Hallo,
hier nun der erste Bericht von unserer 5 tägigen Himmelfahrtstour durch das Nuthe-Urstromtal.
Für unsere Tour 2014 hatte ich als Ausgangspunkt die Klinkenmühle, eine Bauernhofpension, nahe Luckenwalde gewählt. Die Pension war dann auch immer unser Ausgangspunkt für die Nuthe-Urstromtaltouren.
Eine Woche vor Start sah das Wetter ja noch ganz passabel aus
, ein Mix aus Sonne und Wolken bei angenehmen Bikertemperaturen. Nun der 28.05. rückte immer näher und die Wettervorhersage verschlechtert sich für den Mittwoch von Tag zu Tag
. In diesem Jahr war die Anreise individuell. Reinhard1 und ich reisten mit der Bahn an. Nun am Dienstag regnete es schon ordentlich in strömen, da dachte ich mir schon dass es am Mittwoch ja noch heiter werden könnte wenn es so weiter schüttet. Am Mittwoch früh um 07:00 Uhr traute ich meinen verschlafenen Augen nicht, wenig Wasser vom Himmel, also schnell zum Bäcker und ein paar Brötchen für die Marschverpflegung geholt. Dann gefrühstückt und langsam angezogen, noch ein Blick zum Wetter, Regen satt der immer stärker wurde
. Reinhard1 hatte ja schon das Sachsen-Anhalt-Ticket gekauft. Ich hatte aber echt noch keinen Bock auf Regenausrüstung. Bis zum Bahnhof sind es gute 15 Minuten Fußweg, so entschloss ich mich den Weg, zum Bahnhof, zu Fuß zurückzulegen. Also mit der rechten Hand wurde das Rad geführt und in der linken Hand wurde ein großer Regenschirm gehalten,
am Bahnhof dann den Schirm meiner Gattin übergeben
. Der Zug kam pünktlich um 09:22 Uhr an, Reinhard1 half mir schnell mein Bike durch die Einstiegstür zu manövrieren. Bei den alten Waggons bleibe ich immer mit dem breiten Lenker an irgendeiner Stelle im Türbereich hängen
. Bis Halle ging es dann zügig, dort dann Bahnsteigwechsel.
Ich wollte den Aufzug benutzen, der aber nicht für 29 Zoll Räder gebaut ist
, denn die passen von der Länge nicht in den Aufzug, was ich irgendwie komisch fand. Also Rad hochgetragen und weiter bis Bitterfeld, hier wieder umsteigen in den Zug nach Wittenberg, der Stand schon am gegenüberliegenden Gleis zur Abfahrt bereit. Also Räder rein ins Radabteil, wir wunderten uns schon, warum der Boden so feucht war, dachten uns aber nichts weiter.
Der Zug fuhr los und vor dem nächsten Haltepunkt Muldenstein bremste er dann ab, mit einem Mal kam uns ein Wasserschwall entgegen. Wir konnten nur noch schnell die Füße heben, sonst hätten wir Wasser in den Schuhen gehabt. Beim Anfahren schwappte das Wasser wieder in das Sitzabteil zurück. Jetzt wussten wir ja, wie wir uns bei Bahnhofseinfahrten verhalten mussten
. In Wittenberg dann ein letztes Mal umsteigen, bevor wir nach 4 Haltepunkten in Klebitz, der letzten Station im Land Sachsen-Anhalt, eintrafen. Am Bahnsteig schnell unter das Dach des Wartehäuschens, es regnete wie aus Gießkannen. Hier dann Regenjacke, Lendenschurz und Regenschuhe an, über das
Garmin eine Folie angebracht und dann ab auf die Piste.
Wir fuhren gen Norden nach Kurzlipsdorf, von dort weiter nach NO bis zum Pumpwerk. Hier trafen wir auf die Ortsverbindungsstraße, die nach Eckmannsdorf führt. Also auf dieser leicht ansteigend gegen den ins Gesicht peitschenden Regen nach Norden weiter. Ab Eckmannsdorf weiter nach NO bis Lindow, schönes Kopfsteinpflaster, der Regen jetzt von der Seite. In Lindow ging es dann nach SO weiter bis Malterhausen, hier ließ der Regen nach, was wir wohlwollend feststellten.
Aber ab Lindow Richtung Norden zur B102 war es auch schon wieder mit dem abnehmenden Regen vorbei, er wurde wieder stärker und kann von der Seite, was wir gar nicht so schön fanden. Am Rasthaus Tiefenbrunnen trafen wir auf die B102, fuhren auf dem Radweg 408 Meter nach NW und bogen dort auf die L812 nach Norden hin ab. Und wieder peitschte uns der Wind das Wasser ins Gesicht. Wir passierten Klausdorf und erreichten nach 19,5 km Badenitz. In Badenitz bog ich dann nach Osten ab bis Pechüle. Ab hier folgte ich dann einen Wirtschaftsweg am Rande des ehemaligen TrÜbPl Jüterbog Westgrenze. Die Straße war zu Ende und die Welt hier oben wohl auch. Wir fuhren auf einen Wirtschaftsweg, der übersäht war mit vollgelaufenen Wasserpfützen.
Mann konnte nicht immer einschätzen, wie tief die Löcher denn so sind. Nach 1,7 km Fahrens durch Wasserlöcher und Regen satt, immer den Blick gesenkten Hauptes auf den Weg fokussiert, verpasste ich doch den Abzweig nach NO
.
Auf dem Navi hatte ich auch noch einen größeren Maßstab gewählt gehabt und bog 150 Meter weiter nach NO ab. Der Weg sah gut aus, aber nur 235 Meter, dann Wiese. Jetzt bemerkte ich dass dieser Weg, der falsche ist. Aber bekanntlich gibt es ja kein zurück, sondern nur ein Vorwärts
. Also der Traktorspur am Wiesenrand weiter gefolgt. Zum Glück war das Gras schon gemäht worden und noch nicht allzu hoch nachgewachsen. So schlugen wir uns am Wiesenrand durch die feuchte Wiese, bis uns ein Quergraben den Weg versperrte. Hier bog die Spur in das höhe Gras nach Osten ab, wir folgten Notgedrungen und gelangten nach 30 Metern auf den ursprünglichen Weg, der in der Kompasskarte als Langer Feldweg ausgewiesen ist. Den folgten wir jetzt, aber mit erhöhter Geschwindigkeit nach Norden und gelangten so bis Zülichendorf. Ab hier dann weiter auf den Langen Feldweg Richtung NO bis Gottsdorf, der ebenfalls mit Wasserlöchern übersäht war. Von Gottsdorf hatten wir dann nur noch 1 km bis zur Biolandpension Klinkenmühle.
(hier war schon alles für den Herrentag vorbereitet, das Zelt kam mir irgendwie bekannt vor)
Hier wurden wir dann freudig von Jürgen 1 und Jürgen 2 sowie Peter begrüßt.
Die hatten uns mehrmals versucht anzurufen, weil sie uns mit dem Auto abholen wollten. Aber wir hörten kein klingeln, die Handys waren ja trocken tief im Rucksack verstaut gewesen
und nebenbei so eine Wassertour hat eben auch was
. Die Zimmer hatten sie schon aufgeteilt und die Heizung auch schon hochgedreht
. So hatten wir also die 34,3 km in 2 Stunden und 22 Minuten zurückgelegt, 1 km mehr als ich geplant hatte. Nach einer heißen Dusche gab es dann auch ein Bier,
in der Zwischenzeit stieß dann noch Holger zu uns sowie Micha und Gattin. Die auch noch die Bratwürste für das Abendbrot mitbrachten
.
(Reinhard 1 wurde gleich mal als Grillmeister eingeteilt, er machte seine Sache sehr gut)
Nach dem Grillen und einem Abschlussbier ging es dann zur Nachtruhe, denn am nächsten Tag war um 09:00 Uhr Start für die Tour Jüterbog-Kloster Zinna-Luckenwalde geplant.
Strecke der Anreise vom Haltepunkt Klebitz bis zur Klinkenmühle hier:
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=henhperbpumjhupl