Faltrad-Kaufberatung für Städtetrips: Vello Rocky vs. Tern Verge

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Hallo zusammen,

da in Österreich die Falträder momentan staatlich gefördert werden, möchte ich mir eines anschaffen. Ich möchte Städtetrips in Europa machen (Anreise per Zug oder Bus) und unterwegs mobil sein, u.a. auch etappenweise 50-80km pro Tag radeln.

Bei meiner Recherche bin ich auf die zwei Modelle Tern Verge D9 und Vello Rocky gestoßen. Fährt jemand von euch ein Vello oder ein Tern Verge Modell und kann dazu berichten? Ich tendiere ehrlich gesagt eher zum Vello aufgrund des leichteren Gewichtes, dem Stahlrahmen und der gängigeren Laufradgröße.

Für Alternativen bin ich auch offen. Folgende Punkte wären zu beachten:

  • kein Motor
  • 9-11 Gänge
  • Unter 13kg
  • Budget: max. 2000€
  • Hydraulische Scheibenbremsen
  • gegeben falls die Möglichkeit, den Lenker auf Gravellenker umzubauen
  • Faltmaß und Faltdauer sind mir nicht so wichtig
Ich freue mich auf euren Input!
 

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Re: Faltrad-Kaufberatung für Städtetrips: Vello Rocky vs. Tern Verge
Ich fahre ein Vello und bin insgesamt zufrieden.
Faltmaß ist deutlich größer als z.B. bei einem Brompton, Dauer ebenso.
Aber das sind ja keine Kriterien für dich.
Das Rad lässt sich auch über längere Strecken gut bewegen, mit breiteren Reifen sind auch moderate Gravelstrecken oder leichte Trails möglich.
Ich habe auch schon mehrtägige Gepäcktouren unternommen.
Die Geometrie passt insgesamt für mich (1,74, langer Oberkörper, kurze Beine).
Die Bremsen sind super, 160 mm Rotoren auf 20" fühlen sich wie 203 an 27,5" an.
Reifen passen laut Hersteller bis 2.1" drauf, wenn man das hintere Pseudo-Schutzblech entfernen würde, dürfte noch ein bisschen mehr passen.

Ein paar Dinge habe ich an dem Rad geändert:
Die Original-Übersetzung ist völlig albern. 56 Zähne vorne und 11-32 hinten halte ich für nicht sinnvoll, damit kommt man keinen Berg hoch. Auch in der Ebene ist das nicht wirklich brauchbar.
Habe ich auf 44 Zähne und 11-36 angepasst.
Was ich noch nicht geändet habe ist das Schaltwerk, das hängt verdammt nah am Boden. Wenn man auf unebenem Terrain unterwegs ist, bleibt das schonmal an Steinen hängen. Ein Short Cage wäre da angenehmer, es gibt aber nicht so viele, die 36 Zähne unterstützen.
Ich habe mir einen 80 mm Vorbau montiert, ebenso Ergon-Griffe mit Barends. Die Original-Griffe sind gut, ich wollte aber mehr Griffpositionen.
Dann noch breitere Reifen (Irgendwas von Maxxis in 2.1" Breite). Leider ist bei 20" nichts breites in tubelessfähig erhältich (oder doch? erhellt mich!).
Mit den Anpassungen komme ich auch recht steinige Wege abseits von befestingten Straßen hoch und wieder runter. 20" rollt natürlich nicht so gut über Hindernisse, sind aber umso wendiger um um Hindernisse herumzufahren.

Was sich noch rausstellen muss, ob das auf Dauer hält ist der Faltmechanismus der Gabel. Das sieht schon recht filigran aus.

Ach ja, die Halterung für Front-Taschen für Dahon-Falter passt am Vello.
 

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Danke @sarnu fürs ausführliche Teilen deiner Erfahrungen mit dem Vello.

Wie lang waren deine Tagesetappen mit Gepäck?
So richtig offroad wie du, habe ich nicht geplant gehabt, zu fahren. Deshalb würde ich erstmal die originale Kassette und Kurbel lassen.

Hast du das Gefühl, dass die Gabel wacklig ist, an der Faltstelle?
Ist die Rahmentasche eine Sonderanfertigung?
 
Wie lang waren deine Tagesetappen mit Gepäck?
Bis zu 90 km und 1000 hm, mit unterschiedlichem Anteil an Offroad-Wegen
So richtig offroad wie du, habe ich nicht geplant gehabt, zu fahren. Deshalb würde ich erstmal die originale Kassette und Kurbel lassen.
Kommt halt darauf an, ob du irgendwelche Hügel hochfahren willst.
Für mich war das Original-Kettenblatt zu groß.
Hast du das Gefühl, dass die Gabel wacklig ist, an der Faltstelle?
Nein, bisher nicht. Es ging mir eher um die Haltbarkeit auf Dauer.
Insgesamt ist der Rahmen nicht supersteif, aber das ist von so einer Konstruktion auch nicht zu erwarten.
Ist die Rahmentasche eine Sonderanfertigung?
Ja, myog. Die Fronttasche auch. Siehe https://www.reddit.com/r/myog/comments/11gdyl3/new_bag_day/, da ist übrigens auch ein Close-Up des Gelenks an der Gabel zu sehen.
 
Ich fahre auch ein Vello Rocky.
Mich hat vor allem überzeugt, daß dort Standartkomponenten verbaut sind und deshalb die Auswahl an Teilen groß genug (20'', Nabenbreite 100/135, Scheibenbremsen). Ich hab auch fast alles getauscht was angeschraubt war :) - Laufräder, Sattelstütze, Pedale, Bremsscheiben ....
Anfangs hat mich etwas irritiert, daß der Rahmen im Vergleich zu meinem 'normalen' Rad doch relativ weich ist. Bei meinen Probefahrten mit anderen Falträdern hab ich aber den Eindruck gewonnen, die sind alle weicher (was ja auch kein Wunder ist, wenn man bedenkt, wie weit die Lenkstange und die Sattelstütze aus dem Rahmen rauskommen und also ziemliche Hebelarme sind).
Mittlerweile liebe ich mein Rocky. Ich erledige quasi alles mit Öffis/Bahn und Faltrad. Zusammengeklappt passt das Rocky perfekt ins Gepäckfach der ICE´s (Reservierung adé!).
Ich hab reifenmässig bissl rumprobiert und bin schlußendlich bei den BigApples 2.0 von Schwalbe gelandet, einfach wegen des Komforts. Obwohl vom Hersteller nicht so beworben fahre ich die Reifen schlauchlos.
Die optionale Gepäckhalterung vorne (das ist meiner Ansicht nach die Standarthalterung der Bromptons) ist sehr praktisch. Damit hab ich keine Tasche mehr über der Schulter beim Fahren - Stichwort Komfort.
Der einzige Wehrmutstropfen sind die Schutzbleche. Die Schutzbleche von Vello taugen nicht für die breiten Reifen. Und da die Schutzbleche auch für den gefalteten Zustand taugen müssen, bin ich da noch auf der Suche (und natürlich dankbar für Anregungen).
 

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Ohne meinen Zentrierständer trau ich mich gar nicht ausser Haus. Es gibt einfach Dinge, die sollte man dabei haben.
Zu den Laufrädern: ich hab mir halt eingebildet, ich bräuchte einen Nabendynamo und tubeless. Und rote Nippel und rote Ventile. Die originale Felge war mit den Flanken für Felgenbremse, das hat mich auch gestört.
Ich hab Felgen von Kinlin (TL21), die hab ich über den ginkgo webshop besorgt.
 
Kann auch nur positives vom Rocky berichten. Fährt sich sehr angenehm und mehr Rad als Falt.

Einsatzzweck ähnlich, Zug und Rad. Oder hier mal zum Carsharing radeln und das Ding in Kofferraum.

Schutzbleche sind okay, aber das wars auch schon. Müssen halt faltbar sein.
 
Hallo,

ich fahre seit letztem Jahr ein Tern Verge D9. Gekauft habe ich das Rad hauptsächlich für den Urlaub und für den einfachen Transport im Kofferraum. Wichtig war mir ein gutes Fahrverhalten und schnelles Falten. Da ich gerne selber schraube, habe ich das Rad umgebaut auf Shimano XT 10-Fach Schaltung. Bei Whizz-Wheels habe ich mir Laufräder mit DT-Swiss 350er Naben und DT Speichen bauen lassen. Der Sound der hinteren Nabe ist einfach nur 🙂. Leider habe ich es nicht geschafft, dass die zehn Gänge, für mich zufriedenstellend, absolut geräuschlos laufen. Bei dem kurzen Hinterbau ist der Kettenschräglauf schon extrem, sodass ich wieder auf neun Gänge zurückgegangen bin. Anbei ein paar Fotos…
 

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Ich habe mir auch ein Vello Alfine 11 gegönnt und bin jetzt seit 3 Wochen mit Zug/Bus und auf Radwegen in Europa unterwegs. Zuvor bin ich einem gebrauchten Riese Müller Birdy gefahren.

Habe es mir das Vello hauptsächlich wegen dem Riemenantrieb, den Scheibenbremsen und dem Fahrkomfort gekauft und werde gerade nicht enttäuscht. Ich schaffe mit Gepäck gerade täglich 60km. Also ungefähr so viel wie mit meinem Trekkingrad. Es ist aber ein klein wenig anstrengender.

Die 11 Gänge der Alfine werden im hügeligen Gelände allesamt gebraucht und ich bin froh um jeden einzelnen.

Was im Vergleich zum Birdy ein wenig nervt ist das Packmass. Das ist nicht so kompakt. Die Faltpedale haben auch nicht die beste Qualität und ich bin alle paar Tage am reparieren weil sie auseinander fallen. Das ist ärgerlich. Ansonsten schickes Fahrrad mit dem ich gerade viel Spaß habe.
 
Pedale: Mir sind noch keine haltbaren Faltpedale begegnet, hab dann auf MKS Ezy umgestellt und siehe da: Kaum nimmt man ein paar € in die Hand bekommt man gescheiten Gegenwert plus: Die Käfige sind sehr leicht und werkzeugfreier Wechsel zwischen den Rädern bzw. zwischen Cleat- und Flat gibts als Kollateralnutzen.
Reifen: Billy Bonkers in Kombi mit Plasteschläuchen sind das Abrollwunder schlechthin, kann die ganze Big AppleBen- Mischpoke einpacken.
Rahmensteifigkeit: Kann mein Tern Eclipse im Wiegetritt fahren, da wackelt und krümmt sich nichts. Halt ne andere Größenklasse, im deutschen Schienennetz aber bislang problemlos.
 
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