Hi
wir haben auch schon einen LRS damit gebaut.
Die
Felgen von AX hatte ich nie in der Hand, weil dort ja spontan beschlossen wurde, dass keine einzelnen
Felgen verkauft werden.
Allerdings klingen mal abgesehen von 0,5mm Maulweite mehr, die Daten und Konstruktionsdetails der MCFK deutlich besser.
Als Laufradbauer liebe ich natürlich
Felgen mit asymetrischem Profil, da dies ohne Mehrgewicht deutlich mehr Steifigkeit und Haltbarkeit für das Laufrad bringt als jede andere Maßnahme.
Auch die Bauweise aus einem Stück klingt mir symaptischer als der Aufbau aus 7? (ich bin mir hier nicht ganz sicher) Segmenten klingt irgendwie nach fasergerechterem Aufbau. Verunsichert hat mich u.a. auch ein Test in einer der Hochglanzmagazine, die die AX Felge schnell zu Bruch (am Felgenhorn) gebracht haben. Die MCFK scheint hier derart überdimensioniert, dass ich mir speziell an dieser Stelle gar keine Sorgen mache und sich so auch der Mut für die Freigaben bei Reifendruck und Einsatz erklären.
Als ich die
Felgen solo in die Hand bekam, war ich sehr erstaunt über die Steifigkeit der
Felgen. Da ließ sich nichts verdrehen oder zusammendrücken, wie ich es von anderen
Felgen dieser Gewichtsklasse (z.b. Xentis Squad oder Duke) gewohnt war.
Letztere geannen erst eingespeicht an vertrauenserweckender Steifigkeit. Dank des riesigen Profils in Breite (35mm) und Höhe (29mm), möchte man meinen, sind kaum Speichne für ein steifes Laufrad nötig.
Wir haben dann doch alle 28 Löcher gefüllt und erstaunlicher Weise gewinnt die Felge, weil sie vorher schon extrem unnachgiebig ist, eingespeicht nicht viel mehr Steifigkeit, ist aber mehr als ausreichend steif und spielt hier durchaus in der Liga von Enve M50 (370gr), Enve XC Clincher (380gr) oder Alchemist 29er (365gr, auch asymmetrisch).
Aufgebaut haben wir die
Felgen (314/318gr) zu einem LRS mit 1185gr auf Basis der Extralite HyperJF/JR mit Sapim CX-Ray, wobei ich am VR rechts mit CX-Super gearbeitete habe. Durch die 3mm Asymmetrie bekomme ich hinten nahezu gleiche Speichenspannung und es reichen locker die 1000N auf der Antriebsseite, weil die Speichenspannung auf der Discseite kaum abfällt.
Vorn ist die Asymmetrie der Nabe etwas größer, so dass ich am kleinem Flansch auch dünnere Speichen verbaut habe - nicht zuletzt, um den Abstand auf die 1200gr sicher zu stellen.
Mit Extralite Hyperfront/Hyperrear und rundum CX-Super fallen auch ganz locker die 1150gr.
Es bleibt natürlich abzuwarten, wie sich die cleveren Details der Felge in der Praxis bewähren.
Skeptisch sehe ich allerdings zwei Punkte. Zum einen ist es der horrende Aufpreis für andere Optiken. Hier zahlt man für das aktuell recht beliebte UD-matt mal eben 200€ Aufpreis pro Felge. Im vergleich zum Aufbau der Felge von grund auf sind 25% Aufschlag für die oberste Schicht schon recht ambitioniert.
Zum anderen, und das habe ich Martin auch schon klar gesagt, ist die absolute Freigabe aller Parameter eher gefährlich als vertrauenserweckend.
Aufgebaut haben wir mit 1000N Speichenspannung - 1200N wären sicher auch gegangen, würden aber dem Laufrad keine Vorteile bringen. Mehr machen auch die meisten Naben nicht mit - Hier also ein Limit auf 1200N zu setzen, wäre nur vernünftig und beugt auf jeden Fall Ärger vor.
Breite Felge werden mit wenig Druck gefahren - zu 99% zumindest. Ich bekomme aber immer wieder Anfragen, von Fahrern, die auch ungewöhnlich hohen Druck fahren wollen. Hier würde ich die Felge, auch wenn
Reifen inTests erst ab 5bar herunter-expodieren auf 3bar begrenzen, da es den typischen Einsatz der Felge nicht begrenzt.
Beim Fahrergewicht hätte ich keine Bedenken, einem kräftigem 100kg-Fahrer mit entsprechender Nabe einen LRS damit aufzubauen. Bevor ich hier aber mutiger werde und die
Felgen nach Herstellerangabe ohne Gewichtsbegrenzung anpreise, würde ich erstmal Erfahrungen damit sammeln wollen.
Eine Felge mit 320gr ist ganz klar für den CC-Marathon-Toureneinsatz gebaut und mehr nicht. Einem Fahrer, der sein 130+mm-Trailbike artgerecht bewegt, sollte auf eine kräftigere Felge setzen, die mehr Reserven mitbringt.
Gruss, Felix