Die Zukunft des bikens im Pfälzer Wald

Jetzt machen wir doch erst einmal den Faktencheck:

Feuerwehrmann

Da stand also abends ein (in Worten: ein) Feuerwehrmann auf dem Kalmitparkplatz und weist Biker zurecht.

Feuerwehrleute kommen nie allein, die helfen immer im Rudel. Wenn da nur einer ist, ist der schon mal per se verdächtig. Dann steht der da auch noch mit einem Kleintransporter rum. Wozu? Welche Rettung führt der da durch?

Meine sicherlich wahre Vermutung: der Typ war nicht echt. Hat vllt 'nen Uniformtick und sucht den Kick durch vermeintliche Autorität. Am besten dem das Gefühl geben, dass er das ganz toll macht, dann braucht er weniger Tabletten.

Stadt Neustadt

Dieses Merkblatt ist kein Verbot und schon alt. Es hatte bislang keine Konsequenzen, scheint eine singuläre Aktion des Herrn H. sein. Am besten nicht vertiefen, Namen nicht ausschreiben, sonst gibt das nur google-Treffer. Von "offizieller" Seite will das wohl keiner verfolgen. Wäre auch ein schlechtes Image für NW.

Haardtrand

Ja, es wird voller. Die Reaktionen sind auch bei mir (ich verhalte mich wie DocZoidy) fast immer gut. Vllt 20 Idioten in 25 Jahren Waldradfahren. Am Sonntag haben sich suf dem Weinbiet sogar zwei Wandergruppen bei mir entschuldigt, weil ich derentwegen anhalten musste.

Andererseits hatte ich zwei Wochen zuvor das zweifelhafte Vergnügen, auf dem Weinbiet einen E-Biker (viel Federweg, Cube oder Haibike?) zu treffen, der uns allen schadet. Ich stand oben am Eingang zum Steinfeld und rückte meine Knieschoner zurecht, als der Typ zu mir sagte, ich würde wohl warten, um ihm Platz zu machen und das sei auch richtig so. Nun gut, schon mal ein guter Einstieg. Bin dann flux vor ihm runter. Unten hab ich dann gewartet, um zu schauen, was er denn so kann. Er fährt dann rein, brüllt eine Wanderergruppe an: "Achtung, ich fahr jetzt genau da lang!" Und läßt die zur Seite springen. Färht da ziemlich holperig runter, um dann auf den Russenpfad zu schwenken. Ich hinterher, um zu sehen was noch kommt. Hole ihn auch flott ein, was jetzt jeden einschätzen läßt, was der konnte. Bis dann wieder Wanderer kamen! Fährt der Trottel doch völlig ungebremst und Achtung rufend durch zwei Gruppen! Eine mit Kindern auf der Treppe.Hat mich ' ne Viertelstunde gekostet, die Leute zu beruhigen. Das einzig Gute war, das sich alle einig waren, das er ein seltener Fall von Vollidiotie ist und andere sich nicht so benehmen. Kommt aber leider auch vor (Ja, er hatter leider FF und Jacket an, das Problem ust aber nicht der Helm, sondern die hohle Nuss darin).

Den Vorschlag, z.B. Den roten Punkt von der Hohen Loog am Sonntagmittag zu meiden, habe ich vor ein paar Jahren auch mal gemacht, wurde dafür hier aber vertieft mies beschimpft. Ich möchte mich dazu erst einmal nicht weiter äußern. Was aber durchaus jedem hilft, ist ein Perspektivenwechsel. Einfach mal selbst wandern gehen. Vllt doch so viel: der Uhrzeittipp hilft am meisten.
 
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Re: Die Zukunft des bikens im Pfälzer Wald
Hier mal eine Gegen-Erfahrung:

Vor zwei Wochen war ich von Hilst kommend Richtung Altschlossfelsen unterwegs, als mir auf Höhe Dianabild 4 Quads und zwei Motocrosser mit "FF von unten entgegengerast kamen (quasi Uphiller)... ich konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen, sonst hätten die mich bestimmt platt gemacht...denen hätte ich mal was erzählt...!"

Natürlich hatte ich hatte ich sie bereits von weitem gehört und es war kein Thema für mich. Dennoch war ich schlagartig in die Situation eines Wanderers versetzt und brauchte etwas, um meine Toleranz zu finden...
 
Zu dem Feuerwehrmann kann ich vielleicht was sagen:
Meine Vermutung ist, dass es der gute Mann ist, der auch auf dem Trekkingplatz an der Kalmit nach dem rechten schaut. Als Nutzer des Trekkingplatzes habe ich ihn positiv und wohlgestimmt erfahren können. Einige Zeit später sind wir an der Kalmit wieder aufeinander gestossen, als ich nach dem Kalmit-Klapprad-Cup vom Parkplatz hoch zum Kalmit-Haus fahren wollte, um dort Equipment nach der Veranstaltung einzuladen. Auf halber Höhe, kam mir der Feuerwehrmann mit typischer Feuerwehr-Arbeitskleidung in einem Kastenwagen/Transporter entgegen und forderte mich auf anzuhalten. Habe ich gehorsamshörig gemacht und musste dann eine nicht ganz freundliche Belehrung anhören, dass das verboten sei mit dem Auto hochzufahren, dass ich keine Ausnahmegenhemigung hätte und überhaupt .... Mit viel Ruhe und etwas Überredungskunst durfte ich dann doch noch den Weg fortsetzen. Also, der "Feuerwehrmann" hat es niht nur mit den Radfahrern, sondern auch mit anderen Verkehrsteilnehmern, die sich seiner Meinung nach "illegal" im Wald bewegen.

Generell zum Haardtrand:
Da teile ich die Meinung von Haardtfahrer, u.a. erging es mir ähnlich wie ihm, dass ich schon als "Nestbeschmutzer" bezeichnet wurde, als ich mich das ein oder andere mal kritisch zur Benutzung von Pfaden am Haardtrand von mehreren Benutzergruppen zu Stosszeiten geäussert habe.

So, genug gebabbelt, geht raus und geniesst die Natur ...
 
Die Feuerwehr darf grundsätzlich gar nicht den Verkehr regeln, Teilnehmer anhalten, etc.. Das einzige, was die Feuerwehr machen kann, ist ne Straße komplett sperren. Bleibt also die Frage, was der Hobbysheriff dort eig will...
 
  1. Der Feuerwehrmann hat meiner Meinung nach leider recht. In dem Link von @MrMapei steht ausdrücklich, dass die Stadt Neustadt das Fahren auf Wanderwegen (mit Verweis auf das LWaldG) verbietet:"Darf ich im Wald auf Fußwegen und Fußpfaden (mit und ohne Wegmarkierungen und -beschilderungen), Maschinenwegen, Bestandes- und Rückeschneisen Rad bzw. Mountainbike fahren?
    Nein! Maßgeblich ist das Landeswaldgesetz Rheinland-Pfalz (LWaldG): ..."
    Ausnahmen sind nur die Trails des "Mountainbikepark Pfälzerwald". Ich denke, es ist verboten, wird aber aus Toleranz nicht geahndet.
  2. Ich habe subjektiv schon das Gefühl, dass in der letzten Zeit mich vermehrt Wanderer böse anstarren, statt zurück zu grüßen. Ich fürchte halt, dass sich um Neustadt rum Wanderer und Biker auf den Hotspots gegenseitig auf den Füßen/Reifen stehen. Ja, die Mehrheit der Wanderer finden uns schon noch okay, aber ich habe das Gefühl, das werden weniger. Ich weiß nicht, wie viele genervte Wanderer Druck machen müssen, bis die Toleranz gekippt wird und Kontrollen durchgeführt werden.
  3. So aus Wandersicht: Wenn Du zwischen Kalmit und Hohe Loog oder um das Lambertskreuz 30 mal zur Seite gehen musst, weil Biker kommen, hilft Dir das auch nur wenig, wenn die alle Halbschale tragen und freundlich grüßen. Nervig ist das trotzdem und passt eben nicht zu der Art von Naturereignis, dass die Wanderer suchen (ja, ich weiß, da kommen viele mit dem Auto, aber es geht ja um deren Selbstverständnis). Egal wie freundlich wir sind, die schiere Zahl wird glaube ich langsam zum Problem.
  4. Ich selber wollte nur empfehlen, dass wir versuchen, an den mit Sicherheit überlaufenen Tagen so weit möglich auf Trails auszuweichen, auf denen die Wanderer keine Schlange bilden wie am Hillary Step des Everest. Gibt ja außer dem roten (und blauen) Punkt noch andere geile Wege.

Kann man auch wieder als Bestätigung sehen, dass die juristischen Diskussionen das vermeintliche Verbot betreffend (hier und andernorts) schlicht keinen interessieren - oder nicht wahrgenommen werden. Denn einmal mehr wird die von der Obrigkeit gesetzte Definition als einzig Wahre verkauft - obwohl jene Obrigkeit seit zig Jahren auch genau dadurch auffällt, ihre Rechtsauffassung einfach nicht mal durchzusetzen...
  1. Hat er nicht. Die "Stadt" Neustadt ist das WaldG betreffend schon einmal gar nicht zuständig. Selbst als "Waldbesitzende" müsste sie den Forst (Landesbehörde) um Vollzug bitten - ein Einsatz des Ordnungsamtes wäre meiner bescheidenen Meinung nach rechtswidrig. Eine Widmung als Fußweg (gem. der StVO) erfolgt durch ein entsprechendes Zeichen. Ohne jenes Zeichen existiert auch kein gesetzlich nicht näher definierter "Fußweg / -pfad". Allein aus diesem Grund sah man sich in BaWü z. B. genötigt, sich eine "Mindestbreite" aus den Fingern zu saugen. Zumal das Radfahren sich eigentlich schon durch das (höherrangige Recht der StVO gemäß) Zeichen 250 bereits rechtlich wesentlich unstrittiger erledigt haben dürfte!
  2. Hier wird auch oft durch entsprechende Medienberichte meist erst jene "Stimmung" geschaffen, deren Resultate einem dann zeitweise im Wald begegnen. Wieso müssen eigentlich Wanderer irgendetwas "okay" finden? Jene haben etwa das "Recht", als Erste da gewesen zu sein...!? Sind MTB'er quasi so ne Art "Flüchtlinge", die den armen Ureinwohnern nun ihre Kultur nehmen - und ihren Platz in der Gesellschaft streitig machen?
  3. Für den Biker auch nicht angenehm. Aber auch hier: Was hat die Anzahl damit zu tun? Das lässt sich alles mit Rücksichtnahme regeln. Wenn ich in den Wald (grade am schon traditionell seit jeher sehr überlaufenen Haardrand) gehe, muss ich damit rechnen, dass ich nicht alleine bin! Mir Hunde, Walker, Biker, Jogger, Läufer, Reiter, Förster, Jäger, Quads, Mopeds, Kletterer, Boulderer, Geocacher, Paraglider, Duddefliecher, Autos, Nudisten, Tretrollerfahrer, Wildschweine, Geißböcke, Füchse, Hirsche, Rehe, Dachse usw. begegnen. Wer wirklich "in Ruhe" wandern (oder biken) will, kann z. B. ja mal Expeditionen in die unberührten Tiefen weiter westlich machen...!?
  4. Auch hier - warum haben Wanderer ein "Vorrecht"? Wer definiert, was ein "überlaufener Tag" ist? Ich hatte meine wenigen Begegnungen (meist Abseits des Haardtrandes) mit unangenehmeren Zeitgenossen zu eher meist zu völlig "unverdächtigen" Zeiten. Wie man's macht... An 'nem schönen Tag mit mehr "Publikum" kann man auch wesentlich mehr für das (oder halt auch: gegen das) Image tun - als wenn man nur noch verschämt und versteckt dem vermeintlichen "Ärger" aus dem Weg geht.
Vor zwei Wochen war ich von Hilst kommend Richtung Altschlossfelsen unterwegs, als mir auf Höhe Dianabild 4 Quads und zwei Motocrosser mit "FF von unten entgegengerast kamen (quasi Uphiller)... ich konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen, sonst hätten die mich bestimmt platt gemacht...denen hätte ich mal was erzählt...!"

Kannst du Französisch? Die waren doch bestimmt von "Drüben"...! ;)

Uffbasse, Schnuss halde, sisch unuffällisch benämme!

"Schnuss halde" ist völlig falsch - aber leider auch: typisch Deutsch! :p Wer sich nicht bei Zeiten wehrt und sich nicht offensiv und vor allem selbstbewusst für die Interessen seiner Gruppe einsetzt, hat auch später erst Recht keine Chance mehr dazu, wenn sich die (wesentlich lauteren) Lobbys anderer Interessengruppen am Ende dann durchsetzen. Ständig immer nur stillschweigend, defensiv und unterwürfig um ein wenig "Akzeptanz" betteln - wird damit auf lange Sicht: verlieren!
 
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@Teufelstisch: Ich möchte Dir hiermit in allen Punkten wiedersprechen, bis auf den Punkt, dass "Medienberichte meist erst jene "Stimmung" geschaffen" habe.
  • Rechtslage mal hü oder hott: Meiner Ansicht nach sind wir auf Good-will angewiesen. Ich glaube, es gibt genug ausreichend Regelungen, die , wenn es die Stadt oder das Land darauf anlegt, eine Rechtsgrundlage für Ahndungen bilden. Wie die Prozesse dann ausgehen, sei mal dahingestellt. (Ich denke, dass das für uns nicht gut aussieht, aber ich kann mich irren.) Mein Punkt ist aber, dass wir versuchen sollten, diese Konfrontation nicht aufkommen zu lassen.
  • Für mich hat der Wanderer tatsächlich Vorrecht, weil nunmal der PVV diese Wege gebaut hat, und die Wanderer tatsächlich zuerst da waren. Dein "Der Wald gehört allen"-Punkt mag zwar stimmen, hilft uns aber nicht weiter. Mit "offensiv und vor allem selbstbewusst" löst man Abwehrreflexe aus. Wir sind weniger, kamen später und haben wenig politischen Rückhalt. Aus dieser Position raus aggresiv aufzutreten wird uns schlicht und einfach schaden. Sich im Hintergrund für eine Verbessung der (rechtlichen) Rahmenbedingungen einsetzen ist sicher nötig, aber leise und geschickt. Deine ganze Rhetorik mit "sich wehren" gilt für mich allenfalls für Verhandlungen zum rechtlichen Rahmen und selbst da muss man aufpassen. Vor Ort gilt das, was @Optimizer gesagt hat. Nämlcih so leise treten wie möglich, Konflikte meiden (auch durch Streckenwahl).
  • Und zu Deinem Satz "Wer definiert, was ein "überlaufener Tag" ist?": Ohne jetzt eine genaue Wandererdurchflußgröße festlegen zu wollen, willst Du mir ernsthaft sagen, dass Du nicht weiß, dass der erste schöne Sonntag im Jahr eine krassse Schlacht wird und ein trüber Dienstagabend eher ruhig?
 
Genau das kann nicht sein, weil wir Mountainbiker die kleinere Gruppe sind und Wanderer mehr politische Macht haben soll ich nur noch bei schlechtem Wetter Rad fahren? Das widerspricht leider meiner kompletten Lebenshaltung.

Und weil ich mit nem Fullface Helm irgendwelche Rentner erschrecken könnte, soll ich meine Sicherheit begrenzen?

Freundlichkeit ist wie überall im Leben für mich auch im Wald Pflicht und ich glaube, dass Wanderer und Biker friedlich gemeinsam die Wälder nutzen können. Ideal währe natürlich ein 2-Wege System an stark frequentierten Orten wie z.B. der Kalmit. Ist dort ja im Bereich der Sprünge fast schon so.
 
@DAKAY: Zu Deinem ersten Punkt: Ne, aber bei gutem Wetter am Wochenende versuche ich, die Wanderer auf den Hauptstrecken (so viele sind das ja nicht) zu meiden, weil es mich, aber eben auch sie nervt. Das mit der Freiheit ist ja genau mein Punkt: Die Freiheit des einzelnen hört da auf, wo die des anderen anfängt. Ich stimme Dir aber voll zu und glaube auch nicht, dass wir langfristig an der Kalmit oder ähnlichen Orten um getrennte Weg rumkommen; ist einfach für alle Parteien das Beste.
 
Meiner Ansicht nach sind wir auf Good-will angewiesen

Nein, eben nicht. Es heißt "Betretungsrecht". Das sollte man nicht in jedem Fall und um jeden Preis aggressiv durchsetzen - sich verstecken und auf Wohlwollen hoffen müssen wir aber nicht.

Und so leid es mir tut: Ich bin voll berufstätig und habe mindestens 1 h Anfahrt; ich kann nur am Wochenende länger als 2 h Radfahren. Und bei schönem Wetter habe ich dazu nun mal mehr Lust als bei schlechtem.

Ich stimme Dir aber voll zu und glaube auch nicht, dass wir langfristig an der Kalmit oder ähnlichen Orten um getrennte Weg rumkommen; ist einfach für alle Parteien das Beste.

Das ist aus zwei Gründen illusorisch:
1.) Belange der Waldwirtschaft, Jagd und des Naturschutzes werden die Entstehung eines dem Wanderwegnetz quantitativ und qualitativ auch nur halbwegs vergleichbaren MTB-Wegenetzes zuverlässig verhindern.
2.) Einschränkungen für Fußgänger sind praktisch nur schwer durchsetzbar; so etwas sollte m.E.n auf explizite DH/FR-Strecken beschränkt bleiben.
 
Das ist aus zwei Gründen illusorisch:
Hm, hätte ich dazu sagen sollen, mit langfristig meine ich WIRKLICH langfristig, a lá 10 Jahre. Ich denke aber auch nicht an ein großes Netz, sondern eher daran, das Problem an den Hot Spots zu entzerren, auf allen anderen Strecken eben explizite Doppelnutzung. Aber selbst das ist wie gesagt eher langfristige Vision.
 
10 Jahre sind bei diesem Thema eine extrem kurze Perspektive. Der Naturpark Pfälzerwald hat ausgearbeitete Konzete für die nächsten 100-150 Jahre (und muß diese auch vorweisen, sonst ist Essig mit Anerkennung von wegen Naturreservat etc.) Diese Planung sieht eine Reduzierung des Wegenetzes - Stichwort Besucherlenkung - vor und definitiv keinen Ausbau.

Was nicht ausschließt, dies auf reduzierten Wegkilometern umzusetzen.
 
@Teufelstisch: Ich möchte Dir hiermit in allen Punkten wiedersprechen, bis auf den Punkt, dass "Medienberichte meist erst jene "Stimmung" geschaffen" habe.

Deine Ansicht - als auch die der Stadt NW oder meine - seien einem jeden unbenommen. Grundlage für "Ahndungen" kann jedoch schon das Zeichen 250 sein - darauf konzentriert sich aber seltsamerweise keiner in einer ähnlichen Form - obwohl es das gleiche Problem betrifft! Warum eigentlich...!?

Ich weise lediglich auf einen eklatanten Widerspruch hin zwischen mehrfach mehr oder weniger "offiziell" geäußerter Rechtsauffassung - und der tatsächlichen - d. h. nicht existenten! - Rechtsanwendung! Das mag für den juristischen Laien keinen Unterschied machen - heißt aber nicht, dass es keinen Solchen gäbe. Wenn Behörden Recht nicht vollziehen, liegt es in den allermeisten Fällen einfach daran, dass man sich der simplen Undurchsetzbarkeit oder gar Rechtswidrigkeit eben bewusst ist - und man sich die ganze Mühe eines Präzedenzfalls einfach sparen will, weil damit mehr Ärger als Nutzen produziert wird... Ich finde es aber auch recht interessant, wie schnell manch einer grundlegende, Verfassungsmäßig garantierte Gleichheits-, Freiheits- und Bürgerrechte aufgibt, nur weil er und seine Gruppe halt "später" da war... :D Ich rede auch nicht von "Aggressivität" (das macht manch einer dann beim rücksichtslosen "runterballern") - sondern einer offensiven Vertretung eigener Standpunkte. Es ist in meinen Augen vollkommen absurd, dass manch ein MTB'er meint, er müsse dem PWV (oder manchen Politnasen) förmlich in den Hintern kriechen, weil jener halt die Macht im Pfälzerwald innehätte...

Offensive Vertretung der MTB'er schließt jedenfalls meiner Meinung nach vor allem den Fakt ein, das eigene Tun nicht selbst in eine vermeintliche rechtliche Grauzone oder gar Illegalität zu verorten! Dies schließt dann auch eine entsprechende Interpretation der derzeitigen "Rechtslage" mit ein. Wie will eine Lobby bitte etwas erreichen - die ihr Tun selbst irgendwie als illegal bezeichnet...!? Da haben wir hier im Forum gar einen der Organisatoren eines großen MTB-Marathons im Pfälzerwald - aber jener weist regelm. darauf hin, dass die DIMB ja eine zweifelhafte Rechtsauffassung verträte. Und man die (offenbar "korrektere") Sichtweise des Forstes auf jeden Fall berücksichtigen müsse. Ergo seien wir alle "Illegale". Wer (als MTB'er im Pfälzerwald) in der Summe so 'ne pflegeleichte und defensive "Lobby" hat, braucht keine Feinde (wie den PWV) mehr! :teufel:

Der PWV hat im Übrigen "keine Wege gebaut"! Das ist aber eine gut gepflegte Legende. Wenn, dann hat er dies nur in den aller seltensten Fällen - um z. B. ne neue Hütte zu erschließen. Der PWV hat sie in der Summe einfach "okkupiert" - und zumindest teilweise gepflegt. Die meisten Pfade gibt es schon aus "Urzeiten", als das Verkehrsbedürfnis per pedes grade im Wald noch wesentlich bedeutender war. Forstarbeiten spielten da ebenfalls eine Rolle. Ich bin übrigens auch so kackdreist - und benutze jeden Tag Straßen, die andere teils vor Hunderten von Jahren angelegt - und wieder andere immer wieder erneuert und ausgebaut haben...! ;)

Was ein "überlaufener Tag" ist, interessiert mich eben nicht. Ich bin als Mountainbiker derart emanzipiert, dass ich mich nicht anderen Gruppen gegenüber minderwertig fühle. Ich habe das gleiche objektive Recht, an einem sonnigen Tag da rumzufahren, wo ich grade Lust habe! Und bin da auch nicht auf den Guten Willen - d. h. die Willkür - des Gesetzgebers angewiesen.
 
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10 Jahre sind bei diesem Thema eine extrem kurze Perspektive. Der Naturpark Pfälzerwald hat ausgearbeitete Konzete für die nächsten 100-150 Jahre (und muß diese auch vorweisen, sonst ist Essig mit Anerkennung von wegen Naturreservat etc.) Diese Planung sieht eine Reduzierung des Wegenetzes - Stichwort Besucherlenkung - vor und definitiv keinen Ausbau.

Da kann man jetzt auch wieder drüber streiten.... das, was momentan mit den ganzen neuen Premium- und Themenwegen passiert, geht zumindest in meiner Region, eher in Richtung Ausbau bzw. "alter Wein in neuen Schläuchen"... und ich will nicht wissen, von welchem Geld die ganzen Schilderbäume schlussendlich bezahlt werden. Die Gemeinden und auch der PWV (hier Dahn) legen neue Wege an, die es vorher nicht gegeben hat. Und mit "Besucherlenkung" hat das auch garnichts mehr zu tun. Das ist Besucherkonzentration Richtung Hütte...
 
Und um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen in Sachen zeitlicher Meidung von "Hot Spots": Es geht mir hier lediglich um das rechtliche Prinzip, d. h. dass meine Interessen als MTB'er grundsätzlich erst einmal nicht hinter denen von anderen Waldnutzern anstehen! Dies steht jedoch unter dem ausdrücklichen Vorbehalt der Rücksichtnahme; d. h. manch einer wird dann in der Tat an sonnigen und "überlaufenen" Tagen ein Problem bekommen, wenn er seine ganz "individuelle" Fahrweise (oft einhergehend mit der üblichen "Kampfmontur") durchziehen will, obwohl es objektiv aufgrund der "Verkehrslage" eben nicht möglich ist. Daraus resultieren dann oft die berüchtigten Zwischenfälle und Missverständnisse... Für jene wäre dann schlechtes Wetter (oder gar der Bikepark) in der Tat die bessere Alternative. Aber darum soll es hier nur am Rande gehen.

Edith meint, das folgende Beispiel wäre vielleicht auch hilfreich! ;) Als Rennradfahrer meide ich persönlich z. B. auch schon seit längerer Zeit "klassische" touristische Fuß- und Radwege (außerhalb geschlossener Ortschaften) an besonders schönen Sonn- und Feiertagen. Ein einigermaßen zügiges und sicheres Vorankommen ist dann eben: schlicht nicht möglich. Die Sturz- und Unfallgefahr ist durch die mehr oder weniger berechenbaren anderen Nutzer deutlich erhöht, folglich die Straße deutlich sicherer. Auch wenn es dem ein oder anderen Blechdosenpiloten missfallen möge!
 
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Bitte lasst doch eure Anspielungen auf FF usw., zum einen empfinde ich es als diskriminierend (Ich fahre ab und an auch mal eine kleine "Enduro"Runde mit FF, auch wenn ein Halbschalenhelm ausreichen würde) und außerdem macht es keinen Sinn, zu versuchen den schwarzen Peter einer weiteren, noch kleineren Randgruppe zuzuspielen. MTB ist MTB da sollten alle zusammenhalten, egal ob 26", 27,5" oder 29" Fattbike, FF Halbschale, Knieschoner , rotes oder blaues Rad.
Danke

Zum Thema Kalmit, ist mMn. die einzige gescheite Lösung, dass ein paar Leute die Backen zusammenkneifen und sich für offizielle Strecken stark machen. Hier in Bad Bergzabern zum Beispiel, hat das wenigstens zu einem Waldstück, auf dem sich 3 kurze Strecken, ein paar Dirtjumps und ein Pumptrack befinden geführt. Alles nur weil ein paar Kids sich zusammen dafür stark gemacht haben.
 
@Teufelstisch: Hmkay, ich verstehe Deinen Punkt jetzt besser, halte dein Vorgehen strategisch aber immer noch für falsch. Selbst wenn wir gerade nicht verknackt werden können, weil die Rechtslage zweifelhaft ist: Verbotsschilder sind ratzfatz aufgehängt. Daher bleibe ich bei meiner Arschkriechermethode und hoffe, dass da genug Leute mitmachen, dass die Schilder nicht kommen.
 
Ich bin mit Teufelstisch's Vorgehensweise nicht einverstanden. Er schreibt, ihm ginge es darum, dass er seine Interessen als MTB'er nicht hinter den Interessen anderer Waldnutzer anstehen lassen will. Man muss sich als Mtb'er aber auch eines klar sein. Die Waldnutzung wird für die Gruppe der Wanderer durch die Waldbetretung geregelt. Bei uns MTB'er geht es wenn man es richtig nimmt, um Befahrung.
Wenn ich jetzt sage, ich als Radfahrer will gleichberechtigt neben dem Wanderer sein, dass müsste ich dieses Recht den Reitern, den E-Bikern, den Quadfahrern, den Motocrossfahrern, den Autofahrern auch geben....

Aus gegebenen Anlass mal eine Frage an die Rechtswissenden:
Ich mit MTB auf Pfad; das kann mir ja als Ordnungswidrigkeit angekreidet werden.
Stöckchenlegen auf Pfad, ich fall drüber und verletzte mich, ich erwische den Stöckchenleger und kanns beweisen; was kann man ihm ankreiden? Ich lese hier oft von "vorsätzlicher Körperverletzung"...? Kommt das dann nicht zum tragen, wenns passiert ist, ich mich aber "ordnungswidrig" verhalten habe`?
 
@DAKAY - das Thema "martialische" Bekleidung hatte ich vor ner Weile schon mal ausgiebiger hier diskutiert - und wurde dafür persönlich ziemlich hart angegangen. Meine Ansicht trifft sich da eher mit jener des durchschnittlichen Wanderers: Eine intensive Panzerung und Schutzkleidung spricht im Allgemeinen eher nicht unbedingt für eine "gemächliche" und vorsichtige Fahrweise. ;) Mag sein, dass jemand, der diese Tracht (aus welchen Gründen auch immer) trägt und immer vorsichtig und zuvorkommend unterwegs ist, sich "unfair" behandelt fühlt - dem durchschnittlichen (gern allgemein in Sippenhaft genommenen) "MTB'er" geht es da im Ergebnis auch nicht anders. Es gibt im Netz genügend abschreckende Videos, die einen Fahrstil dokumentieren, welchen ich in der Öffentlichkeit schlicht für unangebracht halte!

@DocZoidy - Was hat denn "deine Strategie" bislang gebracht - bei der auch mehr als genügend Leute mitgemacht haben...!? Denn jene wurde die letzten Jahrzehnte über angewandt! Ich sehe das Image und die regelm. verbreitete Legende / Rechtsauffassung da keine wirklichen Fortschritte. Die Interessen von MTB'ern sind immer noch in allen Belangen vollkommen nachrangig - und in der Presse als auch von anderen Lobbys werden wir weiter offen bekämpft - und ansonsten benachteiligt wie eh und je! Wären Schilder auch so leicht aufzuhängen, würden sie schon längst hängen! Nun denn - dann wünsche ich dir (und anderen) weiter viel Erfolg bei der Expedition in die Untiefen des PWV-Darms... :D Kann ja zum Glück jeder seinen eigenen Weg gehen. Ich kann jenen, die meinem Weg folgen möchten zumindest versprechen, dass er sauberer ist, es weniger eng ist und weniger stinkt! ;)
 
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@Optimizer: "Vorgehensweise"? Schreibe ich im Übrigen nicht. Ich schreibe, dass ich als MTB'er die gleichen objektiven Rechte der "Waldbenutzung" habe wie andere auch - unter dem Vorbehalt der selbstverständlichen Rücksichtnahme (da Fußgänger in dem Fall die "Schwächeren" Verkehrsteilnehmer sind). Eine "Befahrung" ist zudem auch eine "Benutzung". Und Jene ist ausdrücklich (im Widerspruch zur StVO) auf Forstautobahnen im WaldG ausdrücklich erlaubt.

Zu deiner Frage: Warum sollte bitte das Begehen / Befahren :herz: einer vermeintlichen Ordnungswidrigkeit einen Straftatbestand aufheben oder gar legitimieren...!? "Notwehr"...? :D Um mal die Logik fortzusetzen: Ich kann also als Radfahrer Autos, die auf Radwegen parken ohne Weiteres mit dem Schlüssel zerkratzen...!? :cool:
 
Aus gegebenen Anlass mal eine Frage an die Rechtswissenden:
Ich mit MTB auf Pfad; das kann mir ja als Ordnungswidrigkeit angekreidet werden.
Stöckchenlegen auf Pfad, ich fall drüber und verletzte mich, ich erwische den Stöckchenleger und kanns beweisen; was kann man ihm ankreiden? Ich lese hier oft von "vorsätzlicher Körperverletzung"...? Kommt das dann nicht zum tragen, wenns passiert ist, ich mich aber "ordnungswidrig" verhalten habe`?

Nur weil du dort nicht fahren darfst (Annahme, es wäre so), hat doch dennoch niemand das Recht, dich zu verletzen, wenn du es dennoch tust?!
 
Noch einmal zum Thema Shutzausrüstung, meine Fahrweise ist sicher nicht "gemächlich" und vorsichtig. Aber dabei trotzdem vorausschauend und rücksichtsvoll. Den Schutz trage ich für mich, bremsen tue ich nur für die anderen ;)
 
Aus gegebenen Anlass mal eine Frage an die Rechtswissenden:
Ich mit MTB auf Pfad; das kann mir ja als Ordnungswidrigkeit angekreidet werden.
Stöckchenlegen auf Pfad, ich fall drüber und verletzte mich, ich erwische den Stöckchenleger und kanns beweisen; was kann man ihm ankreiden? Ich lese hier oft von "vorsätzlicher Körperverletzung"...? Kommt das dann nicht zum tragen, wenns passiert ist, ich mich aber "ordnungswidrig" verhalten habe`?

Es kommt darauf an ...:D

Wenn ein kleines Ästchen auf einem übersichtlichen Weg liegt, ist das eine Lästigkeit, dafür gibt es nix.

Legt aber jemand Steine oder Stämme in eine Kurve, von der angenommen werden kann, dass dort Radfahrer regelmäßig schnell hineinfahren, dann bereitet der Leger bewußt ein Hindernis in dieser Abfahrt. Das wäre dann ein gefährlicher Einfriff in den (faktischen) Straßenverkehr (ist übrigens nicht nur meine Meinung, sondern auch die eines befreundeten Staatsanwalts, der genau für solche Delikte zuständig wäre, aber noch keine Anzeige auf dem Tisch hatte). Eine schwerwiegende Straftat. Habe leider noch keinen erwischt.

Die Ordnungswidrigkeit des Bikers ist diesbgzl. irrelevant, da es dem Leger ja genau darauf ankommt. Er bekommt für seine Tat daher keinen Abzug als "Bonus". Im Falle des Sturzes hättest Du einen Schadensersatzanspruch und Schmerzensgeldanspruch gegen den Leger. Da schlägt dann aber Deine Ordnungswidrigkeit als Mitverschulden heftig ein. Da musst Du Dir dann entgegenhalten lassen. (Wer auch dem Brückengeländer grindend und abstürzt, kann sich nicht so erfolgreich darauf berufen, dass Geländer sei zu niedrig gewesen.)

Interessanter Weise könnte es daher für den Leger schlechter ausgehen, wenn er Stämme auf eine Foststraße legt, da dort sicher anzunehmen ist, dass dort PKW, LKW und auch Radfahrer, auch zur Nachtzeit, fahren.

Wenn Ihr einen erwischt: Unbedingt ruhig bleiben. Auffordern, den Namen bekannt zu geben, ansonsten Polizei übers Telefon informieren, in gebührendem Abstand hinterher fahren, Autonummer aufschreiben. Fotografieren zur Identitätssicherung ist dann auch o.k., da milderes Mittel als Festnahme, die als absolute ultima ratio bei schwerer Tat rein theoretisch (Einschränkung deutlich genug?) auch in Betracht kommt.

So, jetzt macht was draus. Kann mich nicht um alles kümmern. :cool:
 
Wenn man es genau nimmt, berufen sich die "Stöckchenleger" ja in ihrer "Notwehr" vorwiegend auf die vermeintliche Rechtslage! Sie hören und lesen regelmäßig, dass das Biken illegal sei. Da "der Staat" aber nur hohle Sprüche klopft und nichts gegen die Horden krimineller, wilder und radikaler MTB'er unternimmt - muss halt mancher zur Selbstjustiz greifen und Stöckchen legen, Nägel einschlagen oder Drähte spannen. Quasi Bürgerwehren - auf PWV-Niveau! ;)

Ich verweise ja gerne auf das ähnlich gelagerte pauschale Radfahr-Verbot in Pirmasenser Stadtparks. Da fühlt sich ab und an auch einer dazu auserkoren, selbst für "Ordnung" zu sorgen. Das "deutsche Wesen" feiert da regelm. fröhliche Urständ...

@Haardtfahrer - die Abzüge bei Schmerzensgeld und Schadenersatz durch vermeintliches "Mitverschulden" (nach dem Motto: "wärste an dem Tag im Bett geblieben...") halte ich für eine Legende! Besonders in Bezug auf vorsätzlicher (versuchter) Sachbeschädigung in Tateinheit mit Körperverletzung. Kannst du diesen Grundsatz auch anhand von Beispielen und Urteilen belegen...!?

Bei Fahrradhelmen hatte manch Richter von niederer Instanz ja mal versucht, durch vermeintliches "Mitverschulden" eine Helmpflicht durch die Hintertür einzuführen...
 
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