Hohe Carbonfelgen für Gravel

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Hallo zusammen,

wer hat denn einen Tipp für möglichst hohe (ab 55/58mm) Carbonfelgen für ein Gravelbike? Vorneweg: Es ist nur eine optische Sache und ja ich weiß um all die Nachteile :)

An meinem Gravel wechsle ich derzeit zwischen den originalen 38er Forza db (von Ridley), welche absoluter Müll sind und den DT-SWISS ARC 1400 DICUT 62 wechsle. Die Forza will ich loswerden und mir dafür andere holen und eben deutlich höhere. Auf einem anderen Gravelbike hab ich die Terra 50 von Aerycs. Die wären quasi die "Notlösung". Von Leeze gibt es noch eine Kombi von vorne 45 und hinten 60. Im Auge hätte ich auch Aero Felgen von HUNT, da gibt es 65er wo man bis zu 40mm Reifen montieren könnte...

Gibt es vom Material her tatsächlich einen großen Unterschied zwischen Carbonfelgen für Gravel und Road oder ist das mehr "Marketing"?

Bevor jemand frägt, die Forza db von Ridley lassen Wasser rein, aber nicht wieder raus. Da hat jemand das Loch in den Felgen vergessen. Das Wasser dringt leider auch über die Speichen ein...

Danke & viele Grüße
Stefan
 
Gibt es vom Material her tatsächlich einen großen Unterschied zwischen Carbonfelgen für Gravel und Road oder ist das mehr "Marketing"?
Ohne es wirklich zu "wissen" ;) gibt es keinen Unterschied - die urprünglichen RR-Felgen sind schmaler und waren/sind für den dann erforderlichen hohen Luftdruck zugelassen. Das ist bei der Nutzung mit breiteren Reifen und niedrigerem Luftdruck belanglos.
Wenn Dir die Maulweite "ausreicht" spricht nichts gegen die Verwendung von sog. Rennradfelgen :).
 
[...] die urprünglichen RR-Felgen [...] sind für den dann erforderlichen hohen Luftdruck zugelassen. Das ist bei der Nutzung mit breiteren Reifen und niedrigerem Luftdruck belanglos.

Das stimmt so nicht ganz...

Die auf die Felge einwirkenden Kräfte werden nicht nur durch den Luftdruck bestimmt, sondern auch durch die (tatsächliche) Reifenbreite.

Der Zusammenhang ergibt sich aus der Kesselformel.
 
Die auf die Felge einwirkenden Kräfte werden nicht nur durch den Luftdruck bestimmt, sondern auch durch die (tatsächliche) Reifenbreite. Der Zusammenhang ergibt sich aus der Kesselformel.
Mmh :rolleyes: - was heißt das für den Anwender / Felgennutzer ?

Mathe ist bei mir denn doch schon zu lange her :D ... praktisch weiß ich von manchen Felgen, dass der max. zulässige Druck von der Reifenbreite abhängig ist: je schmaler der Reifen, desto höher darf der Druck sein.

Daher meine Annahme, dass orginär für Gebrauch am Rennrad vorgesehene Felgen problemlos mit breiteren Reifen (und niedrigeren Drücken) am Gravel genutzt werden können :).
Die mechanisch dynamische Belastung der Felge beim Rennrad bergab auf ggfs. schlechtem Belag ist nach meiner Einschätzung ebenfalls eher höher als mit dem Gravel eine Forststraße runterzusausen.
 
Hallo zusammen, Danke für die bisherigen Antworten. Bin einer der Gravelfahrer, der meist nur Feldwege oder gute Waldwege fährt. Meist Abkürzungen, Radwege die eben kiesig sind oder wenn ich mich mal verfahren habe. Trails o.ä. gehört bei mir eigentlich nicht zum Programm. Meine Reifen sind, da ich nicht der leichteste bin, sowieso meist recht gut mit Luft gefüllt. Bei den Gravel fahr ich mind. mit 4 bar und am Rennrad hab ich 5,5 oder 6 bar.

Grüße
Stefan
 
Von Duke gibt's die baccara, eigentlich eine RR Felge, 56, 65, 78 Höhe. Ich meine jeweils mit 21 mm Maulweite, was für Gravel schon in Recht wenig ist
 
Von Duke gibt's die baccara, eigentlich eine RR Felge, 56, 65, 78 Höhe. Ich meine jeweils mit 21 mm Maulweite, was für Gravel schon in Recht wenig ist
Mein Ridley glaub ich kann max. 40er oder 42er - von daher könnte sich das ausgehen. Wie gesagt, was ich meinte waren die HUNT 65 Carbon AERO und die haben soweit ich das sehe, gerade mal eine Maulweite von 19mm.
 
praktisch weiß ich von manchen Felgen, dass der max. zulässige Druck von der Reifenbreite abhängig ist: je schmaler der Reifen, desto höher darf der Druck sein.

Dieser Zusammenhang gilt auch für Felgen, deren Hersteller das nicht explizit angeben. Diesem Umstand wurde (bisher) schlicht keine Beachtung geschenkt.


was heißt das für den Anwender / Felgennutzer ?

Pauschal formuliert bedeutet das, ein (gemessen) doppelt so breiter Reifen bei einem halb so hohen Druck, belastet das Felgenhorn ungefähr so wie ein halb so breiter Reifen bei doppeltem Druck.

Also z.B. ein 30mm (Rennrad-) Reifen bei 4bar belastet das Felgenhorn so wie ein 60mm breiter (Mtb-) Reifen bei 2bar.


Bei den Gravel fahr ich mind. mit 4 bar

Je nach Reifenbreite seh ich das für so manche Carbonfelge als problematisch, unabhängig vom Terrain.
 
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Dieser Zusammenhang gilt auch für Felgen, deren Hersteller das nicht explizit angeben. Diesem Umstand wurde (bisher) schlicht keine Beachtung geschenkt.

Pauschal formuliert bedeutet das, ein (gemessen) doppelt so breiter Reifen bei einem halb so hohen Druck, belastet das Felgenhorn ungefähr so wie ein halb so breiter Reifen bei doppeltem Druck.

Also z.B. ein 30mm (Rennrad-) Reifen bei 4bar belastet das Felgenhorn so wie ein 60mm breiter (Mtb-) Reifen bei 2bar.

Je nach Reifenbreite seh ich das für so manche Carbonfelge als problematisch, unabhängig vom Terrain.
Danke für die Info. Aber sagen wir es mal so, auf den DT SWISS sind derzeit 28er montiert. Am Gravel selbst könnte ich locker mit 35-37ern oder sogar 32ern leben. Das müsste doch mit einer normalen Straßenfelge realisierbar sein? Also auch mit 4 bar oder 4,5 bar? Wie schon gesagt, mein Ridley kann eh nur max. 42mm.
 
auf den DT SWISS sind derzeit 28er montiert.
am Rennrad hab ich 5,5 oder 6 bar.

Laut (allgemeiner) Spezifikation von DT scheint das zu passen. So dürfen auf hooked Felgen Reifen mit einer Breite von 28mm bei maximal 7,8bar mit Schlauch und bei maximal 6,3bar im tubeless Setup betrieben werden.


Am Gravel selbst könnte ich locker mit 35-37ern [...] leben.
Bei den Gravel fahr ich mind. mit 4 bar

Für 38mm breite Reifen sind die maximalen Luftdrücke 5,5bar bei der Verwendung eines Schlauchs und 4,1bar im tubeless Setup.


Wichtig dabei ist allerdings, dass nicht die aufgedruckte Größe auf der Reifenflanke entscheidend ist, sondern die tatsächlich gemessene Reifenbreite.

Außerdem gelten diese Angaben nur für die DT Felgen. Daraus eine Allgemeingültigkeit für sämtliche Felgen abzuleiten, halte ich für falsch. Daher würde bei dem gewünschten Laufradsatz vorher genau prüfen, welche Drücke explizit zulässig sind.
 
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Joa, wie so häufig wäre es gut, wenn die Wünsche im Endeffekt zum Material passen - was sich meistens am Besten realisieren lässt, indem man darüber spricht und sich Beratung zu expliziten Varianten einholt. Du bist hier also schon durchaus auf dem richtige Weg.

Die Frage nach Luftdruck zu Felgen/Reifen passend kann durchaus beantwortet werden, aber es ist auch wichtig, dass beim Anwendere selbst Verständnis dafür vorliegt. Auf 28mm Reifen 4 bar zu geben ist in Ordnung bei solchen Felgen. Auf 40mm Reifen 4bar zu geben wäre deutlich zu viel - nicht unbedingt für´s Material, auch wenn es negative Effekte haben kann, aber vor allem für´s Handling, insofern es denn in den angedachten Offroad-Sektor geht. Dort mit viel zu harten Reifen durch zu walzen lässt den Grip massiv schwinden. Schon allein deshalb sollte man beim Luftdruck eher gemäßigt vorgehen.

Als mögliche Felge würde ich mal noch die Baccara X56 von Duke in den Ring werfen. 56mm Profiltiefe, 23mm Maulweite, 420g in 28" - sollte keine all zu schlechte Wahl für das hier geforderte sein. Gibt es auch noch eine Nummer kleiner mit 48mm.

Ich weiß, du hast schon geschrieben, dass dir die Nachteile bekannt sind, aber ich versuche es dennoch nochmal: hohe Profilflanken an den Felgen bedeuten sehr viel Landefläche für herumfliegende Steinchen. Das permanente Geklonke deiner Räder auf schotterigem Untergrund würde mich persönlich entnerven.
;)
Vg
Hexe
 
Auf 40mm Reifen 4bar zu geben wäre deutlich zu viel - nicht unbedingt für´s Material, auch wenn es negative Effekte haben kann, aber vor allem für´s Handling, insofern es denn in den angedachten Offroad-Sektor geht. Dort mit viel zu harten Reifen durch zu walzen lässt den Grip massiv schwinden. Schon allein deshalb sollte man beim Luftdruck eher gemäßigt vorgehen.
Verstehe ich, fahre aber seit ca. 3 Jahren durchaus mit 4 bar aufwärts meiner 35er / 37er und 40er. Ich fahr 80% Straße und ca. 20% Feldwege und Schotter. Bin jetzt auch kein "Slider" o.ä. eher vorsichtig. Es sind meistens Langstrecken > 100km, wo ich dann mit so Wegen konfrontiert werde. Bisher ging es, aber ich kapier es grundsätzlich. Am Mountainbike mache ich es ja auch so :)

Ich weiß, du hast schon geschrieben, dass dir die Nachteile bekannt sind, aber ich versuche es dennoch nochmal: hohe Profilflanken an den Felgen bedeuten sehr viel Landefläche für herumfliegende Steinchen. Das permanente Geklonke deiner Räder auf schotterigem Untergrund würde mich persönlich entnerven.
An meinem zweiten Gravel hab ich ja 50er von Aerycs. Hab das vermutlich nie bemerkt, da ich mit Kopfhörern fahre :)
 
Außerdem gelten diese Angaben nur für die DT Felgen. Daraus eine Allgemeingültigkeit für sämtliche Felgen abzuleiten, halte ich für falsch. Daher würde bei dem gewünschten Laufradsatz vorher genau prüfen, welche Drücke explizit zulässig sind.
Danke. Wie gesagt es bleiben zwei separate LRS. Das heißt auf den DT SWISS werde ich erst gar keine breiteren Reifen installieren. Dafür sind dann die anderen Felgen da. Derzeit die Levanto Forza db von Ridley. Aber eben dafür möchte ich höhere und welche wo ein Loch haben, dass das Wasser auch mal entweichen kann. Da mir die DT SWISS so saugut gefallen, möchte ich jetzt sowas ähnliches auch mit den Gravelreifen :)
 
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