legal biken - auch in Österreich (war: Der Wahnsinn in Niederösterreich)

Hatte auch schon eine Diskussion, wo der Jäger meinte sportliches Radfahren sein nicht gestattet, nur normales.
Den Unterschied hat er auf die Kleidung bezogen.

Das lässt ja die in manchen Teilen Deutschlands geltende 2m-Regel geradezu sinnvoll und durchdacht erschienen.
Dresscode im Wald?
Lycra (die sportlichen-schnellen Bergauffahrer) = verboten?
Weite Freeride-Klamotten (weil die ja eigentlich zu faul zum bergauf treten sind und am liebsten nur Shuttle/Seilbahn nutzen), wahlweise auch spezielle, extra teure Enduro-, Trail-, Allmountain-Klamotten = erlaubt?
Aber Moment, die pösen Bergabfahrer verursachen doch den ganzen Ärger!
Und was, wenn ich unter meinen weiten Enduro™-Shorts knallenge Lycra-Shorts trage?
Oder ist mit "nicht sportlich" gemeint, dass man nur im fleckigen Feinripp-Unterhemd, Jogginghose und mit weißen Socken in Birkenstock-Sandalen fahren darf?

Dass dies kaum geltendes Recht, sondern eher Uninformiertheit eines Einzelnen sein dürfte, ist mir durchaus klar. Trotzdem weiß man echt nicht, ob da man lachen oder heulen soll...
 
Steht eh die mail adresse drunter ;)
Hab da schon mal was geschrieben....sollten mehrere machen.....

Sehr geehrter Herr Hoebarth,

es ist schon fast eine Frechheit von Herrn Titschenbacher zu behaupten, daß Biker querfeldein fahren wollen. Das geht gar nicht. Sondern nur auf vorhandenen Wegen. Querfeldein auf jedem Quadratmeter, so wie man das zu Fuß kann, macht auch mit dem besten und teuersten Fahhrad keinen Spass und Sinn.
Und anderenorts sollen Bike-Downhillstrecken entstehen für Touristen, die man nichtmal auf den Forststrassen erreichen kann, sondern nur mit Lift? ?????
Es gibt mehr Tourenbiker als Downhiller! Was soll das?
Da sieht man was ihr wollt. Nach dem Prinzip" wasch mich, aber mach mich nicht nass" . Das Geld wollt ihr schon, aber möglichst schnell und viel. So funktioniert das leider nicht. Den Winter könnt ihr mit Schneekanonen auch nicht ewig erhalten.
Die Statistiken der Touri-Industrie werden es zeigen.....

Ich kenne mittlerweile kaum noch einen Biker(Ich kenne mehrere Hundert, da im Verein), der Urlaub bei euch machen will. Und so wie ich, boykottieren sie euch nicht nur im Sommer, nein auch in den kurzen Wintern. Denn wer mich im Sommer nicht will, braucht auch mein Geld im Winter nicht.

mfg
 
Leider ist das die gängige Meinung unter den Forstwirten und Jägern, dass wir so oder so nur quer durch den Wald fahren wollen.
Aber das in der Pyhrn-Priel Region ist quasi der Gipfel der Verarsche.
Ich kann die Liftbetreiber aber schon verstehe, schließlich müssen sie das verlorene Geld vom Winter irgendwie wieder herein bringen.
Da sind Leute die selbst auf den Berg wollen fehl am Platz.

Wie war die Aktion gestern?
Hatte leider keine Zeit nach Wien zu fahren.
 
Ich kenne mittlerweile kaum noch einen Biker(Ich kenne mehrere Hundert, da im Verein), der Urlaub bei euch machen will. Und so wie ich, boykottieren sie euch nicht nur im Sommer, nein auch in den kurzen Wintern. Denn wer mich im Sommer nicht will, braucht auch mein Geld im Winter nicht.

mfg [/SIZE]

Leider sind da viele Mtbiker nicht konsequent und fahren trotzdem hin...siehe auch die ganzen Türkei Urlauber.
Früher hat man solche Leute ...Kameradenschwein genannt...
Ich Ich Ich.....ist das Neue
 
Hab da schon mal was geschrieben....sollten mehrere machen.....

Sehr geehrter Herr Hoebarth,

es ist schon fast eine Frechheit von Herrn Titschenbacher zu behaupten, daß Biker querfeldein fahren wollen. Das geht gar nicht. Sondern nur auf vorhandenen Wegen. Querfeldein auf jedem Quadratmeter, so wie man das zu Fuß kann, macht auch mit dem besten und teuersten Fahhrad keinen Spass und Sinn.
Und anderenorts sollen Bike-Downhillstrecken entstehen für Touristen, die man nichtmal auf den Forststrassen erreichen kann, sondern nur mit Lift? ?????
Es gibt mehr Tourenbiker als Downhiller! Was soll das?
Da sieht man was ihr wollt. Nach dem Prinzip" wasch mich, aber mach mich nicht nass" . Das Geld wollt ihr schon, aber möglichst schnell und viel. So funktioniert das leider nicht. Den Winter könnt ihr mit Schneekanonen auch nicht ewig erhalten.
Die Statistiken der Touri-Industrie werden es zeigen.....

Ich kenne mittlerweile kaum noch einen Biker(Ich kenne mehrere Hundert, da im Verein), der Urlaub bei euch machen will. Und so wie ich, boykottieren sie euch nicht nur im Sommer, nein auch in den kurzen Wintern. Denn wer mich im Sommer nicht will, braucht auch mein Geld im Winter nicht.

mfg
Auch wenn ich es gut finde, daß du dir die Mühe machst, eine Antwort auf diesen Unsinn zu verfassen: dem Herrn Höbarth und seinen Unterstützern wird es vermutlich sogar recht sein, wenn weniger Bike-Touristen zu uns kommen. Er ist schließlich nicht den Touristikern, sondern der Forstwirtschaft verpflichtet, und nur in deren Sinne argumentiert er.
 
In Wahrheit müsste das vom Volk bestimmt werden.
Wobei wir als Minderheit bei einer Abstimmung wohl schlecht abschneiden würden.
Darum fahren wir einfach mit dem Auto nach Italien, erwärmen den Planeten weiter, biken dort und wenn es dann gar keinen Schnee mehr gibt, kommt dann von einem Politiker die glorreiche Idee, Forstwege für alle zugänglich zu machen!

Vielleicht können meine zukünftigen Enkelkinder, meine Tochter ist ein Jahr alt, dann endlich legal radfahren?

Traurige Vorstellungen die Österreich hier abliefert.
 
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#legalbiken #Trutzpartie vor dem Parlament
Bericht auf der legal biken Homepage:
- Statements der Abgeordneten
- Medienecho
- Fotos
und der Meinung der anderen Seite:

https://www.upmove-mtb.eu/trutzpart...te/magazin-rubrik-legal-biken/984d16e830.html


PS.: Presseaussendung von Land&Forst
„Rotzpartie“ statt Trutzpartie
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20170503_OTS0154/rotzpartie-statt-trutzpartie
Hier verwundert mich die Verwendung von Körperflüssigkeiten in der Argumentation.
Gibt man sich doch sonst sehr der noblen, adeligen Tradition verpflichtet.
 
Diese "Herren" (was die Berichterstattung im ORF und den APA-Artikel anging) sind primär vereint in einer Person. Nämlich in der des Hrn. Präsidenten der Land&Forst Betriebe DI Felix Montecuccoli. Dieser hat auch im Interview mit dem ORF über Mountainbiker in Österreich von einer "kleinen Gruppe radikaler Extremisten" gesprochen - Ernsthaft...

Wenn man hier nachliest, weiß man auch, in welcher Epoche der Herr Präsident zu leben glaubt oder gerne leben würde. Ist ja alles kein Zustand hier, wenn man heutzutage als Graf keinen Einfluss mehr hätte. Just my 2 Cents.
 
Zuletzt bearbeitet:
Antwort auf eine mail von mir

Sehr geehrter Herr ..,.

Wir stellen keine Behauptungen auf, sondern Fakten dar. Sie können sich gerne z.B. im Wienerwald davon überzeugen, dass abseits bestehender Wege solange querfeldein durch den Wald gefahren wird, bis neue Routen entstehen. Im Gebirge werden hingegen sehr gerne bestehende schmale Wanderwege – häufig als Abkürzer zwischen Forststraßen- von Mountainbikern genutzt. Auch das ist als „querfeldein“ zu bezeichnen, weil ja auch objektiv betrachtet diese Wege „quer durch den Wald“ führen und sich Mountainbiker häufig nicht an den frei gegebenen Forststraßenverlauf halten.

In Deutschland ist es z.B. so, dass zwar Forststraßen frei gegeben sind, aber es dann aufgrund länderspezifischer Regelungen zu umfangriechen Einschränkungen kommt. Zudem wird der Ruf nach Regulierung immer lauter. Dies auch in Südtirol, wo z.B. der Alpenverein eine Regelung wie bei uns in Österreich begrüßen würde.

mfG
Martin Höbarth
 
Der "Rotzartikel" ist schon ne echte Provokation.
Aber die Aussagen von Herrn Höbarth
Wir stellen keine Behauptungen auf, sondern Fakten dar. Sie können sich gerne z.B. im Wienerwald davon überzeugen, dass abseits bestehender Wege solange querfeldein durch den Wald gefahren wird, bis neue Routen entstehen.
kann ich bei uns in unserem kleinen und trailreichen Revier (teilweise in Naturschutzgebieten und trotzdem mit bisher fast problemfreiem Miteinander aller Beteiligter inkl. älteren Kurgästen/Spaziergängern) seit nem helben Jahr auch vermehrt feststellen. Mehrere wilde, neue Trails und Trailversuche (teilweise mit gebauten Rampen) und idealerweise auch noch so sichtbar angelegt (und im Nahbereich von Parkplätzen, wo aber auch alle "Verkehrsteilnehmer" vorbeikommen) mit heftigen Erosionsschäden schon nach kurzer Zeit, daß irgendwann selbst der gutmütigste Förster die Schnauze voll haben wird und ne Totalsperrung irgendwann für alle kommen wird - weil die wenigen dafür verantwortlichen Idioten (unterstützt von ner Industrie, die das indirekt durch die gepushten Biketypen und mit ihren Werbefilmchen auch noch fördert), die ohne Hirn ihr Ego ausleben müssen, kaum zu fassen sind.
Insofern wünsche ich den Össis viel Erfolg, daß sie wenigstens die Forststrassen legalisiert bekommen. Bei uns "arbeiten" Biker derweil fleißig am anderen Ende, um uns mit etwas Glück am Ende in kostenpflichtige Bikeparks zu ghettoisieren. Vielleicht erleb ichs ja noch, daß ich dann mal nach Niederösterreich in Urlaub fahre, um wenigstens auf Forstwegen och biken zu dürfen.
Fazit: Wohin man auch schaut, überall ist Hirn Mangelware geworden.
 
PS.: Presseaussendung von Land&Forst
„Rotzpartie“ statt Trutzpartie
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20170503_OTS0154/rotzpartie-statt-trutzpartie
Hier verwundert mich die Verwendung von Körperflüssigkeiten in der Argumentation.
Gibt man sich doch sonst sehr der noblen, adeligen Tradition verpflichtet.

meine mail an die qualitätsjournalistin, die anscheinend für den rotztext verantwortlich ist:

"Sehr geehrte Frau Puchegger,

eingangs darf ich anmerken, dass ich die Arbeit der österreichischen Waldeigentümer sehr schätze und mir auch der wirtschaftlichen Bedeutung von Forst (und auch Jagd) bewusst bin, wiewohl es hier – wie in vielen anderen Bereichen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens und der Ausübung von Tätigkeiten mit Auswirkungen auf andere – auch herbe Kritikpunkte an Gesetz und Tradition gibt. Als im leitenden Gemeindedienst tätige Person bin ich dem „Spannungsfeld“ zwischen Tourismus, Forst und Jagd wegen der geringen touristischen Bedeutung meiner Wohnsitz- und Dienstgebergemeinde nur wenig ausgesetzt. Sehr wohl spüre ich die in Europa einzigartige gesetzliche Behinderung in einer meiner Lieblingssportarten sehr, weswegen ich meine Urlaube und auch viele Wochenendaufenthalte stets ins benachbarten Ausland verlagere (was ja ohnehin Ihrem geschätzten Dienstgeber recht sein mag).
Des Weiteren möchte ich auch klarstellen, dass ich weder Mitglied der Gemeinschaft „upmove“ bin, noch im Gesamten deren Herangehensweise an die besagte Materie gutheißen will und auch nicht an besagter Partie teilnahm.
Man mag über gesetzliche Bestimmungen und deren historische Entwicklung diskutieren, an dieser Stelle geht es mir aber um etwas anderes. Ich habe nach meinem Studium der Rechtswissenschaften längere Zeit als Journalist gearbeitet und finde Ihren Text einer Presseaussendung (Titel oben im Betreff) gelinde gesagt nicht nur reißerisch, sondern für jemanden, der einen akademischen Titel bewusst angibt, auch weder der Ausbildung, noch dem Berufsstand entsprechend. Es mag ja die Empörung über die – an anderer Stelle von anderen Personen – als militant oder so ähnlich bezeichnete Gesellschaftsgruppe, im konkreten Fall jene der Mountainbiker, groß sein. Mein Verständnis für eine generelle Bezeichnung „Rotzpartie“, die eine doch nicht unerhebliche Anzahl an durchaus auch gebildeten Personen mit einwandfreiem Leumund beleidigt, hält sich aber dennoch in Grenzen. Freilich, eine mäßig ausgefallene Reaktion wie weiland der Kaiser Ferdinand der Gütige, als er der Demonstrationen der aufgeklärten Bürger gegen die absolute Herrschaft ansichtig wurde, und aussprach „ja, dürfens denn das?“ wäre witzig und dem Stande viele Ihrer Mitglieder entsprechend gewesen…
Mit einer Wortwahl von pubertierenden Vorstadtjugendlichen und damit eine pauschale Beleidigung in den Raum werfend, haben Sie – gewiss in der Materie im kommoden Fauteuil der sicheren Gesetzeslage des § 33 ForstG sitzend – nicht unbedingt das Verständnis der weniger „militanten“ Radfahrer und auch Naturnutzer erreicht.
In diesem Sinne darf ich Ihnen auf Ihrem weiteren – mehr oder weniger – journalistischen Lebenslauf eine angebrachtere Wortwahl anregen und verbleibe

mit freundlichen Grüßen,

Mag. xxxx"
 
Antwort auf eine mail von mir

Sehr geehrter Herr ..,.

Wir stellen keine Behauptungen auf, sondern Fakten dar. Sie können sich gerne z.B. im Wienerwald davon überzeugen, dass abseits bestehender Wege solange querfeldein durch den Wald gefahren wird, bis neue Routen entstehen. Im Gebirge werden hingegen sehr gerne bestehende schmale Wanderwege – häufig als Abkürzer zwischen Forststraßen- von Mountainbikern genutzt. Auch das ist als „querfeldein“ zu bezeichnen, weil ja auch objektiv betrachtet diese Wege „quer durch den Wald“ führen und sich Mountainbiker häufig nicht an den frei gegebenen Forststraßenverlauf halten.

In Deutschland ist es z.B. so, dass zwar Forststraßen frei gegeben sind, aber es dann aufgrund länderspezifischer Regelungen zu umfangriechen Einschränkungen kommt. Zudem wird der Ruf nach Regulierung immer lauter. Dies auch in Südtirol, wo z.B. der Alpenverein eine Regelung wie bei uns in Österreich begrüßen würde.

mfG
Martin Höbarth

Der Kasper will Lügen als Fakten verkaufen einfach nur Lächerlich der Mann.
 
@herbert2010 @zweiheimischer

Danke für eure Bemühungen und Mails an Land&Forst und Landwirtschaftskammer.
Außer hier Frust abzuladen, was natürlich ein Wert an sich ist, ist keine Bewegung in die von uns gewünschte Richtung zu erwarten. ;)
Zusätzlich könnte hier eine gewisse Vorsicht in der Formulierung angebracht sein, da das eine oder andere, gut gemeinte Argument, von der rhetorisch sehr geschulten anderen Seite zur falschen Zeit im falschen Kontext - uns um die Ohren geschnalzt wird.

Effekte durch geschriebene e-Mails könnten erzielt werden, wenn beispielsweise der Standard User-Kommentar vom Martin Parzer
Warum das Mountainbike-Verbot dem Tourismus schadet

USERKOMMENTAR
MARTIN PARZER
2. Mai 2017, 08:37

https://derstandard.at/200005663066...rassen-Warum-das-Verbot-dem-Tourismus-schadet
,

an den ein oder anderen Wirt/Hotelier, mit einer persönlichen Einleitung, weitergeleitet wird.
Dies mit der Bitte, falls er ähnlicher Meinung ist, dies an den Wirtschaftsminister/Vizekanzler [email protected] weiter zu leiten.
 
Mountainbiker fordern Freigabe der Forststraßen
261.798.459

Foto: /Katharina Zach Bei der Demo vor dem Parlament wurde Mountainbiker Koch symbolisch angehalten.
Protest auf zwei Rädern vor dem Parlament: Sportler wollen legal im Wald unterwegs sein.

Katharina Zach
03.05.2017, 18:39

„Dieser Aufwand, mitten im Wald Securitys zu positionieren, ist schon extrem“, sagt Martin Koch. Der 55-jährige Lehrer aus Leoben war Anfang April beim Mountainbiken auf einer Forststraße von einem Forstaufseher und zwei Sicherheitsleuten aufgehalten worden. Die alarmierte Polizei nahm seine Personalien auf. Später flatterte Koch eine Unterlassungsaufforderung samt Klagsdrohung wegen Besitzstörung ins Haus. 360 Euro wurden für das Einschreiten samt Anwaltskosten verlangt. Koch war – wie er selbst zugibt – verbotenerweise auf der Forststraße unterwegs, „doch außer einer winzigen Strecke rund um Leoben ist Mountainbiken überall verboten“.
Der Waldeigentümer, die Leobner Realgemeinschaft, an der auch die Gemeinde Anteile besitzt, argumentiert, sie habe "Akzente" setzen müssen. "Wir waren immer relativ großzügig, haben die Radler freundlich auf das Verbot hingewiesen. Die Mitarbeiter sind aber oft blöd und aggressiv angeredet worden", sagt Anwalt Michael Augustin.
Das Planquadrat im sogenannten "Bürgerwald" bei Leoben ist der aktuellste Vorfall im Streit rund um die Freigabe der Forststraßen für Mountainbiker. Seit Jahren fordern Radfahrer und Vereine wie die Naturfreunde eine Änderung des Forstgesetzes. Derzeit dürfen die Forststraßen nämlich lediglich mit einer Ausnahmegenehmigung befahren werden. Die meisten Biker sind daher illegal unterwegs. Am Mittwoch versammelten sich nun rund 50 Mountainbiker vor dem Parlament, wo das Thema auf Antrag der Grünen im Landwirtschaftsausschuss behandelt wurde. „Es ist höchste Zeit, dass Mountainbiker auf Forststraßen fahren dürfen“, erklärte der Grüne Tourismus-Sprecher Georg Willi.
Foto: /Zach Katharina Koch (2. von li.) und Pfaffenbichler (2. von re.) bei der Demo
Radfahren boomt

Schätzungen zufolge suchen etwa 800.000 Mountainbiker Erholung in Österreichs Wäldern. Auch touristisch boomt der Radurlaub. Bereits 2009 ergab eine Studie des Lebensministeriums und der Wirtschaftskammer, dass mit dem Radtourismus 317 Millionen Euro an Wertschöpfung erzielt werden.
Bislang werden Strecken im Wald jedoch lediglich auf vertraglicher Basis freigegeben. Das funktioniert in Tirol sehr gut, wo nach der Freigabe von Rad- und Almwegen rund 5.600 Kilometer offiziell genehmigte Mountainbike-Routen sowie mehr als 230 Kilometer Singletrails zur Verfügung stehen. Auch die Österreichischen Bundesforsten forcieren den Ausbau der Mountainbike-Strecken. 2200 Streckenkilometer würden auf Vertragsbasis in ganz Österreich bereit stehen, heißt es. Heuer kommen 40 Kilometer dazu, darunter auch ein Trailpark bei der Hohen Wand Wiese im Wienerwald. Doch abgesehen davon seien vor allem im Osten Österreichs laut dem Verein "upmove", der sich für die Forstraßen-Freigabe einsetzt, Freigaben eine Seltenheit.
„In den Nachbarländern ist das Wegerecht weiter gefasst, da ist das Fahren auf geeigneten Wegen erlaubt“, argumentiert „upmove“-Präsident Andreas Pfaffenbichler nun für eine Gesetzesänderung. Unterstützung erhielten die Mountainbiker am Mittwoch vorm Parlament von FPÖ-Agrarsprecher Harald Jannach sowie dem SPÖ-Abgeordneten Markus Vogel. "Dass man beim Radfahren von Securitys angehalten wird, ist nicht mehr zeitgemäß. Es ist nicht im Sinne des Gesetzes, dass Erholungssuchende festgehalten werden“, betont Pfaffenbichler.
Während man bei der Österreich Werbung dank sehr guter Infrastruktur von einem vielfältigen Angebot spricht, das von den Erholungssuchenden sehr gut angenommen werde und sich auch im internationalen Vergleich sehen lassen könne, sieht der Grüne Tourismus-Sprecher Willi das Land im Nachteil. "Gerade wo auch die E-Bikes einen Aufschwung erleben, ist es eine katastrophale Botschaft Richtung Tourismus. Radtouristen sind eine relativ zahlungskräftige Schicht."
Die Nachbarländer könnten nun Vorbild für eine neue Regelung sein. "Es gibt zwei Knackpunkte", sagt Willi. "Das sind das Thema Haftung und das Thema Eigentum." Was die Haftung betrifft, hätten die Naturfreunde einen Vorschlag ausgearbeitet, bei dem jeder Waldbenutzer - analog zu Deutschland - selbst hafte. "Und das Eigentum ist ein vorgeschobenes Argument, da geht es ums Geld", meint der Abgeordnete. Gerade die Errichtung und Erhaltung der Forststraßen würden mit öffentlichen Geldern gefördert.
Foto: Getty Images/iStockphoto/kopophoto/IStockphoto.com Seit den 1980er Jahren erfreut sich Mountainbiken zunehmender Beliebtheit
Eigentumsrechte

Anders sehen das die Waldeigentümer. Sie befürchten durch die generelle Öffnung der Forstwege einen massiven Eingriff in ihr Eigentum, der auch Arbeitsplatz sei. Laut dem Österreichischen Waldverband würden rund 63.500 Mitglieder im Wald ihr Einkommen erwirtschaften. Für sie würde sich das Haftungsrisiko massiv erhöhen. Gleichzeitig befürchten Förster, dass das Wild durch die Biker stark beeunruhigt würde - was die Sportler selbst in Abrede stellen.
Für eine Änderung des Forstgesetzes sieht die Landwirtschaftskammer jedenfalls keinen Bedarf. "Radfahren im Wald ist durch das Forstgesetz klar und zukunftsweisend geregelt. Damit Wanderer und alle anderen Waldbesucher auch weiterhin im Wald Ruhe genießen und Erholung finden können und das Eigentumsrecht der Waldbesitzer nicht unzumutbar beschnitten wird, ist Mountainbiken nur auf eigens dafür freigegebenen und gekennzeichneten Routen erlaubt", sagt Franz Titschenbacher, Vorsitzender des Ausschusses für Forst- und Holzwirtschaft. Diese Strecken würden in enger Abstimmung mit den Grundeigentümern, der Bevölkerung, dem Tourismus, der Jägerschaft und anderen Naturnutzern ausgewiesen.
Allein, dagegen haben die Mountainbiker nichts. "Wir sind nicht gegen eine vertragliche Lösung - auch bei Öffnung der Forststraßen", sagt "upmove"-Präsident Pfaffenbichler. Er ist sogar dafür, dass die Waldeigentümer bei Mehrbelastung in touristischen Gebieten finanziell entschädigt werden.
Was den Waldbesitzern jedoch Sorge bereitet ist, dass mit der Öffnung der Forststraßen nicht Schluss ist, sondern auch Wanderwege befahren und neue Single-Trails geschaffen werden. Tatsächlich befürwortet Pfaffenbichler die Freigabe gewisser, wenig frequentierter Wanderwege auf Shared-Trail-Basis, um ein zeitgemäßes Mountainbike-Angebot zu schaffen. Dass das in der Praxis funktionieren kann, beweist ein Projekt des MTB-Vereins „WienerWaldTrails“, des Biosphärenparks Wienerwald, der Österreichischen Bundesforste, des Stifts Klosterneuburg, der Stadt Wien (MA 49) sowie des Wienerwald Tourismus. Rund um die Bundeshauptstadt wurden im Vorjahr acht Trails für Mountainbiker freigegeben, die auch von Wanderern benutzt werden. Eigene Fair-Play-Regeln sollen ein gutes Auskommen sicher stellen.
Eine rasche Einigung scheint jedenfalls nicht in Sicht, der Antrag der Grünen auf Öffnung der Forststraßen im Landwirtschaftsausschuss wurde Mittwochabend auf Betreiben der SPÖ vertagt. Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter spricht sich dem Vernehmen nach ebenfalls gegen die geforderte Gesetzesänderung aus. Einzig in Leoben könnte sich eine Verbesserung abzeichnen. Nach dem Eklat Anfang April wollen sich der Tourismusverband und der Waldeigentümer nun rasch auf zwei Mountainbike-Strecken einigen, die zusammen 38 Kilometer umfassen und an bestehende Routen anknüpfen sollen.
(kurier) Erstellt am 03.05.2017, 14:24
 
Protest: Mountainbiker fordern Änderung des Forstgesetzes

3. Mai 2017, 18:55

842 Postings
Grüne wollen Novellierung, Mountainbiker demonstrierten vor dem Parlament

Wien – Mit einer nachgestellten Festnahme protestierten am Mittwoch rund 100 Mountainbiker vor dem Parlament in Wien. Die Inszenierung nahm Bezug auf einen Vorfall vom 1. April in Leoben. Dort wurde ein Mountainbiker von privaten Security-Mitarbeitern und der Polizei im Wald festgehalten, weil er auf einem mit Fahrverbot belegten Forstweg unterwegs war.
Österreich einziger Alpenstaat mit generellem Verbot

Ziel der Protestaktion war es, die Abgeordneten im Vorfeld der Sitzung des Landwirtschaftsausschusses zu der unter anderem vom Alpenverein und den Naturfreunden geforderten Änderung des Forstgesetzes zu bewegen. Die Grünen hatten erneut einen Antrag eingebracht, um das Radfahren auf Forststraßen zu legalisieren. Denn das ist in Österreich generell verboten. Diese in den Alpen einzigartige Situation ist dem Forstgesetz von 1975 geschuldet. Als das beschlossen wurde, waren Mountainbikes noch gänzlich unbekannt und daher ist der Aufenthalt zu Erholungszwecken im Wald lediglich Fußgängern gestattet.
Das wird auch für die heimische Tourismuswirtschaft immer mehr zum Problem. Denn die Nachbarländer haben Österreich in Sachen Bike-Tourismus längst überholt. Die Initiative Upmove, die sich seit Jahren für die Aufhebung des Verbotes einsetzt und die den Protest vor dem Parlament organisiert hat, ist trotzdem wenig optimistisch. Zwar unterstützen SPÖ, Grüne und FPÖ das Anliegen, doch die ÖVP stellt sich quer. Somit bleibt Radfahren am Berg wohl illegal. (ars, 3.5.2017)


http://derstandard.at/2000056945670/Protest-Mountainbiker-fordern-Aenderung-des-Forstgesetzes
 
Offener Brief

an Herrn Diplomingenieur Felix Montecuccoli
an Land&Forst Betriebe Österreich via Sekretariat, Frau Puchegger


Sehr geehrter Herr Diplomingenieur Montecuccoli;

ich darf Ihnen kurz einige Eckdaten aus meinem Lebenslauf zur Kenntnis bringen:

  • Studium der Chemie in Mindestdauer
  • Abschluß mit Dr.rer.nat.
  • Forschungsaufenthalt an der Stanford University
  • Habilitation mit 32 Jahren
  • Ernennung zum Außerordentlichen Universitätsprofessor
  • ca. 100 Publikationen und Buchbeiträge in renommierten Journalen
  • Kooperation mit etwa 20 internationalen Pharmafirmen


Im Rahmen Ihres Statements zur gestrigen Mountainbike-Demonstration vor dem Parlament, haben Sie die dortigen Demonstranten als "Rotzpartie" bezeichnet. Dies ist auch in der Presseaussendung von Frau Puchegger im Auftrag der "Land&Forst Betriebe Österreich" nachzulesen. Da ich Sie aufgrund Ihres akademischen Grades zu den Bildungsbürgern dieses Landes gezählt habe, bin ich über Ihre Wortwahl mehr als erstaunt.

Ich möchte hier festhalten, dass
  • a) das Demonstrationsrecht durchaus im Einklang mit unserer Demokratie steht
  • b) ich die Forderung der Freigabe aller Forststrassen zum Zwecke des Mountainbikens vollinhaltlich unterstütze - selbstverständlich nachrangig den anderen Waldbenutzern gegenüber und auf Eigenverantwortung
  • c) ich sehr gerne an dieser Demonstration teilgenommen hätte, jedoch leider beruflich verhindert war.

Ich möchte hier in aller Deutlichkeit klarstellen, dass ich es aufgrund meines Werdegangs sicherlich nicht notwendig habe, von Ihnen als Teil einer 'Rotzpartie' bezeichnet zu werden. Ihre Wortwahl ist somit vollkommen unangemessen und bedarf keiner weiteren Klassifizierung.

Mit freundlichen Grüßen, Ao.Univ.Prof. Dr. Wolfgang Robien


http://nmrpredict.orc.univie.ac.at/
 
von unserer FB-Seite:

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#legalbiken #NICHT in #Österreich

Patrik Kutschi, unser Repräsentant in der Steiermark, zur Wortwahl von DI Felix Monteccucoli (Präsident von Land&Forst):

Der Präsident der Land- und Forstbetriebe Österreich, Felix Montecuccoli, bezeichnete eine nicht ganz so kleine Gruppe an Radsportlern, von denen einige am 3. Mai 2017 vor dem Parlament in Wien für eine Freigabe der Forststraßen zum Radfahren demonstrierten, in einem ORF-Beitrag (ZIB-Magazin) pauschal als Extremisten.

In einem Interview mit der Tageszeitung Kurier warf er diesen Freizeitsportlern unverblümt Radikalismus vor.

Diese, öffentlich getätigten Aussagen, verwirklichen die strafrechtlichen Tatbestände der Üblen Nachrede und der Beleidigung. Möglicherweise sogar auch den Tatbestand der Kreditschädigung.

Als Repräsentant des Vereins upmove the mountain sports community in der Steiermark sowie Organisator der Trutzpartie vom 8. April 2017 in Leoben, gehöre ich aus Sicht von Montecuccoli zweifelsohne der von ihm, in beleidigender Art und Weise, als radikal und extremistisch bezeichneten Gruppe an.

Aus diesem Grund wäre ich ebenso wie zahlreiche weitere Radsportler auch dazu berechtigt eine strafrechtliche Verfolgung von Montecuccoli zu verlangen. Natürlich könnte ich auch, auf Kosten von Montecuccoli, eine anwaltliche Unterlassungserklärung von ihm einfordern.

Ich für meinen Teil werde jedenfalls davon Abstand nehmen und es dem von ihm vertretenen Klientel nicht gleich tun. Anzeigen, Aufforderungen eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen und Besitzstörungsklagen fallen der Land-und Forstwirtschaft-Lobby, insbesondere in jüngster Zeit, nicht besonders schwer.

Dennoch erachte ich die Wortwahl von Montecuccoli, im Lichte der aktuellen weltpolitischen Lage, mehr als bedenklich. Begriffe wie Radikalismus und Extremismus sollten wohl eher vorsichtig und zurückhaltend verwendet werden.

[Patrik ist Magister der Rechtswissenschaften und beruflich Personalleiter einer größeren sterischen Firma]

Links:

Presseaussendung Land&Forst („Rotzpartie“ statt Trutzpartie):
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20170503_OTS0154/rotzpartie-statt-trutzpartie

Beitrag aus dem ZIB Magazin:
 
#legalbiken #NICHT in #Österreich

Emanuela Krainer ist Initiatorin von Nockbike/Kärnten.
Die Kärntner LWK stellt diese Region immer wieder gerne als Modellregion für den Erfolg des "vertraglichen Modells" dar.

Emanuela mein dazu im Zusammenhang mit der letzten Sitzung des Landwirtschaftsausschusses (https://www.parlament.gv.at/…/…/JAHR_2017/PK0515/index.shtml ):
"Öffnung der Bikestrecken nach Tiroler Model? Gut und schön, funktioniert aber wie in Kärnten nur bedingt. Also, wenn schon darüber nachdenken dann bitte Kärntnerisch und Tiroler Experten zu diesem Thema anhören. Da werden einige staunen wie 'das so funktioniert' oder auch nicht..."

Sie ist mit uns der Meinung, dass die generelle Öffnung der Forststraßen nötig ist. Natürlich unter weitestgehendem Haftungsausschluss für die Eigentümer.
Selbstverständlich sollen für beschilderte und beworbene Routen Verträge geschlossen werden. Dabei kann auch ein Entgelt bezahlt werden, da hier durch vermehrten Besuch der Eigentümer behindert werden kann.
Solche Szenen wie zuletzt in Leoben mit den Securities könnten wir uns dann aber sparen.
 
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