Billighersteller MIFA übernimmt Steppenwolf

Nachdem Steppenwolf vor wenigen Tagen Zahlungsunfähigkeit anmelden musste, geht es mit der Marke jetzt doch weiter. Der nach eigenen Angaben größte Hersteller von Fahrrädern MIFA - Mitteldeutschen Fahrradwerke - aus Sangerhausen (Sachsen-Anhalt) übernimmt zum 21. August 2012 alle wesentlichen Vermögenswerte des Münchener Fahrradherstellers Steppenwolf. MIFA hat im Geschäftsjahr 2011 rund 644.000 Fahrräder verkauft, die meisten davon im Billigsegement an Discounter-Ketten. Der Umsatz lag 2011 bei 100,5 Mio EUR. Im März wurde bereits die E-Bike Marke Grace übernommen. Größter Aktionär der MIFA ist AWD-Gründer Carsten Maschmeyer.


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100.500.000 € / 644.000 Stck = 156,05 € / Stck
Das dürften ja dann erzielte Einkaufspreise vom Handel sein. Ein Fahrrad für 156 € im EK ist für den durchschnittlichen deutschen Autotrottel aber doch ne reife Leistung :confused: :)

Ich wüsste nicht, wie man eine Marke wie Steppenwolf nun durch andere Vertriebskanäle attraktiv machen kann. Das Design war zu konservativ, das Baukastenprinzip prinzipiell lobenswert. Der normale Käufer verzichtet jedoch darauf, ob er selbst wählen kann eine SLX oder XT Schaltung montiert zu bekommen, wenn es anderswo ohne Wahlmöglichkeit und zum günstigeren Preis durchgängig die bessere Ausstattungsvariante gibt.

Aber das sind Hirnspinnereien. Die Marke wird verramscht. Da wo zukünftig Steppenwolf draufsteht wird keiner mehr drin sein. Wie Raghley, Jamis und Co.
 
steppenwolf reiht sich dann beim rael oder anderen kosnorten in die präsenttionsschlange von mc kenzie etc. ein. macht sicherlich was her, dicht an dicht den lenker verdreht und die transportfolie noch dran.
 
"Unsere Schlüsselkompetenz besteht in der effizienten Produktion großer Stückzahlen, bei gleichbleibend hohen Qualitätsanforderungen"

Ach wirklich? Und das:

" Übernommen werden die Markenrechte und Kundenbeziehungen der Steppenwolf sowie die Geschäftsbereiche Sales, Marketing und Außendienst (Service)"

hört sich doch so an als ob die Räder zukünftig zusammen mit McKenzie und Cyco in einer Produktion zusammengeschraubt werden. Da kann man ja schon ahnen was aus Steppenwolf werden wird..
 
was ist mit Ragley?

ich merke gerade, dass ich es mehr als falsch geschrieben hab :lol:
raleigh meinte ich. das war mal ne super marke aus england, inzwischen bei univega (?) und eben feinstes taiwan zeug. glaub sogar in nem mittleren preissegment hier und da, aber mit der eigentlichen marke hat das nichts mehr zu tun. gibt es doch überall dass ein name übernommen wird. bei haushaltskram ist es zb AEG.
 
ich merke gerade, dass ich es mehr als falsch geschrieben hab :lol:
raleigh meinte ich. das war mal ne super marke aus england, inzwischen bei univega (?) und eben feinstes taiwan zeug. glaub sogar in nem mittleren preissegment hier und da, aber mit der eigentlichen marke hat das nichts mehr zu tun. gibt es doch überall dass ein name übernommen wird. bei haushaltskram ist es zb AEG.

Dann bin ich ja beruhigt. Grundig ist auch so ein Fall glaub ich
 
also bei meinem VEB MIFA-Damenrad in Rost und grün von 1967 hatte maschmeyer seine finger zum glück noch nicht im spiel. ich bin froh.
 
R.I.P. Steppenwolf! Mifa hieß schon in den 90ern - Miiiiief-aaaaaaaaaa. SCNR. ;)
Steppenwolf hatte ich immer als Randerscheinung wahrgenommen, aber die Rahmen
waren z.T. recht gut & leicht.
 
Und Jaguar gehört zu Tata. Na und? Nur weil das ein Billig-Anbieter ist, muss das nichts über die zukünftige Qualität der Produkte der zugekauften Firmen heißen. Ausschließen lässt es sich natürlich auch nicht. Man wird sehen...
 
Ich finde die Äußerungen zur Qualität ziemlich verallgemeinernd und unpassend.

Ich habe fast 12 Jahre lang ein 26" Mifa-Stahlrahmen (gekauft 1998) durch 35000km Stadtverkehr bewegt (davon sind einige tausend km als Radtouren mit Gepäcktaschen links und rechts plus eine Tasche oder Zelt auf der Mitte der Gepäckträgers)

Mir ist der Rahmen dabei weder gebrochen noch sind Ösen oder Ausfallende abgerissen. Nach 11 Jahren hat der lack natürlich Kratzer, ist matt und im Tretlagerbereich abgeplatzt (kleine Roststellen können sich da dann schon mal entwickeln).

Angebaut waren Kompontenen von Deore-Komplettgarnitur über XT-Bremsen, HS33, Alfine Nabe, Shimano-Standarddnamo, Einfachsten Alu-Felgen.

Es ist eine Frage der Zielgruppe und des Anwendungszweckes für die/den das Rad hergestellt wird. Sicherlich hat sich Mifa da in Richtung Massenproduktion entwickelt. Die meisten wollen von A nach B kommen. Denen ist egal ob die Kette rostet, die Bremse quitscht oder ob das Rad hässliche Decals hat oder was auch immer. Es muss günstig sein und am Anfang läuft ja bei den einfachen Schalt und Bremsgruppen ja noch alles einwandfrei. Niemand der ernsthaft Cross, Rennrad, Downhill oder sonstewas fährt wird das mit einem Mifa aus dem Baumarkt machen. Und spätestens wenn man es doch getan hat wird man was dazu gelernt haben.

Ich finde man sollte immer aufpassen was man verallgemeinert. Mifa kann man für die Rahmen und für die Zusammenstellung der Räder beurteilen. Wenn sie die einfachste Shimanogruppe nehmen, kann auch ein guter Stahlrahmen nichts am gesamten Rad ändern.

Wenn Mifa natürlich mit seinen Werbeaussagen suggeriert, das die "Fullies" geländetauglich sind, dann kann man sie dafür verurteilen, dass sie den Endkunden etwas vormachen.

Das Mifa mit ihrem Konzept ordentlich Gewinn macht, mehr als vielleicht eine Manufaktur a la Mi-Tech oder Nicolai, sollte man nicht persönlich nehmen. Das ist ja wie mit Apple und dem Rest. Ich hab immer das Gefühl die Leute sind nur neidisch auf den kommerziellen Erfolg. Nur dem maximalen Gewinn ist eben Qualität, Haltbarkeit, Nutzen und so weiter egal.

Naja, abschließend: ich habe mein Mifa gemocht, habe damals verhältnismäßig viel Geld für ein einfaches Fahrrad bezahlt. Jetzt dient es als Ersatzteillager für andere einfache Räder in meinem Umfeld, während ich ein Mi-Tech-Trekkingrad durch die Gegend fahre.
 
Mein 86er Mifa-Herrenrad, besser gesagt das meines Vaters, hat mich und meine Schwester in den Kindergarten, mich durch zahlreiche Ausflüge und meine Schwester seit Jahren zur Uni gebracht. Für mich ist dieses Rad der Inbegriff eines Fahrrades, es hat mich mein gesamtes Leben begleitet, ist älter als ich. Soviel zu meiner ideologischen Bindung zur Marke Mifa.

Zur Zeit sind die Räder natürlich Ramsch, Diamant hat mit Trek das deutlich bessere Los gezogen. Ich habe nur Angst, dass mich irgendwann ein Baumarktradler anspricht, weil ich auch so ein "cooles" Steppenwolf unterm Hintern habe. Erinnert mich irgendwie an Klein. Mein Wölfchen hat dieses Jahr die 50.000 km überschritten, hoffentlich kommen mindestens noch einmal so viele dazu.

Aber vielleicht ist meine Furcht unbegründet und Mifa pflegt die Marke Steppenwolf mit ordentlichem Respekt.
 
Kann mich über meinen Mifa Klappesel nicht beschweren, nach über 40 Jahren nur neue Reifen, der Rest läuft. Kann man voll packen bis zum geht nicht mehr!

 
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