Diskussionen zum Thema Fahrraddiebstahl etc.

Das gleiche denke ich nämlich auch. Der Fall ist spannend. Egal wo er passiert ist.
 
Jetzt hat es mich auch erwischt, bin total down :(. Mein Bike ist geklaut worden. Zwar war die Karre schon 10 Jahre alt, aber irgendwie hängt man ja schon an dem Gefährt, mit dem man mehrere Alpencrosse und viele Höhenmeter bewältigt hat.

Das Kuriose ist allerdings, auf welchem Weg es geklaut wurde. Ich habe das Rad für eine Reparatur in einem Bikeladen abgegeben und am nächsten Tag sollte ich es abholen können. Als ich es holte, war es nicht mehr auffindbar. Der Laden stellt alle fertigen Räder - unabgeschlossen - vor das Geschäft. So auch meins. Als ich dann kam, war es nicht mehr da. Jetzt will der Laden mir nur den aktuellen Zeitwert ersetzen. Das kann doch wohl nicht wahr sein! Ich gebe ein Bike im besten Vertrauen einem Bikegeschäft und bekomme das Rad nicht wieder. Anstelle dessen habe ich halt Pech und bekomme nur einen Bruchteil des Geldes wieder, mit dem ich mir kein Bike mehr kaufen kann, dass von der Ausstattung äquivalent ist. Das Bike hat damals 2000€ gekostet, wie hoch kann da der Zeitwert noch sein?

Anbei mal ein Foto. Vor 3 Wochen habe ich einen neuen Monarch RL Dämpfer, einen breiteren Lenker mit rot eloxierten Griff-Enden und einen kürzeren Vorbau verbaut. :heul:


Hier: http://forum.tour-magazin.de/showth...bei-Diebstahl&highlight=supertester+diebstahl gab es vor einer Weile inen ähnlichen Fall. Vielleicht hilft es dir weiter.
 
Es geht lediglich um die Höhe. Und da halte ich die Einstellung von @Snake und @InoX , man hätte (zumindest moralischen) Anspruch auf Erstattung des Neuwertes, für ziemlich weltfremd.

Och, dann lass ich mich gerne weltfremd schimpfen. Jeder (ausschließlich jeder), der davon hörte, war der Auffassung, dass das Problem nicht meins ist, sondern das der Werkstatt und dass ich "nur" mit dem Zeitwert eigentlich der Gea****te bin. Je nachdem wie ich aus der Sache rauskomme, werde ich es mir ernsthaft überlegen, mein Bike noch einmal einer Werkstatt anzuvertrauen.

Stand der Dinge: Die Werkstatt hat jetzt von mir einen Brief mit detaillierten Infos, Klarstellungen und einem Angebot bekommen. Ich habe der Werkstatt angeboten, ein hochwertiges Neurad bei ihnen zu kaufen, sofern sie mir neben der Entschädigung für das Altrad auch einen entsprechend guten Angebotspreis machen. Mal sehen, wie es weitergeht.
 
Ich stelle mir dann immer vor, wie sich diejenigen, die Dich da beraten, verhalten, wenn ihnen selber etwas Wertvolles abhandenkommt, das sie sich von anderen geliehen haben. Zum Beispiel ein zehn Jahre altes Auto, das man an den Alleebaum gesetzt hat. Vollkasko gibt's nicht und private Haftpflicht zahlt nicht (Benzinklausel). Dann zahlt man dem Geschädigten mal locker aus der eigenen Tasche einen Neuwagen? Glaube kaum!

Also wenn es in Gummersbach einen Laden gibt, der Kundenfahrräder unangeschlossen vor die Tür stellt und bei Verlust gegen Neue eintauscht, dann schicke mir bitte die Adresse per PN. Dafür würde sich der Weg lohnen.

Nein, natürlich zahlt man bei einem 10 Jahre alten Auto keinen Neupreis. Aber man regelt die Angelegenheit wie ein Gentleman und fragt nicht nach: Sorry, habe die Karre gegen den Baum gesetzt, ist Totalschaden. War ja schon 10 Jahre alt, also nichts mehr wert. Darf ich Dich auf ein Abendessen einladen und wir sind quitt? Übertragen gesehen, fühle ich mich so. Bislang habe ich nicht einmal eine Entschuldigung von dem Laden gehört, eher nur die Worte "na ja, ihr Fahrrad war ja schon so alt" - Klammer auf: darf ich ihnen eine Luftpumpe anbieten und die Sache ist damit erledigt? Klammer zu.

Im übrigen gibt es durchaus Versicherungen, die einen Neuwert übernehmen, zum Beispiel erhalten wir in der Firma nigelnagelneue PC`s für die geklauten, die auch schon 4 Jahre alt waren. Aber wie auch immer, ich habe eigentlich keine Lust mich hier mit anderen Bikern über sowas zu streiten. :bier:
 
Fakt ist wohl, der Händler steht soweit da, dass er nicht mehr als den Zeitwert zahlen muss.

Trotzdem ist hat er in dem Fall sehr fahrlässig gehandelt und sollte den Mist selbst ausbaden. Er hätte zum Beispiel die Möglichkeit ihm ein Neurad für den Einkaufspreis zu überlassen. Das tut dem Händler im Normalfall nicht weiter weh. Dieser sollte dem Zeitwert des alten Rades ja in etwas entprechen.

Aber wenn er dir das nicht sofort angeboten hatte, wird er es auch nicht machen. So wie ich die Situation einschätze, wird er auf total Sturr stellen. Leider sein Recht und du kannst nicht all zu viel machen. Selbst wenn du jetzt versuchst an seinem vielleicht "guten" Ruf zu rütteln. Kann er dich noch wegen Rufschädigung verklagen. Der Geschädigte ist wie so oft, im unrecht. Einer meiner Kunden sagte vor kurzem was gutes: nichts zu besitzen ist in diesem Land immer noch am einfachsten.

Und Gentlemann ist kein Geschäftsmann, es sei denn er kann sich an dir eine goldene Nase verdienen. Nur solange ist er auch nett zu dir. Kennt man doch auch von den Versicherungsmaklern. ;)

Noch ein schönes Zitat zum Thema Recht:

"Was für ein Recht ist dies
welches Recht zu Unrecht
und Unrecht zu Recht macht
und stets von Recht spricht."

Ich hoffe du bekommst die Sache trotzdem noch einigemaßen gelöst.

:winken:
Thomas
 
"Wiederbeschaffungszeitwert ist der Wert eines möglichst gut vergleichbaren Gegenstands, der gebraucht verkauft wird/wurde. Er ist direkt mit dem Wertansatz des gebrauchten Gegenstands vergleichbar." ...und keine Luftpumpe. :rolleyes:


Sorry, dachte, das wäre hier ein Erfahrungsaustausch und kein Streit. Ich schweige.
No! So bitte auch nicht! Ist und bleibt ein Austausch. Bin nur gerade müde mit dem Diskutieren, will einfach mein Bike wieder.
 
Ok, nächste Runde im Streit mit dem Radladen. Zum einen wollen sie den Zeitwert mit Hilfe ihres Anwalts ermitteln.

Mein Angebot, bei Ihnen ein Neurad zu kaufen, haben sie mit einem Sonderrabatt von 15% honoriert. Ähhhh, was soll ich jetzt davon halten? :mad::confused:
 
Wertermittlung: zedler.de

Da die den Schaden verursacht haben, müssten die den Gutachter zahlen. Bei der Rechung vom Zedler könnten die dir dann gleich ein Topmodell schenken.
 
Die haben damals auch bei einem Meiner Räder den Wert ermittelt und das war eine sehr realistische Einschätzung und auf Einwände von mir sind sie auch eingegangen. Dass Zedler allerdings einiges kostet denke ich auch. Bei mir wurden die von meiner Versicherung eingeschaltet und gezahlt.
 
Die haben damals auch bei einem Meiner Räder den Wert ermittelt und das war eine sehr realistische Einschätzung und auf Einwände von mir sind sie auch eingegangen. Dass Zedler allerdings einiges kostet denke ich auch. Bei mir wurden die von meiner Versicherung eingeschaltet und gezahlt.
Aber jetzt mal ganz ehrlich: Wenn der Radsportladen seinen eigenen Anwalt für die Werteermittlung beauftragt, da kann doch nur ein niedriger Wert veranschlagt werden, weil der Anwalt von dem Radgeschäft bezahlt wird und dementsprechend seine Interessen vertreten wird. Aber zwingen kann ich die ja nicht, einen unabhängigen zu nehmen und Zedler werde ich mir wohl nicht leisten können.
 
Das ist alles so ein Ding ...

WENN es bis vor Gericht geht und die verlieren, dann müssen die ALLES zahlen. Umgekehrt Arschkarte.

So langsam wird es aber wohl Zeit, auch deinerseits einen Anwalt zu konsultieren. Wie hoch schätzt du denn den Streitwert/Zeitwert an?
 
Über den Zeitwert schreibe ich hier nichts. Da das ein laufender Prozess ist und ich nicht genau weiß, wer hier alles so mitliest, möchte ich mich dazu nicht äußern. Und nein, ich habe leider keine Rechtsschutzversicherung, habe aber einen Freund, der Jurist ist und mit dem ich jetzt diese Woche den ersten Kontakt aufgenommen habe. Ich werde mal abwarten, welchen Zeitwert der Laden ansetzt und dann entscheiden, wie weit ich gehe.
 
Und weiter gehts: Gerade hat sich der Radladen gemeldet. Sie wollen mir als Zeitwert noch 300€ geben:mad::mad::mad::mad::mad:. Mir fehlen echt die Worte. Kurz vor dem Diebstahl habe ich noch an Neuteilen 200€ reingesteckt und soll ich insgesamt 300€ kriegen. Das kann echt nicht wahr sein!

Bitte tut mir mal den Gefallen und bewertet mal ehrlich, was Ihr meint, dass mein geklautes Rad noch wert war:

Giant NRS1, schwarz, Baujahr: 2004 (Neupreis: 1.900€)
Rock Shox SID Gabel, schwarz (Original)
Rock Shox Monarch RL Dämpfer (neu)
Schaltwerk: XT
Umwerfer: LX
Bremsen: Hayes HFX9
Laufräder: Mavic mit XT-Naben, Schwalbe Nobby Nic
Vorbau: Truvativ (neu)
Lenkergriffe (neu): Enden rot eloxiert
Pedale: Shimano 747
Sattel: Selle Italia
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, 300 Euro tun schon weh ... Besonders große oder kleine Größe? Das kann manchmal mehr wert sein, meistens weniger.

Ich würde fürchten, dass ne knappe 5 vorne das höchste der Gefühle ist. Zum Verhandeln evtl. bei 650 ansetzen.
 
Größe M. Mit so wenig habe ich nicht gerechnet, vor allem nicht, weil die Neuteile (Wert: 200€) nicht ein einziges Mal bewegt wurden. Da bin ich ja echt der Ge*****te, obwohl ich keinen Fehler gemacht habe. Außer das Bike einem Händler anzuvertrauen...
 
Größe M. Mit so wenig habe ich nicht gerechnet, vor allem nicht, weil die Neuteile (Wert: 200€) nicht ein einziges Mal bewegt wurden. Da bin ich ja echt der Ge*****te, obwohl ich keinen Fehler gemacht habe. Außer das Bike einem Händler anzuvertrauen...
So, Kapitel beendet. Der Radladen zahlt mir jetzt noch 600€ Entschädigung, damit kann ich leben. Geld nehmen, Staub von den Füßen schütteln, der Laden sieht mich nie wieder, Neurad kaufe ich woanders.
 
Gut, dass du dich nicht gleich hast abwimmeln lassen. Immerhin das doppelte ist ja schon mal ne Ansage. Ich denke mit 600€ kann man schon etwas anfangen.
 
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