Medienhetze gegen Radfahrer

Was den Beitrag zum Lkw-Unfall angeht, hätte es noch schlimmer kommen können.
Aus "Der Lkw hatte den Mann am Dienstag überholt und hatte ihn aus unbekannter Ursache berührt" wäre in einer anderen Zeitung womöglich das hier geworden:
Aus unbekannter Ursache kollidierte der Radfahrer mit dem Lkw.
Und wieder: Kein Hinweis auf das vermutliche Verschulden des Lkw-Fahrers und dass gegen ihn gegen fahrlässiger Tötung ermittelt wird.

Nicht, dass das falsch rüber kommt: Ich wünsche niemanden jahrelanges Gefängnis oder was auch immer. Der Fahrer wird seines Lebens vermutlich nicht mehr glücklich. Aber eine ausgewogene Berichterstattung würde wahrscheinlich für ein stärkeres Bewusstsein sorgen, dass die Gefahren aus einem Kfz nicht unterschätzt werden. So bleibt in den Köpfen hängen: Nur ein Radfahrer - auch noch ohne Helm, also selbst dran schuld. (Lektüre: "Irgendwie muss Käthe doch schuld sein, aus www.radverkehrspolitik.de - nicht ganz sicher mit Titel und Link, gucke ich am PC mal nach. Am Handy ist mir das nun zu umständlich).
 
Der Beitrag mit dem LKW ist doch völlig ok?! Man weiß nicht ob der LKW zu wenig Abstand gehalten...Wieso soll der Autor dem LKW fahrer jetzt zu wenig Abstand unterstellen? Wäre nicht genau das eine unseriöse Berichterstattung? Ältere Leute fahren gerne mal Schlangenlinien...kann blöd hergehen...

Wie kommt man auf die Idee das hier "Medienhetze gegen Radfahrer" betrieben wird?
 
1,5m-Schlangenlinien? Wenn korrekter Seitenabstand und angepasste Geschwindigkeit unterstellt wird?
Aber ja, in diesem Fall geht aus dem Artikel wirklich zu wenig hervor, um eindeutig den Unfallverursacher zu identifizieren.
Eindeutiger sind Abbiegeunfälle oder Vorfahrtmissachtungen. Da unterscheidet sich die Berichterstattung leider nicht von der aus dem Lkw-Artikel....
 
ja das solls geben...der lange LKW überholt...der Pensionist wird nervös...dreht seinen Kopf zum LKW, damit lenkt er unbewusst das Radl auch in diese Richtung...reagiert falsch, verliert die Kontrolle und stürzt gegen/unter den LKW. Vlt. is er gegen den Randstein und dann gestürzt? Viele macht es (zurecht) Nervös wenn direkt neben Ihnen ein 40 Tonner fährt...

(Genauso kann der LKW fahrer mist gebaut haben...man weiß es halt nicht und sollte keine voreiligen Schlüsse ziehen, als Redakteur einer unabhängigen Zeitschrift/Zeitung noch weniger)
 
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Hier ein positives Gegenbeispiel, 'ne alles in allem ganz hübsche RBB-Reportage aus dem März 2014. Die Redakteure nehmen den Berliner Senat wegen leerer Werbe-Versprechen ('Radfahrstadt Berlin') und verkehrspolitischer Untätigkeit unter Beschuss. Vielleicht interessiert's hier wen ... (Thanks an Radspannerei-Blog für'n Hinweis)
 
Und noch ein BZ-Anekdötchen aus Berlin zum Thema Grüne Welle für lahme Radler mit dem Fazit:

"[D]ie Planer im Verkehrssenat ... kennen keine Vernunft, sie kennen eine Ideologie, die da sagt, dass die Zukunft dem Fahrrad gehört.

Diese Ideologie irrt. Die Zukunft gehört nicht dem Fahrrad. Das Fahrrad ist eine Technologie aus der Steinzeit. Deshalb wollen die Chinesen ihre Fahrräder loswerden. Die Zukunft gehört dem Auto, wahrscheinlich dem Elektroauto."

Falls wer von euch nun auch sein Steinzeit-MTB oder seinen Crosser schnell loswerden will, um Platz für'n neues Auto zu schaffen, und vielleicht auch um die 190 ist: PM an mich!
 
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Das hat Karlsruhe auch bitter nötig. Aber ich vermute, sobald das Ergebnis "Wir wollen runter von den handtuchbreiten Radwegen und auf der Fahrbahn fahren" lautet, ist kein Geld da, um den Seitenstreifen auf der Fahrbahn zu ziehen und alles bleibt beim Alten. Weil sich niemand traut der heilige. Auto-Kuh Platz wegzunehmen.
 
Nene, die meinen es bei uns Ernst. wir haben sehr breite Fahrradwege in den Hauptstrassen und vor allem sehr viel davon. Ich kenne bis jetzt keine andere Städte, die so ein gutes ausgebautes Fahrradwegenetz haben.
 
Ach ja?? Ich kenne keine (nicht viele) andere Städte, die eine noch Idiotischere Verkehrsplanung, im bezug auf Fahrräder hätte!

Die Typen sollten mal zwei Monate lang, Morgens u. Abends, im Berufsverkehr auf ihren tollen Entwürfen fahren müssen.
Denen, die dann noch am Leben sind, würde ich dann zutrauen, dass was brauchbares rauskommt.
 
Streiche Medienhetze, schreibe Forenhetze.

Auch wenn das Medium sachlich bleibt - spätestens in den Leserbeiträgen geht dann die Post ab. Da kommen die Radlerhasser und heulen und geifern den lieben langen Tag. Autofahren führt anscheinend zu tiefen Frustrationen. Verständlich, die armen Socken zahlen sich dumm und dusselig für die große Freiheit auf vier Rädern, hängen trotzdem überall im Stau und müssen hilflos mitansehen, wie freche Rotlichtsünder auf ihren Drahteseln munter trällernd davonziehen.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/...rot-ueber-die-ampel-wird-teurer-a-963987.html
 
@Sentilo bei mir ist nach Jahrzehnten ÖPNV und Fahrrad erst letztes Jahr das Auto hinzugekommen.
Und ich muss ehrlich sagen, dass mir einige Fahrradfahrer, die bei rot die Ampel überqueren, auf die Nerven gehen. OK, es mag Stellen geben, an denen das gefahrlos möglich ist, in anderen Fällen werden Autofahrer zu riskanten Bremsmanövern gezwungen (ICH kann für einen Radfahrer wahrscheinlich noch bremsen, aber laufe Gefahr, dass mir der Hintermann, der die Situation nicht sehen kann, drauf fährt) oder Fußgänger gefährdet, denn merke - wenn jemand rot hat, hat aller Wahrscheinlichkeit nach jemand anders grün!
Ich verstehe auch das Problem nicht. Wenn ich als Radfahrer im Verkehr gleichberechtigt behandelt werden möchte, sollte ich doch auch die grundsätzlichen Regeln des Verkehrs kennen.

Nichtsdestotrotz finde ich die Leserbeiträge unter dem Spiegel-Artikel reichlich geschmacklos.
 
Du fährst bei Rot über die Kreuzung weils dich nervt dass Radfahrern genau das unterstellt wird?
Kranke Logik...Gerade deswegen musst du bei Rot stehen bleiben und den Leuten zeigen dass dieses Vorurteil falsch ist.

Und überhaupt sollte man nicht nach Zugaben und Verbesserungen schrein wenn man sich nicht an die Grundregeln des Zusammenlebens hält ;)
 
Wie du zu diesem Schluss kommst, ist mir schleierhaft. Es geht mir um die Benachteiligung des Radverkehrs, nicht um irgendwelche Unterstellungen. Hier noch mal eindeutiger:
Ich fahre über rot, wenn ich zwei gegenläufige Ampeln überqueren muss, während Autos nur eine haben*. Ist ja nicht so, dass das einmal so ist, sondern eher die Regel.
In den meisten Fällen mache ich es aber so, dass ich den Radweg ignoriere und mir auf der Fahrbahn die gleichen Rechte nehme wie Kfz-Fahrer. Rechtlich auch nicht sauber aber in meinen Augen die gerechteste und vor allem sicherste Variante (Oft hab ich schließlich genau dann Grün, wenn der abbiegende Verkehr auch Grün hat).
Auch wenn das in der Praxis anders aussieht: Benutzungspflichtige Radwege sollten seit 1999 die Ausnahme sein. Da der Verwaltungsweg mühsam und träge ist, finde ich es nicht verwerflich, wenn ich in der Zwischenzeit auf diese Weise protestiere. Es geht hierbei auch nicht um Verbesserungen und Zugaben, sondern um geltendes Recht, das flächendeckend nicht angewendet wird!



*Da hier ja gerne viel und breit interpretiert wird: Wegen mir musste noch NIE ein Auto anhalten, weil ich über Rot gefahren bin! Es geht hier nicht um Fahrbahn-Rot, sondern um Radwegampeln, die zusammen mit Fußgängerampeln schalten. Ich denke, eine Fußgängerampel hat jeder schon mal bei Rot gequert?
 
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Das war das was ich aus der ersten Zeile deines Beitrags herausgelesen habe...
Wenn der Satz nicht wär hätt ich hier überhaupt nix dazu gesagt^^
 
Dann hättest du besser mal weiter gelesen. Im nächsten Absatz kam dann nämlich die Begründung, wieso meiner Meinung nach die Moral sinkt :p
Nix für ungut, siehe diesen Beitrag bitte mit einem Zwinkern ;-)
 
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