Empfehlung für Trekkingrad und ein paar spezielle Fragen

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10. Mai 2014
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Nachdem ich mit mit nem 400 EUR Rad jetzt lange genug rumgeärgert habe, wollte ich dieses Jahr etwas mehr Geld in die Hand nehmen und was Besseres zulegen. Bin schon selber am rumschauen und vergleichen, aber für ein paar Tips wäre ich dankbar.

Allgemeines Profil:
Herren Trekkingrad
max. 800 EUR
Einsatz: Täglich 5 km zur Arbeit (bei jedem Wetter), Wochenende moderate Touren (kein Offroad, aber auch mal mäßige Radwege), teilweise mit 20 kg Großgepäck auf dem Gepäckträger
fast 1.95m, 95 kg, sehr lange Beine (große Rahmenhöhe ca. 63-64 cm nötig)
Kettenschaltung, Scheibenbremsen, Straßentauglich, halbaufrechte Sitzhaltung, fahre meist recht zügig.

Besonderes / Besondere Wünsche:
1. Die relativ große Rahmenhöhe schränkt das Ganze schon etwas ein. Beim letzten Mal im Fahrradgeschäft fanden sie bei der ohnehin schwachen Beratung kaum was, das groß genug einzustellen war. Bei dem aktuelle Fahrrad mit 60 Rahmenhöhe sind die Auszüge am Sattel / Lenker am Anschlag bzw 2-3 cm drüber und is eifach nicht ideal.

2. Ich scheine niedrige Übersetzungen kaum zu verwenden. Bei der aktuellen Möhre mit Standard 3x7 Billiggangschaltung nutze ich eigentlich an der Kurbel nur die größte Scheibe und hinten nur die 3 kleinsten. Quasi 3 Gang Rad und so gesehen eine Fehlkonstruktion für mich - ich brauch was mit hoher Übersetzung. Offenbar mag ich keine hohe Trittfrequenz. Kommentare und Ideen?

3. Die aktuellen 37-622er Reifen fahre ich mit mindenstens 5 bar teilw. außerhalb der Spezifikationen, sonst ist der Abrollwiederstand und das Fahrgefühl meiner Meinung nach bescheiden. Bin halt kein Leichtgewicht und wenn dann noch Gepäck drauf ist... Etwas dünnere Reifen ginge vielleicht noch, aber irgendwann wird es natürlich bei den schlechteren Radwegen doof.

4. Ich transportiere auch schon mal etwas größeres Sportgepäck (20 kg) für 10 km damit. Bei dem aktuellen Gepäckträger ist das immer grenzwertig. Etwas stabiler wäre gut.

Selbst gesucht und bisher ins Auge gefaßt:
Radon TCS7

Scheint mir in der 64er Rahmenhöhe von den meisten Aspekten her zu passen. Evtl. den Federlenker gegen was Starres aus Alu tauschen. Übersehe ich noch was, was nicht zu meinem Anforderungsprofil paßt? Schwachstellen dieses Rades? Was wären Alternativen?
 
Moin sagen!

Hast du dir das hier mal angeguckt? Ich (gleiche Größen- und Gewichtsklasse, 38'' Hosenlänge) bin mit 'ner ganzen Menge Umbauten auf gerade mal knapp über 900,-€ gekommen. Da kriegst du das auch mit Schutzblechen und Licht hin.

Schönen Gruß aus Hang Over!
D:cool:n Krypt:cool:n
 
Schwachpunkt ist hier eindeutig die nicht sehr hochwertige Gangschaltung (Schaltwerk als Blender), mit der wirst du nach 1 Jahr keinen Spaß mehr haben.
Besorgt dir ein Fahrrad mit einer Nabenschaltung und packst ein grösseres Kettenblatt drauf, damit du ordentlich treten kannst. Wieso du keine Nabenschaltung brauchst, ist es mir schleiderhaft, in dieser Preisklasse ist hat die Nabenschaltung ein besseres Preislesitungsverhältnis.
Ausserdem kannst du die schwere und nutzlose Gabel vergessen, das Teil taugt zu nichts ausser "Gewicht machen". Eine Starrgabel ist besser, dann Big Apple drauf, die sehr gut rollt, gleichzeitig ersetzt sie zum Teil die Federgabel.
 
Danke für die Tips schon mal. Die Gabel hatte ich auch schon als Schwachpunkt ausgemacht - die Schaltung bisher nicht. Sind immerhin Markenkomponenten mittlerer Qualität (Deore). Was würdest Du als vernüftiger Minimum ansehen innerhalb eines gemäßigten Preisrahmens?

Ein großer Fan von Nabenschaltungen bin ich in der Tat nicht - ob es daran liegt, daß ich bisher immer Kettenschaltungen gefahren bin, weiß ich nicht. Aber jedes Mal, wenn ich mich auf ein (geliehenes) Rad mit Nabenschaltung setze - durchaus auch aus der 800 EUR Klasse, fand ich die Schaltung mäßig und schwergängig (relativ) und den Schaltvorgang unangenehm. Aktuell besitze ich für gelegentliche Fahrten inkl. Bahn ein Faltrad als Zweitrad mit Nexus Nabenschaltung und Kardanwelle. Bei nem Faltrad fand ich Kette wegen des Geschmieres nicht akzeptabel. Aber sogar die billig-Schaltung (Shimano Altus) von meinem 400 EUR Altagsrad schlägt diese Nabenschaltung. Ist halt mehr Wartung nötig.

Würde mich über weitere Tips freuen. Ich lese mit und werde mich endgültig erst nach dem Sommer entscheiden.
 
Hallo.

Also ich bin der Meinung das du um 800 Euro mit dem Radon gut beraten bist, oder eben nach dem Sommer eine Ausstattungsvariante höher.

Ich kann hier immer nicht verstehen warum meist gegen günstigere Komponenten gewettert wird!
Wenn du die Teile gut in Schuss hältst machen die bei deinen Anforderungen auch ein paar Jahre mit.
Die verhasste Federgabel ist auch nicht komplett für die Tonne! Fahr ich selber und die ist für Straße und Radwege absolut i.O.

Gruß Daniel
 
Kann ich auch nicht nachvollziehen. Deore Teile sind einfach etwas schwerer als die höheren Gruppen und schalten sich aller höchstens nicht ganz so schön. Bei der Haltbarkeit sehe ich keine Probleme.
 
Wenn man ewig Zeit hat, kann man jeden Tag sich damit beschäftigen, die Dinge in Schuss zu halten.
Eine Nabenschaltung braucht so gut wie nie Wartung !
 
Ewig zeit?

Tut mir leid, solche Aussagen kann ich nicht ernst nehmen.
Alle zwei Monate nen tropfen Öl auf die Kette, einmal im Jahr evtl. Schaltung nachstellen und alle drei Jahre neue Züge!
Mehr braucht es doch nicht.
Und ich denke so eine Wartung braucht die Nabenschaltung auch(ist nur ne Vermutung da ich selber nie Nabe gefahren bin).
 
Meine XT Dinge verstellen sich nach ein paar Fahrten, das ist mehr als lästig. Du bist der erste, den ich kenne, der tatsächliche die Meinung vertritt, daß eine Kettenschaltung weniger Wartung bedarf :rolleyes:. Irgendwo schleift immer was, wenn man nicht ständig hinterher justiert.

Inzwischen habe ich alle unseren Räder auf Rohloff umgestellt und rate mal, wie oft ich da was machen muss ????
 
Was glaube ich bei der Diskussion immer übersehen wird: Es kommt ganz darauf an, auf welchen Wegen das Fahrrad bewegt wird.
Praktisch nur Straße und vielleicht sogar nur bei schönem Wetter? Dann ist es eigentlich egal.
Auf staubigen Schotterwegen und das bei jedem Wetter? Dann kannst ne Kettenschaltung quasi wöchentlich warten.

Wenn ich meine übliche etwas längere Nachhauserunde drehe, fahre ich über einen Schotterweg, der direkt an diverse Baustellen angrenzt. (fahre den trotzdem, weil er komplett im Grünen liegt und mich ampelfrei aus der Stadt bringt) Ein Regen und mein Rad sieht danach aus, wie ein Jahr nicht gewaschen. Mal davon abgesehen, dass ich mir ständig das dumme Gequatsche diverser Nachbarn anhören muss, bedeutet das halt wirklich viel Arbeit. Wenn es eine Woche durchsifft ist das Rad quasi nicht mehr schaltbar vor lauter Sand und Staub auf dem Antrieb. 3x7 war da übrigens noch etwas schmutzresistenter...

Genau dort wünsche ich mir jedes Mal eine Nabenschaltung mit Chainglider oder ähnlichem Kettenschutz. Auf der Straße würde ich aber die Bandbreite von 3x9 / 3x10 nicht missen wollen. (Rohloff war mir bisher dafür zu teuer.)
 
Es kommt ganz darauf an, auf welchen Wegen das Fahrrad bewegt wird.
Praktisch nur Straße und vielleicht sogar nur bei schönem Wetter? Dann ist es eigentlich egal.

Täglich zur Arbeit bei jedem Wetter nur Straße oder Asphalt-Radweg. Wochenende schon mal ein mieser Radweg, aber sicher kein Schotter und bei Regen auch sicher nicht durch den Wald - das macht mir eh keinen Spaß. Draußen stehts über Nacht auch nicht.
Bisher haben die von mir verwendeten Schaltungen alle paar Monate Schmierung und einmal pro Jahr säubern+Nachstellen abbekommen. Das reichte eigentlich, Seilzug hab ich noch nie ausgetauscht, Kette alle 3-4 Jahre und einmal war die hintere Kassette kaputt. Und das ist bzgl. Basis Billigschaltungskompontenen bisher. Etwas solider darf es gerne sein, wie gesagt.Aber den Preisrahmen in den 4 Stelligen Bereich ausweiten möchte ich eigentlich nicht. Die Rohloff Naben würden den Preisrahmen also sicher sprengen...

Mein aktuelles Rad hat damit 10 Jahre überstanden - aber jetzt hat es das auch so langsam hinter sich.
 
Damit ist die Diskussion ja beantwortet. Die Kettenschaltung bringt dir dann auch den Vorteil, ganz leicht alles selber machen zu können.
Das mit dem ständig hinterherjustieren ist ja auch nur bedingt richtig. Klar, wenn die Züge gewechselt werden, muss man irgendwann man am Einstellrädchen am Griff drehen. Ist aber ne Kleinigkeit und geht während der Fahrt. Und irgendwann mal wieder...
Röllchen ab und zu mal sauber machen und die Kassette/Kette nicht zu sehr verschmoddern lassen.
Die Belastungen bei einem Trekkingrad, das auf Asphalt ohne nennenswerte Steigungen bewegt wird, sind ja doch ganz andere als beim MTB.

Was du noch in Betracht ziehen könntest, wäre selber etwas zusammenzubauen. Dann würde dir ja 1 x 9 oder 1 x 10 reichen.
 
>Was du noch in Betracht ziehen könntest, wäre selber etwas zusammenzubauen. Dann würde dir ja 1 x 9 oder 1 x 10 reichen.

Ja, 1x9 oder 10 täte mir von der Ganganzahl durchaus reichen. Das Problem mit dem selber zusammen bauen sind meine dafür dann doch etwas beschränkten Fähigkeiten. Ich kann zwar Schlauch und Reifen wechseln und zur Not auch mal ne Kassette und was an der Schaltung justieren, aber es gibt einfach auch ne Menge Sachen, die ich noch nie gemacht habe.

Anbieter, die nach Maß zusammen bauen, gibt es zwar, aber preislich in der Regel doch weit über meinem Budget.
 
Ist übrigens jetzt ein Cube Delhi Pro Classic im Ausverkauf geworden, falls es jemanden interessiert. Sind im wesentlichen alles SLX Komponenten oder ähnliches Niveau dran plus ne XT Schaltung, fährt sich auf jen de Fall schon mal deutlich besser als das alte 400 EUR Rad.

Erster Eindruck von der Federgabel ist auch ok, kein riesen Unterschied, aber etwas ruhiger, wenn der Weg mal mieser ist. Wenn die mal durch sein sollte, kommt ne Starre dran. Allerdings hab ich im Stadt- und sonstigen Fahrradwegeinsatz noch nie ne Gabel ruiniert und was anderes fahre ich kaum.
Die Scheibenbremsen sind bei Regen in der Tat um Dimensionen besser als die Cantis vom alten Bock, das durfte ich schon ausprobieren (Scheißwetter aktuell). Wenn die Bremsscheibe irgendwann mal zu dünn ist, würde ich die evtl. von 160 auf 180mm aufpimpen (mit Gepäck am Wochenende schaffe ich schon mal 120 kg Zuladung) - das müßte einfach so gehen, oder?
 
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