Also dann will ich mich auch mal outen.
Ich hab mir letzten Donnerstag ein Ant zugelegt. Ist auch bei mir das erste Fully.
Hier mal mein erster Eindruck:
Meine Kilometer hab ich bisher mit einem Trekkingrad (KTM Veneto) und einem Marin Bear Valley SE runtergestrampelt.
Da man da trotz großer Nehmerqualitäten der beiden Fahrräder abseits der Straße ziemlich eingeschränkt ist, wollte ich einfach mal mehr.
Ein bisserl skeptisch war ich als "0,1 Tonner" ob Gabel und Dämpfer das alles mitmachen. (Ergebnis siehe unten)
Im Vergleich zu meinem Marin ist das Ant saubequem. Gut, der
Sattel ist auf Dauer ne Katastrophe für meine Sitzknochen, aber das lässt sich ja abstellen.
Muss beim ersten Service mal schauen, was Alpha Bikes da so an Alternativen hat.
Was mich allerdings tierisch nervt ist, dass die vordere (203er) Bremsscheibe ab etwa 30 kmh zum Flattern anfängt. Das lässt sich aber bestimmt auch beheben.
Ansonsten kann ich die Kritik an den
Bremsen kein Stück nachvollziehen.
Auf der Straße ist es im Vergleich zum (stets vollbepackten) KTM angenehmer als erwartet zu fahren.
Das gefühlte Gewicht kommt ungefähr ans Marin und es ist wesentlich agiler als dieses (mit originalem Gabelschaftvorbau Marke "bückdich")
Heute hab ich die erste richtige Ausfahrt damit zur Isar gemacht. Ich komme damit erstaunlich schnell und leicht zurecht. Es lädt wirklich dazu ein, mal vom Hauptweg runter zu fahren.
Dabei hab ich mich natürlich gleich ordentlich übernommen und wohl einen der anspruchsvolleren Trails erwischt. Die Quittung kam dann mit einem sanften Bodenkontakt.
Feuchtigkeit, nasses Laub und viel Schlamm sind wohl ne schlechte Vorraussetzung, um sowas das erste mal zu fahren. Auf nem glatten Stein bin ich dann abgerutscht. *
Weils ein Randstein war und das Rad da mit der rechten Seite drübergechrappt ist, hab ich auch schon nen größeren Schaden am Rad befürchtet.
Zum Glück ist es aber bei Kleinigkeiten geblieben: Der Rock Shox Aufkleber an der Gabel hat ne Mini-Schramme,
an der Kettenstrebe ist die Beschichtung an einer ganz kleinen Stelle ein bisserl abgewetzt
und das Schaltwerk ist halt etwas zerschrammt (das ist eigentlich schon der größte Schaden).
Also nicht der Rede Wert, war ja auch kein spektakulärer Sturz mit Überschlag etc.
(sorry für die schlechten Bilder, mit dem Keller ist die Handycam total überfordert)
Zu den Dämpfern: Ich mach freilich keine großen Sprünge. A bissl was haben sie aber heute trotzdem mitmachen müssen. Wie es aussieht, sind sie nicht restlos überfordert. (siehe Bilder)
Der Dämpfer war mir zuerst etwas zu sensibel bzw. "weich" und die Gabel etwas zu träge eingestellt (bin Motorradfahrer, vielleicht hats damit was zu tun).
Das hat sich aber mit den Einstellrädchen leicht beheben lassen, sodass ich jetzt zufrieden bin.
Die Hohlphrase "ich bin damit zufrieden" versuche ich jetzt zu vermeiden
Auf jeden Fall bereue ich meine Entscheidung nicht.
Die Meinung von einem Fully-Einsteiger ist sicher nicht unbedingt repräsentativ, aber vielleicht hilft sie dir und anderen ja ein wenig weiter.
*kleine Anekdote am Rande: über den nächsten Stein hab ich dan drübergeschoben, was beobachtet und prompt belächelt ja sogar fast belacht wurde...