Hallo
Meine Erfahrungen mit Chariot Corsaire XL, Cougar 1 und Ski-Set sowie Croozer Cargo
Corsaire XL:
Wir haben 2010 ein gebrauchtes Modell Bj. 2000 erworben. Die Vorbesitzer haben mit 2 Kindern die Originalbereifung zu Slicks abgefahren. 3 Jahre lang habe ich damit das ganze Jahr über bei jedem Wetter das Kind in die Kita gezogen, gelegentlich fahren wir mit dem Ding mehr oder weniger überladen in den (Fahrrad)Urlaub.
Er bietet ausreichend Platz für 2 Kinder und Gepäck. Es ist einerseits erstaunlich, wie wenig Gepäckstücke (gepackte Taschen) in den "Kofferraum" passen, aber wenn man die Taschen leer hineinstellt und dann packt, gehen andererseits erstaunliche Mengen hinein: z.B. eine volle Ikea-Tüte oder ein großes Zelt.
Die Federung möchte ich nicht missen, ich kann immer volles Rohr über alles drüberfahren, Bordstein rauf/runter, alles -- auch Umkippen und auf dem Dach liegen bleiben -- kein Problem, solange nur den Passagieren nicht das Büchlein aus der Hand fällt. Natürlich ist Anschnallen Pflicht. Das Gerät ist voll wetterfest und wintertauglich. Es gibt ein Wasserablaufloch. Die Sitzbank wird nie nass und auch nach hinten ist ein Wetterschutz gegeben.
Mit den Buggy-Rädern ist das Teil extrem wendig und gerade noch supermarkttauglich. Bei vollem Kofferaum wird er zwar hecklastig, kippt aber auch ohne Kind nicht nach hinten.
Ein Laufrad lässt sich quer an den Schiebebügel hängen.
Kritik:
* Die Heckklappe, die gleichzitig auch Sonnenschutz ist, ist zu kurz, um vernünftig an den Klettstreifen unter der Heckklappe befestigt zu werden.
* Das Gepäcknetz ist irgendwie gut gemeint, aber nicht wirklich brauchbar.
* es fehlt ein Transport-Platz für die Deichsel oder das Jogging-Set.
* Cordurabesatz im Umkippbereich wäre schön gewesen.
Nachrüstungen:
* ReeLight nach hinten
* Fahrradklingel
* Gummi-Spanngurte von der Blattfeder 45° nach vorn*/oben, um das (ausgeleierte) Verdeck zu sichern.
* In Planung: Fahrradtaschenhalter im Bereich der Wings sowie hinten quer und tief
* In Planung: Anhängerkupplung.
* Für Strandurlaube oder Gravelroads montiere ich Big Apple, bei 0,5 bis 0,75 bar sind die schön bequem. z.Z sind abgefahrene Marathon Racer drauf, die laufen leichter als die Originalreifen. Die
Schwalbe Tracer hängen noch ab.
Cougar 1:
Wenn 2 Leute 2 Kinder in 2 Einrichtungen bringen müssen, brauchts 2 Anhänger. Wir haben ihn 2012 gebraucht günstig beschafft, angeblich 4 Jahre alt gewesen. Zum Glück günstig, weil während ich den Corasire heute jederzeit neu kaufen würde, den Cougar würde ich nie wieder kaufen. Warum? Das ist ein schickes Schönwettergerät für einen eng definierten Einsatzzweck.
Der direkte Vergleich ist unfair, ich vergleiche hier einen Hochdachkombi und ein Cabrio im Alltags-Allwettereinsatz. Ich hätte rückblickend besser einen Corsair 1 gekauft, aber wir wollten einmal auch was Schickes haben und dachten, das schicke Gerät würde es schon tun.
Negativ:
* Sitz gleich Bodenblech. Das ist kalt und weicht von unten durch.
* Kein Wetterschutz nach hinten. Das ist auch beim Abstellen blöd, weil sich die Windrichtung auch mal ändert.
* Im Vergleich zum Corsaire billig verarbeitetes Verdeck: gestanzte ungesäumte Löcher für Fähnchen und Rahmenrohre. Das sieht nach kurzer Zeit Sch*** aus. Ausserdem ist es jetzt schon arg verblichen.
* Der Body ist im Fußbereich jetzt schon völlig verschlissen, obwohl er maximal halb so alt seien kann wie der Corsaire.
* wenn kein Kind drin ist, kippt das mäßig beladene Teil im Buggymodus nach hinten um => ist anstrengend zu schieben.
* Geringe Gepäckkapazität.
* Verdeck schlecht zu spannen (heute wohl anders gelöst)
Positiv:
* Schickes Design gegen den "klobigen" Corsair. Auch leichter.
* 2 nutzbare Gepäckfächer
* Transportplatz fürs JoggingSet
Cargo Croozer
Ein billiger Fahhradanhänger, der für gelegentliche Großeinkäufe/Einsätze taugt. Wenn ich alle Einkäufe/Transporte mit einem Fahrradanhänger machen würde, würde ich ihn nicht kaufen.
Alle Teile sind klapprig, die Materialien dünn und billig. Nicht wetterfest.
Fahrtechnik:
Umkippen vermeidet man, indem man scharfe Kurven nicht zu schnell fährt, den Kurvenradius nicht plötzlich deutlich enger zieht, in der Kurve nicht zu stark beschleunigt und nicht zu schnell einsseitig über zu hohe Hindernisse fährt. Bei starkem Wind hat einmal eine Böh den leeren Cougar umgeweht.
Auf Äste achten, die sich in den Hänger bohren könnten.
Je unebener der Untergrund, desto niedriger der Reifenluftdruck. Im losen Sand gerne runter auf "gerade nicht platt". Rollt leichter und bequemer.
Schäden:
* Das Verdeck ist erstaunlich widerstandsfähig gegen die Abschürfungen durchs Nachschleifen nach Umfallen. Abkleben mit Isoband reicht.
* Im Wald auf Äste achten, die längs zur Fahrtrichtung liegen: die können sich durch den Body bohren.
* 1 Speichenbruch nach 12 Jahren. Ersatz bis heute nicht beschafft.
* Riss im Corsair-Seitenfenster mit Tesa-Kristallklar geflickt.
* Der eine Verdeckeinhängepunkt vom Corsaire verselbstständigt sich ständig. Evtl. mal Loctide probieren.
* Das Verdeck vom Cougar ist - im Gegensatz zum älteren Corsaire -- arg verblichen.
* Wenn der (leere) Hänger zu schwungvoll nach rechts umkippt, bricht der VersaWing aus. Ersatz kostet ca. 30,-.
* Nach 14 Jahren sind die Achsen des Corsaire gleichzeitig durchgebrochen. Reperatur läuft noch.
* Im vorderen Fuß/Spritzbereich ist der Body vom Corsaire recht dünn geworden, der des deutlich jüngeren Cougar ist tw. nur noch ein Netz.
Grüsse
simon