Das mal andersrum: Ich war gestern abend mit dem Hund spazieren, also als Fussgänger unterwegs. Meine Gassirunde führt durch Wachholderheide, wie sie so typisch für die Ostalb ist. Am Waldrand, zu meiner Rechten, etwa 50 m bergan, stehen vier Jungs um zwei Autos rum, die sind da auf einem nicht gesperrten Behelfsschotterweg, der wohl für den Wanderschäfer angelegt wurde, hingekommen. Zu meiner Linken, etwa 250 m entfernt, turnt einer mit der 125er Enduro in der Heide rum, recht langsam und ungeschickt. Hab ich ja dort früher auch gerne gemacht und musste mehr als einmal richtig Fersengeld geben. Bin dann zu den Jungs mit den Autos hoch, wissend, dass der Moppedfahrer zu ihnen gehört, hab sie ja ein paar Tage vorher dort schon einmal gesehen. Laufe direkt auf sie zu. In den Gesichtern beginnt Angstschweiss auf die picklige Stirn zu quellen, sie können ja gar nicht ahnen, dass hinter dem Ü40-Gesicht, dessen restlicher Körper in einem olivgrünen Anorak steckt, ein lediglich volljähriges, aber mitnichten erwachsenes Exemplar der Gattung Mensch steckt. Die haben mich vermutlich für den leibhaftigen Reichsjägermeister gehalten, mein nicht gerade kleiner Hund (eine ganz liebe einjährige Hundedame) hat sicher sein Übriges zu diesem Eindruck beigetragen. Ich komme näher, erste Nervositätszigaretten finden ihren Weg in zuckende Mundwinkel. Grüsse freundlich, wird schüchtern erwidert. "Sagt mal, gehört der Kollege mit dem Mopped da drüben zu Euch?" Wie aus der Pistole geschossen kommt zurück "Neinnein, den kennen wir nicht mal!". "Na, ich weiss, der gehört zu Euch, hab Euch ja vorgestern erst hier beobachtet". Adamsäpfel fangen nervös an auf- und abzutanzen. "Sagt ihm, wenn er bei Euch ist, er soll sich wenigstens eine Ladung Matsch aufs Nummernschild schmieren, Jäger sind nämlich meistens dreckige A....löcher!". Unbezahlbare Gesichtsausdrücke