In NRW droht MTB-Verbot in Wäldern...!

Es geschah an einer Schutzhütte, die - aus Nordosten kommend, rechts an einem befestigtem Weg lag.
Da hatte nichts den Anschein von "Illegalität".
 
Im Naturschutzgebiet (also nicht -monument) dürfen alle Wege mit dem Rad befahren werden.
Die Wege dürfen auch zu Fuss nicht verlassen werden.
Mit dem Rad dürfen die Wege nie verlassen werden.
 
Im Naturschutzgebiet (also nicht -monument) dürfen alle Wege mit dem Rad befahren werden.
Die Wege dürfen auch zu Fuss nicht verlassen werden.
Mit dem Rad dürfen die Wege nie verlassen werden.
Die Beantwortung der Frage nach den zugelassenen Wegen stellt sich aber nach wie vor.

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Stellt sich nach wie vor die Frage, wie ich denn diese "zugelassenen" Wege erkennen soll. Ich spreche jetzt nicht von wild in den Wald getretenen Trampelpfaden, aber z.B. ausgefahrene Rückegassen können ja nun mal immer den Anschein erwecken ein Weg zu sein, ist dieser dann "zugelassen"?
 
"Zugelasse Wege" verstehe ich so, dass irgendwo eine Positivliste der erlaubten Wege gibt.
[Polemik]Sie hängt im Keller vom Amt für Natur- und Landschaftsschutz.[/Polemik]

"Unterstützung" soll wohl alle motivieren Hilfssherrif zu spielen.
 
Unterstützung kann auch einfach nur heissen : "Danke für Ihre Mitwirkung an unserem Ziel der Erhaltung dieses schönen Stück Natur."
 
Es gibt an der Sieg offizielle Badestellen, Bootsanlegestellen, und da ist auch Grillen etc. erlaubt - das Liegenlassen von Müll etc. natürlic nicht. Sobald das Wetter es zulässt, werden am Wochenende nicht nur die offiziellen Stellen, sondern alle zugänglichen Uferbereiche "besiedelt", und den Müll findet man bis Weihnachten. Kontrollieren tut das niemand. Das Problem ist bekannt. Die gleiche Behörde will, dass ich mir darüber Gedanken mache, wo ein "offizieller Weg" ist und wo nicht. Die können mich mal!
 
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"Zugelasse Wege" verstehe ich so, dass irgendwo eine Positivliste der erlaubten Wege gibt.
[Polemik]Sie hängt im Keller vom Amt für Natur- und Landschaftsschutz.[/Polemik]

"Unterstützung" soll wohl alle motivieren Hilfssherrif zu spielen.

Nein. Ich vermute es hängt auch mit dem Ergebnis von diversen Studien zusammen, dass Wanderer jedoch erheblich stärker Fahrräder (und hier speziell Mountainbikes) zur Verbreitung von diversen Spezies beitragen. Ich habe die Zahlen jetzt nicht genau im Kopf, jedoch können wohl Reifen Sporen,Samen, Larven usf bis zu 500 m weitertragen (bei feuchten Wetter auch länger) und Rahmen, Sattel usf. bis zu 5 km.

Demzufolge kann also das Befahren nicht ausgewiesener Wege und Pfade durchaus zur Schädigung des Landschafts- / Naturschutzgebiets beitragen, indem in zu schützende Bereiche "Fremdleben" enigeschleppt wird, welches die zu schützenden Arten schädigt oder verdrängt.

Studie zur Verbreitung von Samen
 
Hier gibt es mal einen Interessanten Artikel aus dem Ksta zum Thema:
Naturschutz im Rhein-Sieg-Kreis Nur Verbote sind für Radfahrer der falsche Weg
Erstellt 11.08.2015


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Beim Radeln im Grünen gelten vielerorts Regeln, um Konflikte mit Wanderern oder der heimischen Flora und Fauna zu vermeiden. Foto: dpa
Was für den einen gut ist, kann andere stören: Wer mit dem Rad in der Natur unterwegs ist, muss einiges beachten. Christoph Rüter, Leiter der Fachabteilung Naturschutz, spricht im Interview über Radfahren im Grünen.

In ihrer Freizeit erkunden Menschen gerne die Natur, und sie werden dabei mobiler – auch durch technisch weiterentwickelte Fahrräder. Was man früher lediglich zu Fuß erreicht hat, kann heute mühelos auch mit modernen Rädern angesteuert werden.

Sie werden immer komfortabler und mit Elektrik verstärkt – so können ganz neue Ziele erreicht werden. Was für den einen gut ist, kann andere stören. Christoph Rüter ist Leiter der Fachabteilung Naturschutz bei der Landschaftsbehörde des Rhein-Sieg-Kreises. Stefan Villinger sprach mit Rüter, der selbst gern Rad in der Natur fährt, jedoch eine differenzierte Sichtweise hat.

Dürfen Fahrräder im Wald fahren?

Die meisten Wege im Wald sind für Fahrräder zugelassen. E-Bikes, die ein Versicherungskennzeichen haben, dürfen jedoch gar nicht in den Wald. Fahrräder mit elektrischer Unterstützung können wie alle anderen Fahrräder auch bestimmte Strecken benutzen.


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Christoph Rüter, Leiter der Fachabteilung Naturschutz im Kreishaus, ist selbst passionierter Radler. Foto: Villinger
Wie erkennt man diese?

Fahrradfahrer dürfen sich nur auf festen Wegen im Wald bewegen. Das sind insbesondere solche Strecken, die auch von forstwirtschaftlichen oder landwirtschaftlichen Fahrzeuge genutzt werden können. Daraus ergibt sich, dass sie regelmäßig gut zwei Meter breit sind.

Ist das nicht eine typisch deutsche Regelung. Warum darf man sich nicht in der Natur frei bewegen?

Viele Menschen gehen in den Wald, um sich zu erholen. Wenn man plötzlich zur Seite springen muss, weil ein Radfahrer auf einem engen Weg ganz nah an einem vorbeifährt, dann kommt Unruhe auf. Auch kann es zu Problemen mit Hunden kommen, die angeleint neben dem Besitzer laufen, wenn sie hektisch weggezogen werden. Deshalb sollen Fahrräder auf breiten Wegen fahren. So ist ausreichend Platz für alle.

Gibt es denn auch Unklarheiten?

Die gibt es sicherlich, zumal sich die Wege hinsichtlich ihrer Breite und dem Wegebelag ständig ändern. Um solche Probleme gar nicht aufkommen zu lassen, hat die Bezirksregierung Köln für das Naturschutzgebiet Siebengebirge einen Wegeplan erlassen. Darin ist eindeutig geregelt, auf welchen Wegen man mit dem Fahrrad fahren darf. Im Gelände sind diese Wege mit einem gelben Dreieck gekennzeichnet, die auf Baumstämme gesprüht wurden. So wird dem Radfahrer auch im Wald gezeigt, wo er abbiegen darf und wo nicht.

Hat sich das Radfahrverhalten durch die Elektromotoren verändert?

Auf jeden Fall. Früher wurde die Länge der Strecken durch die Kondition des Radfahrers beschränkt. Davon profitierte auch die Natur. Viele Bereiche im Wald waren für die große Mehrheit der Radfahrer nicht erreichbar. Das hat sich aber geändert. Durch die elektrische Unterstützung werden nun ohne große körperliche Anstrengungen auch entlegenste Winkel erreicht. So gibt es Unruhe an Stellen, die früher von Tieren als Rückzugsgebiete genutzt wurden.

Aber diese Wege werden doch auch regelmäßig von Fahrzeugen befahren, wenn sie als Forstwege gekennzeichnet sind?

Leider fahren immer noch viele Menschen mit ihren Rädern auf Wegen, die sie nicht nutzen dürfen. Wenn dort keine Wanderer unterwegs sind, dann reizt es, auch mal abzubiegen, obwohl es nicht erlaubt ist. Durch die technische Weiterentwicklung der Mountainbikes wird das Fahren auf steilen Strecken immer einfacher. Viele lockt dieses kleine Abenteuer. Zudem gibt es jetzt auch schon Mountainbikes mit elektrischer Unterstützung. Da sind holprige Steigungen nicht mehr die Herausforderung, die sie früher waren.

Ab und zu ein Radfahrer, das stört doch eigentlich nicht?

Im Prinzip ja. Aber wo soll man anfangen oder aufhören. Es gibt unerlaubte Strecken, die werden von vielen einfach genutzt, weil Radspuren vom breiten Weg abgehen. Da fallen dann die Hemmungen und man biegt auch ab. Die engen Wege werden im Laufe der Zeit aber immer breiter, weil zum Beispiel Pfützen oder Steinbrocken umfahren werden. So werden enge Pfade langsam zu breiten Pisten.

Wie wollen sie eine solche verbotene Nutzung verhindern?

Nur Verbote sind der falsche Weg. Wir würden gerne spezielle Strecken ausweisen, die Mountainbiker nutzen können. Leider fehlen uns dafür Ansprechpartner in der Gesellschaft. Die Mountainbike-Szene ist zumeist von Individualisten geprägt, die keinerlei Interesse an Zusammenschlüssen in Vereinen haben. Das macht es so schwierig für uns. Langfristig müssen aber Lösungen gefunden werden, weil dieser Trend nicht aufzuhalten ist. Wir sind für alle Gespräche offen und unterstützen auch Initiativen gern. Die Natur gehört allen Menschen, und wenn es möglich ist, dass ausgewählte Bereiche genutzt werden, ist dagegen natürlich nichts einzuwenden. Das gilt auch für Mountainbiker mit ihren anspruchsvollen Pisten. Nur innerhalb von Naturschutzgebieten kann ich mir dies nicht vorstellen. Das sind Rückzugsräume für die heimische Tier- und Pflanzenwelt.

Zunächst: Schön, dass das Amt das Thema einmal offensiv angeht.
Was aber bei der Lektüre auffällt, dass Herr Rüter und die DIMB das aktuelle Betretungsrecht einfach gegenteilig Auslegen. Während Herr Rüter das Modell BaWü als Gesetz auslegt besinnt sich die DIMB auf mehrere Urteile zum Thema 'Weg' und 'fester Weg' durch das VG Münster & Köln:
1. Weg

Die Dudenredaktion definiert den Begriff „Weg“ wie folgt:

"etwas, was wie eine Art Streifen - im Unterschied zur Straße oft nicht befestigt - durch ein Gebiet, Gelände führt und zum Begehen (und Befahren) dient

und auch die Rechtsprechung teilt dieses Verständnis sinngemäß:

"Er (Anm.: der Weg) muss - gegebenenfalls als Bestandteil eines zusammenhängenden Verbundsystems - den Erholungssuchenden von einem Ziel zu mehreren anderen in der freien Landschaft führen und von der Oberflächenbeschaffenheit das Begehen oder das Befahren mit Fahrrädern oder Krankenfahrstühlen ermöglichen."(VG Münster, Urteil vom 19.09.2005, 7 K 1509/02)

Ein Weg kann nach dieser Definition also sowohl befestigt als auch unbefestigt sein. Auf die Breite eines Weges kommt es nicht an. Auch schmale Pfade sind Wege.

2. "fester" Weg

Das VG Köln (Urteil vom 02.12.2008, 14 K 5008/07) hat sich mit der Auslegung des Begriffs des "festen" Weges im Waldgesetz NRW befasst und dazu deutlich gemacht, dass die sich die Auslegung zunächst am Wortlaut zu orientieren habe. Mit dem Begriff "fester" Weg bringt der Gesetzgeber erkennbar zum Ausdruck, dass die Nutzung durch Radfahrer nicht nur auf künstlich angelegte und damit „befestigte“ Wege beschränkt sein, sondern sich auch auf naturbelassene Wege mit festem Untergrund erstrecken soll.

Dabei soll sich nach Auffassung des VG Köln die Eignung eines Weges für das Radfahren (es geht hier nicht um Verkehr iSd StVO mit allen haftungsrechtlichen Folgen, sondern um „Betreten“ i. S. d. LFoG) maßgeblich danach beurteilen, ob die Nutzung eines Weges durch Radfahrer zu einer Zerstörung des Waldbodens, zu einer Beunruhigung des Wildes oder zu einer Störung anderer Erholungssuchender führen kann.

Die Auswirkungen des Mountainbikens auf den Waldboden sind wissenschaftlich umfassend untersucht. Alle Untersuchungen haben dabei festgestellt, dass bei einer umwelt- und sozialverträglichen Ausübung des Mountainbikens weder Wegeschäden noch Beunruhigungen des Wildes oder Störungen anderer Erholungssuchender entstehen. Die Studien sind in der Online Bibliothek der DIMB dokumentiert und verlinkt.
http://www.dimb.de/aktivitaeten/open-trails/rechtslage/316-die-rechtslage-in-nordrhein-westfalen


;)
 
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Die Studie zur Verbreitung von Samen ist doch wohl ziemlicher Unsinn. Verbreitung von Samen gab es in der Natur schon, da war das Fahrrad nicht erfunden. Beispiel: Vögel nehmen Samen auf und scheiden diese aus. Wie wollen wir das denn zukünftig verhindern?

Zum Thema Wege verfolge ich einen anden Ansatz: Was war vorher da? Der Weg oder die Kartierung. Nach einer Neubebauung entstehen häufig Trampelpfade abseits der offiziell gebauten Straßen und Wege. Diese unterscheiden sich oft nicht von den in topografischen Karten bereits ausgewiesenen Pfaden. Und irgendwann wird auch der Trampelpfad kartiert. Das ist der Lauf der Dinge - schon immer.
 
Vor einiger Zeit war ich in Neuseeland. Bei der Einreise habe die schon sehr genau auf solche anheftenen Samen kontrolliert. Meine Schuhe haben die sogar gewaschen. Dafür habe ich verständnis, ich hätte die Schuhe auch selbst gewaschen.
Aber dies kann man ja kaum mit einer Fahrt durchs Siebengebirge vergleichen. Wie HorstSt schon schreibt ist es in der Natur schon so vorgesehen, dass Samen bewegt werden. Da ich aber kein Biologe bin kann ich dies nicht wirklich bewerten sondern nur als unplausibel darstellen.

Zum verlinkten Artikel: dort wird das MTB dirkrekt mit dem Auto verglichen, am ende kommt der Tipp nur auf Wegen zu fahren. In meinen Augen hat sich der Artikel dadurch doppelt disqualifiziert.
1) hier redet niemand davon mit dem Auto durch den Wald fahren zu wollen
2) hier redet niemand davon mit dem MTB durchs Unterholz fahren zu wollen
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum machst du es in Neuseeland und in der BRD ist es egal? :confused:

Auch hier gibt es mehr als genug Biotope, welche nur von begrenzten spezialisierten Arten besiedelt werden. Olme bespw. oder Torfwiesen und Moore.
 
Warum machst du es in Neuseeland und in der BRD ist es egal? :confused:
Neuseeland ist geografisch sehr Isoliert. Da können die Samen nicht so einfach auf natürlichen Weg hinkommen. Daher die Kontrolle bei der Einreise (hatte ich dies oben nicht geschrieben? - daher dann das Mißverständnis).

Aber was erwartest Du eigendlich? Soll ich mir die Schuhe waschen, bevor ich ins Siebengebirge fahre?


Auch hier gibt es mehr als genug Biotope, welche nur von begrenzten spezialisierten Arten besiedelt werden. Olme bespw. oder Torfwiesen und Moore.

Um es ganz klar zu stellen: ich werde niemals durch Moore oder Torfwiesen fahren. Dies hatte ich in meinem Punkt (2) von oben impliziert. Olme habe ich in Wiki nachgeschaut. Die werde ich bestimmt auch nicht überfahren.

Fährst Du überhaupt MTB ? Dann solltest Du wissen, dass Moore, Teiche und so etwas unfahrbar sind. Wo gehen denn überhaupt Wege durch Moore oder Teiche hindurch?
 
Warum so aufgeregt? Sicherlich hats du Recht, dass NZ nicht Germanien ist. Jedoch gibt es auch in Europa habitatspezifische Lebewesen. Und auch durch Moore und Torfwiesen gibt es Wege, genauso wie über Futterwiesen, Biotope usf. eben dafür ist ja das Betretungsverbot gedacht, dass eben nicht jeder Hammel mit sonstetwas über diese latscht.

Du hast natürlich Recht und ich fahre weder Rad, noch habe ich jemals die Dschungel einer Grossstadt verlassen. Ich stimme deinen Argumenten daher auf voller Länge zu und werde meine Meinung für mich behalten.
 
Schon vorab gleiche eine Entschuldigung für den langen Text, aber ich hoffe, dass ich alle Punkte addressieren konnte, zu denen ich etwas sagen kann.


Die Studie zur Verbreitung von Samen ist doch wohl ziemlicher Unsinn. Verbreitung von Samen gab es in der Natur schon, da war das Fahrrad nicht erfunden. Beispiel: Vögel nehmen Samen auf und scheiden diese aus. Wie wollen wir das denn zukünftig verhindern?

Als eine der AutorInnen der zitierten Mountainbike Studie (von der bis jetzt auch nur Auszüge auf einer Konferenz vorgetragen wurden und die in Ihrer vollen Länge auch noch nicht veröffentlicht ist), wollte ich zu ein paar Punkten kurz Stellung nehmen. Verbreitung von Samen gab es natürlich schon immer in der Natur, nicht nur durch Vögel, sondern auch Wind, Wasser, andere Tiere...das neue ist nur, dass seit einigen Jahrhunderten der mensch auch durch nicht-natürliche Wege Samen verbreitet (Schiffe, Fahrräder, Kleidung) und dadurch Samen a) dorthin gelangen, wohin sie natürlicherweise nie hinkommen würden (z.B. von Deutschland nach Neuseeland) und sie b) auch plötzlich ganz andere Distanzen bewältigen können. Von dem her macht es schon Sinn, gerade solche "nicht-natürlichen" Ausbreitungen genauer unter die Lupe zu nehmen.

Zum Kommentar von Trekki:

Zum verlinkten Artikel: dort wird das MTB dirkrekt mit dem Auto verglichen, am ende kommt der Tipp nur auf Wegen zu fahren. In meinen Augen hat sich der Artikel dadurch doppelt disqualifiziert.
1) hier redet niemand davon mit dem Auto durch den Wald fahren zu wollen
2) hier redet niemand davon mit dem MTB durchs Unterholz fahren zu wollen

Hier ist das Problem die Kürze der Pressemitteilung: es geht in unserer Studie nicht darum, ob und wieviel Samen mit dem Auto in den Wald transportiert werden, es geht darum zu untersuchen ob Mountain Bikes (als ein anderer "nicht-natürlicher" Samentransport in Frage kommt). Und Mountain Bikes haben gegenüber Wanderen den Vorteil, dass sie schneller längere Strecken zurücklegen können und dadurch potentiell auch mehr samen über längere Strecken transportieren können. Zusätzlich zu experimentellen Versuchen haben wir auch Interviews mit über 60 Mountainbikern durchgeführt, von denen mehr als 70% bestätigen, dass sie social trails benutzen, also nicht wirklich "offizielle" Wege.

Und zu guter Letzt:
Nein. Ich vermute es hängt auch mit dem Ergebnis von diversen Studien zusammen, dass Wanderer jedoch erheblich stärker Fahrräder (und hier speziell Mountainbikes) zur Verbreitung von diversen Spezies beitragen. Ich habe die Zahlen jetzt nicht genau im Kopf, jedoch können wohl Reifen Sporen,Samen, Larven usf bis zu 500 m weitertragen (bei feuchten Wetter auch länger) und Rahmen, Sattel usf. bis zu 5 km.

Demzufolge kann also das Befahren nicht ausgewiesener Wege und Pfade durchaus zur Schädigung des Landschafts- / Naturschutzgebiets beitragen, indem in zu schützende Bereiche "Fremdleben" enigeschleppt wird, welches die zu schützenden Arten schädigt oder verdrängt.

Studie zur Verbreitung von Samen

Ich nehme an, dass sich das Gebot, die Wege nicht zu verlassen, nicht wirklich auf das Einschleppen vom Fremdarten bezieht, zumindest nicht, was Mountain Bikes betrifft. Soweit ich weiß, ist unsere STudie die erste, die die Samenausbreitung durch Mountain Bikes untersucht und bis jetzt gab es dazu nur einen Konferenzbeitrag mit der Pressemitteilung, aber noch keine offizielle Veröffentlichung unsererseits. Allerdings gibt es einige Studien, die Erosion und Bodenverdichtung durch Mountain Bikes untersuchen (K.J.D. Keller (1990) Mountain Bikes on public lands: A managers guide to the state of practice. Bicycle Federation of America; C.M. Pickering eta l. (2010) Comparing hiking, mountain biking and horse riding impacts on vegetation and soil in Australia and the United States of America. Journal of Environmental Management 91, 551-562), dies könnte durchaus ein Anlass sein, das Wegegebot zu erlassen. Und was bis jetzt noch keiner diskutiert hat und auch bei unserem Konferenzbeitrag zu kurz kam - Samenausbreitung durch Mountain Bikes kann auch durchaus positiv sein, je nachdem, welche Arten transportiert werden.

Viele Grüße,
Gesine
 
Ihr habt Probleme:confused:

Seit 30 Jahren fahre ich mit MTB durch die hiesigen Wälder, davor 10 Jahre lang motorisiert.

Ich bin noch nie angehalten worden!

Bodenverdichtung durch Mountainbikes???? Die Holzfällerkolonnen mit ihren schweren Maschinen haben in den letzten 3 Jahren mehr den Waldboden verdichtet als alle Mountainbike-Fahrer zusammen.:aufreg:
 
Hier gibt es mal einen Interessanten Artikel aus dem Ksta zum Thema:


Zunächst: Schön, dass das Amt das Thema einmal offensiv angeht.
Was aber bei der Lektüre auffällt, dass Herr Rüter und die DIMB das aktuelle Betretungsrecht einfach anders Auslegen. Während Herr Rüter das Modell BaWü als Gesetz auslegt besinnt sich die DIMB auf mehrere Urteile zum Thema 'Weg' und 'fester Weg' durch das VG Münster & Köln:

http://www.dimb.de/aktivitaeten/open-trails/rechtslage/316-die-rechtslage-in-nordrhein-westfalen

ride on!
;)

Hi,
zu dem oben genannten Beitrag habe ich folgenden Leserbrief erstellt:

Guten Tag,



in dem Interview “Nur Verbote sind der falsche Weg” (KStA vom 12.8.15) stellt Herr Rüter einige Behauptungen auf, die m.E. nicht unkommentiert stehenbleiben können. So sagt er, dass Mountainbiker in Wäldern (inkl. Naturschutzgebiete etc.) nur noch auf min. 2m breiten Wegen fahren dürfen, weil es sonst auf schmäleren Wegen zu Problemen mit Wanderern oder Spaziergängern mit Hunden komme. Weiterhin macht er ausschließlich Mountainbiker dafür verantwortlich, dass schmale Wege sich stetig verbreitern, weil Steinbrocken oder Pfützen umfahren werden. Belege für diese Behauptungen kann er nicht liefern. Hier wird wieder einmal eine Gruppe von Waldbesuchern, nämlich die der Mountainbiker, einseitig dafür verantwortlich gemacht, wenn es Probleme oder gar Beschädigungen gibt. Meine persönlichen Erfahrungen als Mountainbiker sind andere: Wenn alle etwas Rücksicht aufeinander und auf die Natur nehmen (und das ist in der Regel der Fall), dann ist im Wald Platz für alle: für Tiere und Menschen, für Wanderer und Mountainbiker. Auch dass E-Bikes ein größeres Problem darstellen sollen, sehe ich derzeit nicht. E-MTBs sind sehr wenig verbreitet und mit normalen E-Bikes kann man schwieriges Gelände ohnehin nicht befahren. Probleme sehe ich eher in einer intensiven Waldwirtschaft, denn nach einem Einsatz mit schwerem Gerät sind Waldwege teilweise für Wochen nicht begeh- oder befahrbar. Hinterlassen wird der Wald nach Rodungsarbeiten oftmals in einem Zustand, der eher einem Schlachtfeld gleicht als erholsamer Natur.

Auch ist unklar, wie der Radfahrer erkennen soll, wo er fahren darf und wo nicht. Klare Beschilderungen fehlen durchgängig in den Wäldern, ebenso ausgewiesene Mountainbike-Routen. Dass man vor der Radtour den Gesetzestext liest, ist praxisfremd.

Gerne möchte Herr Rüter geeignete Strecken für Mountainbiker ausweisen, findet jedoch angeblich keine geeigneten Ansprechpartner, da Mountainbiker ausschließlich Individualisten seien. Auch dies ist nicht richtig, angesprochen werden könnten der BDR (Bund deutscher Radfahrer) oder besser die DIMB (Deutsche Initiative Mountain Bike eV), wenn man es denn wollte. Die Natur muss geschützt werden, da sind wir uns alle einig. Aber bitte nicht mit Verboten einseitig zu Lasten einer Gruppe.


Leider hat der KStA den Brief nicht abgedruckt. Begründung: Herr Rüter sei ja eigentlich ein Freund der Mountainbiker, außerdem enthalte der Leserbrief versteckte Aufforderungen, das Gesetz zu brechen. Aber bitte urteilt selbst.

Gruß Holger
 
@Gesine , vielen dank für die Erkärungen zu Deiner Studie.
Die DIMB hat hier einige Untersuchungen über die Vorurteile und Wirklichkeit vom MTB zusammengefasst. Und hier sind die der DIMB bekannten Untersuchungen in einer Link Bibliothek.

Die Bibliothek habe ich nicht gelesen, die Zusammenfassung jedoch schon. Das Fazit daraus möchte ich mal hier Zitieren
Wie jede Form der Wald- und Naturnutzung stellt auch das Mountainbiken einen Eingriff
in die Natur dar. Dies soll und wird in den vorstehend angeführten Zitaten und Quellen
nicht abgestritten. Aber die vorstehend angeführten Zitate und Quellen belegen unisono,
dass das Mountainbiken im Vergleich zu anderen Nutzungsarten wie z. B. Wandern und
Reiten zu keinen größeren Eingriffen in die Natur führt. Teilweise ist die Ökobilanz im
Vergleich zu anderen Nutzungsarten sogar deutlich besser. Vor diesem Hintergrund sind
Einschränkungen des Betretungsrechts aus Gründen des Naturschutzes, die nur
Mountainbiker, nicht aber andere Nutzergruppen betreffen, abzulehnen und als
diskriminierend zu bezeichnen

Die Untersuchung von Gesine ist ja nicht bewertend, die hier im Forum abgeleiteten Bewertungen finde ich aber fragwürdig. Aber solange niemand sich die Mühe gemacht hat, diese neue Untersuchung von Gesine und ihrem Team auf Schäden im Wald durch die unterschiedlichen Nutzergruppen auszuwerten, ziehe ich meine eigenen Schlüsse. Die bisherigen Studien sehen beim MTB keine Nachteil für den Wald, teilweise sogar einen Vorteil.

Das Fazit für mich ist, dass ich weiterhin ein gutes Gewissen habe nach den DIMB-Trailrules zu fahren. Ich fahre, wenn immer möglich, nicht mit dem Auto zum Startpunkt. Dies nicht nur um km zu schrubben sondern auch weil ich selbst nicht zum CO2 Ausstoß beitragen möchte.

Kurze Gegenrechnung für mich: 12.000km/Jahr mit dem Rad -> 1000l nicht verbrannter Sprit -> 2.3 Tonnen CO2 nicht erzeugt. Leider gilt diese Rechnung für mich nur Privat. Siehe oben beim Thema Neuseeland mit dem Flieger, dies war Dienstlich.

-trekki
 
Schon vorab gleiche eine Entschuldigung für den langen Text, aber ich hoffe, dass ich alle Punkte addressieren konnte, zu denen ich etwas sagen kann.




Hier ist das Problem die Kürze der Pressemitteilung: es geht in unserer Studie nicht darum, ob und wieviel Samen mit dem Auto in den Wald transportiert werden, es geht darum zu untersuchen ob Mountain Bikes (als ein anderer "nicht-natürlicher" Samentransport in Frage kommt). Und Mountain Bikes haben gegenüber Wanderen den Vorteil, dass sie schneller längere Strecken zurücklegen können und dadurch potentiell auch mehr samen über längere Strecken transportieren können. Zusätzlich zu experimentellen Versuchen haben wir auch Interviews mit über 60 Mountainbikern durchgeführt, von denen mehr als 70% bestätigen, dass sie social trails benutzen, also nicht wirklich "offizielle" Wege.

Und zu guter Letzt:


Ich nehme an, dass sich das Gebot, die Wege nicht zu verlassen, nicht wirklich auf das Einschleppen vom Fremdarten bezieht, zumindest nicht, was Mountain Bikes betrifft. Soweit ich weiß, ist unsere STudie die erste, die die Samenausbreitung durch Mountain Bikes untersucht und bis jetzt gab es dazu nur einen Konferenzbeitrag mit der Pressemitteilung, aber noch keine offizielle Veröffentlichung unsererseits. Allerdings gibt es einige Studien, die Erosion und Bodenverdichtung durch Mountain Bikes untersuchen (K.J.D. Keller (1990) Mountain Bikes on public lands: A managers guide to the state of practice. Bicycle Federation of America; C.M. Pickering eta l. (2010) Comparing hiking, mountain biking and horse riding impacts on vegetation and soil in Australia and the United States of America. Journal of Environmental Management 91, 551-562), dies könnte durchaus ein Anlass sein, das Wegegebot zu erlassen.

...

Viele Grüße,
Gesine

Transportieren Vögel keinen Samen?

Habt ihr Erntemaschinen /Harvester mal untersucht?

Was ist mit Kindern im Wald? Fällen in Pfützen und nehmen Dreck (inkl Samen...) mit nach Hause...

Und noch die Wölfe...und Flüchtlinge, die sich über die grüne Grenze durchschlagen...

Zu meinem Bedauern kann ich diese "Studie" nicht ernst nehmen, wer war der Auftraggeber? BUND/die alle selig machenden Grünen (VeggieDay für alle...) oder die netten Herren, die alles im Wald verbieten wollen, was nicht in ihr Weltbild passt?
 
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