So, nachdem das im GB13-Thread ausgeufert wäre, kopiere ich den ganzen Kram zum Thema "wir zerstören munter den Wald, denn wir dürfen das ja" hierher...
Ich finde, die Idee von @Kelme, einen runden Tisch zu dieser Angelegenheit abzuhalten, geht absolut in die richtige Richtung. Und dass eine solche Aktion dringend nötig ist, leuchtet wohl jedem ein, der in den letzten Jahren schon mal im Wald wald war. Dass auch hier das Problem wohl an "economy kills ecology" liegt (einige erinnern sich evtl. noch an meinen alten Signatur-Spruch), liegt nahe. Es kann aber nicht angehen, dass der Schutz jeglicher erhaltenswerter Strukturen im Biosphärenreservat Pfälzerwald (Erdreich, Flora, Fauna, Wege, Landschaftsbild...) mit Füßen getreten wird, nur weil der, der's halt ein paar billiger macht, drauf schei$$t und rein profitorientiert handelt - und der Forst und somit der Staat dies zulässt. Dazu fällt mir eine Zeile aus einem Stück deutschen Sprechgesangs von vor gut 10 Jahren ein: "Vater Staat schlägt und vergewaltigt Mutter Natur" (Samy Deluxe - Weck mich auf (2001)). Man sollte sich echt mal auch die rechtlichen Grundlagen (Umwelt-/Waldgesetze, Staatsvertrag zur nachhaltigen Forstwirtschaft) dazu mal anschauen, vielleicht liegen hier sogar klar aufzeigbare Gesetzesverstöße vor, dann hätte man in der Hinsicht schon mal ziemlich starke Argumente.
@Teufelstisch: den Vergleich MTB vs. Forstwirtschaft würde ich persönlich hier gerne komplett außen vor lassen. Wir alle wissen, dass es eine reine Farce ist, die Auswirkungen des MTBens als Umweltschäden zu bezeichnen und andererseits die Forstwirtschaft in ihrer aktuellen Ausformung billigend hinzunehmen. Aber ich will hierbei die viel besagten Hinterrad-Blockade-Idioten nicht evtl. unwillentlich unter den Teppich kehren oder den Eindruck erwecken, dass ich das billigen würde. Das gerät mir viel zu leicht auf die Schiene "die Harvester dürfen das und die sind ja eh viel schlimmer als alle Biker zusammen, deshalb geh ich jetzt mal in den Wald und zershredde die Wege". Klar, dass das kein Mensch, der mehr als einen dampfenden, braunen Haufen zwischen den Ohren hat, ernsthaft so denken kann. Dennoch sind diese Vergleiche, wo man mit dem Finger auf den Bösen zeigt und "buuuh!" ruft, meiner Meinung nach hier fehl am Platz, denn erstens sind die Praktiken der Holzernte auch ohne relativierenden Bezug schlimm genug und zweitens ist umgekehrt auch ohne den Vergleich das MTBen nicht so furchtbar zerstörerisch wie z. B. die Knalltüten von der Bildpfalz es gerne mal darstellen. Fahr mal nach dem GB die Strecke ab und schau dir an, wie die Wege aussehen, nachdem 600 zum Teil völlig fahrtechnikfreie Biker da durch sind - du wirst angenehm überrascht sein!
Das Thema Windräder im PW geht ja irgendwo in die selbe Richtung und das halte ich auch für sehr wichtig, aber auch das würde ich bei DIESER Sache eher außen vor lassen oder ggf. nur am Rande anschneiden.
BTW: zu dem Thema gibt es heute Abend um 20 Uhr im Hohenstaufensaal in Annweiler einen "Green RoundTable", vielleicht hat ja jemand Zeit, ich leider nicht. Vielleicht wäre diese Plattform auch ein Wirkungspunkt, an dem man das Thema aufgreifen könnte...?
Stichwort "jeder Wanderer und Naturfreund wird einem hier zustimmen": Das ist traurigerweise nicht so. Als ich die Fotos zwischen Totenkopf und Hellerhütte gemacht habe (die leider aussehen, wie bei Nebel fotografiert), kam ein Fußgänger vorbei und ich habe was zu ihm gesagt der Art "Echt schlimm, wie der Wald bei den Forstarbeiten hier zugerichtet wird" - darauf hat er nur doof gegrinst und gemeint "Och, das ist doch immer so, wenn die Holz machen". Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Abstumpfung gegenüber dem Leben, dass um dich herum passiert...! Die Gelegenheit, die unterschiedlichen Wandnutzergruppen hierzu an einen Tisch zu bringen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen sehe ich allerdings auch!
Ich habe gerade kürzlich bei meiner "Pilgerfahrt ins Gelobte Land" (in Anlehnung an das GB12-Thema) von Landau nach Lambrecht in der Region um den Schänzelturm auch ein übles Massaker zu Gesicht bekommen und sogar live mitanschauen müssen - ich hätte mich am liebsten vor den Harvester geworfen. Zusätzlich wurde zwischen Totenkopf und Hellerhütte noch weiter gewütet als das, was mich eine Woche vorher dort schon schockiert hatte.
[...]
Ich kriege echt ständig einen Hals, wenn ich mir anschaue, wie der Wald mutwillig zerbombt, Trails zerstört bzw. zugeschüttet oder zu breiten Schotter-Autobahnen erweitert werden und ganz offensichtlich NICHT nachhaltig gearbeitet wird - Stichwort Staatsvertrag zur nachhaltigen Forstwirtschaft. Es kann doch nicht angehen, dass hier und da Auswirkungen gewisser Dinge auf Flora, Klima, Wild, Vögel, Käfer etc. pp. diskutiert werden und anderorts "gewirtschaftet" wird, dass man an Atomkrieg denken muss (jaja, bewusst maßlos übertrieben...!). Das soll ganz ausdrücklich KEIN Vergleich MTB vs. Forst sein! Ich finde, es ist an der Zeit, dass sich Leute zusammensetzen sollten, denen das alles ein Dorn im Auge ist, um über Interventions-Möglichkeiten zu beraten. @Kelme: demnächst mal ein "Stammtisch" zu dem Thema? Ich denke, du kannst in der Sache viele Zusammenhänge besser überblicken als ich und der Durchschnitts-Waldnutzer.
[...] zu dem Thema könnte man einen "runden Tisch" veranstalten. Im HdN treffen und die Förster von nebenan gleich mit an den Tisch.
Der Forst als Institution hat oftmals überhaupt keine Handhabe bei der Ernte. Da wird eine Fläche und die zu entnehmenden Bäume ausgeschrieben und der Billigste macht das. Da müssen schon heftige Zusagen in Bezug auf Erreichbarkeit (Abtransport auf geschottertem Weg) und Uhrzeiten (rund um die Uhr) gemacht werden.
...und auch grade da liegt einer der Hauptgünde für viele Übel unserer Zeit [...] !
Wobei ich mir nicht sicher bin, ob grade die Umwelt- und Forstgesetze nicht auch Vorschriften hinsichtlich nachhaltiger und Umweltfreundlicher Holzernte machen - es würde mich gar sehr wundern, wenn dem nicht so wäre. Aber man ist wohl mehr oder weniger gezwungen, da ein Auge zuzudrücken... Es ist aber wirklich für jemanden wie mich, der oft und weiträumig im Wald unterwegs schlicht nur noch lächerlich, wenn man das MTB'en als umwelt- und waldschädigend bezeichnet, mit Auflagen und Genehmigungen und sonstigen Methoden knebelt und behindert (siehe auch die nicht enden wollende Farce in Sachen MTB-Park-Erweiterung) - und man sich dann permanent die immensen "Atomkriegsschäden" aufgrund kapitalistischer Ausbeutung der "Ressource Wald" mit ansehen muss... Siehe ja auch in Sachen Windkraft - am Hermersbergerhof zeugen neue, besonders großzügig angelegte Wendekurven und breite geschotterte Trassen entlang der Forststraße nach Leimen vom baldigen Ende eines einzigartigen Landschaftsbildes!
Eigentlich wäre grade dieses Thema doch perfekt geeignet, sich mit den "konkurrierenden" Gruppen ein wenig zu vereinigen und die Gräben ein wenig einzuebnen. Es ist beim Plaudern unterwegs jedenfalls immer ein Thema, bei dem einem jeder Wanderer und sonstiger Naturfreund voll und ganz zustimmt!
[...] hier auch vollstes Interesse an dem Thema. Musste vor ein paar Wochen schmerzlich feststellen, dass auch Pfadabschnitte vom ausgezeichneten Premiumwanderwegen dem Holzernter zum Opfer fallen können.
Ich finde, die Idee von @Kelme, einen runden Tisch zu dieser Angelegenheit abzuhalten, geht absolut in die richtige Richtung. Und dass eine solche Aktion dringend nötig ist, leuchtet wohl jedem ein, der in den letzten Jahren schon mal im Wald wald war. Dass auch hier das Problem wohl an "economy kills ecology" liegt (einige erinnern sich evtl. noch an meinen alten Signatur-Spruch), liegt nahe. Es kann aber nicht angehen, dass der Schutz jeglicher erhaltenswerter Strukturen im Biosphärenreservat Pfälzerwald (Erdreich, Flora, Fauna, Wege, Landschaftsbild...) mit Füßen getreten wird, nur weil der, der's halt ein paar billiger macht, drauf schei$$t und rein profitorientiert handelt - und der Forst und somit der Staat dies zulässt. Dazu fällt mir eine Zeile aus einem Stück deutschen Sprechgesangs von vor gut 10 Jahren ein: "Vater Staat schlägt und vergewaltigt Mutter Natur" (Samy Deluxe - Weck mich auf (2001)). Man sollte sich echt mal auch die rechtlichen Grundlagen (Umwelt-/Waldgesetze, Staatsvertrag zur nachhaltigen Forstwirtschaft) dazu mal anschauen, vielleicht liegen hier sogar klar aufzeigbare Gesetzesverstöße vor, dann hätte man in der Hinsicht schon mal ziemlich starke Argumente.
@Teufelstisch: den Vergleich MTB vs. Forstwirtschaft würde ich persönlich hier gerne komplett außen vor lassen. Wir alle wissen, dass es eine reine Farce ist, die Auswirkungen des MTBens als Umweltschäden zu bezeichnen und andererseits die Forstwirtschaft in ihrer aktuellen Ausformung billigend hinzunehmen. Aber ich will hierbei die viel besagten Hinterrad-Blockade-Idioten nicht evtl. unwillentlich unter den Teppich kehren oder den Eindruck erwecken, dass ich das billigen würde. Das gerät mir viel zu leicht auf die Schiene "die Harvester dürfen das und die sind ja eh viel schlimmer als alle Biker zusammen, deshalb geh ich jetzt mal in den Wald und zershredde die Wege". Klar, dass das kein Mensch, der mehr als einen dampfenden, braunen Haufen zwischen den Ohren hat, ernsthaft so denken kann. Dennoch sind diese Vergleiche, wo man mit dem Finger auf den Bösen zeigt und "buuuh!" ruft, meiner Meinung nach hier fehl am Platz, denn erstens sind die Praktiken der Holzernte auch ohne relativierenden Bezug schlimm genug und zweitens ist umgekehrt auch ohne den Vergleich das MTBen nicht so furchtbar zerstörerisch wie z. B. die Knalltüten von der Bildpfalz es gerne mal darstellen. Fahr mal nach dem GB die Strecke ab und schau dir an, wie die Wege aussehen, nachdem 600 zum Teil völlig fahrtechnikfreie Biker da durch sind - du wirst angenehm überrascht sein!
Das Thema Windräder im PW geht ja irgendwo in die selbe Richtung und das halte ich auch für sehr wichtig, aber auch das würde ich bei DIESER Sache eher außen vor lassen oder ggf. nur am Rande anschneiden.
BTW: zu dem Thema gibt es heute Abend um 20 Uhr im Hohenstaufensaal in Annweiler einen "Green RoundTable", vielleicht hat ja jemand Zeit, ich leider nicht. Vielleicht wäre diese Plattform auch ein Wirkungspunkt, an dem man das Thema aufgreifen könnte...?
Stichwort "jeder Wanderer und Naturfreund wird einem hier zustimmen": Das ist traurigerweise nicht so. Als ich die Fotos zwischen Totenkopf und Hellerhütte gemacht habe (die leider aussehen, wie bei Nebel fotografiert), kam ein Fußgänger vorbei und ich habe was zu ihm gesagt der Art "Echt schlimm, wie der Wald bei den Forstarbeiten hier zugerichtet wird" - darauf hat er nur doof gegrinst und gemeint "Och, das ist doch immer so, wenn die Holz machen". Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Abstumpfung gegenüber dem Leben, dass um dich herum passiert...! Die Gelegenheit, die unterschiedlichen Wandnutzergruppen hierzu an einen Tisch zu bringen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen sehe ich allerdings auch!