Ein Jahr ist ins Land gegangen, kommende Woche ist WM in Andorra (nicht nur im DH), und über die Nominierungen liest man nichts offizielles, alleine ein Interview mit Fabian Waldenmaier aka
@Jochen_DC im Fratzenbuch (wer sucht der findet) gibt einen gewissen Aufschluss.
Dort wird auch seine Prognose vom letzten Jahr (aus dem hier kommentierten Artikel)
"Die Junioren sind unglaublich stark und werden sicher was reißen, mit so einer WM bekommen sie ein gutes Stück Erfahrung für die Zukunft! In Südafrika war es eine andere Mannschaft, hier haben wir eine andere Streckencharakteristik und so auch andere Fahrer dabei – ich denke, das Team ist eine runde Geschichte!"
ganz schön konterkariert - offenbar haben sich ungenannte Junioren mit anderem außer Ruhm bekleckert.
Vergangenes Wochenende war ich beim GDC Lauf in Tabarz, und habe auch dort Diskussionen mitbekommen, nach denen die Nominierungstaktik des BDR (in Person F.W.) wohl auch eher äääh, eigentümlich, ausfällt. Immerhin wurde unsere amtierende deutsche Meisterin Sandra Rübesam nachnominiert, was auch F.W. im besagten Interview als Fehlerkorrektur bezeichnet.
Mein Eindruck ist, dass zwei grundverschiedene Kulturen aufeinanderprallen - im DH eher ein kollegialer, lockerer Habitus, im BDR dagegen das Messer zwischen den Zähnen und die Lycra stramm in die Ritze gezogen. Sonst wäre nicht vom "unbedingten Leistungswillen" zu lesen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand der durch ein WM-Startgatter fährt nur 80% geben will, mit meiner unbedeutenden Rennerfahrung wage ich mal zu behaupten, dass da jede/r in dem Moment alles gibt, was ihr/ihm möglich ist.
Hinzu kommt, dass DH - da nicht olympisch - durch den BDR nur marginal gefördert wird.
Ich möchte mit F.W. nicht tauschen, der einen Job, der sicher sehr undankbare Seiten hat, ehrenamtlich ausübt.
Aber er hat ihn freiwillig angenommen, und stellenweise erkenne ich da auch nicht den "unbedingten Leistungswillen", einen auf hohem Breitenniveau basierenden deutschen Kader (schon dieses Wort - brrr!) aufzubauen. Klassisches Henne-Ei-Problem.
Von der Redaktion würde ich mir mal einen Artikel wünschen der beleuchtet, wie diese Thematik in den erfolgreichen Nachbarländern Frankreich und UK behandelt wird.