeigt, liegt das an den Reflexionen, die mit ausgewertet werden und als eigenen (reflektierten) Satellit gezählt werden. Dazu kommt, daß auch schon im Isartal ein hübscher Teil vom Himmel verdeckt wird. Dadurch sind die sichtbaren Satelliten enger beieinander und die Triangulation entsprechend ungenauer. Der optimale Empfang wäre auf einem hohen, freistehenden Berg wie dem Kilimanjaro.
@Alpenstreicher , CGPSL bringt die gleichen Ergebnisse wie andere Programme. War nur zur Darstellung von den beiden Datensätzen (GPS-Höhen vs. DEM-Höhen). Hätte ich genauso mit QuoVadis machen können, aber CGPSL gefällt mir besser.