Erfahrungen Trans Apennin ?

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Hallo zusammen,

nachdem wir beim diesjährigen Alpencross 8 Tage am Stück gefroren haben, suchen wir fürs nächste jahr eine etwas "wärmere" Alternative. Und da kommt auch ein ApenninCross in Frage: also von Rom / Tivoli bis zur Ost-Küste nach Pineta.
Es gäbe dazu sogar eine "ausgearbeitete" Route von Uli Stanciu, s. hier zB den Tag 1
http://tourenplaner.bike-gps.com/?x...&a=1&p=TP_18615_18617_18619_18621_18622_18612

Kenntn jemand von Euch die Gegend ? Hat jemand sogar die Tour bereits gemacht ?

Danke schonmal vorab !

Gruß, Peter
 
Ich kenne die Gegend, war da 3 bis 5 Mal. Die Beschreibung im Link trifft es ganz gut, z. B. Serac Joe bietet auch sowas an. Auf den Wegen findet man von Kindskopf Schotter bis Waldboden alles.

Tolle Landschaften, Wenn man zum Gran Sasso rauf fährt, wähnt man sich in Klein Tibet.

Auf eigene Faust würde ich dort nur fahren, wenn ich viel Zeit habe. Die Infrastruktur und Wegekennzeichnung ist nicht mit den Alpen vergleichbar, es gibt/gab Kompasskarten, die aber oft mit der Wirklichkeit nichts zu tun hatten. Etwas Italienisch zu können wäre auch ganz gut, auch weil es ein paar gute italienische Seiten für die Gegend gibt.

Ich würde mich deswegen lieber auf ein GPS oder eine geführte Tour verlassen.
 
Hi
Bist du hier schon weiter gekommen ?
Die Ecke interessiert mich ebenfalls

Gruß Björn

Hi Björn,

leider nein ... trotz Recherche nicht viel dazu gefunden, auch keinerlei Feedback hier im Forum. Wegen der wirklich wenigen Informationen und der schwierigen Logisik wegen Autos, tendieren wir inzwischen zu einer anderen Tour etwas weiter nördlich. Wahrscheinlich werden es dann 6 Tage auf dem Ligrischen Kamm werden, von La Spezia bis zum Ziel Finale Ligure. Das gute hier ist die Zugverbindung zwischen dem Startpunkt und dem Ziel !

Aber die Geschichte mit Trans Apennin wollen wir nicht ganz aufgeben, evtl. 2016 .. mal schauen ... Also falls Du mehr erfahren solltest oder evtl.die Tour fahren solltest, poste doch mal bitte Deine Erfahrungen !

Gruß, Peter
 
tach,
schau mal hier
ist zwar etwas weiter im norden als geplant

http://www.bergeberge.de/GEA/einleitung.htm

im netz findest du bestimmt auch noch mehr unter dem stichwort GEA

die gegend kann ich dir nur empfehlen, wir leben schon seit 16 jahren hier,
etappe 2-4 führen genau durch mein revier,wenn du dazu was wissen willst ,dann melde dich
ich habe auch empfehlungen zum kartenmaterial ,bzw die karte auf dem garmin
bei uns in der gegend sind die wege sehr gut markiert und stimmen mit dem was karte und navi hergeben überein

ciao thomasga

www.doccionedisotto.eu www.mountainbikeandbed.eu
 
ja , kein trinkwasser hat gleich zweimal recht

erstens : GEA ist zu vieldeutig, der zusatz mtb macht die sache jedoch klarer
zweitens : es sieht nicht nur gut aus, es ist auch so...

im ernst , das casentino ist ne feine ecke,oft heißt es, daß es vom massentourismus verschont wurde,
dem ist natürlich nicht ganz so
alleine die zwei klöster,chiusi della verna und camaldoli,bringen touristen hierher,
aber trotzdem, der nationalpark und die sich anschließenden wälder , sind groß genug,
damit es keine streß zwischen wanderern,pilger auf der einen seite und bikern auf der anderen seite gibt

die parkverwaltung selber hat mtb's in vermietung, allerdings taugen die nicht zum richtigen,echten mountainbiken
sobald man die tourispots verläßt,ist man wieder alleine in den wäldern unterwegs

es macht spaß durch die wälder zu fahren:
im frühsommer stehen sie mit frischem grün im kontrast zum stahlblauen himmel
im sommer bieten sie schutz vor zuviel sonne,
und im herbst knallen so richtig die farben,in der regel und je nach höhe sind es
kastanien-,buchen- und eichenbäume die die wälder rotbraun färben

und wer genug rad gefahren ist, oder eine radfreien tagen eine familie beschäftigen muß,
für den sind ausflüge in die großen und kleinen orte genau das richtige kontrastprogramm
oder man hängt einfach nur ab, freut sich auf das nächste mal radfahren und auf das abendessen,
aber davon will ich gar nicht erst anfangen...

in diesem sinne, immer eine handbreit schotter unter den nobbx nic

ciao thomasga
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Peter,
ich habe die GEA 2001 für die Sektion München geführt.
Wenn du magst, kann ich dir ja mal meine Unterlagen zeigen.
War aber mit Abstand die schwerste Tour, die ich in meiner 15jährigen Laufbahn als Guide unter die Räder genommen habe.
Man macht sich als Alpen-Biker keine Vorstellungen, wie das ist, wenn man auf den Apennin-Kämmen mal wieder nicht weiß, wo man eigentlich gerade ist...
Von den 4 Teilnehmern, die ich am Start hatte, habe ich 1 (!) ins Ziel gebracht (10 Fahretappen, 19000 Hm). Die anderen haben häppchenweise vorher die Segel gestrichen und es vorgezogen, sich irgendwo unten am Meer einen schönen Lenz zu machen.
Und im Nachhinein muss ich zugeben, dass das gar nichtmal so eine schlechte Entscheidung war.
Zumindest dann, wenn man keinen Bock hat, sein Bike stundenlang auf einem holprigen Pfad bergauf und bergab zu tragen und zu schieben, weil Kraft, Ausdauer, Fahrtechnik und Willen es nicht hergeben, Wanderwege über einen längeren Zeitraum auch mal bergauf zu fahren.

Für die AVML (Alta Via dei Monti Liguri) gilt übrigens ähnliches. Von La Spezia bis Finale Ligure kommst du unmöglich in 6 Tagen, wenn du mit dem Bike auf dem Kamm unterwegs sein möchtest. Und nur das ist die "Alta Via"...
Fahrbarere Strecken entlang der Alta Via lassen selbstverständlich ein schnelleres Vorwärtskommen zu, haben aber mit dem echten "Alta Via-Feeling" überhaupt nichts zu tun. Auch die Alta Via ist ein Kammweg - rauf und runter über Stock und Stein. Das macht viele Biker sehr schnell mürbe, wenn sie nicht über das oben gesagte verfügen: Kraft, Ausdauer, Fahrtechnik und Willen, Wanderwege auch bergauf zu befahren.
Ich hab in meinem Archiv die Führer (mit Karten) der AVML und bin den westlichen Teil auch schon mehrmals als Etappentour gebikt. Der östliche Teil ist meines Erachtens zum Biken ungeeignet - ich bin ihn aber schon abgewandert, als Trekking mit Rucksack, Zelt, Kocher und Schlafsack.
 
Schon im September 2009 haben wir eine Überquerung nach der Beschreibung von Uli Stanciu (bike-gps.de) auf eigene Faust von Rom an die Adria (Pineto) durchgeführt. Weil es so toll war, im Sommer 2010 gleich nochmals. Im September 2010 war dann der Abruzzencross (Achim Zahn) von Teramo ( Isola del Gran Sasso) über den Campo Imperatore, Lago di Campotosto, Amatrice, Piano Grande, die Monti Sibillini bis San Lorenzo al Lago (Fiastra) an der Reihe. Seither haben wir jedes Jahr große Mehrtagestouren (immer selbst organisiert und dem Gepäck am Rücken) im Apennin durchgeführt.
Falls Du weitere Infos benötigst kannst Du mich über
http://www.gps-tour.info/de/touren/detail.113446.html
erreichen.
Gruß, Joe
 
Hey Joe,
Eventuell würden wir diese Tour gerne im Sommer mit unseren Bikes und Zelt machen. Leider geht der Link auf die Webseite bei mir nicht... http://www.die-gipfelstuermer.at.vu/

Für uns ist auch der GEA ein Thema. Du hast ja schon viele Touren im Apennin gemacht. Welche würdest du empfehlen, wenn es ums Trailriding geht. Also möglichst viele Trails...

Besten Dank!

Schon im September 2009 haben wir eine Überquerung nach der Beschreibung von Uli Stanciu (bike-gps.de) auf eigene Faust von Rom an die Adria (Pineto) durchgeführt. Weil es so toll war, im Sommer 2010 gleich nochmals. Im September 2010 war dann der Abruzzencross (Achim Zahn) von Teramo ( Isola del Gran Sasso) über den Campo Imperatore, Lago di Campotosto, Amatrice, Piano Grande, die Monti Sibillini bis San Lorenzo al Lago (Fiastra) an der Reihe. Seither haben wir jedes Jahr große Mehrtagestouren (immer selbst organisiert und dem Gepäck am Rücken) im Apennin durchgeführt.
Falls Du weitere Infos benötigst kannst Du mich über
http://www.gps-tour.info/de/touren/detail.113446.html
erreichen.
Gruß, Joe
 
Ich hab noch zwei Fragen.

1. Welches von den drei Gebieten würdet ihr in Bezug auf Traildichte und Qualität den Vorzug geben:
  • Trans Abruzzen (sowas wie Stuntzi gemacht hat)
  • Trans Apennin (GEA)
  • Trans Liguria (Alta Via dei Monti Liguri – AVML)
2. Ist es in der ersten Augustwoche zu warm/heiss in diesen Gebieten. Man ist ja immer zwischen 500m und 2000m

Wir haben eine Woche Anfang August Zeit und alle drei Gebiete scheinen grosses Potential zu haben.

Tausend Dank

Zum Apennin, Abruzzen, Gran Sasso, Monti Sibillini usw gern auch mal hier lesen:
http://www.mtb-news.de/forum/t/abruzzix-durch-italiens-mitte.755539/

Alle(!) Trails der Gegend werden erschöpfend auf http://www.sibillini-mtb.it/ behandelt.

Logistik ist ohne Auto sehr leicht: Flug nach Rom, 2h Regionalzug zum Start, 2h Zug am Ende zurück nach Rom, Flug zurück, oder so ähnlich.
 
Ich hab noch zwei Fragen.

1. Welches von den drei Gebieten würdet ihr in Bezug auf Traildichte und Qualität den Vorzug geben:
  • Trans Abruzzen (sowas wie Stuntzi gemacht hat)
  • Trans Apennin (GEA)
  • Trans Liguria (Alta Via dei Monti Liguri – AVML)
2. Ist es in der ersten Augustwoche zu warm/heiss in diesen Gebieten. Man ist ja immer zwischen 500m und 2000m

Wir haben eine Woche Anfang August Zeit und alle drei Gebiete scheinen grosses Potential zu haben.

Tausend Dank

Servus,

was die Strecke Nr. 3 / Trans Ligurien angeht ... meinst Du damit La Spezia bis Finale Ligure auf dem Ligurischen Kamm / AVML ?

Also, wir haben nach diversen AX der letzten Jahre etwas Abwechslung gesucht und in 07.2015 eben die "Trans Liguria" gemacht. Meine bzw unsere (wir waren zu Dritt unterwegs) Meinung: sehr enttäuschend ... Klar wussten wir, dass uns dort keine hochalpinen Bergerlebnisse erwarten. Wir haben uns trotzdem auf schöne Gegend, nette Trails, leckeres Essen und aufs Meer gefreut.
Aber womit wir nicht gerechnet haben waren:
* sehr hoher Asphaltanteil, wenig schöne Trails (ausser am letzten Tag in Ligure / der Nato Base trail :D )
* viele Trails / Wege nicht fahrbar da zugewachsen und / oder voller Spinnennetze (da fragt man sich, wann da zuletzt Menschen unterwegs waren)
* sehr hohe Pannenhäufigkeit wegen der Dornenbüsche auf dem Weg
* unendlich viele Km ohne jegliche Verpflegungsmöglichkeit (blöd bei über 45 grad)
* die Landschaft ist schön, aber doch sehr eintönig ... nach 3 Tagen zück man nicht mehr die Kamera

Klar, wir haben eine Zeit der extremen Hitze erwischt ... unser Pech ... Aber in Summe hat uns die Strecke sehr enttäuscht, dafür lohnt meiner Meinung nach die lange Anreise nicht ...

Wie gesagt, das ist meine persönliche Meinung ... wahrscheinlich bin ich zu sehr von unseren "heimischen" Alpen verwöhnt :ka:

Hier noch ein paar Fotos

Gruß, Peter

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Die AVML in Ligurien ist nix gescheites... nimm die Abruzzen. Mein Cross war echt nicht übel, hab mir fast alle Highlights rausgepickt und aneinandergereiht. August ist eher suboptimal... sackheiss und alle Römer und Neapler bevölkern die Berge. Aber gehen wird auch das... die Bergel dort sind ja gar nicht so niedrig.
 
Die AVML in Ligurien ist nix gescheites...
Meine bzw unsere ... Meinung: sehr enttäuschend ...
womit wir nicht gerechnet haben :
* sehr hoher Asphaltanteil, wenig schöne Trails (ausser am letzten Tag in Ligure / der Nato Base trail )
* viele Trails / Wege nicht fahrbar da zugewachsen und / oder voller Spinnennetze (da fragt man sich, wann da zuletzt Menschen unterwegs waren)
* sehr hohe Pannenhäufigkeit wegen der Dornenbüsche auf dem Weg
* unendlich viele Km ohne jegliche Verpflegungsmöglichkeit (blöd bei über 45 grad)
* die Landschaft ist schön, aber doch sehr eintönig ... nach 3 Tagen zück man nicht mehr die Kamera
"Disappointment ... is the dominant emotion",
schreibt der Brite John Hayes in seinem Blog, nachdem er 2011 über 200 km auf der GEA zu Fuß zurückgelegt hat und er grübelt durchaus selbstkritisch, woran das wohl gelegen haben mag: "... I was looking for ... something distinctly "Italian", ... hoping for lovely countryside, ancient towns and villages and fantastic food. - What I ... got was a long walk through a deciduous forest, ... but a forest none-the-less. ... somehow endless trees weren't the thing that I was expecting ..."
Und er kommt zu dem Schluß "...the experience is better when your expectations are exceeded but worse when they are not."

Der letzte Satz trifft das "Problem" im Kern.
"Schuld" an den Enttäuschungen ist vor allem die falsche Erwartungshaltung und weniger der Trail an sich.
Das war bei mir 2001 nicht anders, nach 10 Tagen Biken auf der GEA. Zu den Strapazen kam die Enttäuschung eines "banalen" Endes. Start und Ziel der GEA sind jeweils einer von tausend namenlosen Gebirgspässen. Genausogut hätte ich meine Durchquerung an der 17. Tanne halblinks im Wald hinter meinem Wohnort beginnen und an der 74. Lärche irgendwo nach Hinterpfuiteifi beenden können...

Tja Freunde, typischer Fall von falschen Erwartungen.
Sowohl der AVML als auch der GEA sind reine Höhenkammwege, also Strecken, die immer entlang der Wasserscheide zwischen Adria und Tyrrhenischem Meer verlaufen.
Was Vergleichbares gibt's in den Alpen gar nicht - jedenfalls wäre es nicht bikebar.
Allein schon aufgrund dieser geografischen Besonderheit hätte man sich denken können, dass es entlang des Kamms kaum menschliche Besiedelung, also "Leben" gibt, kaum "begangene" Wege, so gut wie kein Wasser und recht selten was zu Futtern oder Übernachten, wenn man mal eine Paßstraße kreuzt. Will man sich "versorgen", muss man den Kammweg verlassen, also runterfahren, wo's Dörfer gibt, und am nächsten Tag wieder rauf.

Die AVML hab ich seither dreimal in Häppchen gemacht. Gefiel mir gleich viel besser, vielleicht auch wegen der "Erfahrung" mit der GEA zuvor. Da ist das "italienische Leben" näher, die "Zivilisation" leichter erkauft, die Pasta, der Agriturismo, die Bar, der caffè. Es bleibt eine anstrengende Unternehmung. Immer am Kamm entlang und wer keinen Bock auf viel Schieben und Tragen hat, sollte sich touristisch beglaubigtere Ziele suchen. GEA und AVML sind Höhenkammwanderungen mit Bike. Die Wege sind bergab von Bikern mit guter Fahrtechnik fahrbar, wenn sie herausgeputzt und begangen wurden. Ansonsten ist es wirklich so, wie Peter schreibt: wann fragt sich oft, wann da wohl mal der letzte Mensch vorbeigekommen ist.

Für wen Singletraildichte und -häufigkeit Maßstäbe sind, der sollte sich eh überlegen, ob eine Durchquerung die richtige Wahl ist. Ein wie auch immer genannter "Trans-..." ist in erster Linie eine "Reise", erst im nachgelagerten Rang, wenn man Glück hat, ein Playground für Trailverliebte.
Wer den Singletrailspaß nach ganz oben auf seine Prioritätenliste setzt, für den ist das eingangs erwähnte "disappointment" vorprogrammiert.

Dass der AVML aber "nix gescheites" ist, wie Stuntzi meint, kann ich so nicht bestätigen.
Ich würde ihn jederzeit wieder machen.
 
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