Kaufberatung: stabiles, aber tragbares Kompaktstativ

RISE

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So,

da mir dieses ständige "alles außer Gitzo ist der letzte Schrott"-Gequatsche im DSLR-Forum mittlerweile sämtliche Freude des Lesens verdirbt, frage ich einfach mal in die Runde:

ich suche ein solides Stativ für meine Fotowanderungen, dass eine vernünftige Arbeitshöhe ohne ausgezogene Mittelsäule ermöglicht und dabei auch bei längeren Belichtungszeiten (Landschaftsfotografie) eine gute Figur macht. Bisher nutze ich ein Hama und das ist genau dafür nicht mehr zeitgemäß. Ich selbst bin 183cm und muss nicht komplett aufrecht in den Sucher schauen, aber will auch nicht auf dem Boden liegen. Es geht also nicht unbedingt um ein Reisestativ.
Drauf stehen soll eine 6D mit 24-105/4L (für die längerfristige Zukunft ist auch mal ein 70-200/4L geplant) und kosten darf es einschließlich Kopf maximal 400€.

Als erste Überlegungen habe ich folgende Stative ins Auge gefasst:

Manfrotto 055 Serie in Alu oder Carbon mit 3 Segmenten:
+scheint recht beliebt und stabil zu sein
+bietet eine gute Arbeitshöhe
+liegt im Preisrahmen und ist oft günstig gebraucht zu bekommen
-recht hohes Packmaß, aber das wird sich bei der gewünschten Höhe wohl nicht vermeiden lassen
-mit 2500g ohne Kopf ist die Aluvariante schon ne Ansage, gibts jemanden, der das hat und regelmäßig auch bei Wanderungen mitschleppt?
-diese schwenkbare Mittelsäule sieht nach einem potenziellen Schwachpunkt aus

Manfrotto 190 Serie in Alu oder Carbon mit 3 Segmenten:
+ nicht ganz so hoch wie die 055 Serie, aber im Wesentlichen die gleichen Pluspunkte
+ etwas günstiger
+ leichter
- ähnlich hohes Packmaß

Sirui N-3004X:
+ gute Arbeitshöhe
+ akzeptables Packmaß mit 55cm (ohne Kopf)
+ zusätzliche Einbeinfunktion (brauche ich nicht)
+ gute Rohrdurchmesser der einzelnen Segmente, also wahrscheinlich nicht gänzlich instabil
+/- 4 Segmente
- Gewicht mit 2,33kg ohne Kopf ist nicht ohne
- in leichterem Carbon sehr teuer
- die teilbare Mittelsäule erscheint mir als Schwachpunkt, wobei ich die eh selten benutzen will und zugunsten besseren Gewichts auch nur den kurzen Teil verbauen könnte

Einsicht meinerseits besteht darin, dass sowohl Gewicht als auch Packmaß bei einer vernünftigen Arbeitshöhe und Stabilität in den Hintergrund treten müssen und auch dürfen, allerdings nicht gänzlich unwichtig sind. Transportiert werden soll das Ganze an einem 50l Tourenrucksack, ein Packmaß im 50cm Bereich wäre also kein Problem, alles über 60cm wäre keine wirklich Verbesserung, aber wird notfalls auch akzeptiert.
Von Stativköpfen habe ich keine Ahnung, aber ein Kugelkopf soll es werden und eine Schnellwechselplatte sollte er haben (ob Arca kompatibel oder nicht ist erstmal kein K.O.-Kriterium).

Jetzt die Fragen:

- benutzt wer von euch eines der genannten Stative?
- was gibts für Alternativen (Gebrauchtkauf ist eine Option)?
- sind 4 Segmente hinsichtlich der Stabilität tatsächlich so ein Nogo wie im DSLR-Forum behauptet?
- wie sind die generellen Erfahrungen bei Standard- und Kompaktstativen hinsichtlich der Mobilität? Hauptsächlich bin ich an der Ostseeküste sowie kargen Steppengebieten (Brandenburg) unterwegs. Irgendwelche Bergaktionen will ich nicht ausschließen, aber das wird eher die Ausnahme bleiben und vermutlich spätestens nach dem ersten Mal schleppen den Wunsch nach einem Reisestativ aufkommen lassen... :D
 
- benutzt wer von euch eines der genannten Stative?
Ich nutze das Manfrotto 055XPROB (Mittelsäule entfernt, 2060g)

- sind 4 Segmente hinsichtlich der Stabilität tatsächlich so ein Nogo wie im DSLR-Forum behauptet?
Das kommt auf die Brennweite, Belichtungszeit, Belastung, Windverhältnisse und Auslösebedingungen an (Spiegelvorauslösung, Selbstauslöser/Kabellose Fernbedienung).
4 Segmente zu vermeiden ist immer empfehlenswert.

Aus Gewichtsgründen führt um Carbon kein Weg herum.
idealo.de/preisvergleich/CompareProducts/4975C1217924-1217942-4314550-4705947-4314627.html
 
Ich nutze das Manfrotto 055XPROB (Mittelsäule entfernt, 2060g)


Das kommt auf die Brennweite, Belichtungszeit, Belastung, Windverhältnisse und Auslösebedingungen an (Spiegelvorauslösung, Selbstauslöser/Kabellose Fernbedienung).
4 Segmente zu vermeiden ist immer empfehlenswert.

Aus Gewichtsgründen führt um Carbon kein Weg herum.
idealo.de/preisvergleich/CompareProducts/4975C1217924-1217942-4314550-4705947-4314627.html

Das klingt spannend. Hast du einfach das Umbaukit für die Entfernung der Mittelsäule genutzt? Das wäre natürlich in Kombination mit Carbon ziemlich nah an meiner Wunschlösung.

Ansonsten ist die momentan längste Brennweite 105mm (Kleinbild), mit der 6D zusammen wiegt das um die 1,6kg und es wird entweder mit Spiegelvorauslösung und Selbstauslöser oder per WLAN ausgelöst.
 
Ich hatte auch das Manfrotto 055XPROB. Mit dem Ding kannst du zur Not auf einen ausgewachsenen Hirsch umnieten, sprich es ist mega stabil. Allerdings ist es eben auch schwer. Der Umbau auf die Entfernung der Mittelsäule gibt noch mal den Rest Stabilität und nimmt einiges an Gewicht. Wenn dir das reicht wäre das mein Tipp.
Ich bin vor einiger Zeit auf das 3 Legged Thing - Brian (das Ding heißt wirklich so!) umgestiegen. Gute Verarbeitung, stabil, geringes Packmaß, leicht, sehr variabel. Alternativ sind die Stative von Sirui sehr ähnlich.
 
Ja. Das Premium-Set POM fotozubehoershop.de. Es gibt auch Sets aus Aluminium, die sind aber schwerer.

Die habe ich auch schon gesehen. Hat das problemlos geklappt mit der Bestellung? Die Alu-Version hat einen größeren Durchmesser und verhindert wohl auch, dass sich die Beine komplett abwinkeln lassen.
Momentan gefällt mir das Manfrotto ganz gut und eine ähnliche Alternative im ungefähr gleichen Preisbereich hab ich bis jetzt noch nicht finden können.
 
Es ist schon lange her, daher weiss ich nur dass alles ganz normal geklappt hat.
Ein Blick in meinen Posteingang bestätigt zudem einen freundlichen Support.

Das 055CXPRO3 ist bis auf die Verwendung von Carbon baugleich zum 055XPROB.
Ist daher leichter und lässt sich umbauen :)
 
Das Umbauset ist laut Seite erst in ca. zwei Wochen wieder lieferbar. Wenn das Gehalt dann gut ausfällt, werde ich wohl mal das 055 nehmen.
Stellt sich noch die Frage nach dem Kopf. Hatte da tatsächlich an Sirui gedacht, K-20x oder K-30x, was für die geplante Ausrüstung ja eigentlich langen sollte. Oder ist Manfrotto selbst da auch so viel besser / billiger / kompatibler?
 
Ich habe einen K-20X und bin sehr zufrieden damit. Der hat eine 60D + Batteriegriff + komplett ausgefahrenem 100-400mm L sicher und absolut stabil gehalten.
 
...werde ich wohl mal das 055 nehmen.
Oder ist Manfrotto selbst da auch so viel besser / billiger / kompatibler?
Welches 055? Es gibt mehrere...

Die Manfrotto Schnellwechselplatten sind fur normale Ansprüche gut genug und deutlich günstiger als Arca Swiss.
idealo.de/preisvergleich/CompareProducts/27040C2508338-2838609-4801885.html

Die MA 200-PL14 der drei Kugelköpfe Lässt sich auch sehr gut mittels MA323 mit dem Sun Sniper Schultergurt kombinieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Welches 055? Es gibt mehrere...

Die Manfrotto Schnellwechselplatten sind fur normale Ansprüche gut genug und deutlich günstiger als Arca Swiss.
.idealo.de/preisvergleich/CompareProducts/27040C2508338-2838609-4801885.html

Die MA 200-PL14 der drei Kugelköpfe Lässt sich auch sehr gut mittels MA323 mit dem Sun Sniper Schultergurt kombinieren.


Wenn die Abwicklung ordentlich funktioniert, wird es das 055CXPRO3.
Mit dem Rest hab ich es gar nicht so eilig, weil im Januar wahrscheinlich zeitlich keine größere Tour mehr möglich ist. Auch wenn es Zeit wird, dass das alte Hama endlich weg kommt.
Das Umbauset war beim letzten Blick ohnehin noch in Produktion.
Beim Kopf bin ich noch unschlüssig. Manfrotto ist mir da durch verhältnismäßig moderate Preise aufgefallen. Der erwähnte Sirui K-20X gefällt mir auch gut. Da muss ich mich noch etwas umschauen und einlesen. Es muss nicht unbedingt Arca kompatibel sein, was mir vermutlich auch preislich etwas entgegenkäme. Wichtig wäre natürlich eine ordentliche Klemmung.
 
Ich hatte vorher auf meinem 055er auch einen Manfrotto Kugelkopf. Ich weiß leider nicht mehr welchen, aber mit dem K-20X vergleichbar. Im direkten Vergleich finde ich den Sirui besser.
- Die Arca Swiss Wechselplatten sind gefühlt stabiler und sie sind viel universeller. Die Manfrotto Platte ist aber schneller arretiert (ein Hebel -> Klack -> fest)
- Die Friktion beim Sirui war flüssiger und besser einstellbar
- Der K-20X hat eine integrierte Panorama-Dreh-Funktion. Ich finde das sehr Vorteilhaft, wenn man den Bildausschnitt in der horizontalen verstellen kann, ohne den Kopf zu lösen.
 
Kleines Update:

das Manfrotto 055CXPRO3 ist eingetroffen und macht einen sehr guten ersten Eindruck. Mit Kopf sollte ich nahezu aufrecht durch den Sucher schauen können. Das Packmaß ist noch etwas größer als beim alten Stativ, selbst ohne Kopf, aber am 50l Rucksack wird das schon gehen.

Beim Kopf warte ich noch aufs Gehalt, aber es wird wohl der Sirui K-20X.

Danke für die unkomplizierte Beratung!
 
Die Schnellwechselplatte MA 200 PL-14 lässt sich mit zwei Handgriffen lösen und mit Druck auf die Aufnahmeeinheit direkt arretieren.
Und es gibt den MA 323 Schnellwechseladapter mit Universalgewinde, welcher an einen Schultergurt wie den SunSniper oder BlackRapid befestigt werden kann. Das ermöglicht dann den schnellen Wechsel der Kamera zwischen Schultergurt und Stativ/Fototasche.
http://www.idealo.de/preisvergleich/CompareProducts/27040C2508338-2767004-4801885.html

Die Schnellwechselplatte mag sicher auch besser halten als meine jetzige, denn die ist ausgeleiert und somit ist die Kamera selbst auf dem Stativ sehr anfällig bei Wind. Da gefällt mir die Arca-Klemmung einfach besser.
 
Da gefällt mir die Arca-Klemmung einfach besser.
Das geht mir auch so. Die MA200 ist definitiv schneller ab- und wieder angeklemmt, aber die Arca ist finde ich flexibler und gefühlt sicherer. Und sie ist wie schon erwähnt universeller. Ich habe an meiner Olympus eine Arca-Bodenplatte. Ich habe also quasi immer die Montageplatte fürs Stativ dabei.
 
Schönheit ist relativ.
Die Manfrotto L-Schiene MS050M4-Q2 ist universeller.
Universell ist relativ.
Die manfrotto ist an der Seite geschlossen.
Manche Kabelauslöser passen da nicht so gut dran vorbei. Oder z.b. bei manchen Kameras ist dann der dual SD bzw compact flash slot schlecht zu erreichen.

Gesendet von meinem SM-G935F mit Tapatalk
 
L-Schiene steht erstmal gar nicht zu Diskussion. Vielleicht mal, falls mehr als 1% meiner Bilder im Hochformat entstehen. Und dann muss Platz für den Kabelfernauslöser sein.
Morgen gehts nach Sassnitz und ich ärgere mich, dass ich den K-20 Kopf nicht gleich bestellt hab, so muss nochmal die Klapperkiste mit.
 
So,

da mir dieses ständige "alles außer Gitzo ist der letzte Schrott"-Gequatsche im DSLR-Forum mittlerweile sämtliche Freude des Lesens verdirbt, frage ich einfach mal in die Runde:

ich suche ein solides Stativ für meine Fotowanderungen, dass eine vernünftige Arbeitshöhe ohne ausgezogene Mittelsäule ermöglicht und dabei auch bei längeren Belichtungszeiten (Landschaftsfotografie) eine gute Figur macht. Bisher nutze ich ein Hama und das ist genau dafür nicht mehr zeitgemäß. Ich selbst bin 183cm und muss nicht komplett aufrecht in den Sucher schauen, aber will auch nicht auf dem Boden liegen. Es geht also nicht unbedingt um ein Reisestativ.
Drauf stehen soll eine 6D mit 24-105/4L (für die längerfristige Zukunft ist auch mal ein 70-200/4L geplant) und kosten darf es einschließlich Kopf maximal 400€.

Als erste Überlegungen habe ich folgende Stative ins Auge gefasst:

Manfrotto 055 Serie in Alu oder Carbon mit 3 Segmenten:
+scheint recht beliebt und stabil zu sein
+bietet eine gute Arbeitshöhe
+liegt im Preisrahmen und ist oft günstig gebraucht zu bekommen
-recht hohes Packmaß, aber das wird sich bei der gewünschten Höhe wohl nicht vermeiden lassen
-mit 2500g ohne Kopf ist die Aluvariante schon ne Ansage, gibts jemanden, der das hat und regelmäßig auch bei Wanderungen mitschleppt?
-diese schwenkbare Mittelsäule sieht nach einem potenziellen Schwachpunkt aus

Manfrotto 190 Serie in Alu oder Carbon mit 3 Segmenten:
+ nicht ganz so hoch wie die 055 Serie, aber im Wesentlichen die gleichen Pluspunkte
+ etwas günstiger
+ leichter
- ähnlich hohes Packmaß

Sirui N-3004X:
+ gute Arbeitshöhe
+ akzeptables Packmaß mit 55cm (ohne Kopf)
+ zusätzliche Einbeinfunktion (brauche ich nicht)
+ gute Rohrdurchmesser der einzelnen Segmente, also wahrscheinlich nicht gänzlich instabil
+/- 4 Segmente
- Gewicht mit 2,33kg ohne Kopf ist nicht ohne
- in leichterem Carbon sehr teuer
- die teilbare Mittelsäule erscheint mir als Schwachpunkt, wobei ich die eh selten benutzen will und zugunsten besseren Gewichts auch nur den kurzen Teil verbauen könnte

Einsicht meinerseits besteht darin, dass sowohl Gewicht als auch Packmaß bei einer vernünftigen Arbeitshöhe und Stabilität in den Hintergrund treten müssen und auch dürfen, allerdings nicht gänzlich unwichtig sind. Transportiert werden soll das Ganze an einem 50l Tourenrucksack, ein Packmaß im 50cm Bereich wäre also kein Problem, alles über 60cm wäre keine wirklich Verbesserung, aber wird notfalls auch akzeptiert.
Von Stativköpfen habe ich keine Ahnung, aber ein Kugelkopf soll es werden und eine Schnellwechselplatte sollte er haben (ob Arca kompatibel oder nicht ist erstmal kein K.O.-Kriterium).

Jetzt die Fragen:

- benutzt wer von euch eines der genannten Stative?
- was gibts für Alternativen (Gebrauchtkauf ist eine Option)?
- sind 4 Segmente hinsichtlich der Stabilität tatsächlich so ein Nogo wie im DSLR-Forum behauptet?
- wie sind die generellen Erfahrungen bei Standard- und Kompaktstativen hinsichtlich der Mobilität? Hauptsächlich bin ich an der Ostseeküste sowie kargen Steppengebieten (Brandenburg) unterwegs. Irgendwelche Bergaktionen will ich nicht ausschließen, aber das wird eher die Ausnahme bleiben und vermutlich spätestens nach dem ersten Mal schleppen den Wunsch nach einem Reisestativ aufkommen lassen... :D

Ich kann Gitzo zwar die Qualität nicht absprechen, doch auch ich finde, dass man für kleineres Geld sehr gute Stative bekommt. Das Sirui N-3004X ist in meinen Augen auch ein wirklich gutes Stativ. Doch auch hier ist der Preis nicht gerade gering :D

Ich persönlich hab mich irgendwann für das Rollei C6i Carbon entschieden, da es in meinen Augen ein tolles Preis-/Leistungs-Verhältnis besitzt.

Für mich ist es allerdings vor einem Kauf immer wichtig die Fotostative zu vergleichen. Daher würde ich nochmal die persönlichen Wünsche mit allen Stativen, die in die engere Auswahl gekommen sind abgleichen.

Liebe Grüße Franci
 
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