Moin,
na hier kommt ja einiges an Erfahrungen zusammen. All das hielt mich allerdings nicht davon ab, dennoch ein Rad bei Cannyon zu ordern. Daher hier mal meine bisherigen Erlebnisse. (sorry Wall of text incoming...)
Geworden ist es ein Commuter 7.0. Bestellt Mitte Mai, war es schon eine Woche später bei mir. So weit so gut. Damit begann dann allerdings mein Leidensweg, welcher heute morgen auf dem Weg zur Arbeit seinen vorläufigen, traurigen Höhepunkt fand. Aber von vorn.
An einem Samtag Mittag brachte mir die gute Postfrau die heiss ersehnte Lieferung. Voller Erwartung und Vorfreude ging es ans Auspacken und die Montage. Handbuch dazu hatte ich bereits im Vorfeld studiert. Das Rad war ordentlich eingepackt und hatte den Transport unbeschadet überstanden. Allerdings fiel mir recht schnell auf, dass anscheinend nicht alles dabei war um das Rad fertig zu montieren. Zum einen fehlte die im Handbuch häufig erwähnte, total wichtige Carbon Montagepaste und zum anderen alle Kleinteile für das vordere Schutzblech. D.h. der Zusammenbau konnte nur unvollständig erfolgen. Hier also bereits die erste Ernüchterung, denn aus der geplanten Probefahrt wurde so nichts. An einem Wochenende war in Koblenz verständlicher Weise auch niemand mehr zu erreichen. Also am darauf folgenden Montag die fehlenden Teile reklamiert. Erreichbarkeit war in Ordnung (Hotline) und es wurde schnelle Abhilfe versprochen. Allerdings mahlen die Servicemühlen in Koblenz anscheindend sehr langsam und so dauerte es eine Woche, bis ein kleiner Umschlag in meinem Briefkasten landete, welcher die Tüte mit der Montagepaste enthielt. So konnte ich zumindest die Sattelstütze montieren und die ersten Runden drehen. Hierbei wurde ich dann versöhnlich gestimmt, denn das Rad sieht nicht nur fantastisch aus, sondern fährt sich noch viel besser. Zumindest bis zu dem Zeitunkt, an dem sich die Sattelstütze ins Sitzrohr verabschiedete und ich eine Etage tiefer saß. (ich denke an meinen 80 kg Kampfgewicht lag das nicht). Kurze Recherche im Netz ergab, dass ich nicht der einzige war der diese Probleme mit VCLS 2.0 hatte. Canyon kennt dieses Problem anscheinend und packt daher nun direkt einen Antitoleranz Ausgleichsshim mit dazu. Das Tütchen (samt Montageanleitung) für diesen fand ich auch in meinem Karton nur das Teil selber war spurlos verschwunden. Auch hier kurzer Kontakt mit Canyon und wieder eine Woche später kam auch hier Post. Mittlerweile (14 Tage) waren auch die Kleinteile für das Schutzbleich eingetroffen, allerdings unvollständig und mit zum Teil zu langen Schrauben. Also Sattelstütze raus und siehe da, zwischen den Blattfedern war der zuvor vermisste Shim schon verbaut. Es handelte sich also um eine Sattelstütze, welche anscheinend schon an einem Rad verbaut war. Egal, alles präzise nach Anleitung erneut verbaut, Montagepaste drauf und wieder fest gemacht (auch hier nach Anleitung und vorgegebenem Drehmoment). Schutzblech war etwas störrisch, ließ sich aber auch überzeugen seinen Dienst aufzunehmen. Nach nur 2 wochen war mein 2000 € Rad also erstmals einsatzfähig. Applaus! Also wieder ne Runde gedreht und bis auf eine falsch eingestellte Schaltung (Alfine 8s mit nur 7 nutzbaren Gängen, da nicht am Referenzgang ausgerichtet) alles top. Voller Vorfreude auf meinen ersten Pendlertag das Rad in der Garage verstaut.
Am kommenden Morgen wollte ich dann starten, kam aber nicht weit, da sich die Sattelklemme aufgelöst hatte. Ich hätte kot..zen können. Nun ja kann passieren. Also wieder bei Canyon angerufen. Die freundliche Dame am Telefon sagte mir, dass ich wohl den Diebstahlschutz der Klemme zerstört hätte???? und sich ein Techniker bei mir melden würde (kann einige Tage dauern, da Hochsaison) um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Da ich nicht so lange warten wollte bestellte ich via Chat das Teil (20 € inkl. Versand) parallel auch noch einmal neu, in der Hoffnung so wieder schneller einsatzbereit zu sein. Naja...Satz mit "x". Der Mitarbeiter war zwar super nett und rief auch wie versprochen zurück, da er nicht auf die Schnelle die passende Artikelnummer finden konnte, hat mir dann aber letztendlich doch die falsche Sattelklemme zukommen lassen.........Naja da auch der Service in der Zwischenzeit nicht untätig war und mir nach erneuter Erklärung meines Fehlverhaltens im Umgang mit der Satteklemme ein kostenloses Ersatzteil (juhu das Passende) zukommen lies, konnte die erneute Endmontage erfolgen.
Soooo nun wurde das gute Stück die letzten 2 Tage seinem geplanten Verwendungszweck zugeführt und begleitete mich auf meinem täglichen Weg zur Arbeit und wieder zurück (insgesamt knapp 30 km täglich). Heute morgen hat es den Dienst aber wider direkt quittiert indem es das komplette Tretlager seitlich aus dem Rahmen gedrückt hat. Weiterfahrt ausgeschlossen und Retoure nach Koblenz unausweichlich.
Mich beschleicht das ungute Gefühl, mein Leidensweg beignnt gerade erst........
Fassen wir zusammen. Ich habe für 2000 € ein High-Quality-Rad für Pendler (Aussage Canyon) erstanden in der Hoffnung auf Zuverlässigkeit. Es hat mehr als 4 Wochen Zeit in Anspruch genommen ehe das Rad einsatzbereit war und dann hat es genau 2 Tage gehalten. Und zur Krönung war während dieser unerträglichen Wartezeit, besagtes Rad auch noch um 200 € reduziert. Naja ich halte Euch auf dem Laufenden.....