Dämpferabstimmung: Hinter den Kulissen bei Ghost und CaneCreek

Was steckt eigentlich dahinter, wenn eine Bikefirma von “Custom-Tune” bei ihren verbauten Federelementen spricht? Marketing-Gewäsch oder wirklicher Nutzen für den Kunden? Was genau wird bei solch einer Testsession erprobt? Wir durften Ghost Bikes in Latsch begleiten.


→ Den vollständigen Artikel "Dämpferabstimmung: Hinter den Kulissen bei Ghost und CaneCreek" im Newsbereich lesen


 
Hm, nun bin ich ob der veschiedenen Tunes verwirrt.
Gibts denn die Cane Creek Stahldaempfer in unterschiedlichen Tunes auch fuer Endkunden zu kaufen?
Ich dachte ein Vorteil der vielen Verstellschrauben am Cane Creek Daempfer waere, dass man eben keine unterschiedlichen Tunes braucht sondern den auch so gut an den jeweiligen Rahmen angepasst bekommt?
 
Hm, nun bin ich ob der veschiedenen Tunes verwirrt.
Gibts denn die Cane Creek Stahldaempfer in unterschiedlichen Tunes auch fuer Endkunden zu kaufen?
Ich dachte ein Vorteil der vielen Verstellschrauben am Cane Creek Daempfer waere, dass man eben keine unterschiedlichen Tunes braucht sondern den auch so gut an den jeweiligen Rahmen angepasst bekommt?

Die Tunes von denen hier gesprochen wird sind die sogenannten Base-Tunes von CaneCreek die es für unterschiedliche Bikes via Webseite oder App verfügbar sind.

Dabei handelt es sich um eine Empfehlung an Umdrehungen/Klicks die dem Fahrer als Ausgangspunkt dienen soll. Diese Einstellungen erarbeitet CaneCreek zusammen mit dem Bikehersteller (wie hier im Beispiel mit Ghost) um das gewünschte Verhalten des Hinterbaus mit seiner jeweiligen Kinematik im Zusammenspiel mit dem Dämpfer zu erreichen.
 
Die Tunes von denen hier gesprochen wird sind die sogenannten Base-Tunes von CaneCreek die es für unterschiedliche Bikes via Webseite oder App verfügbar sind.

Dabei handelt es sich um eine Empfehlung an Umdrehungen/Klicks die dem Fahrer als Ausgangspunkt dienen soll. Diese Einstellungen erarbeitet CaneCreek zusammen mit dem Bikehersteller (wie hier im Beispiel mit Ghost) um das gewünschte Verhalten des Hinterbaus mit seiner jeweiligen Kinematik im Zusammenspiel mit dem Dämpfer zu erreichen.

Im Artikel steht das hier:
Grinsekater schrieb:
..., sondern auch verschiedene Grundcharakteristiken mit unterschiedlichen Öldichten oder Layouts von Shimstacks zu probieren....
Deswegen dachte ich es werden herstellerspezifische Tunes am Daempfer umgesetzt.
Du siehst, ich lese deinen Artikel sehr aufmerksam :)
Danke fuer die Erlaeuterung!
 
Der CCDB hat Shimstacks am Hauptkolben. Diese werden meines Wissens nach auch an Rahmen von Herstellern angepasst.
Allerdings Kritik an den Artikeln:
Gerade im Test des Dämpfers steht, dass an den High-Speed-Einstellern Shimstacks sitzen. Das ist nicht richtig. Im Gegensatz zu Beispielsweise Öhlins oder den älteren Bos Dämpfern sitzen hier "einfache" Federventile, kein Shimstacks.

Ein wesentlicher Punkt der auch nur so halb heraus gearbeitet wurde: Der CCDB Inline-Dämpfer entspricht im Gegensatz zu anderen Inline Dämpfern und Dämpfern wie Fox Float X oder Monarch Plus den Aufbau eines echte "DH-Dämpfers". Das heißt, das Öl, das in das Ausgleichsvolumen fließt, fließt nicht über den Hauptkolben, sondern nur über die Druckstufenventile. Das ist ein Vorteil, da der Hauptkolben "weniger Aufgaben" hat, und dadurch besser ausgeführt werden kann. So kann die Zugstufe beispielsweise besser ausgeführt werden, als bei anderen leichten Dämpfern.
 
Deswegen dachte ich es werden herstellerspezifische Tunes am Daempfer umgesetzt.
Du siehst, ich lese deinen Artikel sehr aufmerksam :)
Danke fuer die Erlaeuterung!

Das ist aber nicht der Kunden-Tune - ich nenn ihn mal so - der gemeint ist.
Werkstune ist da der bessere Begriff. Hier wird die grundsätzliche Abstimmung des Dämpfers auf das Rad - Hinterbaukennlinie, Einsatzbereich - vorgenommen. Der wird dann normalerweise so gewählt, dass die Zielgruppe mit den von Cane Creek vorgesehen Einstellmöglichkeiten in beide Richtungen ausreichend Einstellmöglichkeiten hat. Diese sind bei Cane Creek aber immer noch so vielseitig, dass viele Kunden damit überforder sind. Deswegen gibt es Base-Tune Empfehlungen. Bisher eigentlich immer Einen, mit dem das Rad auch ausgeliefert wird.
Jetzt soll es halt 2 geben, weil der Einsatzbereich dieses Bikes halt größer ist. Ob die dann nach Kundenwunsch schon damit ausgeliefert werden, keine Ahnung. Ist aber auf jedne Fall kein Problem diese Einstellungen vorzunehmen.

Was mich vielmehr interessieren würde, wäre wie Ghost mit den Federhärten/-raten umgeht. Natürlich gibt das Fahrergewicht einen Anhaltpunkt, aber was ist, wenn die ausgelieferte Feder nicht passt. Muss der Kunde dann nachkaufen?
 
Im Artikel steht das hier:

Deswegen dachte ich es werden herstellerspezifische Tunes am Daempfer umgesetzt.
Du siehst, ich lese deinen Artikel sehr aufmerksam :)
Danke fuer die Erlaeuterung!

Sorry, das ist etwas verwirrend weil da zweimal von "Tunes" die Rede ist. Ich kann dir die Frage nicht restlos beantworten ob bei manchen Herstellern noch mal Anpassungen in der Öldichte gemacht werden oder in wie weit das Hauptshimstack am Kolben anders ausgerichet ist.
Da deckt sich das mit deiner Aussage zu dem breiten Einstellbereich. CaneCreek versucht genau das zu erreichen – also alles den Dämpfer eben nicht jedesmal komplett anders abzustimmen über IFP-Druck, Hersteller-xy-Shimstack usw.

Was da für Sonderlösungen im OE Bereich gefahren werden weiß ich leider nicht. In Latsch probierte man Dämpfer mit dem dünneren Öl aus, landete aber wieder bei der normalen Viskosität wie auch bei den "regulären" Dämpfern.

Der CCDB hat Shimstacks am Hauptkolben. Diese werden meines Wissens nach auch an Rahmen von Herstellern angepasst.
Allerdings Kritik an den Artikeln:
Gerade im Test des Dämpfers steht, dass an den High-Speed-Einstellern Shimstacks sitzen. Das ist nicht richtig. Im Gegensatz zu Beispielsweise Öhlins oder den älteren Bos Dämpfern sitzen hier "einfache" Federventile, kein Shimstacks.

Wie schon oben erwähnt versucht man das so gut wie möglich über die Einsteller abzudecken. Genaue Zahlen für Sonderabstimmungen oder Herstellernamen kenne ich leider nicht.

Die Federventile werden dann aber genau so vorgespannt wie das Shimstack in z.B. einer 36RC oder? Hast du ein Schnittmodell? Das Einzige was ich gerade gefunden habe war das vom Hausbesuch:

<a href="http://fotos.mtb-news.de/p/1891061" ><img src="https://fstatic1.mtb-news.de/f3/18/...staudt_hausbesuch_canecreek_0859-original.jpg" class="fotoalbumLikeable" data-photo-id="1891061" /></a>


Ein wesentlicher Punkt der auch nur so halb heraus gearbeitet wurde: Der CCDB Inline-Dämpfer entspricht im Gegensatz zu anderen Inline Dämpfern und Dämpfern wie Fox Float X oder Monarch Plus den Aufbau eines echte "DH-Dämpfers". Das heißt, das Öl, das in das Ausgleichsvolumen fließt, fließt nicht über den Hauptkolben, sondern nur über die Druckstufenventile. Das ist ein Vorteil, da der Hauptkolben "weniger Aufgaben" hat, und dadurch besser ausgeführt werden kann. So kann die Zugstufe beispielsweise besser ausgeführt werden, als bei anderen leichten Dämpfern.

Beim Hausbesuch erklärte Josh Coaplen (zwischenzeitlich nicht mehr bei CaneCreek) das so, dass das Shimstack am Hauptkolben sehr "starr" ausgeführt ist und er am liebsten einen reinen Kolben hätte damit es als reiner Kolben einer Pumpe funktioniert. Aber da man nie weiß wie hoch die Kräfte sein könnten wie wenn zum Beispiel jemand auf die Idee kommt aus dem ersten Stock ins Flat zu springen, ist hier noch ein Shimstack zu finden das verhindert, dass bei einem immens hohen Druck der Dämpfer einfach nicht mehr einfedert.
Ziel ist es – wie von dir beschrieben – über den Ölfluss mehr Kontrolle und die Möglichkeit der Einflussnahme über das/auf das Fahrwerk zu erlangen.
 
Ui, schoh wieder soviel Technikgerede. Das Erste was mir bei der Überschrift gekommen ist war, ob die von Cane Creek oder die von Ghost in Latsch Urlaub machen wollten :D
Wären echt schöne Räder, wenn man die Sattelstütze weiter versenken könnte.

G.:)
 
In wie weit hat die Neigung vom Gelände Einfluss auf meine dämpfereinstellungen? wenn Ich flach fahre habe Ich mehr druck am Hinterrad als bei 40 grad.

Wenn man die Empfehlungen der Hersteller ansieht ist das oft 20% Sag am Vorderrad (FOX) bis runter zu 10–15% (Öhlins) wobei fürs Heck i.d.R. 30% empfohlen werden. Im Gelände ändert sich die Gewichtsverteilung und die Lasten auf Pedale und Lenker. Sprich hier hat man dann eine andere Verteilung. Je steiler desto weicher fahren manche Fahrer das Heck um genau dem entgegenzuwirken Wie zum Beispiel Nico Lau.

@Grinsekater Meint ihr mit Öldichte die Viskosität?
Jep.
 
Wenn man die Empfehlungen der Hersteller ansieht ist das oft 20% Sag am Vorderrad (FOX) bis runter zu 10–15% (Öhlins) wobei fürs Heck i.d.R. 30% empfohlen werden. Im Gelände ändert sich die Gewichtsverteilung und die Lasten auf Pedale und Lenker. Sprich hier hat man dann eine andere Verteilung. Je steiler desto weicher fahren manche Fahrer das Heck um genau dem entgegenzuwirken Wie zum Beispiel Nico Lau.


Jep.
Danke für die Bestätigung. Ich habe schon seit Jahren gedacht das bei mir alles falsch eingestellt war, weil Ich nie mit die vorgegeben Einstellungen zurecht gekommen bin.
 
Danke für die Bestätigung. Ich habe schon seit Jahren gedacht das bei mir alles falsch eingestellt war, weil Ich nie mit die vorgegeben Einstellungen zurecht gekommen bin.

Generell sollte man die Vorgaben an Sag, Zugstufe, Druckstufe etc als Startpunkt verstehen. Erlaubt ist was funktioniert und jeder hat andere Vorlieben oder geht beim Fahren anders mit dem Gelände um. :daumen:
 
Wie schon oben erwähnt versucht man das so gut wie möglich über die Einsteller abzudecken. Genaue Zahlen für Sonderabstimmungen oder Herstellernamen kenne ich leider nicht.

Die Federventile werden dann aber genau so vorgespannt wie das Shimstack in z.B. einer 36RC oder? Hast du ein Schnittmodell? Das Einzige was ich gerade gefunden habe war das vom Hausbesuch:

<a href="http://fotos.mtb-news.de/p/1891061" ><img src="https://fstatic1.mtb-news.de/f3/18/...staudt_hausbesuch_canecreek_0859-original.jpg" class="fotoalbumLikeable" data-photo-id="1891061" /></a>




Beim Hausbesuch erklärte Josh Coaplen (zwischenzeitlich nicht mehr bei CaneCreek) das so, dass das Shimstack am Hauptkolben sehr "starr" ausgeführt ist und er am liebsten einen reinen Kolben hätte damit es als reiner Kolben einer Pumpe funktioniert. Aber da man nie weiß wie hoch die Kräfte sein könnten wie wenn zum Beispiel jemand auf die Idee kommt aus dem ersten Stock ins Flat zu springen, ist hier noch ein Shimstack zu finden das verhindert, dass bei einem immens hohen Druck der Dämpfer einfach nicht mehr einfedert.
Ziel ist es – wie von dir beschrieben – über den Ölfluss mehr Kontrolle und die Möglichkeit der Einflussnahme über das/auf das Fahrwerk zu erlangen.

Ich meine, dass zumindest Speci Sonderabstimmungen hatte (irgendwo mal gelesen), bevor man zu Öhlins gewechselt ist.
Der CCDB wird ja auch immer gerne mit dem Öhlins TTX verglichen, weil beides Twin Tube Dämpfer sind. Beide haben aber sonst wenig gemeinsam. Bei Öhlins arbeitet die Zugstufe komplett über Nadelventil und Shimstack am Hauptkolben, und es gibt auch einen funktionierenden Druckstufenshimstack am Hauptkolben. Vor dem Ausgleichsbehälter steckt aber nochmal ein Shimstack für Highspeed- und eine Nadelventil für Lowspeeddruckstufe. Beim Öhlins wird das Öl mehr im Kreis gepumpt, beim CCDB hin und her.
Der Öhlins abrbeitet komplett über 3 Shimstacks für High-/ Mid-speedzugstufe, Midspeed-Druckstufe und Hidhspeeddruckstufe. Der CCDB arbeitet quasi völlig über Federventile, deswegen geht das ja auch nur, dass man keine angepassten Dämpfer bauen will.
Funktional aber schon am Ende was anderes.

An dem Bild das Du angehängt hast sieht man eigentlich wunderbar, dass das nur ein Federventil ist für die Highspeedstufe. Da sitzt kein Ventil mit Ports und Shimstacks mehr darunter. Dazu wäre gar kein Platz. Man benötigt dafür etwas mehr Durchmesser.
Sieht man auch gut hier:
Snip20140520_6.png

Oben das klein Blättchen am Ventil verhindert nur den Rückfluss. Ist kein Shimming.
 
GAnz interessanter Artikel, aber eine Sache verstehe ich so nicht. In der Einleitung wird das Problem der höheren Ölerwärmung in Dämpfern ohne Piggyback erklärt. Mir erschließt sich nicht, was das mit dem Dämpfer hier zu tun hat. Der hat auch keinen.
Ein weiterer Punkt, der mich stutzig macht: gibt es wirklich Dämpfer auf dem Markt, die bei komplett offener Zugstufe zu langsam für schwerere Jungs sind? Bei angemessener Federhärte kann ich mir das fast nicht vorstellen, da die Dämpfung nun mal Geschwindigkeitsabhängig und nicht direkt Gewichtsabhängig ist.
 
Was heißt "nur" Federventil....Wenn ich das richtig im Kopf bekommt man durch das Federventil auch eine lineare Dämpfungskurve...Preload und Federhärte können getuned werden wie Shimstack-Stiffness und Preload....Shims bieten mehr Möglichkeiten zu stapeln aber i.d.R. werden doch fast nur tapered linear stacks verbaut oder irre ich mich da?
 
GAnz interessanter Artikel, aber eine Sache verstehe ich so nicht. In der Einleitung wird das Problem der höheren Ölerwärmung in Dämpfern ohne Piggyback erklärt. Mir erschließt sich nicht, was das mit dem Dämpfer hier zu tun hat. Der hat auch keinen.

Bei vielen Inline-Luftdämpern ist der Ölkreislauf zum (Groß-)Teil von der Luftkammer umgeben welche wie ein Isolator wirkt. Zwischen dem Öl selbst und der Umgebungsluft ist beim DB InLine Coil nur der Dämpferkörper selbst und der "Kopfbereich" in dem sich alle Einsteller befinden ist der Teil der zuerst warm wird. Hier wird auch durch die relativ große Oberfläche Wärme gut an die Umgebung abgegeben. Er wird auch noch warm aber hält länger durch als ein Luftdämpfer ohne Piggy.
 
Sehr interessant! Finde ich vor allem spannend - wenn auch nicht wirklich Hauptthema des Artikels - wie sich änderndes Personal eine Firma beeinflusst. Wer wollte noch vor ein paar Jahren so eine Ghost-Gurke?? Dieses 29er hingegen wird ein richtig heißer Feger und man kann sich gut vorstellen, dass Maxi daran nicht unerheblichen Einfluss hatte ;) Sowieso ein etwas mutiges Konzept, bei dem Hub gleich einen Stahlfederdämpfer in Serie zu verbauen - aber dafür wurde der Coil Inline wohl entwickelt.

Allein.... Maxi, wir vermissen dich:heul:
 
Zurück
Oben Unten