Dann will ich mal hier meine Eindrücke von dem Rennen berichten.
Bayerischer "Batz" und österreichischer "Gatsch"
Der Marathon in Graz-Stattegg lebt ein wenig vom "Mythos" der in 2009 durchgeführten Marathon WM. Es gibt dort einen sehr aktiven Verein, der mehrere Veranstaltungen im Jahr durchgeführt. U.a. ein CC Rennen, wo sich Peter Sagan ein paar seiner UCI Punkte für Rio geholt halt. Das muss ein Publikumsmagnet gewesen sein. Zudem hat da jahrelang die Masters Marathon EM stattgefunden. Die ist nun weitergezogen.
Nun ja, gestern war das eher eine recht traurige Zusammenkunft. Da war nicht so viel los. Die ganze Woche über waren die Jugend MTB EM Wettkämpfe. Da war wohl mehr los. Irgendwie hatte man den Eindruck, und da gebe ich auch die Meinung meiner Parkplatzbekanntschaften wieder, dass die Luft ein wenig raus war.
Für den Rennsonntag gab es eine katastrophale Wettervorhersage. Um 6.30h wurde ich auch mit heftigstem Regenfall wachgeküsst. Dieser legte sich dann bis zum Start, aber ich vermute mal, viele Leute sind dann im Bett geblieben.
An der Startlinie der Langstrecke waren es dann so insgesamt wohl 60 Leute. Nur rasierte Beine und Edelcarbon. Die Jungs meinten es ernst.
Das kleine Starterfeld hatte für mich als nicht-Lizenzfahrer mal den Vorteil, dass ich weiter vorne stand. Gleich am ersten Berg konnte ich dann mit den schnelleren mitgehen und musste mich nicht erst vorarbeiten.
Die Runde hat 63 km, was kurz erscheint, aber so 2500 hm. Was etwas ungewöhnlich ist. Man schraubt sich kaskadenartig zum höchten Punkt rauf. Meist auf mäßig steilen Anstiegen. Allerdings sind dies sehr oft, wie soll ich sagen, "verbockte" oder extrem grobschottrige Forstwege. Die waren wirklich schwierig zu fahren.
Hier mal das Höhendiagramm gegen die Zeit:
Es gab immer wieder Trailabschnitte. Gleich beim ersten hat es mir auf einer nassen Wurzel das Vorderrad weggezogen und ich habe einen Abflug gemacht. Insgesamt waren die Trailabschnitte z.T. durch die Nässe sehr schwierig zu fahren. Wurzeln und Lehmboden, nicht optimal für so ein Wetter. Ich war sehr dankbar für mein Mudflap.
Bis zum höchsten Punkt immer wieder Trailabschnitte. Längere dann vom höchsten Punkt runter, wobei man da schon viele Höhenmeter auf Forstwegen vernichtet. Ich kenne die Gegebenheiten nicht, aber da scheint ein Trailcenter zu sein. Ich frage mich, warum man da nicht mehr Trails mitnehmen konnte? Zu downhilllastig und von daher zu schwer?
Die eigentlichen Trails kommen dann auf den letzten 10km. Wäre es trocken gewesen, hätte man da massiv Spaß haben können. So war man eigentlich nur froh, heil runter zu kommen.
Mein Hauptkritikpunkt: die Ausschilderung war schlecht. Wirklich schlecht. Ich bin zweimal umgedreht, weil ich nicht wusste, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin. An mehreren Stellen wusste ich nicht wohin. So ging es auch anderen, sogar denen, die die Strecke kannten. Dies war in den vergangenen Jahren wohl besser.
Ansonsten ein wirklich tolles Rennen, eine große Runde, so etwas gibt es ja leider nicht mehr so oft. Sehr gute Platzierung gefahren, was ja fast immer das wichtigste ist ;-)
Ich war außerdem fast der einzigste Deutsche, einer hatte sich noch nachgemeldet. Für Niederbayern ist das jetzt eigentlich nicht so weit, wobei, zieht sich schon da runter. Zudem fällt das Rennen genau in den Rückreiseverkehr von Kroatien. Ein gesperrter Tunnel, Blockabfertigung bei einem anderen und dann noch die Pseudogrenzkontrollen mit nur zwei Spuren ließen auf GoogleMaps alles rot erscheinen. Anstatt 4h habe ich dann über 6h gebraucht. Bin dann auch quer gefahren, ansonsten hätte es laut GMaps 7h gedauert. Wahnsinn.
Karte und Streckenprofil:
http://www.bike09.at/show_page.php?pid=504
