Also, der Artikel ist ja an Polemik fast nicht zu toppen, zeugt von hervorragender Recherche, ein journalistischer Meilenstein. Meine wesentlichen Gedanken dazu:
- 100 Rennstrecken ? Sorry, aber das ist absoluter Humbug !! Ich wohne direkt am Fuße des Dörenbergs und kenne die Gegend rund um den Dörenberg daher wie meine Westentasche. Es gibt eine Handvoll wesentlicher Strecken mit "Downhillcharakter" und selbst diese sind im Wesentlichen Naturtrails, die zum Teil, aber im Vergleich zur Gesamtstrecke nur unwesentlich, mit leichten Anliegern oder "Erdhäufungen" gepimpt wurden. Holzelemente oder gar Northshores existieren kaum. Zudem bestehen die Tracks schon seit vielen Jahren, großartig "zugebaut" wurde eigentlich nicht.
Der Rest der Strecken sind eigentlich klassische Singletrails. die bislang von allen Bikern jeglicher Gattung befahren wurden. Auch auf den oben beschrieben Hauptstrecken, trifft man häufig mal CC-Fahrer oder auch einfach mal den AM-Biker, der mal ein wenig Herausforderung sucht. Insgesamt wird mit diesem Artikel aber für den Aussenstehenden der Eindruck erweckt, dass es sich um eine massiges Netz an "DH-Rennstrecken" handelt, wobei ich gleich zum nächsten Punkt kommen....
- Was ist eigentlich "Downhill fahren" ? Auf den Schildern wird das "Downhill-Fahren" verboten, wie ist das nochmal genau definiert?. Ab wann ist DH eigentlich DH? Wenn ich einen FF auf dem Kopf habe? Muss ich einen DHer fahren oder reicht ein Enduro? Da die Schilder auch am Eingang zum Gebiet aufgestellt werden sollen, dürfte ich dann rein theoretisch auch keine Forstwege "down" als "runterfahren" ? Alles sehr schwammig, auf evtl. erforderliche Genehmigungsverfahren für derartige Verbotsschilder will ich erst gar nicht eingehen.
- Schön, dass im Bericht gleich die Karte, die im Rahmen der Erhebung erstellt wurde, als Foto abgedruckt wurde. Schön für alle, die noch auf der Suche nach Trails sind. Und für die, die es nicht gelesen haben, insbesondere Biketouristen, gibt es ja in Zukunft direkt an den Einstiegen zu den Strecken, die famosen "Hinweis-" äh "Verbotsschilder", die auf interessante Strecken hinweisen....guter Plan, ich glaube so kann es funktionieren
- Wenn ich innerhalb der Woche unterwegs bin, ist der Anteil der Spaziergänger verschwindend gering. Hauptsächlich treffe ich auf Biker und davon allerhand, egal ob CC-Fahrer, Enduristen, DHer und Familienpapis mit Ihren Kleinen. Man kann die Entwicklung nicht einfach mit Verbotsschildern eindämmen, dafür ist es ganz einfach zu spät, wir sind schon zu viele. Hier müssen wenn überhaupt Konzepte entwickelt werden, die den Wandel in den Erholungsgewohnheiten der Menschen berücksichtigen.
- Ich möchte nicht wissen, was passieren wenn wir uns jetzt tatsächlich alle nur noch auf den Hauptwegen bewegen würden. Dann würden die Probleme erst richtig losgehen. Vielleicht sollte man dieses mal als Aktion für ein gesamtes Wochenende starten...wäre sicherlich erkenntnisreich.
PS:
Wir waren gestern mit den Bikes im Wald um die aktuelle Lage zu checken. Bislang haben wir nur ein Verbotsschild am Eingang zum Wald gesehen (Foto NOZ), mehr war "noch" nicht. Habe aber heute gehört, dass diese Schild wohl bereits gemopst wurde ;-)