Der Tod meiner Knie

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18. April 2014
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Hey ihr Lieben!

Ich fahre nun seit anderthalb Jahren Mountainbike. Jedoch habe ich seit ca. einem Jahr das Problem, dass meine Kniesehne streikt. Somit werden die Touren entsprechend kurz und zu einer Tortur!

Hat jemand eine Ahnung woran es liegen kann? Hier die nötigen Randinfos:

Ich bin 1,76m groß, wieder etwa 80 kg. Ich fahre ein 26" Bulls Pulsar (Hardtail). Meinen Sattel hatte ich nach errechneter Höhe eingestellt (Schrittlänge x 0,86...), was für meinen Geschmack ein wenig tief war. somit habe ich ihn ca 2 cm höher gemacht.
Ich fahre mit Klick-Pedalen!

Kann es an der Technik des tretens liegen? Sind die Gänge zu hart? Oder hat jemand einen anderen Ansatz, den ich mal überprüfen könnte??

Ich bitte um Hilfe! Ich will wieder auf die Piste :(
 
Vielleicht verschiebt ja ein Mod den Thread ins richtige Unterforum :)

Ich hatte auch mal eine ganze zeitlang immer Schmerzen am äußeren Knie, die immer so nach 15km kamen.
Letztendlich geholfen hat mir meiner Meinung nach Dehnübungen. Hab damals mit "CorePerformance" angefangen und auch die Hartschaumrolle verwendet. Inzwischen fahre ich praktisch schmerzfrei.
Aber letztendlich kann es an sovielen Dingen liegen. Falsche Sattelhöhe, falsche Sattelneigung, falsche Stellung deiner Klickpedale (fahre selber nur mit Flats, kenne mich da nicht aus), ungenügende (Rumpf-)muskulatur, falsche Rahmengeometrie, Verletzungen im Knie/Sehne oder vielleicht auch mehrere Dinge auf einmal. Meist muss man da selber forschen, probieren und hartnäckig bleiben....kann teilweise sehr frustrierend sein und man braucht viel Geduld.
 
gibt es noch weitere schmerzen an anderen stellen (füße, klöten, gesäß, arme, hände, rücken, nacken, schultern etc.)? diese können evtl. helfen, ursachen bzw. lösungen zu identifizieren.

konkret: variiere mit der sitzposition. sattel immer 0,5 bis 1 cm höher, bis er dir zu hoch ist. dann wieder ein stück runter. tritt es sich angenehmer mit dem poppes weiter vorne/hinten? ist die sattelnase evtl. zu tief und du musst dich immer zurückdrücken oder ist sie zu hoch? das selbe mit dem winkel der cleats: möchte die ferse weiter nach außen? der ballen weiter vor? dann änder' es. jedoch am besten immer nur eine anpassung pro tour. das ziel ist, ein gespür zu entwickeln, wo es hakt um die feineinstellung zu machen. denn die formeln und regeln dienen lediglich der (ersten) orientierung.

hast du – evtl. bedingt durch einen beckenschiefstand – ungleich lange beine? dann kann eine einseitige einlegesohle helfen, die bewegungsabläufe zu harmonisieren; besser und teurer sind individuelle (evtl. auf rezept). auch ohne verkürztes bein können einlegesohlen helfen, die position der füße zu optimieren.

weiter: bitte immer dehnen vor und nach der tour. das muss nicht lange sein. es hilft u. a., die vernachlässigten (bein)muskeln zu strecken und beugt so evtl. verkürzungen vor, die gerade beim knie negative folgen haben können. auch ist es u. u. vor und nach dem fahren ein versuch wert, das knie/die beine mit einem durchblutungsförderndem öl o. ä. einzureiben bzw. kurz zu massieren.

das nächste ist, eine hohe trittfrequenz zu fahren. von anfang an, auch und gerade in der ebene. schalte bewusst immer 1-2 gänge hoch. das macht dich nicht langsamer, geht auf den puls und schont die knie. die schleimbeutel werden so nicht überfordert den knie-apparat zu schmieren. eine weitere die technik betreffende sache ist: beobachte beim pedalieren, ob deine knie unrund laufen, sprich bei einer kurbelumdrehung nach links oder rechts 'ausschlagen'. das gilt es zu vermeiden, indem man sie so nah und gleichmäßig wie möglich am oberrohr führt. auch etwas, woran man sich immer wieder erinnern muss, bis es zur gewohnheit wird (in diesem zusammenhang evtl. die cleats näher an die kurbeln positionieren).

ein weiterer ansatz ist ein professionelles bikefitting. ich habe mit kim gute erfahrungen gemacht. keine garantie auf besserung, jedoch ein ganzheitlicher, computergestützter blick auf deine konkrete fahrposition und -technik.

und: ein guter physiotherapeut schadet sicherlich auch nicht. ;) frag' bei radkollegen nach einer empfehlung.

anpacken, zeit geben, durchbeissen! viel erfolg. :daumen:


--
disclaimer: bin kein physio/weißkittel. wenn einer anwesend ist, bitte evtl. müll gerne korrigieren/ergänzen.

--
edit: guter punkt von @scratch_a: rumpfmuskulatur stärken. schau' dir diesbezüglich mal schlingentraining an.
 
Zuletzt bearbeitet:
:eek: nein, kein elektromofa! nicht kapitulieren! höchststrafe erst, wenn sonst nix hilft. gar nix.

er will doch selbst fahren und noch eine weile zu den coolen gehören. gut aussehen und sport machen, ohne ressourcen zu verbraten. :i2:
 
- Q-Faktor (ausmessen)
- Kurbelarmlänge (ausmessen : Schrittlänge x 0,21 und nochmal SL x 0,216 ! Von den Ergebnissen den Mittelwert auf-bzw. abrunden und entsprechend Kurbeln kaufen)
- Trittfrequenz (Immer ne hohe Trittfrequenz fahren - ab~80 U/min)
- Pedalart (Klickis sind schlecht , da der Fuß sich u.U. nicht in die Natürliche Position drehen kann
- Knie immer warm halten / Zug vermeiden
 
Kann es an der Technik des tretens liegen? Sind die Gänge zu hart? Oder hat jemand einen anderen Ansatz, den ich mal überprüfen könnte??

Ich bitte um Hilfe! Ich will wieder auf die Piste :(
... eine echte Diagnose dürfte aber noch nicht vorliegen (.... Kniesehne streikt ???.....). Ich nehme mal an, es tut einfach weh und die genauen Gründe werden noch gesucht (ein Knie oder beide Knie?).
  • Fahr zunächst ohne Veränderungen der Einstellungen mit Normalpedalen/Flats anstelle Klickies und bei Veränderung auch wieder zurück, um da Klarheit über deren Einfluß zu haben.
  • Von Deinen Maßen und dem relativ hohen Sattel sollte es eigentlich keine Probleme mit zu starker Kniebeugung im oberen Totpunkt geben. Trotzdem mal überprüfen.
In den Tipps von noocelo und scratch_a ist ja schon ein umfangreiches "Testprogramm" zu finden. Der Hinweis auf die Geduld ist ganz wichtig.
 
Also mit Klicks hab ich keine Probleme, einmal eingestellt und gut. Bei Flats mit ordentlichen Pins und Schuhen mit sehr klebriger Sohle muss man an für jede Korrektur des Fußes auf dem Pedal den Fuß vom Pedal heben.

.... Alles nicht so einfach
 
Nur beim radfahren oder bei anderen Sportarten auch? Bei sowas auf jeden Fall erstmal Pause machen bis es auskuriert ist, könnte auch eine Entzündung sein.
Mit Klickpedalen habe ich aufgehört, hatte auch ständig Probleme mit Knie und Vorderfuß.
Bei Flats sucht sich der Fuß automatisch die Position.
Was auch viel ausmacht sind Einlagen im Schuh.
Auch mal schauen wie der Sattel eingestellt ist (vor/zurück, Thema Knielot und Sattelneigung waagrecht)
Sattelhöhe sollte so hoch sein das es nicht in der Kniekehle zieht.
Und lieber schneller treten als dicke Gänge, vor allem bergauf.
 
Schmerzen haben niemals damit zu tun, ob man Klicks oder nicht einsetzt, sondern mit fehlerhaften Einstellungen. Dieselbe Position, die Du auf Flats als bequem empfindest, lässt sich mit Klicks ebenso erzielen. Wenn man natürlich nach Bike-Bravo Schema-x einstellt und es dabei belässt, ist das eben u.U. nicht die richtige. Zudem weiß kaum jemand über die Abhängigkeit von Sattelhöhe und horizontaler Position und Kniewinkel. Da wird dann stumpf nach "Knielot" eingestellt und Schmerzen werden männlich ignoriert, weil man "ja alles richtig eingestellt hat".

Bei Gesundheitsfragen Hilfe in einem Forum zu suchen ist Russisch Roulette. Such Dir einen guten Bikefitter.
 
Ich hab wirklich viel probiert mit der Einstellung (über Jahre hinweg), kann auch am Schuh selbst gelegen haben aber auch verschiedene Einlagen brachten nichts. Bin auch 5 Jahre zuvor ohne Probleme gefahren und irgendwann fing es an schlimmer zu werden.
Mit Flats die nicht zu weiche Sohle haben fahre ich viel stressfreier.
Meiner Meinung kommen da nur zuviel Parameter dazu die man mit Klicks einstellen muss.
Selbst ist es auch schwer rauszufinden woran es liegt und jemand anders kann dir das auch nicht immer sagen.
Manche Leute sind auch einfach empfindlicher auf die Einstellung und ich glaube auch je älter man wird desto schneller kommen da Probleme.
Das war aber eh nur am Rennrad, fahre ich ohnehin nicht mehr.
 
Okay, das sind eine Menge Antworten!

Also: Definitiv Kniesehne, da der Artz ein Patellarsehnenspitzensyndrom (tolles Wort, nicht wahr?) diagnostiziert hat. Alles was hilft ist eine Pause. ABER: Ich komme nicht dazu es auszukurieren, da ich irgendwann auch arbeiten muss ;)
Die Schmerzen sind fast ausschließlich RECHTS. Beim freihändigen Fahren habe ich oft das Gefühl etwas zu weit nach rechts gelehnt zu sitzen, kann aber keinen Grund dafür feststellen.
Ein weiteres Problem ist, dass mir ab und an die Hände einschlafen. Sattel ist ganz hinten und leicht nach hinten geneigt, um die Hände zu entlasten. Je weiter ich hinten sitze, desto angenehmer. Aber was tun, wenn er schon ganz hinten ist?
 
Ein weiteres Problem ist, dass mir ab und an die Hände einschlafen. Sattel ist ganz hinten und leicht nach hinten geneigt, um die Hände zu entlasten. Je weiter ich hinten sitze, desto angenehmer. Aber was tun, wenn er schon ganz hinten ist?

Ergogriffe kaufen und darauf achten das Deine Handgelenke eine gerade Linie mit Deinem Unterarm ergeben !
Die Handgelenke dürfen weder seitlich , noch nach oben oder unten abgeknickt sein !
Bremsen NUR mit 1 Finger - bei 2 Finger verdreht man wieder die Hand !

Desweitern kann es auch helfen ein(en) (paar) Spacer unter den Vorbau zu machen , oder einen etwas steilern Vorbau zu kaufen .
Oder einen Lenker mit etwas mehr Rise zu montieren .
 
Wurde ja eigendlich alles gesagt. ..bei mir isses so, sattel zu tief knie schmerzt nach ner zeit...sattel zu hoch unterer rücken schmerzt nach ner weile, so konnte ich die perfekte sitzposition für mich finden
 
Ein weiteres Problem ist, dass mir ab und an die Hände einschlafen. Sattel ist ganz hinten und leicht nach hinten geneigt, um die Hände zu entlasten. Je weiter ich hinten sitze, desto angenehmer. Aber was tun, wenn er schon ganz hinten ist?

sattel ganz hinten, knieprobleme, einschlafende hände, ...

die position des sattels im bezug zum tretlager ist unantastbar!
für den abstand zwischen sattel und lenker ist die oberrohrlänge und die vorbaulänge entscheidend.
lässt sich die sitzposition darüber nicht einstellen, passt der rahmen nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
... einschlafende hände sind nicht die ursache, sondern ein weiteres symptom. die ursache liegt woanders. deswegen sind ergo-griffe auch keine grundsätzliche lösung.

Okay, das sind eine Menge Antworten!
alle gelesen? dann hast du für die nächsten wochen genügend input alles systematisch auszuprobieren. oder wie gesagt geld für ein fitting in die hand nehmen.

deine rahmengröße ist die richtige?! wenn du möchtest, gib sie mal an zusammen mit deiner bein- und schrittlänge. auch kannst du zusätzlich mal ein profilfoto von dir auf dem rad posten.
 
Schrittlänge sind 78,2 cm. Ich fahre eine 51er Rahmenhöhe auf die Empfehlung eines Angestellen von BOC. Ein fitting rentiert sich bei mir glaube ich nicht, da ich ein 300€ Rad fahre. Da stecke ich nicht so viel Geld rein.

Ja, ich habe alle gelesen. Somit heißt es: PROBIEREN!
 
folgende bilde würden helfen.

seitenansicht vom rad
bild von dir auf dem rad, kurbel auf 3 uhr und ferse parallel zum boden, seitensicht
bild von dir auf dem rad, kurbel auf 6 uhr und ferse parallel zum boden, seitenansicht und gerde von hinten


allgemein würde ich sagen, dass ein 51er rahmen viel zu groß ist.
 
... beinlänge?

die kosten des fittings würde ich in relation zu den schmerzen (knie, flossen) setzen und nicht zum radpreis.
 
78cm sind es wohl laut TE. Ich finde 51cm da auch sehr hoch.

Ich hab SL 83cm bei 172cm Körpergröße und fahr am Fully nen S Rahmen mit 420mm Sitzrohr. M ginge auch noch mit ca 470mm wäre aber bei mir das Maximum selbst am HT. Oberrohr passt bei mir von ca 570mm bis knapp 600mm. Länger darf es nicht werden
 
Preis vom Bikefittingwürde ich in Relation zu den Schmerzen setzen, nicht zu irgendwas anderem. Was sich manche Leute antun im Freizeitsport ist der Hammer...

Ein weiteres Problem ist, dass mir ab und an die Hände einschlafen.
Kann viele Ursachen haben. Zuviel Druck auf den Händen/Ballen? Da reichen manchmal schon etwas stärker gepolsterte Handschuhe. Merke ich wenn ich ohne Handschuhe RR fahre. Zu verkrampft? Grundsätzlich falsche Haltung? ...

Sattel ist ganz hinten und leicht nach hinten geneigt, um die Hände zu entlasten.
..und dafür die Knie zu belasten, weil das Kniegelenk hinter der Pedalachse steht?

51er Rahmen? Klingt groß. Hast Du einen sehr langen Oberkörper bzw. Arme, so dass Du das lange Oberrohr benötigst?
 
mit der Sattelneigung bekommt man kaum Druck von den Händen weg, wenn man sieht wie der Oberkörper vor dem Sattel "hängt" sollte man verstehen das dies kaum entlastung bringen kann.

Wenn der TE endlich mal mit mehr wie der SL um die Ecke kommen würde (SL, Körpergröße, Oberrohrlänge, Vorbaulänge, Lenkerbreite) dann könnte man evtl mehr sagen.

Denn wenn der Oberkörper nicht übermäßig lang ist im Verhältnis zu seinen Beinen sitzt er ja auch recht gestreckt auf der Kiste. Damit hat man ja sowieso mehr druck auf den Händen.
Dann noch nen langen Vorbau und nen 780er Lenker und das Chaos ist perkfekt
 
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