@Biking_Flow: sorry hab deinen Eintrag erst jetzt gesehen. Bericht gibts leider keinen. Für alle, die diese Tour aber mal machen wollen hier ein paar kurze Infos
Das Wichtigste: Einreise, Visum, Permits
Es wurde uns bei den Reisebüros hier in Europa gesagt, dass man Tibet nur mit einer Gruppe von mindestens 5 Leuten und einem Guide bereisen dürfe. Von dem sollte man sich nicht abschrecken lassen so eine Reise individuell zu machen. Wenn man genug Zeit hat, sucht man sich einfach vor Ort (Kathmandu) eine Agentur welche das nötige Visum und den Flug nach Lhasa (in der Hauptsaison ev. schwierig) organisiert. Wir haben schon von zu Hause aus alles mit einem kleinen Reisebüro in Kathmandu geregelt. Die haben uns den Flug, die Transfers von und zum Flughafen und ein Gruppenvisa für 3 Personen besorgt. Weiters hat uns deren Partner in Lhasa vom Flughafen abgeholt. Wir mussten halt über dieses Reisebüro eine Unterkunft für die ersten 3 Nächte in Lhasa buchen. Diese 3 Nächte (2 Tage) braucht man aber ohnehin zur Akklimatisation und für die Besichtigung von Lhasa.
Allerdings bekommt man nur ein Visum für 18 Tage. Kommt man zu spät zur Grenze könnte eine relativ hohe Geldstrafe fällig sein. Wir sind einen Tag zu spät über die Grenze, mussten aber nichts dafür bezahlen. Kommt halt darauf an was für einen chinesischen Zöllner man gerade erwischt (verstehen tuns eh nix). Notfalls kann man das Visum auch in Shigatse verlängern lassen. Bei uns war da aber gerade Wochenende und die zuständige Behörde geschlossen. Optional kann man auch über Bejing und Chengdu einreisen. Der Flug dürfte zwar etwas teurer sein, dafür bekommt man dann ein 30 Tage Visum (wir haben Holländer getroffen, die es so gemacht haben). Mit dem Visum kann man sich von Lhasa bis Shigatse frei bewegen.
Nach Shigatse braucht man laut diversen Reiseführern und dem Reisebüro in Kathmandu noch ein ATP (Alien Travel Permit). Auf dem sind alle Orte ausserhalb der Zone Lhasa-Shigatse verzeichnet, welche man besuchen will (inkl. Everest Base Camp). Das ATP wurde bei uns nie kontrolliert. Wir haben 3 Franzosen und einen Engländer getroffen die kein ATP hatten und trotzdem überall hin konnten. Beim Everest wurde nur das Visum überprüft und eine Parkgebühr eingehoben.
Der Engländer ist von Pakistan über Kashgar alleine mit dem Rad unterwegs gewesen. Er hatte bei der Einreise weder ein Visum noch ein Permit. Er hat an der Grenze 300yuan (ca. 35-40 USD) Strafe bezahlt, konnte sich dann aber frei in Tibet bewegen.
Strecke:
Auch wenn es meiner Meinung nach nicht mehr Das letzte Abenteuer ist, wie es bei einigen Anbietern angepriesen wird, so sind ca. 3/4 der Strecke sehr beeindruckend. Das eine Viertel zwischen Gyantse und Lathse hingegen würd ich nicht mehr fahren. Diese Strecke bietet landschaftlich nicht viel, was aber viel schlimmer ist das ist eine durchgehende Baustelle. In ein paar Jahren kann man wohl die Strecke mit dem Rennrad fahren. Dafür gibts halt schon absolute Highlights wie den Yamdrok Tso, den ersten 7000er am Karo La, das Panorama mit 4 8000er am Pang La und natürlich das Everest Base Camp, und zuletzt der Downhill über die Grenze nach Nepal (4200hm).
Leute:
In den größeren Städten (Lhasa, Gyantse, Shigatse,
) wird einem sehr schnell bewusst, dass man eigentlich China bereist. Tibeter sind dort oft eine bettelnde Minderheit. In den kleineren Dörfern ist das noch nicht so. Prinzipell sind aber alle (Chinesen und Tibeter) freundlich und hilfsbereit.
Veranstalter:
Wir haben 2 Bikergruppen getroffen, die organisiert unterwegs waren. Was zumindest bei einer Gruppe aufgefallen ist (und uns auch gesagt wurde), dass die Gruppenteilnehmer einfach nicht zusammenpassen. Der eine war ein Vollblutsportler, der sich anscheinend schon Monate auf den Trip vorbereitet hat, der andere wollte das einfach gemütlich angehen. Reibereien waren da vorprogrammiert. Weiters waren bei denen die Guides sehr unflexibel. Die 2 Wochen sind von den Plätzen wo man ißt, schläft usw. fix geplant. Wenn man individuell unterwegs ist, sollte man die zusätzlichen Strapazen nicht unterschätzen (Es gibt nicht immer gleich was zu essen, Lagerplatz herichten nach einen langen Tag im
Sattel, danach noch kochen, in der früh alles wieder zusammenpacken - samt vereistem Zelt, die letzte Stunde am Tag oft mit zusätzlichen 10kg Wasser radeln...)
markus