Schildbürger
Einfach natürlich!
Hallo Freunde des Mountainbikesportes,
weiter geht es mit dem dritten Teil.
Das Laufrad ist im vorherigen Teil bis auf ca. +/- 0,5mm auszentriert worden, was für die meisten Zwecke ausreichend ist.
Bei der Speichenspannung halte 10% Abweichung zwischen den Speichen einer Seite für gut machbar, wenn man die Spannung Schritt für Schritt gleichmäßig erhöht.
Das ist zwar mehr Arbeit, aber für das Ergebnis was man damit erreicht, lohnt sich die Mühe!
5. Schritt
Der Feinschliff. Und der Umgang mit den Messuhren.
Weniger als 0,5mm (5/10mm) Höhen- und Seitenschlag bekommt man mit bloßem Auge kaum weg.
Und das ist "eigentlich" auch nicht erforderlich, aber wenn man schonmal dabei ist...
Hier helfen die Messuhren weiter. Auch sollte die Speichenspannung noch nicht "am Anschlag" sein.
Die maximale Speichenspannung wird von der stärker gespannten Seite (Freilauf-(hinten), Disk-(vorne)) vorgegeben.
Die Spannung auf der anderen Seite ergibt sich dann daraus, wenn die Felge in der Mitte ist.
Auf der nicht so stark gespannten Seite sollte sie bei ca. 80% der stärker gespannten Seite liegen.
Jetzt dreht man die Nippel nur noch ganz wenig und versucht so noch den Restschlag raus zu bekommen.
Bei manchen Felgen wird am Felgenstoß ein stärkerer Seitenschlag verbleiben, da kann man nichts machen, sonst wird hier die Speichenspannung zu hoch. Ebenso wenn das LR schon ein paar "Einschläge" hinter sich hat, kann es Stellen geben die man nicht "glatt" bekommt.
Wer vorher noch nie etwas mit Messuhren zu tun hatte, wird nicht Wissen wie man damit umgeht. Daher gibt es an dieser Stelle eine Einführung dazu. Beim Kauf sollte man darauf achten das kein Spiel vorhanden ist beim drücken der Tastspitze. Und der Zeiger sollte auch nach jeder Messung wieder an den gleichen Ausgangspunkt zurückkehren.
Abweichungen oder Spiel sind ein Zeichen von schlechter Qualität. Auch sollte die Tastspitze leichtgängig sein.
Bei den meisten Messuhren entspricht eine Umdrehung des großen Zeigers einem Millimeter. Und der kleine zeigt 0-10mm an. Der Messbereich beträgt in diesem Fall 0-10mm. (Es gibt auch andere).
Bei mir ist die Messuhr auf der rechten Seite des ZS befestigt! Sollte sie links sein muss man alles sinngemäß rumdrehen!
Zum Zentrieren führt man die Tastspitze so an das Felgenhorn, so das sie möglichst senkrecht steht.
Auch sollte die Lauffläche auf der Felge frei von Unebenheiten sein, weil sonst die Anzeige zu nervös wird. Das ist ein Problem bei gebrauchten LR für Felgenbremsen, hier kann man versuchen eine "Laufbahn" zu finden wo die Felge noch einigermaßen glatt ist. Aus dem Grund macht es auch keinen Sinn die Messuhr von Anfang an zum zentrieren zu verwenden, sie ist einfach zu empfindlich dafür.
Jetzt drückt man die Messuhr ein paar Millimeter an die Felge ran, wieviel ist >egal<! Der Zeiger sollte sich frei ohne Anschlag hin und her bewegen können.
Wenn man jetzt das LR dreht erschrickt man ersteinmal über das gewackele von dem Zeiger. Aber das gibt sich.
Probiert es aus indem ihr mal >leicht< gegen die Felge drückt.
Oh, Oh...
Nun dreht man das LR und sucht den Bereich in dem der Zeiger am ruhigsten bleibt, hier sind die Abweichungen am geringsten. Idealer Weise ist hier auch die Felge in der Mitte des LR.
In dem man die Messuhr ein klein wenig (+/-0,5mm, wir erinnern uns) näher oder weiter zur Felge hin bewegt, stellt man den Zeiger so ein das er "Senkrecht" nach OBEN zeigt. Welchen Wert er anzeigt ist dabei egal.
Viele Skalen lassen sich drehen und man kann hier die "0" einstellen.
Damit hat man den Ausgangpunkt erreicht, den wird man immer mal wieder nachstellen müssen.
Nun dreht man wieder das LR und sucht die Stelle an der der Zeiger den stärksten Ausschlag hat.
Beispiele, Messuhr auf der rechten Seite:
Geht an der Stelle der Zeiger nach LINKS, geht die Tastspitze nach außen und damit die Felge nach LINKS.
Geht der Zeiger nach RECHTS, geht die Tastspitze rein und die Felge nach RECHTS.
(Zum testen mal leicht gegen die Felge drücken.)
Merkt euch die Stelle indem ihr die Speiche an der Stelle leicht festhaltet... nicht ziehen oder drücken.
Geht der Zeiger nach LINKS, geht die Felge nach LINKS -> Die Nippel auf der rechten Seite anziehen.
Geht der Zeiger nach RECHTS geht die Felge nach RECHTS -> Die Nippel auf der linken Seite anziehen.
Das kann man sich leicht merken.
1-2 Speichen vor und 1-2 Speichen hinter dem Bereich wo die größte Abweichung ist, zieht man nun diese 3-4 Nippel mit Gefühl an.
Es reicht schon eine ganz kleine Drehung um eine Änderung zu bewirken.
Auch hier immer wieder das LR drehen und sehen wo die größte Abweichung ist!
Um es sich leichter zu machen, ab und an den Ausgangspunkt (Zeiger senkrecht) an der Messuhr wieder nachstellen.
Die Ausschläge des Zeigers werden immer geringer.
Das LR auch ab und an mal abdrücken.
Die Speichenspannung sollte jetzt auf beiden Seiten auf das Optimum gebracht werden.
Am Ende hat man ein Laufrad mit weniger als 10% Abweichung je Seite in der Speichenspannung und 1-2/10mm Schlag.
Viel Erfolg!
Alle drei Teile gehören zusammen, ließen sich aber nicht in einem Thread unterbringen.
Es ist schwierig das Ganze einfach zu erklären und so den Bezug zum Einsteiger zu behalten. Je mehr ich mich mit dem Laufradbau beschäftige, merke ich wie ich mich immer mehr den Profis und deren Beschreibungen nähere. Und so hoffe ich doch, das es verständlich beschrieben ist.
Profis brauchen für den Bau eines LR weniger als eine Stunde, zum Feinzentrieren alleine brauche ich oft schon eine Stunde.
Aber ich mache es ja auch nicht so oft.
**************
Das LR abdrücken.
Durch das Abdrücken setzen sich die Speichen, das heist sie nehmen ihre endgültige Postion ein.
Alten Lappen auf den Boden legen.
Das LR mit der Nabe auf den Boden legen.
Mit den Händen das LR rechts und links an der Felge festhalten.
LR waagerecht halten.
Kurz und kräftig auf die Felge drücken. Jetzt "klimpern" die Speichen.
Das ist das Zeichen das sich die Speichen setzten.
LR immer ein kleines Stück weiterdrehen und Kurz und kräftig auf die Felge drücken.
Bis es nicht mehr klimpert.
Dann das LR auf die andere Seite legen und das ganze dort wiederholen.
Bis es nicht mehr klimpert.
Fertig.
Dieses Abdrücken ist je nach Bedarf zu wiederholen.
Hinweis:
Es wird so sein das das klimpern weniger wird je mehr sich das LR dem Idealzustand nähert. Das ist aber kein Grund (für mich) es nicht mehr oder gar weniger abzudrücken.
weiter geht es mit dem dritten Teil.
Das Laufrad ist im vorherigen Teil bis auf ca. +/- 0,5mm auszentriert worden, was für die meisten Zwecke ausreichend ist.
Bei der Speichenspannung halte 10% Abweichung zwischen den Speichen einer Seite für gut machbar, wenn man die Spannung Schritt für Schritt gleichmäßig erhöht.
Das ist zwar mehr Arbeit, aber für das Ergebnis was man damit erreicht, lohnt sich die Mühe!
5. Schritt
Der Feinschliff. Und der Umgang mit den Messuhren.
Weniger als 0,5mm (5/10mm) Höhen- und Seitenschlag bekommt man mit bloßem Auge kaum weg.
Und das ist "eigentlich" auch nicht erforderlich, aber wenn man schonmal dabei ist...
Hier helfen die Messuhren weiter. Auch sollte die Speichenspannung noch nicht "am Anschlag" sein.
Die maximale Speichenspannung wird von der stärker gespannten Seite (Freilauf-(hinten), Disk-(vorne)) vorgegeben.
Die Spannung auf der anderen Seite ergibt sich dann daraus, wenn die Felge in der Mitte ist.
Auf der nicht so stark gespannten Seite sollte sie bei ca. 80% der stärker gespannten Seite liegen.
Jetzt dreht man die Nippel nur noch ganz wenig und versucht so noch den Restschlag raus zu bekommen.
Bei manchen Felgen wird am Felgenstoß ein stärkerer Seitenschlag verbleiben, da kann man nichts machen, sonst wird hier die Speichenspannung zu hoch. Ebenso wenn das LR schon ein paar "Einschläge" hinter sich hat, kann es Stellen geben die man nicht "glatt" bekommt.
Wer vorher noch nie etwas mit Messuhren zu tun hatte, wird nicht Wissen wie man damit umgeht. Daher gibt es an dieser Stelle eine Einführung dazu. Beim Kauf sollte man darauf achten das kein Spiel vorhanden ist beim drücken der Tastspitze. Und der Zeiger sollte auch nach jeder Messung wieder an den gleichen Ausgangspunkt zurückkehren.
Abweichungen oder Spiel sind ein Zeichen von schlechter Qualität. Auch sollte die Tastspitze leichtgängig sein.
Bei den meisten Messuhren entspricht eine Umdrehung des großen Zeigers einem Millimeter. Und der kleine zeigt 0-10mm an. Der Messbereich beträgt in diesem Fall 0-10mm. (Es gibt auch andere).
Bei mir ist die Messuhr auf der rechten Seite des ZS befestigt! Sollte sie links sein muss man alles sinngemäß rumdrehen!
Zum Zentrieren führt man die Tastspitze so an das Felgenhorn, so das sie möglichst senkrecht steht.
Auch sollte die Lauffläche auf der Felge frei von Unebenheiten sein, weil sonst die Anzeige zu nervös wird. Das ist ein Problem bei gebrauchten LR für Felgenbremsen, hier kann man versuchen eine "Laufbahn" zu finden wo die Felge noch einigermaßen glatt ist. Aus dem Grund macht es auch keinen Sinn die Messuhr von Anfang an zum zentrieren zu verwenden, sie ist einfach zu empfindlich dafür.
Jetzt drückt man die Messuhr ein paar Millimeter an die Felge ran, wieviel ist >egal<! Der Zeiger sollte sich frei ohne Anschlag hin und her bewegen können.
Wenn man jetzt das LR dreht erschrickt man ersteinmal über das gewackele von dem Zeiger. Aber das gibt sich.
Probiert es aus indem ihr mal >leicht< gegen die Felge drückt.
Oh, Oh...Nun dreht man das LR und sucht den Bereich in dem der Zeiger am ruhigsten bleibt, hier sind die Abweichungen am geringsten. Idealer Weise ist hier auch die Felge in der Mitte des LR.
In dem man die Messuhr ein klein wenig (+/-0,5mm,
wir erinnern uns) näher oder weiter zur Felge hin bewegt, stellt man den Zeiger so ein das er "Senkrecht" nach OBEN zeigt. Welchen Wert er anzeigt ist dabei egal.Viele Skalen lassen sich drehen und man kann hier die "0" einstellen.
Damit hat man den Ausgangpunkt erreicht, den wird man immer mal wieder nachstellen müssen.
Nun dreht man wieder das LR und sucht die Stelle an der der Zeiger den stärksten Ausschlag hat.
Beispiele, Messuhr auf der rechten Seite:
Geht an der Stelle der Zeiger nach LINKS, geht die Tastspitze nach außen und damit die Felge nach LINKS.
Geht der Zeiger nach RECHTS, geht die Tastspitze rein und die Felge nach RECHTS.
(Zum testen mal leicht gegen die Felge drücken.)
Merkt euch die Stelle indem ihr die Speiche an der Stelle leicht festhaltet... nicht ziehen oder drücken.
Geht der Zeiger nach LINKS, geht die Felge nach LINKS -> Die Nippel auf der rechten Seite anziehen.
Geht der Zeiger nach RECHTS geht die Felge nach RECHTS -> Die Nippel auf der linken Seite anziehen.
Das kann man sich leicht merken.
1-2 Speichen vor und 1-2 Speichen hinter dem Bereich wo die größte Abweichung ist, zieht man nun diese 3-4 Nippel mit Gefühl an.
Es reicht schon eine ganz kleine Drehung um eine Änderung zu bewirken.
Auch hier immer wieder das LR drehen und sehen wo die größte Abweichung ist!
Um es sich leichter zu machen, ab und an den Ausgangspunkt (Zeiger senkrecht) an der Messuhr wieder nachstellen.
Die Ausschläge des Zeigers werden immer geringer.
Das LR auch ab und an mal abdrücken.
Die Speichenspannung sollte jetzt auf beiden Seiten auf das Optimum gebracht werden.
Am Ende hat man ein Laufrad mit weniger als 10% Abweichung je Seite in der Speichenspannung und 1-2/10mm Schlag.
Viel Erfolg!
Alle drei Teile gehören zusammen, ließen sich aber nicht in einem Thread unterbringen.
Es ist schwierig das Ganze einfach zu erklären und so den Bezug zum Einsteiger zu behalten. Je mehr ich mich mit dem Laufradbau beschäftige, merke ich wie ich mich immer mehr den Profis und deren Beschreibungen nähere. Und so hoffe ich doch, das es verständlich beschrieben ist.
Profis brauchen für den Bau eines LR weniger als eine Stunde, zum Feinzentrieren alleine brauche ich oft schon eine Stunde.
Aber ich mache es ja auch nicht so oft.
**************
Das LR abdrücken.
Durch das Abdrücken setzen sich die Speichen, das heist sie nehmen ihre endgültige Postion ein.
Alten Lappen auf den Boden legen.
Das LR mit der Nabe auf den Boden legen.
Mit den Händen das LR rechts und links an der Felge festhalten.
LR waagerecht halten.
Kurz und kräftig auf die Felge drücken. Jetzt "klimpern" die Speichen.
Das ist das Zeichen das sich die Speichen setzten.
LR immer ein kleines Stück weiterdrehen und Kurz und kräftig auf die Felge drücken.
Bis es nicht mehr klimpert.
Dann das LR auf die andere Seite legen und das ganze dort wiederholen.
Bis es nicht mehr klimpert.
Fertig.
Dieses Abdrücken ist je nach Bedarf zu wiederholen.
Hinweis:
Es wird so sein das das klimpern weniger wird je mehr sich das LR dem Idealzustand nähert. Das ist aber kein Grund (für mich) es nicht mehr oder gar weniger abzudrücken.
