DH-Prototyp: Markus Pekolls Mondraker Summum von MS Racing

mir gefällt das zweigeteilte Oberrohr nicht so gut -- glaub auch nicht, dass ich mich dran gewöhne.... in Aluoptik zumindest -- in Carbon kanns schöner sein...
 
@ H.B.O.: auch wenn das kitschig klingen mag, aber unsere Sponsoren sind super. Wir investieren viel Zeit in die gemeinsame Entwicklung von Produkten und das Material was wir am Ende bekommen ist das was wir uns vorstellen ohne Kompromisse eingehen zu müssen.
 
So soll es ja auch sein. Mich persönlich würden wichtige Unterschiede bei der Geo vom 26er und 650b Rahmen interessieren
 
Fragen!? Immer gerne:

1. Weshalb geht ihr beim DH-Bike auf 650B ? Sind die Fahrer damit wirklich messbar schneller? (Laut z.B. Greg Minnar waren bei Santa Cruz die Tests nicht mit eindeutigem Ergebnis, daher bleibt man bisher bei Bewährtem)

2.
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Im Zuge unserer Tests haben wir festgestellt, dass die Änderungen durch 650B andere Setups verlangen, die wir über die Wintersaisons ausgetestet haben.
....
Was für Änderungen sind das denn? Nur Geometrie oder auch Fahrwerk? Und was genau wird da denn geändert für die Anpassung?

3. Worin besteht denn der Sinn des neuen Oberrohrdesigns? Ist das eine reine Anpassung an die neue Formsprache der restlichen Produktpalette, oder hat das auch irgendeinen Vorteil?
(Für mich war das Summum immer ein sehr schönes bike (wobei die erste Generation immer noch am besten aussah), der Prototyp ist das definitiv nicht mehr. Und Schrittfreiheit ist auch etwas anderes.

4. Wozu wurde in der Vergangenheit der Hinterbau von einem 240mm auf einen 222mm Dämpfer mit deutlich vergrößerter Progression "umkonstruiert"? Andere Firmen gehen eher den entgegengesetzten Weg.
 
@ xMARTINx:

Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten, wie man meinen möchte- ein paar Millimeter hier ein paar Grad dort... eine unbefriedigende Information zu der man nur noch hinzufügen kann, dass die Änderung dieser Maße auf die Fahreigenschaften keinen Unterschied machen. Uns als Anwender ging es darum, die Geometrie die wir vom 26“ gewohnt waren auf das 650B Bike zu übertragen... Faktoren wie Tretlagerhöhe usw. waren hier für uns wichtig.

Was man aus den Datenblättern herauslesen kann, orientiert sich der neue Medium Rahmen an einem von uns getesteten Prototypen, der eine Zwischengröße zwischen Medium und Large war, der sowohl von Markus und Damien gefahren wurde (ca. 1 cm länger) und der Winkel des Sattelrohrs wurde angepasst, um mehr Platz für das größere Laufrad zu haben. Der Hinterbau hat sich etwas geändert (das untere Joch), um dieselben Einstellmöglichkeiten der Kettenstrebelänge zu gewährleisten.

650B bedeutet ganz klar eine Umstellung beim Fahren- ich selbst bin noch kein 650B DH bike gefahren- für Markus, Damien, Innes und Andrew (obwohl er nicht so groß ist) ist es laut ihren Angaben nach kurzer Umgewöhnungsphase ein besseres Fahrgefühl, dass sie auf dem 650B bike haben.
 
@foreigner

1)Warum es zu dem 650B Trend gekommen ist wird wohl kaum einer so richtig beantworten können... viele behaupten eine reiner Marketingtrick- ich glaube einfach an eine Weiterentwicklung die dadurch zustande gekommen ist, dass man über 29“ sehr viele Erfahrungen gesammelt hat, die man auf andere Sparten mit einem neuen Laufradgrößenstandard übertragen wollte.

Wir haben die Entwicklung eines 650B Rades angeregt, weil bei so einer Entwicklung keiner hinten anstehen will. Ein Rad zu entwickeln bis es serienreif ist bedeutet viel Arbeit und das geht nicht von heute auf morgen- auf jeden Fall wollten wir für die WM parat sein... die Leistungen sollten nicht durch das Material begrenzt werden und so wollten wir unseren Fahrern alles bieten, was anderen auch zur Verfügung steht.


2)Marzocchi (Pedro) hat Änderungen am Fahrwerk basierend auf dem Feedback der Fahrer vorgenommen... durch die größeren Laufräder verhält sich das Bike ein bisschen anders- das größere Laufrad hat weniger Widerstand wenn es über etwas rollen muss, deswegen wurden die Setups generell etwas weicher- so zumindest die Theorie. Am Ende ist es auch hier so, dass wir einen guten Standard austesten, den Mondraker später an die Konsumenten weitergeben kann. Die Anpassungen am Fahrwerk gehen bei der neuen 380er und dem neuen Moto Dämpfer recht zügig, weil diese Gabel und Dämpfer über die aussenliegenden Einstellmöglichkeiten eine breites Anpassungsspektrum zulassen- das war in der Vergangenheit bei den Vorgängerprodukten zugegebener Maßen schwieriger und hat des öfteren interne Tuningmaßnahmen verlangt.


3)Das Oberrohr Design ist nicht nur als Layout zu verstehen sondern hat tatsächlich auch eine Funktion. Die Ingeneure von Mondraker und auch Designer wie Cesar Rojo, probieren sehr viele unterschiedliche Designs... dabei geht es um Spannungen oder Stresszonen im Rahmen, die man bei bestmöglichem Gewicht über intelligentes Design auflösen kann. Über die Formsprache lässt sich natürlich streiten- mir persönlich gefallen die neuen Bikes vor allem in der neuen Teamlackierung sehr gut (die Aluversion vom Markus war nur für die ersten beiden WC gedacht).


4)Was der ausschlaggebende Grund für diese Änderung war kann ich Dir nicht sagen. Wir haben damals Prototypen zum Testen bekommen und mit den richtigen Fahrwerkseinstellungen ist uns der kürzere Dämpfer nicht negativ aufgefallen.
 
MS - Racing vielen Dank für die Antworten. Könnten sich wirklich viele was davon abschneiden. Ich hätte noch fragen zu den neuen Marzocchis. Ist die Langlebigkeit noch genauso wie bei den alten Modellen? Ist die Gabelcharakteristik eine andere geworden als bei den alten wie Ansprechverhalten, Steifigkeit, Dämpfungprogression usw. Danke im Vorraus
 
@GiantFaithRider... also ganz ehrlich muss ich Dir sagen, dass das neue Material ganz anders ist. Natürlich wurden Faktoren wie Ansprechverhalten usw. beibehalten, aber generell wurde das Material enorm weiterentwickelt- vermutlich wird das jetzt als Werbung empfunden...

Als wir auf Marzocchi gewechselt haben, waren wir anfänglich ganz ehrlich mit dem Material nicht so zufrieden. In den Jahren 2004 bis 2006 war die Marzocchi 888 eine der „Must have“ Gabeln im Weltcup, aber Firmen wie Rock Shox oder Fox haben schnell aufgeholt und schlussendlich Marzocchi hinter sich gelassen. Eine Ursache dafür war der verstärkte Fokus auf die amerikanische Freeride Szene und letzten Endes kam es durch die Erfahrungen, welche die konkurrierenden Firmen im Rennsport gemacht haben zu einem Technologierückstand.

Anfang 2012 hatten wir erhebliche Probleme das Material abzustimmen, aber Marzocchi- mit den richtigen Personen im Hintergrund- haben mit ihrem Engagement schnell gezeigt wo sie hin möchten. Ab dem Weltcup in Val d’isere bekamen wir einen neuen Suspensiontechniker an unsere Seite gestellt, den Marzocchi aus dem Motor Rennsport abgezogen hat, um mit uns an neuem Material zu arbeiten. Die damaligen Modifikationen halfen sofort- auch Brook bei seinem ersten Weltcup Sieg.

Seitdem hat sich viel getan. Von dem was wir hier an Entwicklungsschritten gesehen haben, gehört das neue Material sicherlich zu Besten was am Markt verfügbar ist... einzig im Marketing besteht nach gut 6 Jahren worldcup Abstinenz noch etwas Aufholbedarf.
 
"Development never stops..." wir sind noch dran verschiedenen Sachen auszuprobieren. In Fort William werden wir den Markus wieder auf einem neuen Rad sehen, das noch etwas länger ist wie die Version die wir in den ersten beiden Rennen eingesetzt haben.
 
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