2. In den 90ern waren wir Gravity Leute einfach zu jung und unerfahren. Zwischenzeitlich gibt es ja ausreichend alte Säcke wie mich
die seit Anfang an dabei sind und einen ganz anderen Blick auf die Sache haben. Außerdem wächst man an seinen Aufgaben, kein Meister ist je vom Himmel gefallen. Ich dachte ähnlich vom BDR bis ich mal hinter die Kulissen blicken durfte. Uns ist man dort sehr wohlgesonnen, nur scheitert es einfach an Leuten die an einem Strang ziehen und aus der Szene sind.
Das man uns dort sehr wohlgesonnen ist mag sein. Nur leider bekommen wir nichts ab von dieser "Sonne". Wenn ich sehe wieviel Geld ein Verein pro Jahr und Mitglied an den Landesverband (und indirekt an den BDR) bezahlt und was wir dafür zurück bekommen, dann kann ich mir schon vorstellen warum viele aus der "Szene" nicht bereit sind sich in den Verbänden zu engagieren.
Ich verstehe natürlich dass Rennradsport, CC und andere olympische Disziplinen anders gefödert werden als Downhill, ich verstehe auch dass Straßensport stärker gefördert wird, weil er von mehr Verbandsmitglieder betrieben wird.
Jetzt kommt das aber...wenn ich sehe dass Radballer einen Fahrtkostenzuschuss zu ihren Wettkämpfen erhalten, da fehlen mir die Worte. Nichts gegen Radball, aber wenn der Radballkader eines Landes aus nahezu ALLEN aktiven Radballern des Landes besteht (der Kader ist nicht so groß, sondern es betreibt einfach keiner diesen Sport) und diese einen Fahrtkostenzuschuss erhalten, ein Downhiller der vom BDR nominiert wird an einem Worldcup teilzunehmen aber das BDR-Trikot, das er tragen MUSS, selbst bezahlen muss, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.
(Dank dir Jochen war es ja dieses Jahr zum ersten mal so dass wenigstens Nachvollziehbar war, wer, warum nominiert wurde.)
Was du mit den Anträgen ansprichst ist natürlich richtig, in der Theorie. Ich erinnere mich da an Anträge die im Vorstand des Landesverbands für gut befunden wurden und wir an den Fachwart MTB verwiesen wurden.
Der fand alles auch ganz toll konnte uns aber leider nicht helfen, da er sein ganzes Jahres Budget schon für das Marathon-Team verplant hatte, dessen Trainer und Mitglied er war.
Es gibt zwar Anträge die man stellen kann um an Gelder heranzukommen, meistens sind die betreffenden Budgets aber so gering und auf Jahre hinaus verplant, dass es kaum sinn hat diese Anträge auszufüllen (ganz abgesehen von den ewigen Bearbeitungszeiten).
Das Fazit ist also dass es nur wenige aus der "Szene" gibt, die sich für einen Verband engagieren wollen, der sie viel Geld kostet, mit ihrem Geld völlig unnachvollziehbar wirtschaftet und bei dem auf vielen wichtigen Posten alte Männer sitzen die unseren Sport nicht kennen und nicht verstehen. (Ob die vielen alten Männer nur da sitzen weil es keine jungen gibt kann ich nicht einschätzen)
Ich bin Mitglied in einem Verein der sich für mich und meine Interesse einsetzt, dafür bin ich dann auch gerne Bereit ein Teil meiner Freizeit und meines Geldes zu opfern, auch wenn ich weiß dass 1/5 meines Mitgliedsbeitrages gleich weiter geht an den Landesverband und den BDR.
In diesem Sinne sollten sich eigentlich alle saarländischen Bahnradler, BMXer, Breitensportler, Crosser, Einradler, Kunstradfahrer, Mountainbiker, Radballer und Rennradler bei den zahlreichen Mitgliedern des Soulrider-eV bedanken, dass wir ihnen ihre Fahrtkostenzuschüsse, Zeitmessanlagen, Trainingslager, Meisterschaften, und alles andere, mitfinanzieren obwohl wir keinen Vorteil daraus ziehen.
Viel Text, in dem es einfach nur darum geht, dass wir als Randsportarten von den Verbänden kaum bis gar nicht unterstützt werden und mehr unter ihnen zu leiden haben, als das wir Vorteile davon hätten.