Wenn der Aufwand nicht zu groß ist möchte ich die Lager selbst abschmieren/austauschen - mein Händler ist 300 km weg und im Schnee machts richtig Spaß!
Der Aufwand ist schon erheblich...
Abschmieren ist ausgeschlossen, das geht nur, wenn der Hersteller Abschmierpunkte für eine Fettpresse vorsieht - gab es z.B. mal bei Bullseye Naben.
Austauschen erfordert (wenn man es 'sauber' macht) einiges an Spezialwerkzeug - Du musst letztlich den gesamten Hinterbau zerlegen. Bei mehrfachen Wechseln werden die Lagersitze schon in Mitleidenschaft gezogen, die Lager sitzen dann nicht mehr stramm. Beim Jekyll ist das wegen der tangetialen Klemmung an den Wipp-Achsen, weniger problematisch als bei anderen Bikes. Außerdem ist so ein kompletter Satz Lager nicht ganz billig - zumindest wenn man ihn über CD bezieht.
Ich würde lieber erstmal Reklamation bei einem CD-Händler um die Ecke probieren...
Ansonsten habe ich von anderen Bikes gelesen, dass mache die Dichtscheiben der Rillenkugellager mit ner Nadel rauspopel, mit einem Magnet die Kugeln rausholen, säubern, neu fetten und dann alles wieder zusammenbasteln. Aus technischer Sicht eigentlich Humbug, nachschmieren bei gedichteten Lagern ist nicht vorgesehen, aber die Jungs schwören drauf....
Das Problem mit Wälzlagern in Hinterbauten ist grundsätzlich, dass die Rotationswinkel eigentlich zu klein sind und immer der selbe Wälzkörper an nahezu die gleiche hochbelastete Stelle der Laufbahn drückt. Theoretisch könnte regelmäßiges Drehen des feststehenden Lagerrings um z.B. 20° Abhilfe schaffen, aber das lässt sich nicht so einfach umsetzen... Deshalb auch meine Frage nach Erfahrungen mit Keramiklagern.
P.S. Kriechöl ist auch höchstens eine Notlösung: es wird kaum in die gedichteten Industrielager reinlaufen und dafür Staub und Dreck anziehen