Kochen (Ausrüstung, Rezepte, Tricks usw.)

Sauber. Das ist wirklich ein schöner Brenner!

Leicht ja - zumindest sprühen die Funken vermutlich (ja, ich bin heute im undefinierten Modus) fröhlicher wie bei einem Mini Big, aber Frost tauglich ... ;- >
 
Das Problem war nicht das Anzünden - ich hab den Sprit in der Jacke vorgewärmt und ebenso das Feuerzeug. Das Problem war, dass der Kocher nie genug heiss wurde, um den Spiritus zu vergasen. Der Schnee von unten und der kalte Topf oben und die kalte Umgebung waren stärker als das schwache Spritflämmchen.
 
Jetzt mal ganz blöd rumgesponnen: Hat schon mal jemand den Spiritus mit anderen brennbaren Flüssigkeiten "optimiert"? Was würde sich da anbieten? Nen paar Tropfen Aceton? Feuerzeugbenzin? Vielleicht kann man ja so die Eigenschaften gerade bei kalten Bedingungen verbessern??
 
Das Problem war nicht das Anzünden - ich hab den Sprit in der Jacke vorgewärmt und ebenso das Feuerzeug. Das Problem war, dass der Kocher nie genug heiss wurde, um den Spiritus zu vergasen. Der Schnee von unten und der kalte Topf oben und die kalte Umgebung waren stärker als das schwache Spritflämmchen.
Ah ok. Bei ganz tiefen Temperaturen habe ich noch nie mit dosenkochern experimentiert. Der Trangia hat denn Vorteil, dass er komplett befüllt und verschlossen vorgewärmt werden kann. Wieder am Körper. Dann lief das auch bei tiefen Temperaturen.
Der hat aber auch ein paar Gramm Material die Wärme speichern können.

Spiritus tunen... ich würde es glaube ich nicht machen. Ist so schon etwas heikel da leicht entflammbar und flüchtig.
 
In der Schweiz kochen alle Jugendverbände (Pfadfinder, CVJM, etc.) seit Jahren mit Alukesseln auf offenem Feuer. Ich hab's zwar auch schon geschafft, eine Bierdose anzuzünden, aber Alu in vernünftiger Dicke hält schon was aus.

Was anderes: Ich habe mir letzten Sommer aus Energy-Drink-Dosen einen Kocher gebastelt und bin damit soweit zufrieden. Am Wochenende hatte ich ihn auch einer zweitägigen Skitour dabei und wollte damit Schnee schmelzen und allgemein kochen. Nun, das ging ziemlich in die Hose! Der Kocher wollte einfach nicht auf Temperatur kommen und so züngelte nur eine müde Flamme aus der Büchse. Wahrscheinlich hat er zu wenig Masse und kann sich so nicht richtig aufheizen und der kalten Umgebung trotzen. Vielleicht bauen die Schweden ihren Trangia darum so schwer, dass er auch bei Kälte funktioniert?

Hat jemand mit seinen Dosen-Eigenbauten auch schon solche Erfahrungen gemacht? Oder gegenteilige?
Bin ein Katzenfutterdosen-Typ und wenn ich keine Unterlage dabei habe, setze ich den Topf nicht auf den Kocher. So konnte ich letzten Winter bei unerwarteten -16 °C ein Frühstück zubereiten. Auf Skitour den Kocher einfach auf den Ski stellen (welche Seite dürfte klar sein :D). Der Topf entzieht dem Kocher ebenfalls Wärme. Ich habe dazu zwei Löcher in den Alu-Windschutz gemacht, wo ich Heringe (Ti-pins, die ich gleichzeitig für's Tarp/Zelt nutzen kann, wenn's dann dabei ist) einführen kann, damit der Topf ca. 1 cm über dem Kocher schwebt. Aber Alkohol im Winter ist meist eh... pppfff... meh... Schneeschmelzen mit Dosenkocher... nur wenn ich alleine bin und/oder regelmässig zu (flüssigem) Wasser komme, kommt im Winter ein Dosenkocher mit. Wenn man gar keinen/oder nur z.B. 1x täglich Zugang zu Wasser hat und alles schmelzen muss, braucht man bereits an einem langen Wochenende (Donnerstag Abend - Sonntag Abend z.B.) dermassen viel Alkohol, dass es sehr fraglich wird ob ein leichter Gaskocher, oder sogar Multifuel-Kocher nicht leichter ist. Effizienter und schneller sind diese allemal gegenüber Alkohol. Und wer einmal am Tag an einer Nachfüll-Gelegenheit vorbei kommt und 5 L Wasser bunkert, damit er mit dem Dosenkocher keinen Schnee schmelzen muss... nun, der hat eben sein leichtes Gepäck um 5 kg beschwert und gerade im Winter ist das nicht ohne, dieses vom Gefrieren zu schützen.

@olev witziger Bericht über Deine Expedition - gut geschrieben :daumen:. Der Bericht im TV fand ich toll, war ich selber vor 12 Jahren auch in einer sehr vergleichbaren Situation (alpinstil.ch)

Jetzt mal ganz blöd rumgesponnen: Hat schon mal jemand den Spiritus mit anderen brennbaren Flüssigkeiten "optimiert"? Was würde sich da anbieten? Nen paar Tropfen Aceton? Feuerzeugbenzin? Vielleicht kann man ja so die Eigenschaften gerade bei kalten Bedingungen verbessern??
Glaube kaum, dass es was nützt. Die stärker flüchtigen Stoffe verbrennen einfach schneller und bald bist Du wieder beim Ethanol. Benzin in einem Dosenkocher... nun, wer Benzinkocher nutzt, kann sich vorstellen was da abgeht...
 
Ich hab hin und wieder im Winter einen selbstgebauten Sprirituskocher benutzt, funktioniert bei mir ganz gut. Liegt wohl am Brenner, wenn es nicht richtig klappt. Anderes Zeug als Ethanol würde ich da aber nicht einfüllen.
 
Jetzt mal ganz blöd rumgesponnen: Hat schon mal jemand den Spiritus mit anderen brennbaren Flüssigkeiten "optimiert"? Was würde sich da anbieten? Nen paar Tropfen Aceton? Feuerzeugbenzin? Vielleicht kann man ja so die Eigenschaften gerade bei kalten Bedingungen verbessern??

Hab ich einmal ausprobiert. Bio-Ethanol mit Waschbenzin. Brennt richtig gut, ist allerdings nach 5Minuten leergebrannt (Trangia-Dose). Rußbildung ist leider auch enorm.
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Ich bleibe von daher bei meinem Bio-Ethanol - rußt meiner Meinung nach etwas weniger als Spiritus.
 

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Stichwort ist beim Panschen: Azeotrop!

Dadurch verdunsten beide Anteile gleichermaßen schnell. Was ich aber auf die Schnelle an Möglichkeiten für Ethanol gefunden habe, will niemand in der Küche haben! :wut:
 
Heizleistung lässt dadurch leider nach, werde es aber bei der nächsten Gelegenheit ausprobieren :daumen:
Das ist aber minimal. Ebenfalls ein Versuch wert wäre deine Mischung in einem ganz einfachen mit carbonfelt ausgekleideter Dose, oder Maxiteelicht Hülle. spiritus alleine brennt dadurch sehr gleichmäßig und auch mit weniger Ruß Bildung.

Edit sagt meine 5cm Durchmesser Dose mit carbonfelt und Deckel wiegt irgendwas um 15gr
 
Das ist vielleicht was für die UL-Fraktion hier... (überhaupt nen guter Artikel zum Thema UL/ Gewicht sparen)
[...]Er hat seine Trekkingmahlzeiten immer mit Wasser in eine kleine Plastiktüte gepackt und diese dann einfach eine Stunde in der Sonne liegen lassen, bevor er sie gegessen hat. Gekocht war das Essen dann nicht wirklich aber heiß genug und scheinbar essbar. Er hat es mit dieser Methode durch alle Etappen bis ins Ziel geschafft. Diese Art der Essenszubereitung ist sicher nicht für jeden etwas, zeigt aber auch hier gibt es Potenzial um noch ein paar Gramm zu sparen.[...]
Quelle: http://pedestrian.de/ein-kilo-weniger-ballast-beim-marathon-des-sables/

Für mich wäre es definitiv nichts.
 
Das funktioniert vielleicht beim Marathon des Sables, im mecklenburgischen Sand reicht die Sonneneinstrahlung wohl nicht; -)
 
Das geht tatsächlich auch in unseren Breiten. Allerdings braucht es dazu schon pralle Sonne also so 30 Grad und davon mehrere Stunden direkte Einstrahlung.
Hab ich vor 20 Jahren mal als Jux-Experiment mit ner Pizza gemacht am Baggersee. Auf nen Grillrost in die pralle Sonne gelegt für 3-4 Stunden. Die war tatsächlich gut essbar und mehr als lauwarm. :D

Ist aber denke ich beim Bikepacking mit unseren unvorhersehbaren wenigen Sonnenstunden mit der Intensität einfach nicht wirklich praktikabel. :cooking:
 
Ach das war die wilde Jugend, und es war ne Tiefkühl-Pizza - dafür alleine dreht sich ohnehin schon jeder Italiener im Grab rum. :aetsch:
Aber wenn man UL will, dann hilft letztlich zur absoluten Total-Optimierung doch nur: kalt und mit den Fingern essen?
 
Ach das war die wilde Jugend, und es war ne Tiefkühl-Pizza - dafür alleine dreht sich ohnehin schon jeder Italiener im Grab rum. :aetsch:
Aber wenn man UL will, dann hilft letztlich zur absoluten Total-Optimierung doch nur: kalt und mit den Fingern essen?
Ja fast.
Man kann das Wasser für's Essen mit dem Körper erwärmen. Wenn ich ganz ganz leicht unterwegs bin, spare ich mir auch mal den Kocher und Topf und stecke den ziplock Beutel mit dem lyophilisierten Essen und kaltem Wasser in die Hose oder sonstwo unter die Kleidung. Nach 30 - 60 min ist es dann warm und deutlich geniessbarer als man vermuten würde. Mit ungekochter Nahrung geht's natürlich nicht, aber gewisse Lyo-Mahlzeiten die ich mag schmecken mir auch lauwarm.
Ich war auch schon in Situationen in denen mich das Wetter und die Exponiertheit zu sehr schnellem Essen zwang und da habe ich direkt aus dem Beutel geschlürft. Die Hände blieben sauber.
 
Bin ja selber irgendwo schockiert über den Inhalt meines Posts…
Mon dieu! Wo bleibt da die Essenskultur?
Finde es ja gut zu wissen, dass ich mich bei dererlei Energieaufnahme nicht vergifte, aber Genugtuung sieht wahrlich anders aus.
Früher hatte man für den Notfall oder die kalte Mahlzeit Brot, Käse und Wurst dabei. Und wenn es keine Möglichkeit für nen warmes Essen gibt, dann gibt es zumindest bei mir (K)alt-Bewährtes.
 
Mein persönlicher Favorit in Sachen Nahrungsnotaufnahme: Eierwaffeln mit Fleischsalat ;)

Unübertroffen im Verhältnis Aufwand zu Energie. Allerdings auch der Gipfel der Geschmacklosigkeit :D
 
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