Zitat:
"Die Japaner glauben auch, dass man nach seinem Tod als ein anderes Lebewesen wieder geboren wird. Das ist auch der Grund dafür, dass es in Japan und anderen asiatischen Ländern viel mehr Selbstmorde gibt und diese von der Gesellschaft auch mehr akzeptiert werden als in Europa."
Die Gründe für die hohe Selbstmordrate sind vielfältig; es wird sich aber niemand nur deshalb umbringen wollen, weil er glaubt, als ein anderes Lebewesen wiedergeboren zu werden.
Bekanntermaßen ist in Japan die Stellung des Mannes höher als die der Frau und somit gibt es in der Familienhierarchie eine klare Rollenverteilung. Wird der Mann seiner Rolle nicht gerecht, indem er bspw. seine Familie nicht mehr ernähren kann, dann endet das häufig in einer Depression und führt nicht selten zum Selbstmord. Die meisten Suizidopfer sind männlich und im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Desweiteren gibt es die meisten Selbstmorde in der Zeit zwischen März und April, denn dann endet das alte und beginnt das neue Geschäfts- und Steuerjahr; es werden Jahresbilanzen gezogen, Firmen werden insolvent und Leute werden entlassen. Die Gründe sind also in erster Linie wirtschaftlicher und psychischer Natur.
Selbstmorde werden in keine Gesellschaft akzeptiert und in Japan schon gar nicht. Japan ist ein Inselstaat und ist oft genug nur auf sich selbst angewiesen gewesen. Deshalb sind die meisten Japaner stolz auf die eigene Nation und fühlen sich einzigartig.
Es gibt seit 2006 ein Gesetz zur Vorbeugung der Suizide und im Kabinett beschäftigen sich Fachleute eingehend mit diesem Thema. Das Thema Suizidprävention ist ständig in den Medien präsent und es gibt noch einige weitere Kampagnen.