DIMB IG Harz - für Open Trails im Harz!

Natürlich könnte man sagen, macht den Eckerlochstieg ab 17:00 Uhr auf. Das wird solange funktionieren, bis sich ein paar abendliche Wanderer gestört fühlen, dann wird auch diese Freigabe wieder kassiert. Weil der NP das eben bereitwillig wieder kassiert und sich bestätigt fühlt.

Und was wäre, wenn sich nach 17 Uhr ein paar abendliche Mountainbiker durch Wanderer gestört fühlten?;)

Aber 17 Uhr ist doch in der Brockenregion eine sinnvolle Zeit. Wenn ich recht erinnere, wird doch die grosse Kantine/Cafeteria auf dem Brocken um 16 Uhr geschlossen. Die Zeit ist ja wohl kein Zufall, da Wanderer, die passend zum Abendessen im Hotel sein wollen, dann schon so gegen 16 Uhr los müssen. Bis 17 Uhr haben sie dir direkte Brockenregion verlassen - und dann kommt die Stunde der Mountainbiker:daumen: Die können dann auf den betreffenden Trails abfahren und alle wären zufrieden:)
 
Nur würden wir uns die Monate in denen eine Befahrung dann überhaupt Sinn macht auf ein paar ganz wenige zusammen streichen. Und wenn man dann noch eine Stunde oder mehr für die Fahrt bis in den Harz bzw. wieder zurück braucht wird es für viele nicht praktikabel. Von Leuten die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen abgesehen.

Ich halte dass jedenfalls nur für eine Notlösung...
 
Warum sollte ich mich auf eine zeitlich geregelte Lösung einlassen, wenn ich bisher zu keiner Tageszeit Probleme mit anderen Nutzern hatte? Oder anders gesagt - man muß mir nur immer wieder sagen, dass ich der Böse bin, dann werde ich dies schon irgendwann glauben und nur noch als Bittsteller auftreten?!
Nee... so'n Quatsch, nicht mit mir!

Das ist eh der falsche Ansatz... darum geht es ja auch nicht. Das Problem sind nicht die Biker, nicht die Wanderer, nicht die sonstigen Nutzer und auch nicht alle zusammen. Das Problem ist die NP-Verwaltung!
 
Zeitliche Begrenzungen sind Quatsch, da die NPV keine Angebote in dieser Richtung haben will und Ideen dieser Art für sie unwichtig sind. Das die NPV andere Ziele verfolgt und uns Biker nur hinhält, sollte bekannt sein.
Wir dürfen keine Kompromisse machen!. Es geht hier um unser aller Recht auf uneingeschränkte Nutzung.
Im Hinblick auf Naturschutz bin ich aber gern bereit, Einschränkungen zu akzeptieren. Diese müssen aber absolut nachvollziehbar sein und wirklich dem Schutz dienen.
Nur, weil die NPV uns belügt und falsche Tatsachen vorlegt, darf man nicht klein beigeben.
 
Im aktuellen Spiegel befindet sich auf Seite 104/105 ein Artikel "Aufbruch am Blueberry Hill" über die verzweifelten Versuche, den Wintersport im Harz zu forcieren. Für den Skitourismus darf dann auch gerne mal 16,5 Hektar Wald am Wurmberg platt gemacht werden. Es wird von allerlei verkrampften Versuchen berichtet, Touristen in den Harz zu locken - die Möglichkeit, mit Mountainbikern den Tourismus anzukurbeln kommt dagegen nicht vor.

Ich schreib mal nen Lederbrief.
 
Im aktuellen Spiegel befindet sich auf Seite 104/105 ein Artikel "Aufbruch am Blueberry Hill" über die verzweifelten Versuche, den Wintersport im Harz zu forcieren. Für den Skitourismus darf dann auch gerne mal 16,5 Hektar Wald am Wurmberg platt gemacht werden. Es wird von allerlei verkrampften Versuchen berichtet, Touristen in den Harz zu locken - die Möglichkeit, mit Mountainbikern den Tourismus anzukurbeln kommt dagegen nicht vor. [...]

Der Artikel ist leider nicht sehr genau bei den Fakten und in seiner Ausdrucksweise, daher hast Du MTB nicht gefunden. Lese den noch mal, und ersetze "Downhillspaß" mit MTB-Bikepark und "Downwheeler" als Zweiräder. Ebenso wurden mitnichten 16,5 Hektar Wald "für ein großes Skigebiet geopfert", sondern ca. 10 Hektar für die beiden neuen Pisten, die Pistenverbreiterungen und den Schneiteich. Hahnenklee stellt nicht für 6,5 Millionen auf Kunstschnee um (die Anschaffung wurde schon vor Jahren getätigt und hat rund 1 Millionen gekostet), sondern baut für das Geld u.a. den auch im Sommer dringend benötigten Sessellift, der die über 40 Jahre alte Kabinenbahn entlasten soll.

Auch sind das keine verzweifelten oder verkrampfte Versuche, sondern lediglich eine dringend notwendige Korrektur einer durch die Nationalparkverwaltung verursachte Fehlentwicklung: Vor der Gründung des Nationalparks (West) hat die Gründergeneration (u.a. Herr Knolle persönlich) Wirtschaftswachstum durch sanften Tourismus versprochen. Statt den sanften Tourismus zu entwickeln und neue Angebote zu schaffen (z.B. Fahrradwandern), hat die Nationalparkverwaltung aber von Anfang an bestehende Tourismusinfrastruktur blockiert und wenn es in ihrer Macht lag zerstört. Viele Wanderwege, Langlauf-Loipen, Skipisten und Parkplätze, die es vor dem Nationalpark gab, existieren heute nicht mehr. Aus meiner Sicht ist die Nationalparkverwaltung daher mitverantwortlich für den Niedergang des Tourismus im Harz, für die brennenden Hotels und menschliche Tragödien (siehe z.B. DER SPIEGEL 31/2007 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-52417804.html).

Einen Leserbrief an den Spiegel fände ich sehr passend. Die Ausgrenzung des Menschen aus dem Nationalpark und Wachstum durch sanften Tourismus passen nicht zusammen. Es ist Zeit, dass die Nationalparkverwaltung endlich zugibt, ihr Gründungsversprechen nicht einhalten zu wollen oder zu können.
 
"Unsere Gäste sterben aus", klagt Heike Baldioli, Besitzerin des "Rosenhofs" und Vorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes. Die Senioren, die sich ehedem von der gediegenen, etwas angestaubten Atmosphäre angezogen fühlten, gibt's nicht mehr. Die Rentner der heutigen Zeit, ungleich verwöhnter und rüstiger, haben Ansprüche, die Braunlage nicht erfüllen kann. Früher habe sich die Kundschaft mit dem Sonntagskonzert vor dem Kurhaus zufriedengegeben, sagt der Leiter des Tourismusbüros, die aktuelle Pensionärsgeneration setze sich aufs Mountainbike.

^^ der Teil gefällt mir. Diese Realität scheint aber nicht bei allen Zeitgenossen angekommen zu sein.
 
;) Naja, die Textstelle stammt von 2007, seitdem hat sich langsam aber stetig einiges zum positiven geändert (Bikepark Braunlage, Bikepark Matthias Schmidt Berg, Wurmberg Modernisierung, Hahnenklee Projekt "Erlebnisberg"). Die Verfahren, um im Harz Genehmigungen zu erlangen, dauern aufgrund der massiven Einflussnahme der Umweltschutzverbände bzw. Nationalparkverwaltung sehr lange. So haben z.B. die Verfahren zur Wurmbergmodernisierung nach meinem Kenntnisstand 2009 angefangen, erst 2013 scheiterte der BUND/NaBu Goslar (Pressesprecher ... Herr Knolle, auch in selbiger Eigenschaft für den Nationalpark tätig) mit weiteren Verzögerungsversuchen vor Gericht und der neue Sessellift durfte gebaut werden. Leider zu spät für drei weitere Hotels, die abbrannten und auch das im Artikel erwähnte Hotel Brauner Hirsch - ein Stück Braunlager Stadtgeschichte - musste abgerissen werden. Aufgrund der Wurmberg-Modernisierung haben sich in den letzten zwei Jahren wieder verstärkt neue Gastronomen und Gastgeber in den Harz gewagt. Es tut sich was, nur muss das in einigen Köpfen auch rein, dass Modernisierung und Naturschutz sich nicht ausschließen müssen. Wie heißt das so schön im Spiegel 51/2013:
Mit Bergwandern allein, da ist sich die Branche einig, lasse sich der touristische Niedergang des Harzes nicht stoppen. Auch nicht mit Rentner-Loipen oder Kräuter-Watching.
 
Wenn ich an die Tage zurückdenke, an denen ich bisher in Braunlage war, waren "Bergwanderer" m.E.n. sicher die kleinste Besuchergruppe. Die größte Gruppe war die der niederländischen Wochenendtouristen, danach Motorradfahrer...
 
.. Die Ausgrenzung des Menschen aus dem Nationalpark und Wachstum durch sanften Tourismus passen nicht zusammen. Es ist Zeit, dass die Nationalparkverwaltung endlich zugibt, ihr Gründungsversprechen nicht einhalten zu wollen oder zu können.

In einem Nationalpark hat der Mensch erstmal nichts zu suchen, das ist nunmal so. Der Mensch hat sich dort selbst ausgegrenzt, damit Tiere und Pflanzen dort so gedeihen können, als wäre der Mensch nicht da. Das funktioniert natürlich nur mit starken Eingriffen seitens des Menschen. Das heisst, möglichst große Flächen ohne störende dazischenliegende Wege.
Ein Nationalpark ist dazu da, dem Menschen wieder ein Stück heile Natur zurückzubringen - also eine Fiktion.

Wachstum durch sanften Tourismus ist natürlich bezogen auf Braunlage vor 20 Jahren oder Schierke vor 50 Jahren nicht möglich, bestenfalls kann das ein kleiner Ersatz für verlorene Spassbesucher sein.
Der Nationalpark ändert ja auch nichts daran, dass der Harz für die 500km Radius Flachland immer als Gebirge eine Attraktion sein wird, egal ob dort ein NP ist oder Liftanlagen ala Alpen so weit das Auge reicht. Das ist den meisten Besuchern sicher herzlich egal, solange sie auf den Berg können und nach Belieben irgendwo runter.

Ich finde es schon schwierig, diesen Widerspruch auch für sich persönlich selbst aufzulösen.
Ich finde Braunlage abstossend hässlich, einschliesslich Wurmberg. Auch Schierke ist einschliesslich seiner Brockenstrasse von Romantik weit entfernt. Aber als Basis für MTB taugt beides ganz gut.
Wie soll man das trennen? You cant have the cake and eat it too.
 
In einem Nationalpark hat der Mensch erstmal nichts zu suchen, das ist nunmal so. [...]

Du verwechselst den Begriff Naturschutzgebiet mit Nationalpark. Der Harz war schon lange vor dem Nationalpark ein Naturschutzgebiet. Die Gründung des Nationalparkes wurde der Bevölkerung als (sanfte) touristische Erschließung des existierenden Naturschutzgebietes schmackhaft gemacht. Schau Dir einfach mal die Veröffentlichungen von Herrn Knolle (Pressesprecher NP Harz) Ende der 80er Anfang der 90er an. Im Nationalparkgesetz findest Du folglich auch die touristische Erschließung explizit als Aufgabe des Nationalparks aufgeführt.

Scheinbar waren und sind das aber nur Lippenbekenntnisse. Z.B. ist es schon skurril, wenn man versucht die 1.000.000(!) Brockenbesucher pro Jahr als Nationalpark-Erfolg des sanften Tourismus zu verkaufen, gleichzeitig aus Naturschutzgründen einen Anschluss von Braunlage an das Streckennetz der Brockenbahn blockiert und eine Umstellung der Dampfloks auf Diesel oder Elektrizität fordert.
 
Mit den Worten von Wernigerodes Bürgermeister: " als Förster Habe ich gelernt, in langen Zeiträumen zu denken. " ein Baum, den man heute pflanzt könne man erst in 100 Jahren ernten.

Man sollte nicht auf dem erreichten ausruhen sondern investieren.

Mmn tut der np das Gegenteil. Nur das Elend in 100 Jahren erlebe ich zum Glück nicht mehr.


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Nachtrag: in der Fernsehsendung " Fakt ist" betonte Herr gaffert und herr möllring ( Wirtschaftsminister sa an), dass man auf Nischen zur tourismusförderung setzen sollte. Man hat aber auch klargestellt, in den Nationalpark könne man nicht eingreifen. Wenn das schon diese Herren betonen, kann ich auf eine Unterstützung (Trail Sperrungen aufzuheben) nicht hoffen.


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sie wollen es doch gar nicht, der filz ist das stichwort...:mad:

Denke ich auch. Gerade PG wird noch gut mit dem NP verflochten sein.

Bin im Moment am recherchieren und stoße in Sachen NP Harz auf immer mehr Fragwürdiges. M.E. ist der gar nicht wirklich legitim.
Auch sehr interessant: nach Eigendarstellung des NP und mittlerweile nach allgemeiner Wahrnehmung sorgt überwiegend die Existenz des NP für die großen Besucherströme.
Ein totaler Quatsch. Ich behaupte mal, das es dem Großteil der 3 Millionen Brockenbesucher völlig Wumpe ist, ob ringsherum ein NP existiert bzw. eine erfolgreiche touristische Vermarktung funktioniert im Hochharz definitiv auch ohne den NP.
Auch bemerkenswert: wenn ich das richtig sehe, wird der NP als Nationalpark der Stufe II der IUCN kategorisiert. Das ist er aber nicht, denn er hat keine 75% naturdynamische Kernzone, sondern lediglich 52%. Diese 75% sollen bis 2022 aber installiert werden.
In so einer Zone ist übrigens nichts erlaubt, weder Radfahren noch Wandern.
Zitat Wikipedia (welche die IUCN zitieren):

“Category II protected areas are large natural or near natural areas set aside to protect large-scale ecological processes, along with the complement of species and ecosystems characteristic of the area, which also provide a foundation for environmentally and culturally compatible, spiritual, scientific, educational, recreational, and visitor opportunities.”

„Schutzgebiete, die umfangreiche Naturräume mitsamt den vorkommenden Arten und Ökosystemen langfristig schützen sollen. Diese sollen auch – umweltverträglich und mit örtlicher Akzeptanz – für seelische Bedürfnisse, Wissenschaft, Forschung und Bildung, und für Naherholung und Besichtigung zur Verfügung stehen.“

Der Harz, den ich kenne, besteht zu geschätzten 75% nicht aus schützenswerten Ökosystemen, sondern aus Industriewald. Der natürliche Wald wurde in den letzten Jahrhunderten zunächst für den Bergbau, später für die industrielle Holzgewinnung beseitigt und meist durch ökologisch geringwertigen Nadelwald ersetzt.
Die NPV will also nicht (ausschließlich) das vorhandene System schützen, sondern im Prinzip ein neues Naturschutzgebiet erschaffen. Ob das so im Geiste der Idee von Nationalparks ist, wage ich persönlich in Frage zu stellen.

Ich würde gern den NP wegklagen und dafür einzelne, kleine Naturschutzgebiete installieren, die tatsächlich vorhandene Ökosysteme schützen.
Ja ich weiß, dass das nicht möglich ist. ;) Man muss aber zeigen, das dieser von einigen Naturschützern mit scheinbar gutem Netzwerk installierte NP nicht das ist, für das er sich ausgibt und vor allem ist er nicht alternativlos.
 
Auf MDR: exakt-die story, mit Herrn Knolle. Geht um Wintersport im Harz.
Http://www.mdr.de/exakt/die-story/exakt-die-story-millionenflop-winterspass100.html

Gerade mal angesehen.
Dummheit und Ignoranz waren schon immer gute Freunde. Wenn die Kredite platzen, wird die Region gezwungen sein, das Geld von Mountainbikern anzunehmen - dann wird auch die NPV von politisch/wirtschaftlicher Seite unter Druck geraten. Herr Knolle ist ja auch nicht mehr der jüngste und dürfte bald in den Ruhestand gehen. Die Frage ist: wer wird sein Nachfolger sein und kann man ggf. darauf Einfluss nehmen.
 
Nö, keinesfalls. ;)

Letztes Beispiel für wirtschaftlichen Schaden durch den NP: das Durchfahren des NP per MTB auf Strecken der Volksbankarena durch die Teilnehmer (keine Wettbewerbsrunde!), um von einem Bikepark zu einem anderen zu kommen, wurde den Ausrichtern der Trailtrophy nicht gestattet. Deshalb wird es im Harz keine TT geben. Super für die Hoteliers, Gastronomen und Fahrradläden!
 
Ein Nationalpark ist aber wirtschaftlichen Gesichtspunkten übergeordnet. Es geht dabei auch um mehr als nur Glaubensfragen, sonst wäre es ja wie beim ADAC.
Es geht um das Überleben von Spezies, und das möglichst ohne Mensch.

Interessanter fand ich, dass MTB von niemand nicht mit einem einzigen Wort erwähnt wurde.
Nur wandern.
 
Ein Nationalpark ist aber wirtschaftlichen Gesichtspunkten übergeordnet. Es geht dabei auch um mehr als nur Glaubensfragen, sonst wäre es ja wie beim ADAC...

Nein, ist er nicht. Jedenfalls nicht gänzlich - so steht es sogar im NP Gesetz. Wieder mein Mantra: bitte nicht NP mit Naturschutzgebiet gleichsetzen, der Unterschied des NP besteht gerade darin, das er auch wirtschaftliche Funktionen haben soll!
 
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