Bike-Bergsteigen Vortrag von Harald Philipp - eine Kritik

Kaum eine neue Disziplin des Mountainbikens hat in den letzten Jahren so viel Aufsehen erregt, wie das Bike-Bergsteigen. Während Stars der Freeride-Szene in waghalsigen Manövern steile Rinnen hinabfliegen und Rennfahrerinnen und Rennfahrer in verschiedenen Disziplinen um Bestzeiten ringen, sind Bikebergsteiger bislang jedoch eher abseits des gefeierten Mainstreams unterwegs. Klar: Ihre Wege führen dorthin, wo Fahrradfahren unmöglich ist. Ihre Bikes sind kompromisslos auf den angestrebten Einsatz ausgelegt. Und es gibt für sie weder Weltmeisterschaft noch einen World Cup. Kurzum: So wie sich Bergspitzen in Wolken hüllen, haben sich die bikenden Gämsen auf diesen Gipfeln bislang eher im Hintergrund entwickelt. Und dennoch erregen sie Aufsehen. Aufsehen, da die Bilder, die beim Bike-Bergsteigen entstehen, für den normalen Mountainbiker unvorstellbar sind. Aufsehen, da sich im Hochtouren-Thread in der Galerie eine stetig wachsende Gemeinschaft auf dem Laufenden hält, welche Gipfel mit dem Fahrrad erklommen werden können. Aufsehen, weil einer der Pioniere dieser Spielart des Mountainbikens - Harald Philipp - mit einer Vortragstournee durch die Welt zieht und als Botschafter für den Sport unterwegs ist.


→ Den vollständigen Artikel "Bike-Bergsteigen Vortrag von Harald Philipp - eine Kritik" im Newsbereich lesen


 
Also der Artikel ist ja eher Werbung, als Kritik.

Desweiteren ist mir bei diesem Thema immer die wirklich ausdrückliche Warnung, dass das für die meisten lebensgefährlich ist nicht deutlich genug.
 
Harald Philipp (und andere BBSler) will ja auch Alpinismus und Mountainbiken zusammenbringen.

Für viele ist Mountainbiken Ausdauersport auf Forststrassen in den Alpen.
Singletrails werden grundsätzlich nie befahren und der Spass besteht darin an seine Leistungsgrenzen zu gehen.

Aber die Alpen sind kein Spielplatz und da sind schon welche:p

Die Alpenvereine sind jedenfalls noch nicht da angekommen wo es Harald gerne sehen möchte.
Auszug aus den MTB Grundsätzen des Alpenverein Südtirol (AVS):

Breite Wege
Fahre nur dort, wo ein Vierradfahrzeug Platz hat. 1,5 Meter Wegbreite ist das mindeste.


http://www.alpenverein.it/de/mountainbiker/grundsätze-149.html


Weiss nicht ob dies mit den BBS kompatibel ist :lol:


Es gibt ja auch politisch Widerstand z.B Bikeverbot im Kanton Bern, Hessen etc.
Auch im Vinschgau wird ja auch versucht zu amerikanisieren und die Biker auf gebaute Bike-Trails (Holy Hansen, Sunny Benny) zu lenken.

Aus meiner Sicht sollten sich BBSler eher bedeckt halten, die TrailHunter sind da ein gutes Beispiel.

Aufklärung kann auch als Provokation verstanden werden.

Ich werde mir jedenfalls nächste Woche selber ein Bild von Haralds Vortrag machen.
 
...dieses Extrem-MTBiken ...

wo ich es gerade mal wieder lese: "extrem" ist ein sport immer nur aus der sicht des aussenstehenden. die, die ihn machen empfinden das meistens gar nicht so, weil es das ergebnis einer ganz normalen entwicklung ist. es gibt sich halt nicht jeder mit dem status quo zufrieden, sondern mancher will auch seine grenzen ausloten, sie weiter verschieben. der eine will schwierigere sachen fahren, der andere vielleicht nur schneller werden – das prinzip ist aber immer das gleiche. gäbe es diese menschen nicht, würde sich auch nix weiterentwickeln und alles wäre stillstand.
 
An sich würdige ich die Pionierleistung,alles was drum herum zu so einer Unternehmung gemacht werden muss und auch diesen Willen.

Dennoch bin ich der Ansicht das es bei dem einmaligen Versuch bleiben sollte.

Da oben haben Bikes und auch Menschen eigentlich nix verloren, das ist schon ne sehr ernste
Umgebung.Höre schon die nächste Meldung von in Bergnot geratenen Bikern weil die sowas dann nachmachen aber nicht annähernd Ahnung haben was da dazu gehört - und hier spreche ich vor allem von Hochtourenerfahrung sowie alpiner Erfahrung.

War doch erst kürzlich wieder sowas - 30 Meter zu Tode gestürzt weil einen Steig befahren wurde - und das im Frankenjura - nicht im alpinen Umfeld!

..also meine Meinung als Wanderer,Bergsteiger,Alpinkletterer und Freerider/Downhiller (Bisherigen Dienstgipfelhöhe von 5640hm = ein Jahr intensiv Vorbereitung,Training, Planung und 3 Anläufe bis alles optimal gepasst hat).

Ich will echt nicht kleinlich wirken, leute -kommt leider bestimmt so rüber - leider hab ich am berg schon sachen gesehen das ich mich ernsthaft frage wie es sein kann das die Leute alle einfach nur so viel glück haben.

Best of: Espandrillos und kurzes Hösi im unterbrochen gesicherten C-Steig und ohne Klettersteigset bei teilweise schon sehr kritischem Schrofengelände bei dem wir lieber mit Schlingen und Keile zwischengesichert haben.. da schlitterte und polterte es steinschlagauslösend und lachend entlang...KRASSS! - erst letzten August so geschehen:heul:...erster Reflex war den Hubschrauber zu rufen oder ins Tal zu eskortieren aber dann sein gelassen.Hier einen auf Helmpolizei und so zu machen ist nicht mein Ding.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommt doch drauf an, was man vor hat. Irgendwo in den Westalpen auf 4.000 m einen Gletscher zu durchfahren ist etwas anderes, als in den Ostalpen einen 2.500 m hohen Grasberg zu befahren.
 
das immerwährende drama:
- die einen meinen, alle anderen dürfen nicht, was sie dürfen, weil alle anderen zu doof sind
- die nächsten meinen, niemand darf, weil sie (es sich) nicht (mal vorstellen) können
- der rest macht und genießt :daumen:


jup!
Ich will keinem reinreden - letztenendes muss jeder für sich selber wissen.
Das Leben ist zu kurz um Blockwart zu sein - aber Meckern darf man ja noch :D
 
Naja, ich pflege eine bayerische Sicht auf die Dinge (siehe Signatur), die sich natürlich (noch - die Hoffnung für unsere österreichischen Mitbiker stirbt zuletzt) grundlegend von der Tiroler unterscheidet.

Meiner Meinung nach wird die Furcht vor Bikeverboten aus genau den von scylla aufgezeigten Gründen immer wieder neu
angeführt und dabei sind sich Mountainbiker nicht zu schade gerade auf die Argumente zurückzugreifen, die man z. B. im Ringen
um ein vernünftiges Waldgesetz in Hessen erfolgreich widerlegt hat.
 
die sich natürlich (noch - die Hoffnung für unsere österreichischen Mitbiker stirbt zuletzt) grundlegend von der Tiroler unterscheidet.



Meinst?
Bei uns gilt hauptsächlich: "Wer zahlt, schafft an". Was sich mit dem zweiten Grundsatz "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht", ziemlich schneidet.

Mir ist es egal, ich mach so oder so, was ich für sinnvoll erachte. Alles andere interessiert mich nicht.
 
Schön gesprochen. Genau der Unterschied findet sich auch in unseren Gesetzen (in den bayerischen und den österreichischen) wieder, aber die Menschen sind die gleichen.
 
ich seh sie schon, die horden an Bikebergsteigern wie sie kurz vor dem aufstieg mit einem red bull in der hand meditieren und eins werden mit dem berg...
 
ich seh sie schon, die horden an Bikebergsteigern wie sie kurz vor dem aufstieg mit einem red bull in der hand meditieren und eins werden mit dem berg...

Und dabei ueber den Flow diskutieren!
[nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=VT4RmVJ8pBo"]VAUDE - Vertriders - Flow - MTB Movie (HD) - YouTube[/nomedia]
 
Nachdem das BBS ohnehin offiziell streng verboten ist können uns weitere Verbote nicht wirklich stören. In Österreich ist das Fahren abseits der Fortswege generell verboten, außer es sind ausdrücklich für Biker freigebenene Trails. Das trifft aber keine der hier gezeigten Wandersteige zu.

Nachdem man das aber ohnehin nicht wirklich kontrollieren kann ist es in der Praxis egal. Und ansonsten würd ich allen mal raten sich um ihre eigenen Probleme zu kümmern. Wer dem Biken in alpinem Gelände nichts abgewinnen kann, der braucht es auch nicht zu machen. Deswegen aber herzugehen und alle Leute, denen das Spaß macht und die auch die entsprechende Fahrtechnik aufweisen, als Idioten hinzustellen ist aber schon total daneben.
 
Das steht im Forstgesetz, ja, aber wo findest du im Hochgebirge Wald?

Ob Wald oder Hochgebirge ist egal. Es ist überall verboten, wo nicht explizit erlaubt. Im Gebirge gilt wie im Wald das freie Wegerecht, dieses gilt aber nicht wenn man am Bike unterwegs ist.

Ich bin kein Jurist, wenn du die genauen Gesetzesstellen wissen willst musst wen anderen fragen. Fakt ist aber dass die ganze Geschichte in Österreich illegal ist. Das sollte man halt im Hinterkopf haben und sich auf Wanderwegen auch entsprechend verhalten.
 
Das steht im Forstgesetz, ja, aber wo findest du im Hochgebirge Wald?

Stimmt, oberhalb der Baumgrenze gibt es in Österreich KEINE grundsätzliche Regelung für Radfahrer. Keine Regelung beudeutet zwar nicht, das es erlaubt ist, aber zumindest ist es nicht explizit verboten.

Im Wald sind dafür übrigens nicht nur die Trails, sondern auch alle Forstwege verboten, sofern sie nicht explizit freigegeben wurden. Also immer schön absteigen und schieben, wenn ihr unter die Waldgrenze kommt!

Nachzulesen ist das alles im Österreichischen Bergsportrecht: http://www.summitride.com/images/stories/transfer/bergsportrecht.pdf

Im Salzburger Land, bzw. im Steinerne Meer gilt das übrigens nicht. Dort ist Radfahren im Hochgebirge tatsächlich nicht erlaubt. Also Sea-of-Rock ist keine Tourbeschreibung gewesen, gell..

Gruß! Harald
 
Zuletzt bearbeitet:
Das steht im Forstgesetz, ja, aber wo findest du im Hochgebirge Wald?

Die Benutzung des Oedlandes (ueber der Baumgrenze) ist im Landesgesetz geregelt, fuer die Steiermark gilt z.B. das: http://www.bnw.at/wegefreiheitgesetz.htm (von 1921)
Das Ödland oberhalb der Baumgrenze, mit Ausnahme der anders als durch Weide landwirtschaftlich genutzten Gebiete (Almen), ist für den Touristenverkehr frei und kann von jedermann betreten werden, unbeschadet beschränkender Anordnung im Interesse des Jagdberechtigten, der persönlichen Sicherheit der Alpenwanderer oder zur Sicherheit der Interessen der Landesverteidigung, der Zoll- und Finanzverwaltung oder solcher zur Verhütung von Seuchenverschleppungen.

Allerdings gibt's die verschiedensten Sperrgebiete, wegen der Jagd, des Naturschutzes, ...

Zu finden beim Alpenverein http://www.tor.at/~mcmer/mountain/wegefreiheit/OEAV_Rechts_Infotext_2004.pdf

Btw. Schifahren gilt fuer die Forstgesetze als 'gehen', wo auch immer man also gehen darf, darf man auch schifahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten