Bundesratsbeschluß Bußgelderhöhung Radler-Rotlichtverstoß

Ich denke es gilt immer noch gleiches Recht für alle, wo kommen wir denn hin wenn jeder macht was er will.

Was ich begrüßen würde waren Strafen in TagesSätzen, also ans Gehalt angepasst.

Macht doch eh (fast) jeder was er will. Überall kann man doch sehen wie Menschen Regeln bis zum Erbrechen aufweiten, und am besten ist das (wie hier ja auch Thema) im Straßenverkehr zu beobachten: "Du fährst in der Baustelle mit ~85-90 statt 80? Da muss ich dir doch mal so dicht wie möglich auffahren und Lichthupe geben, du bist nämlich zu langsam!!!"
Und beim Überholen wird dann noch der Scheibenwischer ausgepackt....

Sicher, jeder übertritt mal die Regeln und findet einen "guten" Grund dafür, aber für mich hört da der Spass auf wo andere Menschen wissentlich und mit Absicht gefährdet werden. Radfahrer ohne Licht und notorische "Rotfahrer" zähle ich auch dazu...
Wer noch schnell drüber will, weil gerade die Ampel umschaltet, ist halt dieses übliche Regelvergehen, was ich persönlich als unangebracht aber nicht zum Aufregen wert finde. Als Autofahrer braucht man sich darüber ja nicht beschweren, der einzige Grund vor einer umschaltenden Ampel zu halten ist ja der Blitzer auf der Kreuzung.
Wer bei Verkehr das macht, wenn die Ampel schon lange Rot zeigt, gehört egal welches Verkehrsmittel er benutzt die Konsequenzen aufgezeigt.
Selbst als Fussgänger sollte man einfach mal warten können.
Aber wo das "Recht" des Stärkeren möglich ist, blättert die dünne Schicht Zivilisation von den meisten Menschen ab.

Strafen in Tagessätzen wären meiner Meinung nach auch angebrachter.
 
Ja, ich habe schon rote Ampeln überfahren. Allerdings gibt es dabei zwei Dinge, die ich trotzdem für wichtig halten: ich achte darauf, mich oder irgendjemanden nicht zu gefährden. Und ich bin mir der Konsequenzen bewusst. Das ist wie als Fußgänger über eine rote Fußgängerampel gehen. Zum Beispiel nachts. Niemand da, alles dunkel, keine anderen Verkehrsteilnehmer, keine Polizei.
Punkte als Strafe würden mich nicht interessieren, Geldstrafen unter 100€ auch nicht. Bei Fahrverbot sieht es schon ganz anders aus.
 
Kein Problem von meiner Seite aus. Irgendwann kann sklavische Regelbefolgung auch lächerlich werden.
Solange man eben noch weiß was man da tut und nicht nur aus Reflex handelt ist das ja noch ok. Zwar nicht immer schön anzusehen, aber auch kein Grund die große Moralkeule rauszuholen.

Dumm wird es nur wenn Reflexe und Fehleinschätzungen zusammenkommen. Selber schon hingekriegt, bei Rechts vor Links als Vorfahrtsregelung einfach rechts und links verwechselt. Und der Reflex war mit dem Rad weiterzufahren,weil war ja grad so schön in Fahrt und das "Auto" sieht mich ja.
Die Fahrerin hat mich natürlich nicht gesehen, hat ja ordentlich nach rechts geguckt. Und meinen Fehler hab ich erst im Liegen begriffen.
Zum Glück nix passiert, hätte aber auch dumm laufen können.
Vielleicht bin ich deswegen etwas "zu regeltreu", aber ich will eben Reserven haben wenn mal ein anderer Fehler macht.
Was häufig genug passiert.
 
Das bei einen Mittellosen natürlich zumindest mehr Wert ist, als die Versteigerung kosten würde. Dass es noch 60€ zusätzlich bringt, steht außer Frage.
 
Ja genau und der mittellose, ärmliche Nichtsnutz hat wieder mal Narrenfreiheit.

Und mit 100 € für massive Geschwindigkeitsüberschreitungen mit dem Auto hat jeder Besserverdiener Narrenfreiheit?! Was jucken einen 100€ wenn man ordentlich sechsstellig verdient?
"Man kann sich das leisten", sich aus der Verantwortng kaufen und antisoziales Verhalten erkaufen.
ein paar hundert Franken hätten den Herrn nicht gejuckt
http://www.sueddeutsche.de/auto/rekord-bussgeld-euro-strafe-fuer-schweizer-bleifuss-1.67568
 
Und mit 100 € für massive Geschwindigkeitsüberschreitungen mit dem Auto hat jeder Besserverdiener Narrenfreiheit?! Was jucken einen 100€ wenn man ordentlich sechsstellig verdient? ...
Ruckzuck hat man die Punkte zusammen und der Lappen ist weg.

... "Man kann sich das leisten", sich aus der Verantwortng kaufen und antisoziales Verhalten erkaufen. ein paar hundert Franken hätten den Herrn nicht gejuckt
http://www.sueddeutsche.de/auto/rekord-bussgeld-euro-strafe-fuer-schweizer-bleifuss-1.67568
Das ist doch schön. Er hat in die Staatskasse eingezahlt und darf weiterfahren. Für mich ist die Schweiz Ausland.
 
Warum ist jemand, der kein Geld hat, zu nichts nutze? Sind arme Rentner Nichtsnutze? Alleinerziehende Mütter?
Warum ist ein Renter arm? Und eine Alleinerziehende Mutter? Da muß doch vorher schon etwas ... ...

... Leute, die unverschuldet arbeitslos geworden sind? :spinner:
Wenn jemand arbeitslos ist, ob unverschuldet oder nicht, der kann es nicht so eilig haben, daß dieser über rote Ampeln fahren muß. Vielleicht ist genau dieses Verhalten daran schuld, daß diese Person keinen Job hat.
 
Stell dir vor es gibt Rentner, die ihr Leben lang gearbeitet haben und trotzdem kaum mehr als Sozialhilfe bekommen. Oder z.b. minderjährige Mütter, die direkt von der Schule kommen und somit auch nur Sozialhilfe bekommen. So einer ist allemal mehr wert als ein reicher Schnösel, der das Geld seine Papas überall raushaut und sich um Verkehrregeln einen Dreck schert, weil Papa zahlt ja.
 
Ja genau und der mittellose, ärmliche Nichtsnutz hat wieder mal Narrenfreiheit.
Genau, weil man ja keinen Mindeststrafsatz festlegen wird, du Witzbold.
Eher hat jetzt der gut verdienende Verkehrsregelmissachter leichtes Spiel, Punkte gibt es ja erst ab bestimmter Grenzen und im Vergleich sind die deutschen Strafsätze ein schlechter Scherz.

Und ja, es gibt Menschen die wenig Geld haben, ~20% aller Arbeitenden in Deutschland sind zwischenzeitlich in prekären Beschäftigungsverhältnissen. Aber was interessiert es dich, Menschen sind ja IMMER selbst an ihrer Situation schuld, nicht wahr!?
 
Genau, weil man ja keinen Mindeststrafsatz festlegen wird, du Witzbold ...
Jeder hat das gleiche zu zahlen. Egal ob mit dem Auto oder dem Radl. Wenn es sich jemand nicht leisten kann, dann soll er bei rot nicht über die Ampel fahren. Die Zeit muß man sich dann einfach nehmen und an der Ampel stehen bleiben.

... Eher hat jetzt der gut verdienende Verkehrsregelmissachter leichtes Spiel, Punkte gibt es ja erst ab bestimmter Grenzen und im Vergleich sind die deutschen Strafsätze ein schlechter Scherz ...
Davon lebt Deutschland, denn ausser Auto hat Deutschland nicht mehr viel zu bieten.
 
Die Schweizer, die in der Grenzregion leben, und zum billigen Einkaufen nach Deutschland fahren, kaufen nicht nur Autos oder Regelverstöße. In Deutschland ist Alles billiger. Genauso, wie an der Grenze zu Polen die Deutschen in Polen einkaufen gehen. Im ärmeren Land ist halt Alles billiger. Wobei in Deutschland eigentlich der Reichtum die einzige Armutsursache ist. Also sollte man eigentlich schreiben: Im Land mit mehr Ungleichheit ist Alles billiger.
 
Jeder hat das gleiche zu zahlen. Egal ob mit dem Auto oder dem Radl. Wenn es sich jemand nicht leisten kann, dann soll er bei rot nicht über die Ampel fahren. Die Zeit muß man sich dann einfach nehmen und an der Ampel stehen bleiben.
Deine Formulierung könnte man jetzt auch so deuten das diejenigen, welche sich Regelverstösse leisten können, nicht ernsthaft um Verkehrsregeln kümmern brauchen. Oder eben ab der Grenze wo es Punkte gibt und es dann wehtut.

Und das alle das gleiche zahlen sollen halte ich für gefährliche Gleichmacherei und unrealistisch. Wie sieht es denn mit der höheren Gefährdung durch einen PKW bei Verkehrsverstössen aus? Das gehört mit "eingepreist".
 
So jetzt ist mir vor 4 Wochen der dümmste anzunehmende Fall passiert. Ampel schaltet 5 m vor mir auf Rot um. Bremsen wäre nur schwer möglich gewesen. Das ist alles innerhalb einer Sekunde passiert. Polizei hat gelauert, ist mir nachgefahren und Bußgeld Rotlichtverstoß waren die Folge. Fragen zum Anhalteweg hat der Beamte ignoriert.

Dann Anhörung. Habe geschrieben dass Bremsweg zu knapp war.

Jetzt Bescheid: Ihre Einwendungen habe ich überprüft. Sie entkräften den Vorwurf nicht. 60 Euro (<1sec) + Verwaltungsgebühren.

Aber Moment. Eine Ordnungswidrigkeit liegt nur vor bei Fahrlässigkeit oder Vorsatz. Beides kann ich nicht erkennen. (Sonst würde ja auch jeder Autofahrer einen Gelbverstoß begehen nur weil er keinen Anker werfen kann - quasi dasselbe in Gelb)) Hilft mir mal jemand auf die Sprünge? Wo ist meine Verletzung der Sorgfaltspflicht?
 
So sieht's leider aus: Gelb ist das Warnsignal, bei dem man im Prinzip schon anhalten sollte bzw. sich zumindest darauf einstellen muss, dass gleich rot wird. Wenn man das nicht tut, sondern das Umschalten auf Gelb quasi als Startschuss sieht, um richtig Gas zu geben ("Das langt schon noch"), dann handelt man fahrlässig.
Oder wie es im Urteil stehen wird/würde: "Bei Anwendung der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt hätte der Betroffene erkennen können und müssen, dass es ihm nicht gelingen wird, die Haltelinie vor dem Umschalten auf Haltsignal zu überqueren und entsprechend zuvor anhalten müssen."

P.S. Das Schreiben der Bußgeldbehörde ist die Standardantwort. Mehr gibt's selten.
 
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Wenn das hier auch so war, würde ich, sofern rechtsschutzversichert, damit möglicherweise sogar vor Gericht gehen. Da wird nämlich in der Regel sauberer geprüft als beim LRA/der Stadt.

Wenn es keine anderen Umstände gab, aus denen man schließen konnte, dass es gleich rot wird, hätte ich da in der Tat auch Bedenken bei der Fahrlässigkeit.
 
Würde ich mit Hinweis auf die fehlende Gelbphase und den Halteweg widersprechen. Ist natürlich am Ende mit Kosten verbunden, denn es nicht davon auszugehen, daß die Behörde die Strafe zurücknehmen wird, und du dann dagegen klagen müsstest.
 
war es denn an einer Radwegampel? eine normale verkehrsampel hat ja eigentlich ausreichend lange gelb. 50km/h 3sek., 60km/h 4sek. und 70km/h und mehr sinds 5sek.
 
Würde ich mit Hinweis auf die fehlende Gelbphase und den Halteweg widersprechen. Ist natürlich am Ende mit Kosten verbunden, denn es nicht davon auszugehen, daß die Behörde die Strafe zurücknehmen wird, und du dann dagegen klagen müsstest.

Was soll das bringen!?
Fakt ist das er seine Geschwindigkeit wohl falsch gewählt hat, denn sonst hätte er nicht bei Rot drüber fahren "müssen".
 
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