Hallo allerseits,
es gibt ja schon einiges zu lesen von der Pressekonferenz. Hier noch einmal meine persönliche Wahrnehmung durch die Brille des DIMB-Teilnehmers im Projekt.
Was bedeutet die Resolution zum Schutz des oberen Isartals?
Für mich bedeutet die
Resolution eine Einladung, eine ausgestreckte Hand in Richtung aller Naturnutzer, insbesondere aber nicht ausschließlich an uns Mountainbiker. Eingeladen werden wir von Naturschutzorganisationen und von Behörden.
Es liegt an uns allen, ob wir diese Hand ergreifen und die Einladung annehmen oder nicht. Nehmen wir die Einladung an, dann können wir unsere Wünsche und Kompetenzen in ein großes Gesamtes einbringen, übernehmen Verantwortung und leisten über unser Handeln unseren Anteil an einer Lösung. Folgen wir der Einladung nicht und schlagen die Hand aus, so sollte uns klar sein, daß Sperrungen die Ultima Ratio sein können und vermutlich sein werden.
Sehen wir uns noch einmal an, was im
Statement der Naturschutzverbände in der Situationsanalyse betrachtet wird. Ich zitiere: "[...]hinterlassener Müll, Radfahren abseits zugelassener Wege, Lagern auf gesperrten Kiesinseln und wildes Grillen überfordern die Regenerationskräfte der Natur." Kein Wort von Mountainbikern! Das ist meine persönliche Sensation, denn nach meinem Verständnis schützt ein Mountainbiker die Natur, die die Grundlage für die Ausübung seines Sports ist!
Ich behaupte, der wenigste Müll wird von Mountainbikern hinterlassen. Man wird uns auch selten auf Kiesinseln lagern oder wild grillen sehen. Bleibt der Punkt "Radfahren abseits zugelassener Wege". In einigen Fällen muß jedem klar sein, daß es rechtswidrig ist etwas Wegähnliches anzulegen wo vorher nichts war. Egal, ob ein Baum über dem Weg liegt oder eine Pfütze auf dem Trail: Umfahrungen sind neue Wege, genauso wie Abstecher zwischen Serpentinen im Gebirge. Definitiv indiskutabel sind gebaute Stunts und ihre Anfahrten. Pech für unseren Sport, daß auch hierfür Mountainbikes benutzt werden und es damit von außen so aussieht, als wären Mountainbiker die Täter. Doch
aus der Existenz von Stunts und Umfahrungen muß man
lernen. Sie belegen Bedürfnisse. Stunts nach höheren Schwierigkeitsgraden, Umfahrungen nach geringeren.
One trail fits all funktioniert nicht, das ist verstanden und zu beachten.
Was ist die
Lösungs-Strategie?
Um Sperrungen zu vermeiden muß das obere Isartal entlastet werden. Für die Nutzung durch Radfahrer bedeutet das, daß allem Anschein nach ebenso anspruchsvollere wie auch einfachere Trails außerhalb des Isartales benötigt werden. Leichter gesagt als getan muß das machbar sein. Im Vergleich zu den Alternativen wäre das Isartal dann weniger attraktiv, die Nutzer würden es aus eigenem Interesse weniger frequentieren. Soweit die Theorie, die dem Kopf von Guido Baur entsprungen ist, und die viel weiter reicht als eine Modifikation bestehender Trails hin zu mehr Naturverträglichkeit.
Worum bitten wir euch?
Unsere erste Bitte: Benutzt auf der Tierparkseite (östliches Ufer) den den Dammweg zwischen Marienklausenbrücke und Großhesseloher Brücke, und nicht mehr den Trail. Ich betrachte diesen Abschnitt als eine Art Labor in dem wir beobachten wollen wie sich die Nutzung ändert wenn man auf verschiedenen Wegen appelliert, wenn man informierende Schilder aufstellt, wenn man persönlich informiert, und natürlich auch wie die Natur auf ein Mehr an Ruhe reagiert. Informiert andere Biker über diese Bitte. Seid Vorbild!
Unsere zweite Bitte: Erkundigt euch nach anderen Strecken in und um München. Man kann in München eben nicht nur auf den Isartrails fahren! Fahrt trotzdem nicht immer die gleichen Strecken, denn Übernutzung kann überall stattfinden
Unsere dritte Bitte: Achtet darauf euer eigenes Verhalten! Wer die Trail Rules beachtet hat schon das allermeiste richtig gemacht. Ich weiß aus eigener Erfahrung daß es niemandem gelingt alles richtig zu machen, doch ein Anfang ist schnell gemacht.
Abschließend an dieser Stelle von mir auch noch ein Danke an zwei Personen, denen wir die Existenz der Resolution verdanken, und die bei der Pressekonferenz ganz und gar nicht im Rampenlicht standen: Herrn Heiner Bauer, Stadt München, und Herrn Guido Baur, outsidefirst. Diese beiden haben aus meiner Sicht dieses für euch vielleicht klein aussehende Wunder vollbracht dem wir es verdanken, daß all die verschiedenen Organisationen mit ihren Sorgen, Wünschen und Hoffnungen an einem Tisch sitzen um gemeinsam eine Lösung zu finden und den Mut haben, dies kund zu tun. Ich hoffe, daß wir diesen Weg erfolgreich fortsetzen können und freue ich, euch irgendwann auf dem Trail zu sehen.
Danke für eure Unterstützung und das Weitertragen dieser Information.
Ride!
Allride
P.S.: Hier noch das
Statement der Sportfachverbände.