Insolvenzantrag: Steppenwolf Bikes vor dem Aus

Steppenwolf hatte sich in den letzten fünfzehn Jahren komplett gewandelt. Sie wurden von der "innovativen" MTB-Marke der 90er mit M. Klausmann als Galionsfigur mehr und mehr zum Lieferanten des Mittelklasse-Massenmarktes der City-, Fitness-, Trekking-Bikes und 0815-MTBs.

In diesem ist in D ja auch das meiste Geld mit Fahrrädern zu verdienen; dementsprechend ist aber auch die Konkurrenz aufgestellt.
Da tritt man nicht nur gegen Stevens, Cube, Ghost und Canyon an, sondern muss auch den ZEG-Kram, Mifa-Bikes, Winora-Staiger und die ganze Derby-Cycle-Riege in Schach halten. Schwer ohne wirkliches Alleinstellungsmerkmal seine Marktchancen zu wahren.
Den Carbon-Trend haben sie völlig verschlafen. Werbung haben sie in den "Fach"zeitschriften nicht mehr platziert. Und auch bei den derzeit boomenden E-Bikes gab es nur kopierten Einheitsbrei. Reduziertes Custom-Made und für das Gebotene ein leicht überhöhtes Preisgefüge runden den schlechten Mix ab.
Ich finde es bedauerlich, aber es ist eine absehbare Entwicklung gewesen.
 
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Ja die haben echt verpennt. Kann man nicht anders sagen. Finds auch irgendwie traurig.

Aber mit dem Tundra Carbon und dem Tycoon Cr 150 hatten sie schon zeitgemäße Rahmen!
 
echt Schade um die ganzen kleineren Herstellen und schade um die Vielfalt.Ich woltle mir damals nach der Messe das Tycoon CR bei meinem Örtlichen Steppenwolf Händler kaufen.doch der Erscheinungstermin wurde ein paar mal verschoben...so das ich dann doch bei einem Versender gelandet bin.
 
Mir tun lediglich die Angestellten leid, die jetzt ohne Arbeit dastehen.

ABER: Steppenwolf als Marke fand ich so interessant wie den Opel meiner Nachbarn...
 
mein kollege ist lange zeit einen twister gefahren - aber das ist schon 5 jahre her.
seitdem hab ich auch nie wieder was spannendes von steppenwolf gesehn.

schade drum, dass eine weitere deutsche marke stirbt. aber wie schon erwähnt wurde: wer nicht fortschrittlich denkt, stirbt aus.
 
Ich schließe mich san_andreas an. Das einzig Gute waren die Wahllackierungen. Vor 2 Jahren habe ich in Oberhaching angerufen und gefragt ob ich mir einen HT - Rahmen bei Ihnen abholen könnte. Die Antwort war sehr serviceorientiert: " Ich solle Sie nicht nerven und zum Händler gehen..." - wer die Steppenwolfhändler in München kennt, weiß daß das keinen Spass macht. Dann ist es ein Stumpi geworden, und ich glücklich.
 
Ich habe alle Händler der Händlersuche in meiner Umgebung im Mai durchtelefoniert und gefragt, ob jemand ein Tycoon CR hat. Niemand hat eines, ein anderer meinte, es wird nicht produziert.

Auf einmal sah ich eine Person auf genau solch einem 2012er Modell sitzen. Bei Nachfrage war es tatsächlich eines, stimmte auch mit dem Bild auf der Homepage überein. Da muss man sich nicht wundern.
Wenn die anderen Bereiche genauso gut gepflegt wurden wie die MTB-Serien die mehr Geld einbringen als ein Timber, dann tuts mir ehrlich gesagt nicht wirklich leid um die Firma.

Ich habe 2 gute Selbstständige Personen untergehen sehen. Haben Topprodukte und Ideen vermarktet, nur irgendwann ist die Zeit stehen geblieben und auf einmal war man nicht mehr im Trend und bekam nur noch Rechnungen und keinen Geldeingang mehr.
 
An dieser Stelle sei jedoch auch mal deutlich hervorgehoben, daß das
Kaufverhalten des deutschen Konsumenten, ganz besonders in der
Fahrradbranche, in keinster Weise dazu taugt, deutsche Arbeitsplätze
zu sichern. Und das ist schon seit ner halben Ewigkeit so.
Man kann eben nicht erwarten, daß im eigenen Land was abgeht (Innovation, usw.)
wenn man seine Kohle lieber ins Ausland trägt.

Gruß
 
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Man kann eben nicht erwarten, daß im eigenen Land was abgeht (Innovation, usw.)
wenn man seine Kohle lieber ins Ausland trägt.

Woran das wohl liegen mag bei den Einkommen vieler Menschen.... Ja ich würde auch gern ein komplett in D hergestelltes Bike haben um zu unterstützen, aber das kann ich mir nicht leisten. Komisch und das obwohl doch die Deutsche Wirtschaft boomt... fragt sich nur wer das ganze Geld der boomenden Wirtschaft bekommt, ich jedenfalls nicht.
 
Mir haben die alten Tundras von ~2005 und das alte Tycoon DH immer sehr gut gefallen. In letzter Zeit sind sie vom Radar verschwunden, das stimmt. Trotzdem sehr schade.
 
Ich schließe mich san_andreas an. Das einzig Gute waren die Wahllackierungen. Vor 2 Jahren habe ich in Oberhaching angerufen und gefragt ob ich mir einen HT - Rahmen bei Ihnen abholen könnte. Die Antwort war sehr serviceorientiert: " Ich solle Sie nicht nerven und zum Händler gehen..." - wer die Steppenwolfhändler in München kennt, weiß daß das keinen Spass macht. Dann ist es ein Stumpi geworden, und ich glücklich.

Ich glaube, du hättest noch blöder geschaut, wenn du damals einfach mal bei denen vorbeigeschaut hättest. Denn in Büroräumen kann man schlecht Rahmen lagern. Die Bikes kommen schon lange nicht mehr aus dem Großraum München. Eher aus ostdeutschen Gefilden.:lol::cool:
 
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Ich habe alle Händler der Händlersuche in meiner Umgebung im Mai durchtelefoniert und gefragt, ob jemand ein Tycoon CR hat. Niemand hat eines, ein anderer meinte, es wird nicht produziert.
Auf einmal sah ich eine Person auf genau solch einem 2012er Modell sitzen. Bei Nachfrage war es tatsächlich eines, stimmte auch mit dem Bild auf der Homepage überein. Da muss man sich nicht wundern.
Wenn die anderen Bereiche genauso gut gepflegt wurden wie die MTB-Serien die mehr Geld einbringen als ein Timber, dann tuts mir ehrlich gesagt nich.t wirklich leid um die Firma.

Da ich mir das Tycoon auch mal anschauen wollte, hatte ich mich vor ca. 3-4 Monaten mit meinem Händler mal beratschlagt. Da kam dann heraus, dass die ersten Modelle reihenweise mit Rahmenbrüchen zurückkamen. Da wohl ein Konstruktionsfehler schuld sein soll, hatten die es wohl schnell aus dem Programm gestrichen, um größeren Arger vorzubeugen. Also viel Glück für jene, die einen solchen Rahmen ihr Eigen nennen.:daumen:

@Bick: Du bist ja auch vom Fach / der Branche und hast Marktwissen. Ich persönlich kenne zwei Großhandelsvertreter ganz gut. Wenn man mal so ins Gespräch kommt, möchte man schnell nicht mehr hinhören. Der Fahrradmarkt ist wirklich tückisch (tot sagt der eine immer), da will man nicht mit tauschen. Alles was saisonal geprägt ist, ist eh fürn A..

So bin ich froh, dass die Menscheit ewig von Karnkheiten heimgesucht wird, so hab ich wenigstens einen halbwegs sicheren Job. Kleine Pillchen schluckt statistisch fast jeder.
 
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Ich kenne einen Händler, der Steppenwolf vertreibt. Vertreibt kann man nicht sagen, er hat die letzten 2-3 Jahre wohl keins mehr verkauft, stattdessen muss er Rahmenbruch um Rahmenbruch behandeln.

Aber es stimmt schon, früher galt Steppenwolf noch als sehr gute Marke! Die Öffentlichkeitsarbeit war halt auf einmal gleich 0. Als der Roseversand mal auf seinem Katalog Steppenwolf-Bikes drauf hatte (im Hauptkatalog hatte man dann den Steppenwolf-Schriftzug mit ROSE ersetzt), hat die das nicht gestört.
Auf Facebook sind sie schon ne Weile, aber aktiv sind sie da auch erst seit einer Woche.
 
An dieser Stelle sei jedoch auch mal deutlich hervorgehoben, daß das
Kaufverhalten des deutschen Konsumenten, ganz besonders in der
Fahrradbranche, in keinster Weise dazu taugt, deutsche Arbeitsplätze
zu sichern. Und das ist schon seit ner halben Ewigkeit so.
Man kann eben nicht erwarten, daß im eigenen Land was abgeht (Innovation, usw.)
wenn man seine Kohle lieber ins Ausland trägt.

Gruß

Sorry aber - so ein Quatsch...:mad:
Ich fand selbst SW mal richtig genial, das ist 10 Jahre her. Seitdem hat sich nicht viel getan, ob deutsch oder nicht.
Außerdem: wieviel Prozent "deutscher" Autos kommen zu 100% aus Deutschland? Wenn alle Ausländer so denken würden, wo wäre die deutsche Exportnation?
Pauschal zu unterstellen, man "trägt sein Geld ins Ausland" ist eine Frechheit!
 
Soweit ich heute erfahren habe, geht es bei Steppenwolf weiter.
Ein Insolvenzantrag heisst schliesslich noch nicht, dass die Rolladen dicht sind.
 
Soweit ich weiß sind die auch noch mit neuen Modellen auf der Eurobike vertreten.

@Blick, willkommen in der globalen Welt! Das ist doch in jeder Branche mittlerweile so.
 
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