Hallo, hier ist mal wieder Gaby. Nachdem Herbert ja versprochen hat, daß ich hier wieder schreibe, na dann mach ich das mal.
Ich mußte ja als ich meinen ersten Beitrag hier gelesen hab, ein bißchen schmunzeln.
Stellen, die mir vor einigen Jahren noch den Angstschweiß auf die Stirn getrieben hab, entlocken mir heut nicht mal mehr ein müdes Lächeln...viel mehr frag ich mich, was denn daran so schwierig war - "da kannst eh einfach drüberrollen"...(recht hat er gehabt)
Allerdings muß ich schon sagen, daß es ein langer und (teilweise im wahrsten Sinne des Wortes) steiniger Weg war, daß ich meine Angst abgebaut habe.
In 99 % der Fälle war (und ist es auch immer noch) eine mentale Sache, ob ich "Problemstellen" fahre oder eben nicht. "Du kannst das"-Rufe von Mann und Sohn sind da leider nicht hilfreich, denn daß ich es kann, weiß ich ja eh selber. Ich trau mich halt manches dann trotzdem nicht. Und dann kommen diese Tage, wo ich über meinen Schatten springe und nicht absteige, sondern einfach weiterfahre. Und das ist bis jetzt noch nie schief gegangen.
Ich kann nicht erklären, was an "diesen Tagen" anders ist und woher da plötzlich der Mut kommt. Irgendwann macht es einfach "Klick" und dann wirkt die schwierige Stelle zwar noch immer schwierig, aber nicht mehr so unmöglich, wie die Monate zuvor. An solchen Tagen lass ich mich dann ausnahmsweise auch mal überreden, etwas zu fahren, was mir eigentlich zutiefst widerstrebt (weil zu steil, zu wurzelig, zu kurvig oder eine Kombi aus allem). Und wenn ich's dann einmal gefahren bin, fahr ich's immer wieder - außer ich hab einen schlechten Tag, dann steh ich mir mental mal gern selbst im Weg herum und steig auch mal dort ab, wo ich sonst immer fahr ;-) Aber irgendwann denkt man gar nimmer drüber nach, daß diese Stelle mal schwierig war.
Bei mir hat es halt bei manchen Dingen Monate oder sogar Jahre gedauert, bis ich mich endlich getraut habe (die subjektive Sicherheit, die einem dabei Knie- und Ellbogenschützer geben können, ist hier nicht zu unterschätzen).
Liebe Männer, seid nicht beleidigt, wenn sich Eure Freundinnen von Euch diesbezüglich nichts sagen lassen. Ich weiß nicht, ob es anderen Frauen auch so geht, aber wenn mein Mann mir beim Biken anfängt zu erklären, was ich falsch mache und wie ich es besser machen kann, dann fühl ich mich meist sofort persönlich angegriffen (obwohl ich ja ganz genau weiß, daß er's nur gut meint). Wenn er dann noch versucht mich zu überreden, etwas mehrmals zu probieren, dann geht das voll auf mein Selbstvertrauen, wenn er daneben steht und Erklärungen von sich gibt. Er will mir nur helfen und ich krieg Aggressionen, weil ich das in diesem Moment als herablassend und oberlehrerhaft empfinde - Frau halt
Naja, ist auf jeden Fall nicht beziehungsfördernd. ;-) Laßt das Fahrtechniktraining Eurer Freundin oder Frau einfach jemand anderes machen und laßt ihr die Zeit, die sie braucht - sie wird es Euch danken und mit der Zeit immer besser fahren ;-)
lg Gaby