Hallo,
so, heute sind die Teile endlich gekommen und ich konnte mich an die Bremse machen. Zunächst habe ich mir die neuen Kolben angeguckt. Sie sehen etwas anders aus als die alten:
Links der neue, rechts der alte Kolben. In der Mitte der Magnet, an dem der Bremsbelagträger haftet.
Größer ist der Unterschied auf der anderen Seite, wo das Öl drückt:
Links der neue, rechts der alte Kolben. Der neue ist etwa 0,6 Gramm leichter.
Übrigens waren bei den Kolben Rechteckringe dabei. Ich hätte gar keine bestellen müssen. Bestellt hatte ich sie allerdings nur vorsorglich, denn ich habe keinen Anlass, den Rechteckring zu wechseln.
Dann habe ich das Papiertuch entfernt, das ich in den
Sattel gesteckt hatte, damit kein Dreck in das Leitungssystem kommt. Und mit einem öligen Q-Tipp den Rechteckring gereinigt. Sodann den neuen Kolben saubergewischt, gefettet, wie BFO es mir empfahl. Dann locker in den
Sattel gesteckt:
Jetzt kam der schwierige Teil, nämlich den Kolben in die Führung zu drücken. Freundlicherweise hat der Kolben eine Fase, was die Angelegenheit erheblich erleichtert. Nach ein wenig Fummelei war der Kolben also in der Führung und mit weiterer, vorsichtiger Fummelei ging er auch weit rein:
Dann habe ich fix die neuen
Bremsbeläge eingebaut. Und dann gesehen, dass der verbleibende Schlitz doch etwas eng ist:
Nagut, nochmal die alten Beläge rein und mit einem Inbusschlüssel noch etwas auseinandergedrückt. Dabei habe ich vorsichtshalber am Hebel die Belagnachstellung zurückgedreht. Wahrscheinlich war das nicht nötig, weil ja reichlich Luft im System war, aber schaden konnte es auch nicht.
Sieht doch besser aus. Rechts unten erkennt man ein Befestigungsloch, das ich – nicht ganz perfekt – etwas größer gefeilt habe.
Jetzt musste das System entlüftet werden. Das ist bei BFO recht einfach und da ich bereits Erfahrung habe, keine große Sache mehr. Trotzdem gibt es zwei kleine Fallen. Die erste ist: Man möge die untere Spritze mit Mineralöl befüllen. Aber der
Schlauch an der Spritze ist zu kurz, er reicht nicht bis zum Grund der Flasche:
Sowohl die Ölflasche als auch Spritze und
Schlauch kommen von BFO. Natürlich ist das nur eine Kleinigkeit, aber eben doch nervig.
Die zweite Falle: Man soll die Schraube für die Belagnachstellung bis zum Anschlag zurückdrehen. Blöd nur, wenn es keinen Anschlag gibt, weil man neuere Bremshebel hat und mit ihnen keine Korrektur der Anleitung kam. Da ich schon einmal in diese Falle getappt bin, hatte ich mir das in die Anleitung geschrieben und diesmal keine Probleme.
Im Prinzip gibt es noch eine dritte Falle: Am Schluss der Entlüftungsanleitung steht, dass man die Spritzen abschrauben und die Verschlussschrauben einsetzen soll, und zwar soll man dabei nicht die Verschlussschrauben von Hebel und
Sattel verwechseln. Beide sehen aber gleich aus und wenn man sie an dieselbe Stelle gelegt hat, kommt der Hinweis zu spät.
Wie auch immer, jetzt also ans Entlüften:
Fertig zum Befüllen. Man fängt unten an.
Nanu, was kommt denn oben für eine Brühe an? Die will ich nicht im System haben, also die obere Schraube ab, das Zeug in eine leere Öldose und frisches Mineralöl in die Spritze.
Dann drückt man ein paar Mal hin und her, zieht auch mal am Hebel und klopft mit dem Schraubendrehergriff
gegen die Spritzen und gegen alle Teile der Bremse. Dann die Spritzen ab und die Verschlussschrauben wieder rein. Fertig.
Jetzt der spannende Teil, die Montage. Dabei mit mir die Anleitung von
@Schildbürger geholfen. Auch wenn ich sie nicht
100% befolgen konnte. Man soll zunächst das Laufrad einbauen und dann einen 2,5 mm-Imbusschlüssel zwischen die Beläge stecken. Zumindest bei der BFO ist da gar kein Platz. Also zuerst die 2,5er-Schlüssel zwischen die Beläge und am Hebel gezogen, um die Schlüssel zu klemmen. Dabei musste ich die Belagnachstellschraube verwenden, da die BFO keine richtige automatische Belagnachstellung hat. (Im Prinzip könnten die Rechteckringe die Nachstellung bewerkstelligen, aber nur ganz wenig, denn im Bremshebel ist eine recht starke Feder, die über den Ölsog den Belag wieder zurückzieht).
Vor dem Ausrichten des Bremssattels.
Der Vorteil mit dem Schlüssel ist, dass der Schlitz zwischen den Belägen recht eng ist. Bei eingebautem Laufrad kann man prima sehen, ob die Scheibe mittig ist. Die Methode des Ausrichtens und Festschraubens von Schildbürger ist irgendwie nicht meine Sache. Ich habe durch eine Lupe geguckt und zugleich von unten mit einer starken Taschenlampe geleuchtet. Da konnte ich den Schlitz sehr gut sehen und den
Sattel so einstellen, dass die Scheibe mittig ist und die Beläge parallel zur Scheibe. Beim Anziehen der Schrauben verschob sich der
Sattel praktisch
nicht. Intensiven Dank für den Tipp, die Löcher zu vergrößern, an
@Piktogramm.
Die Probefahrt steht noch aus, aber im
Montageständer sieht alles wirklich gut aus. Auch der Druckpunkt ist so sauber, wie bei einer BFO eben möglich.
Grüße
Andreas