...geht es hier nun um e-bikes oder um Pedelecs? Das kann ich nicht erkennen.
Hat denn mal Jemand testhalber eine Bergstrecke X (also mit Auf- und Abfahrten) mit einem MTB und dann mit einem Pedelec gefahren, und dann mal Trittleistung in Watt (Spitze/Durchschnitt) Kalorienverbrauch, Herzfrequenz, etc. verglichen? Das Ganze einmal auf Zeit - also man muss mit dem Pedelec genau so lange brauchen wie mit dem MTB - und einmal auf Leistung - man fährt das Pedelec im MTB Leistungsbereich. Diese Frage hat nun erst mal nichts mit dem Thema Rennsport zu tun, sondern mit all den anderen Vorurteilen, die immer wieder über das Pedelec breitgetreten werden.
Immer wieder lese ich auch Aussagen wie " ...wenn dann mal Hinz und Kunz mit ihren Pedelecs überall hin kommen, dann werden wir MTBler unter Streckensperrungen leiden müssen." Hinz und Kunz haben entweder gar kein Interesse daran, mit einem Pedelec schwierige lange Strecken zu fahren, weil... ...es ist nämlich ähnlich anstrengend. Oder Hinz und Kunz haben kein Pedelec, sondern chauffieren Ihr teures Edel-MTB direkt auf den Berg um dort im Tour de France Trikot und 40ger Trittfrequenz die 5Km bis zur nächsten Gastwirtschaft zurück zu legen. Und wenn doch mal ein schwieriger Trail genommen werden muss, dann wird nach dem ersten unfreiwilligen Abstieg das Bike halt geschoben - auch bergab. Das kann man regelmäßig an Schönwettersonntagen beobachten.
Und um zu "heizen" braucht man kein Pedelec, denn es regelt bei 25 Km/h ab. Es ist dem gestressten Wanderer also herzlich egal, ob nun ein Pedelec oder ein MTB mit 45Km/h auf der Schotterpiste an ihm vorbei rauscht. Bergauf wird es ihn nicht interessieren, ob nun ein gut trainierter MTBler mit 9Km/h oder einPedelec-Fahrer mit 12 Km/h an ihm vorbeischnauft.
Nebenbei erwähnt: Viele Pedelecs haben vorne nur ein Zahnrad. Um nun also bergauf eine Mindesttrittfrequenz von 70 zu erreichen ist man hinten auf dem größten Ritzel und fährt ca. 11Km/h. Nun kann ja jeder MTBler mal selbst an einem Anstieg probieren, 11 Km/h mit mindestens 70ger Frequenz zu halten... ...und schauen, ab welchem Anstiegswinkel er gezwungen ist a.) in den Wiegetritt zu gehen, mit deutlich niedrigerer Trittfrequenz, oder b.) abzusteigen, oder c.) die Geschwindigkeit und den Gang verringert. An genau diesem Punkt schaltet dann der Pedelec-Fahrer seinen Antrieb zu. - also Wir reden hier über Pedelec-MTB Fahrer, und nicht den Tiefeinsteiger auf dem Radwanderweg.
Weiterhin wird hier und anderswo immer wieder erwähnt... "ja, für Alte und körperlich Beginderte ist das ja noch legitim, aber sonst geht das ja mal gar nicht!" Sollen denn nun alle Fahrerinnen und Fahrer eines MTB-Pedelec, die aus Alters-oder/und Krankheitsgründen darauf angewiesen sind, auf Trails zukünftig eine besondere Armbinde tragen, um nicht "gebashed" zu werden? Und wer keine Armbinde hat, bekommt Fahrverbot? Oder dürfen grundsätzlich auch "Alte und Kranke" nicht mehr auf Trails? Selbst wenn sie schon Jahrzehnte Fahrerfahrung haben? Ab welchem GdB und ab welchem Alter hat man ein Anrecht auf ein Pedelec? Und was ist mit Denen, die trotz GdB und trotz hohem Alters ohne Pedelec unterwgs sind?
Bei manchem Schreiber hier, erkennt man eine gehörige Portion Egoismus; die Form des Egoismus, die auch gern den Wanderern unterstellt wird. "Mein Trail gehört mir!" Womit sollte denn ein Fahrverbot für MTB-Pedelecs in Wäldern gerechtfertigt werden? Die Geschwindigkeit kann kein Argument sein, denn 25Km/h erreicht man in relativer Ebene auch ohne Pedelec recht schnell.