Gefährdung von Waldboden durch MTBer

@ bendito: Ist diese Studie bekannt?

RESEARCH
Impacts of Experimentally Applied Mountain Biking and Hiking on Vegetation and Soil of a Deciduous Forest
EDEN THURSTON RICHARD J. READER* Department of Botany University of Guelph Guelph, Ontario, N1G 2W1, Canada
ABSTRACT / Many recent trail degradation problems have been attributed to mountain biking because of its alleged ca- pacity to do more damage than other activities, particularly hiking. This study compared the effects of experimentally ap- plied mountain biking and hiking on the understory vegetation and soil of a deciduous forest. Five different intensities of bik- ing and hiking (i.e., 0, 25, 75, 200 and 500 passes) were ap- plied to 4-m-lon, 1-m-wide lanes in Boyne Valley Provin- cial Park, Ontario, Canada. Measurements of plant stemensity, species richness, and soil exposure were made before treatment, two weeks after treatment, and again one year after treatment. Biking and hiking generally had similar effects on vegetation and soil. Two weeks after treatment, stem density and species richness were reduced by up to 100% of pretreatment values. In addition, the amount of soil exposed increased by up to 54%. One year later, these treatment effects were no longer detectable. These results indicate that at a similar intensity of activity, the short-term impacts of mountain biking and hiking may not differ greatly in the undisturbed area of a deciduous forest habitat. The immediate impacts of both activities can be severe but rapid recovery should be expected when the activities are not allowed to continue. Implications of these results for trail recreation are discussed.

Wichtig finde ich bei der Diskussion immer, dass man bei Lenkungsmaßnahmen genau überlegt, was man wie lenken möchte bzw. wen man lenken möchte und warum. Aus meiner Sicht wurde nämlich in der Vergangenheit der Naturschutz immer wieder vorgeschoben, um ein soziale Thema zu regeln bzw. eine Besitzstandswahrung durchzusetzen.
Vermutlich kennen die hier postenden die Debatte und reagieren deshalb durchaus kritisch.

Viele Erfolg bei der Semesterarbeit. Den Einstieg mit einem Teaser bzw. einem Film, der auch überzeichnet, finde ich gut. So regt man die Gemüter an.
 
(....)Trotzdem möchte ich bewusst ein Extrem zeigen, so wie es nun mal bei Downhill oder CC-Rennen auch gang und gäbe ist.
Wer sagt Dir mit wissenschaftlichen Belegen, ob es sich tatsächlich im dann gezeigten Fall um ein Extrem handelt, ohne daß klar wäre, was man als Regelwert anzusetzen hätte, an dem das Extrem quantifizieren könnte? Hier wären in dem Referat z.B. die Bodenschutzstandards exemplarisch anzuführen.

Wo ist belegt, daß dieses Extrem bei DH und CC gang und gäbe ist? Bei CC Rennen ist Deine Aussage schon alleine angesichts der Vorgaben des Bundes Deutscher Radfahrer für CC-Rennen hinsichtlich der Streckenqualität zu bezweifeln.
Natürlich weise ich auch daraufhin, dass es keine Alltagsbelastung des Bodens abbildet.... um danach aber möglichst zu zeigen, dass der Boden nicht langfristig geschädigt wird (...).
Ja was denn nun? Es wäre doch genau Sinn der Sache, genau die Alltagsbelastung in eine wissenschaftlich fundierte Relation zur Spitzenbelastung zu setzen und zu zeigen, ab wann diese Spitzenbelastung zur Überlastung (nur die schädigt den Boden) werden kann und wann nicht.

Denn in einem Referat soll man nicht mutmaßen, sondern nach einschlägiger Literaturrecherche den Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis zugrundelegen, adaequat wiedergeben und das dann ggf. an der Praxis relativieren. go-ridin hat Dir eine Quelle genannt, wobei es bei dieser Quelle nachlesenswert wäre, inwieweit sie sich nicht nur mit erosiven Effekten, sondern eben auch mit der Kapillarität, befaßt hat und ob das alles von einem Waldboden (der z.B. schon des Baumkronendaches wegen ggf. relativ geringeren Schlagregenbelastungen ausgesetzt ist) auch auf andere Böden übertragbar wäre.

Ich empfehle, sich auch damit auseianderzusetzen, was das BfN über MTB und Bodenerosion schreibt (da man nicht alle dort geäußerten Auffassungen teilen muß, ggf. beim BfN nach Belegstellen für das, was die Behörde schreibt, nachfragen). Interessant ist dahingehend auch der rechtliche Rahmen (feste Wege ./. befestigte Wege etc.).

Nicht nur 6 Seiten (ich hasse es, wenn meine Schülerpraktikanten mit Mindest- oder Höchstseitenzahlenvorgaben des Lehrers daherkommen) sind für weitergehende pedologische Forschungsergebnisse zu knapp, sondern auch die verfügbare Zeit zur Recherche. Das sollte ein Prof wissen, sei er nur Biker oder nicht.

Ich glaube, in diesem Thread wird insoweit der Falsche geprügelt. Die Kritik muß nicht Dir, sondern offensichtlich (bei dieser Themenstellung) dem Prof. gelten.

Optische Sweetener (nicht nur solche zur Diskussionsanregung) können sehr schnell zu Mißverständnissen dahingehend führen, was die von go ridin angegebene Fundsatlle so formuliert: "The immediate impacts of both activities (Anmerkung: Walking, Biking) can be severe but rapid recovery should be expected when the activities are not allowed to continue." "Not allowed to continue" ist eine Sache, die von vielen Behörden aufgrund optisch oberflächlicher Impressionen, nicht aber aufgrund fundierter Erkenntnisse so geregelt wird. Auf solche Impressionen kann die Präsentation einer Seminararbeit verzichten, selbst wenn keine Behörden zuschauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht nur 6 Seiten (ich hasse es, wenn meine Schülerpraktikanten mit Mindest- oder Höchstseitenzahlenvorgaben des Lehrers daherkommen) sind für weitergehende pedologische Forschungsergebnisse zu knapp, sondern auch die verfügbare Zeit zur Recherche. Das sollte ein Prof wissen, sei er nur Biker oder nicht.

Und ich hasse es, wenn die Leute nicht zum Punkt kommen, weil sie sich nicht auf das Wesentliche beschränken können.

On Topic:

Ich gehe mal davonb aus, daß es Dir wegen des touristisxchen Hintergrundes deinees Seminarthemas mehr um die sichtbaren Schäden im Sinne einer optischen Beeinträchtigung geht, als um die nur messbaren.
Wenn es Dir um die Effekte eines Rennens auf einer nicht permanenten Rennstrecke geht und darum, wie lange diese Effekte oberflächlich noch sichtbar sind, dann frag mal beim Landratsamt Oberallgäu bzw. der Stadt Sonthofen nach. Mitte der 90er Jahre gab es mal ein Worldcup Downhillrennen in Hindelang, es hatte das ganze Wochenende geregnet und die Wiesen, über die die Strecke geführt wurde, sahen danach entsprechend aus.
Nachdem die damals entstandenen Schäden wegen der Trans-Germany auch dieses Jahr wieder Thema waren, dürfte auch noch eine entsprechende Dokumentation vorhanden sein.
Ich hoffe ich konnte Dir damit weiterhelfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Studie go-ridin! Sehr gut, genau so eine Studie hat gefehlt! Alle tiefergehenden pedologischen Untersuchungen wären vielleicht im Rahmen einer Diplomarbeit mit ökopedologischer Zielvorgabe sinnvoll, aber genau das ist der Grund, warum wir diese Vorgabe von 6 Seiten bekommen haben. Damit sind wir gezwungen, uns auf einen kurzen Überblick zu beschränken, den wir unseren Komilitonen über eine Sportart verschaffen sollen. Andere Kommilitonen haben speziell den Auftrag sich um Boden zu kümmern oder um die rechtliche Situation. Bei mir wird das als Hintergrund nur kurz angerissen. Umwelt ist ein wichtiger Aspekt, aber das Hauptaugenmerk liegt auf Tourismus. Daher muss es möglich sein, Forschungsergebnisse in Kürze wiederzugeben, aber den Fokus nicht aus den Augen zu verlieren. Natürlich kann man damit nicht den Anspruch auf vollständige Darstellung des Themas erheben. Aber eine Richtung vorgeben, wenn die aus Studien ersichtlich ist. Ein wichtiger Bestandteil des Studiums ist, und von daher nehme ich meinen Prof in Schutz, auch zu lernen, sich auf bestimmte Bereiche in der Darstellung zu beschränken. Genausowenig werde ich, wenn ich den touristischen Teil erläutere, einen Businessplan für eine Pension aufstellen. Trotzdem halte ich es für möglich, eine Übersicht aufzustellen, die einen Überblick über den Mountainbikesport gibt. Setz das "wissenschaftlich" vielleicht in Gedanken einfach in Anführungsstriche, Tilman. Auch halte ich einen provokanten Einstieg für vertretbar, wenn er danach besprochen wird.
Beorn, ich kann dich beruhigen, auch in meinem Studiengang sind Seminararbeiten in der Regel länger...
Also danke für eure Hilfe Jungs, auch die Diskussion hat mich weitergebracht und ich werde es bei der Darstellung beachten. Nun gehts aber ans Schreiben und recherchieren.
Falls noch jemand Studien, wie die von go-ridin genannte kennt, immer her damit! ;)
 
Wenn du richtig zerfahrene Böden sehen willst nimm Cyclocross!

[nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=jTkOdcaZ5Rc"]YouTube - Cyclocross World Cup Igorre 2010 - Final 2 laps[/nomedia]

Übrigens alles recht schnell wieder heile. Nach dem Rennen wird es wieder glatt gemacht und sobald der Rasen wieder wächst sieht man nichts mehr.
 
Alle tiefergehenden pedologischen Untersuchungen wären vielleicht im Rahmen einer Diplomarbeit mit ökopedologischer Zielvorgabe sinnvoll

....solllte man, wie ich schon schrieb, erwähnen, denn dann kann kiner sagen, da hättes Du nicht dran gedacht.

aber genau das ist der Grund, warum wir diese Vorgabe von 6 Seiten bekommen haben. Damit sind wir gezwungen, uns auf einen kurzen Überblick zu beschränken, den wir unseren Komilitonen über eine Sportart verschaffen sollen.

Da würde mcih ja jetzt doch mal interesieren, wie denn der O-Titel der Semesterarbeit lautet. Denn zu Beginn dieses interessanten Threads hatten Dich ja auch Situationen interessiert, "nachdem sich der Boden wieder erholt hat" (was man eben nur "tiefgründig" ermitteln kann) und Du spachst von eiinem "möglichst (...) objektiven Eindruck, (....), wie weit die Natur von solch einer Veranstaltung beeinflusst wird und ob es überhaupt Spätfolgen gibt." Da war für mich die (für 6 Seiten zu üppige)Aufgabenstellung.

Daß andere Kommiltonen die spezifischen Themen wortwörtlich beackern hatten, war bis hier nicht bekannt. So stellen sich die 6 Seiten samt Prof schon in einem anderen Licht dar.

U.a. gibts noch andere Quellen des BfN (Kurzfassung PhD Wöhstein), ggf. solltes Du einfach bei der BfN den Koll. Michael Pütsch anrufen.

Siehe auch "Reading Room" der NEMBA und White et al 2006: "A Comparative Study of Impacts to Mountain Bike Trails in Five Common Ecological Regions of the Southwestern U.S." (und Kritik dazu).

Viel Vergnügen beim Schaffen.
 
Du wolltest die Bilder doch für den Einstieg!?
Dann provoziere doch ein wenig. Nimm ein Bild vom Boden nach einem MTB-Rennen und ein Bild vom Boden nachdem ein einziger Vollernter durchgefahren ist! Das bringt (Ein-)Stimmung für Deinen Vortrag!
 
@ bedito: hast du den Vortrag jetzt eigentlich schon gehalten und wie kam er an? Und nicht zu viel von bestehenden Studien abschreiben, nicht das es dir geht wie dem Karl Theodor ;)


Das Beispiel mit dem Vollernter ist unrelevant:der bringt Geld in die Kasse.
Gut, der Veranstalter eines Rennens muß ja auch Geld abgeben das er die Wege nutzen darf.
 
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