Muschi am Mittwoch: „Operation Besenstiel“ – der perfekte Sitz auf dem Rad

Muschi am Mittwoch: „Operation Besenstiel“ – der perfekte Sitz auf dem Rad

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Wer sitzt denn sonst noch auf dem Rad wie ein Affe auf dem Schleifstein? Langsam hebe ich meine Hand und denke darüber nach, ob es vielleicht mal Sinn macht, mit all dem Halbwissen über Sitzposition und Einstellungen an Sattel und Lenker aufzuräumen. Nebenher bin ich in einem Alter, indem an jeder Schraube gedreht werden muss, um das Maximum des Möglichen in ein gutes Rennergebnis umzusetzen. Aber auch grundsätzlich gibt es Gründe, das Thema des richtigen Sitzens auf dem Rad professioneller anzugehen. Der erste Sitzversuch auf meinem Dauertestrad 2016 hat mich darin bestärkt. Nachdem die erste blinde Euphorie über diese Marathonwaffe verschwunden war, versuchte ich mich dem Focus Raven MAX Factory objektiv zu nähern und es an meine Bedürfnisse anzupassen. Schnell stieß ich an die Grenzen meines Wissens, meiner Möglichkeiten und an die des verbauten Materials. Das beste Beispiel ist die verbaute Lenkstange Modell „Besenstiel“. Sie mag so gar nicht zu meinem Wohlgefühl beitragen.

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Muschi am Mittwoch: „Operation Besenstiel“ – der perfekte Sitz auf dem Rad
 
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Dann gibt es zu guter Letzt als Indikator zur richtigen Rahmengröße noch den Abstand von Sattelspitze zur Tretlagermitte. Aus dem Rennradbereich schreibt die UCI einen Abstand von mind. 5cm vor. Darunter sind Rennräder nicht bei Wettkämpfen startberechtigt.
Diesen Wert kann man auch als Orientierung auf das Mountainbike übertragen. Bei mir beträgt der Abstand 6,5cm, perfekt.
Ich kenne aber auch Fahrer, die im aktuellen Fall bei der Rahmenwahl daneben gegriffen haben, und mit nur einen Abstand von 1,5cm fahren trotzdem Rennen gewinnen.

den richtwert sattelspitze zu tretlagermitte halte ich für völlig ungeeignet, da er vom verhältnis unter- zu oberschenkel abhängt.

ich habe fast die gleichen werte wie du. 1,73 m und 84 cm schritthöhe.
mein sattel ist bei einem sitzwinkel von 73° bis ganz nach vorne geschoben, die cleats sind recht weit hinten, das becken kippt nicht beim pedalieren, und der abstand sattelspitze zur tretlager beträgt unter 2 cm.
 

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Re: Muschi am Mittwoch: „Operation Besenstiel“ – der perfekte Sitz auf dem Rad
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So geraet man ja direkt in Sorge um die ganzen Sportlerknie, welche so weit nach vorne ragen.

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Die Triathlonsitzposition fiel mir bei der Diskussion um das Knielot auch ein! Das zitierte UCI Limit bzgl. Der Sattelspitze zielt vermutlich auch nur darauf ab, den Fahrer nicht zu weit um das Tretlager rotieren zu lassen um eine bessere Aeroposition einzunehmen, k.A.

Was ich aber nicht nachvollziehen kann, ist die Logik mit den zu hoch bauenden 29ern. Insbesondere, wenn der Vorbau im gleichen Masse kürzer wird. Damit ändert sich nur der Winkel zwischen Arm und Rumpf, aber deswegen werden die Schultern ja nicht zwingend weiter nach unten gezogen? Könnte es nicht, dass der Rumpf/Rücken nicht genug Stützarbeit leistet und in der Folge viel Last auf den Armen/Händen lastet. Bzw. Dies, kombiniert mit einer passiven Schulterhaltung. Ich habe mich nach dem Lesen des Artikels mal auf meinem Stadtbike (sehr sportliche Geo mit viel Überhöhung) beobachet. Wenn ich nicht den Schultergürtel blockiere, wandern die Schultern automatisch nach oben.

Eine professionelle Vermessung spendet sicher sehr viel Wert, insbesondere je mehr Zeit man auf dem Rad verbringt. Ich vermute aber auch, dass dort nicht zu allen Ansichten Konsens herrscht.
 
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Hallo Muschi, erst einmal danke und ein großes Lob an dich für den Beitrag! Hab da auch mal ne Frage, hast du dir bei deinen Senkspreizfüßen die angepassten Einlagen für 249eu oder die Standarteinlagen für 99eu gegönnt? Vor dieser Entscheidung stehe ich nämlich gerade, mit der selben Fußproblematik. Gruß Marc
 
Eine professionelle Vermessung spendet sicher sehr viel Wert, insbesondere je mehr Zeit man auf dem Rad verbringt. Ich vermute aber auch, dass dort nicht zu allen Ansichten Konsens herrscht.

Das kann ich bestätigen, da haben nicht alle Fachleute die gleichen Ansichten.
Bei mir hat sich durch verkürzen und vertiefen des Vorbaus die Schulter entspannt. Da spielen die Proportionen natürlich eine wesentliche Rolle.
Ob meine Rückenmuskulatur auch Einfluss auf meine Körperhaltung hat, ist bestimmt mit ja zu beantworten. Ob aber im vorliegenden Fall da der Fehler zu suchen ist wage ich zu bezweifeln. Ich fahre ja jetzt schon was länger mit mir rum, und rein vom Gefühl her passt das.

Hallo Muschi, erst einmal danke und ein großes Lob an dich für den Beitrag! Hab da auch mal ne Frage, hast du dir bei deinen Senkspreizfüßen die angepassten Einlagen für 249eu oder die Standarteinlagen für 99eu gegönnt? Vor dieser Entscheidung stehe ich nämlich gerade, mit der selben Fußproblematik. Gruß Marc
muschi ist bikebekloppt. daher denke ich nicht, dass er die standardeinlagen fährt.

Die Entscheidung überlasse mal den Leuten vor Ort. Deine Füße werden unterlegt bis du in optimaler Haltung stehst. Bei mir war eine Einzelanfertigung nicht nötig. Die Standard Solestar Sohle hat meine Problematik ausgleichen können, da war nix teueres nötig. das übrig gebliebene Geld habe ich dann direkt in meine Steelist Stahlkurbel investiert.

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Thema Einlagen: Einlagen optimieren zwar die Fußstellung und somit die Kniestellung in dem Moment wo man sie nutzt, aber gleichzeitig schwächen sie auch wieder das Fußgewölbe weil der Fuß in dem Moment keine eigene Stützarbeit mehr zu leisten hat. Man wird somit davon "abhängig". Dazu muß man wissen das fast jeder Mensch theoretisch Einlagen bräuchte. Daher freut sich der Orthopäde wieder Geld verdient zu haben, der Physio schüttelt hingegen mit dem Kopf. Warum: Weil es prima Übungen gibt, den Fuß wieder in Form zu bringen. Das stärkt den Fuß im Allgemeinen und macht eine Einlage in den Meisten Fällen überflüssig. Aber das erfährt man nur selten, denn sonst kann man als Doc kein Geld verdienen :D

Input: Ich kenne 2 Ortho und 1 Physio persönlich (bin mit denen per Du). Ich habe mit allen gequasselt und hinter vorgehaltener Hand wurde mir entsprechendes erklärt. Seitdem mache ich täglich meine 3-5 Minuten Übungen, verteilt über den Tag, während des Stehen am Herd oder Sitzen am Arbeitsplatz. Nach einer gewissen Zeit merkt man den Unterschied. Einlagen brauche ich keine.
 
und hinter vorgehaltener Hand wurde mir entsprechendes erklärt. Seitdem mache ich täglich meine 3-5 Minuten Übungen, verteilt über den Tag, während des Stehen am Herd oder Sitzen am Arbeitsplatz. Nach einer gewissen Zeit merkt man den Unterschied.
Nimm mal die vorgehaltene Hand weg und erzähl ;)
 
Thema Einlagen: Einlagen optimieren zwar die Fußstellung und somit die Kniestellung in dem Moment wo man sie nutzt, aber gleichzeitig schwächen sie auch wieder das Fußgewölbe weil der Fuß in dem Moment keine eigene Stützarbeit mehr zu leisten hat. Man wird somit davon "abhängig". Dazu muß man wissen das fast jeder Mensch theoretisch Einlagen bräuchte. Daher freut sich der Orthopäde wieder Geld verdient zu haben, der Physio schüttelt hingegen mit dem Kopf. Warum: Weil es prima Übungen gibt, den Fuß wieder in Form zu bringen. Das stärkt den Fuß im Allgemeinen und macht eine Einlage in den Meisten Fällen überflüssig. Aber das erfährt man nur selten, denn sonst kann man als Doc kein Geld verdienen :D

Input: Ich kenne 2 Ortho und 1 Physio persönlich (bin mit denen per Du). Ich habe mit allen gequasselt und hinter vorgehaltener Hand wurde mir entsprechendes erklärt. Seitdem mache ich täglich meine 3-5 Minuten Übungen, verteilt über den Tag, während des Stehen am Herd oder Sitzen am Arbeitsplatz. Nach einer gewissen Zeit merkt man den Unterschied. Einlagen brauche ich keine.

Hmm, ist das übertragbar auf das Radfahren?
Laufen ist ja das was wird seit tausenden von Jahren machen und auf das ist unser Körper hin optimiert (wieviele Tiere laufen dauerhaft auf zwei Beinen?).
Biken ist ja etwas untypisches (genauso wie sitzen), hier ist eine Unterstützung durch Einlagen anders zu sehen, als beim Laufen.
Das ist meine Ansicht.
 
Ja und nein, ich habe die Jungs gefragt, sie meinten beide daß beim Radfahren die Hauptlast auf dem Hintern liegt (außer im Wiegetritt) und man durch die cleats eine punktuelle Belastung im Bereich des Ballen hat wodurch der Fuß etwas im Schuhe kippt (je nachdem wie weit der Schuh sitzt). Dies kann eine Einlage aber nicht verhindern weil der Fuß in dem Moment keine ganzflächige Auflage mehr hat. Daher hätten Einlagen nur einen geringen bis gar keinen Einfluß in den Radschuhen.

Die Physiomaus meinte, ich solle mal zum Testen einen kleine festen länglichen Schaumstoffwürfel an die Seite unter das Fußgewölbe stopfen und schauen wie sich der Fuß verhält. Dann würde man das gut nachvollziehen können.

Aber ich glaube wir kommen hier etwas ab vom Thema...
 
Ja und nein, ich habe die Jungs gefragt, sie meinten beide daß beim Radfahren die Hauptlast auf dem Hintern liegt (außer im Wiegetritt) und man durch die cleats eine punktuelle Belastung im Bereich des Ballen hat wodurch der Fuß etwas im Schuhe kippt (je nachdem wie weit der Schuh sitzt). Dies kann eine Einlage aber nicht verhindern weil der Fuß in dem Moment keine ganzflächige Auflage mehr hat. Daher hätten Einlagen nur einen geringen bis gar keinen Einfluß in den Radschuhen.

Meine Einlagen von Solestar verhindern genau das der Fuß nach innen abkippt. Habe ich selber ausprobiert und im Text beschrieben. Dafür habe ich einen Schuh mit und den anderen ohne gefahren.

Wir kommen damit garnicht vom Thema ab. Macht mal weiter.
 
Meine Einlagen von Solestar verhindern genau das der Fuß nach innen abkippt. Habe ich selber ausprobiert und im Text beschrieben. Dafür habe ich einen Schuh mit und den anderen ohne gefahren.

Wir kommen damit garnicht vom Thema ab. Macht mal weiter.

Ok. Dann ist genau das die Neuerung die man mit normalen Orthopädieeinlagen nicht erreicht, egal ob man die aus Gummi, Leder oder sonstigen Material verwendet.

Meine Standardübung zur generellen Verbesserung des Fußgewölbe (und somit zum Knie / Hüfte):

1. Hinstellen (beim Kochen z.B. oder wenn man einen Stehtisch am Arbeitsplatz hat oder am Kaffeeautomat oder wenn man draußen eine rauchen geht) und das Gewölbe des Fußes anheben. Dabei verlagert man das Gewicht auf 3 Punkte (Ferse, vorne links und vorne rechts). Also praktisch den Fuß zusammenziehen. Dabei sei es wichtig, nicht mit dem Fuß nach außen zu kippen und das Gewicht nicht auf die Außenkante zu legen. Diese Übung 1 Minute halten. Fertig. Das macht man einfach mehrfach am Tag, denn stehen muß man öfters mal und es merkt niemand daß man gerade übt.
2. Zuhause auf dem Stuhl oder Sofa beim Fernsehen oder surfen mit den Fußzehen einen Gegenstand aufnehmen (Bleistift, Zettel, Schraubendrehen, egal). Kann man so nebenbei machen.

Edit: ich merke gerade, wir werden alt... :heul:
 
Hallo Muschi,

schonmal herzlichen Dank für den Artikel un den damit verbundenen Input. Ein wichtiges und sehr interessantes Thema. Ein paar Dinge möchte ich aus meinen Erfahrungswerten, mit primärer und sekundärer Literatur und der Auseinandersetzung mit Sitzpositionen, Tritteffizienzoptimierungen auf MTB und Rennrad beitragen.
Zu Beginn, es gibt eigentlich zu wenig aussagekräfte Studien, die ein Bikefitting unterfüttern könnten. Meine Recherche vor 3 Jahren ergab, dass viele der Studien viel zu kleine Teilnehmerzahlen aufwiesen (meist unter 20), hier war eine Wiederholbarkeit oder eine generelle Aussagekraft fraglich. Ein weiterer Punkt bei derartigen Betrachtungen betraf, dass nicht immer alle gemessenen Parameter eindeutig bestimmt waren. Es ging in den Studien meist um Rennradfahrten, Tests meist im Sitzen, daher noch am ehesten mit CC zu vergleichen. Studien im Bikesport gibt es nochmals deutlich weniger. Die Vergleichbarkeit der Studien ist durch teilweise nicht bekannte Parameter zusätzlich schwierig gewesen.
Mein Eindruck ist, dass es bisher keine "richtige" Herangehensweise an das Thema Bikefitting gibt, zu viele Parameter bleiben ungewiss. Hier spielen ganz verschiedene Bereiche der Sportwissenschaften hinein, Bewegungslehre, Bewegungsbetrachtung, Muskulatur, etc. Viele Merkmale, die auch von Athlet zu Athlet völlig unterschiedlich ausfallen.
Mein Credo war, dass eine Anpassung nur in Form eines Regelkreises mit Anpassung, Training, Überprüfung, Anpassung, ... im Hochleistungsbereich sinnvoll wäre. Dies deckte sich in 2014 mit vielen Annahmen und Theorien sportwissenschaftlicher Veröffentlichungen.
Z.B. (aus dem physikalischen Sektor):
„Eine Abschätzung der Tretökonomie, ist ohne zeitgleicher Energieaufwands und Kraftmessung am einzeln
zu beurteilenden Fahrer, nicht möglich.“ (Appeltauer, 2013, S.70).

Appeltauer, P. (2013). Das Kleingedruckte beim Radfahren. Physikalische Hintergründe Ihres Radsportalltags.
Leipzig: Maxime Verlag Maxi Kutschera

„Ökonomisierungen in der Energiebereitstellung gehen dabei nicht einher mit Verbesserungen in
der Trettechnik. Besonders problematisch erscheint in diesem Zusammenhang der Einsatz von
biomechanischen Feedbacksystemen zur Verbesserung von biomechanischen Wirkungsgraden
[…], wenn dabei nicht gleichzeitig die physiologischen Parameter kontrolliert werden.“ (Hillebrecht
et al, 1997, S.15).

Hillebrecht M, Schwirtz A, Stapelfeldt B, Stockhausen W, Bührle M, (1997). Trittechnik im Radsport:
Der "runde Tritt" - Mythos oder Realität? Leistungssport 28(6), 58-62.

An beiden Aussagen kann man auch ablesen, dass es nur durch Bewegungsbetrachtung schlecht möglich ist, eine Optimierung durchzuführen, zu wenig ist über die in den Muskeln geleistete Arbeit und die tatsächlich auf die Straße/Trail gebrachte Kraft bekannt.

Es gibt noch viele Punkte mehr, die hier eine Rolle spielen, wen das interessiert, den kann ich gerne mit einer Literaturliste überraschen, schreibt mir dazu einfach eine PM oder kommentiert.

Ein Punkt wurde bisher aber komplett außenvorgelassen, nämlich der Ansatz hinter dem Bikefitting. Sollte es um eine Optimierung bezüglich der Effizienz gehen, also schneller, weniger Kraftintensiv, Hochleistungsoptimiert, oder um eine Optimierung bezüglich der Ergonomie, mit den vorherigen Punkten ehr zweitrangiger Natur.

Gerade im Hochleistungssport ist eine haltung nicht immer angenehm für den Körper, im Gegenteil, viele der Bewegungen können demKörper langfristig schaden, führen aber kurzfristig zu einer Leistungssteigerung.
Eine große Rolle spielt hierbau die Adaptierbarkeit des Körpers, der Körper gewöhnt sich an Haltungen (auch Fehlhaltungen), bessere, ergonomischere Haltungen können sich daher zu Beginn falsch oder anders anfühlen.
Deshalb ist der oben benannte Regelkreis für einen Optimierungsprozess fast unerlässlich.

Ist länger geworden als gedacht, aber ich finde, dass sollte man nicht unbetrachtet lassen.

Grüße
André
 
guter bericht !

jetzt macht euch bitte mal den spaß und lasst das ganze noch mal von anderen instituten durchführen. ihr werdet erstaunt feststellen, dass dabei andere einstellungen herauskommen.
grobe grundsätze (pendel knie usw) sind i.d.r. annähernd gleich, aber bei hüftwinkel, kniewinkel, schulter-oberarmwinkel scheiden sich schon die geister. bei gebiomized sitzt man z.b. signifikant höher als bei bioracer. grundsätzlich ist es oft auch so, dass eine als "bequem" wahrgenommene sitzposition nicht diejenige ist die den größten output aufs pedal erzeugt (fahrerabhängig). kurz: frag 10 institute und du bekommst 10 verschiedene empfehlungen.
auch ist es so, dass man sich (die sehnen, bänder und muskeln) im laufe der zeit anpassen und sich allein dadurch die "ideale" sitzposition schon wieder verändert (von satteldecken und polstern die sich einsitzen/durchhängen mal ganz zu schweigen). ohne das eigene körpergefühl gibt es an dieser stelle nie ein richtig oder falsch. einige die leistungsorientiert unterwegs sind korrigieren ihre sitzposition deswegen mehrere male im jahr.
um grobe schnitzer zu beseitigen und ein wenig verständnis zu erzeugen taugt ein gutes bikefitting aber allemal :daumen:
 
Dann setze dich mal intensiv mit den Sportwissenschaftlern bei KOM-Sport und den Profirennfahrern auseinander, die dort betreut werden.
Du hast also keine zitierbare Quelle. Das ist ja auch vollkommen ok. Es gibt auch tausende Experten, die einem fachmaennisch fuer wenige hundert Euro die lebensverlaengernden Eigenschaften von Vitamin-C-Globuli beteuern. Soll jeder glauben, was er mag. Aber vielleicht waere dann ja ein etwas weniger rechthaberischer Erzaehlstil gut, zumal die Beispiele, welche deine Ratschlaege und Aussagen widerlegen, so offensichtlich sind.

Die Primärliteratur zu diesem Thema ist grösstenteils in den 60er bis in die 80er Jahre geschrieben worden.
Wann wurde die Relativitaetstheorie aufgeschrieben? Altert Wissen irgenwie und muss irgendwann zwanghaft durch haltlose Behauptungen ersetzt werden, oder was moechtest du damit sagen? Scheinargumente machen es nun auch nicht besser.
 
..Aber vielleicht waere dann ja ein etwas weniger rechthaberischer Erzaehlstil gut, zumal die Beispiele, welche deine Ratschlaege und Aussagen widerlegen, so offensichtlich sind...

...Scheinargumente machen es nun auch nicht besser.

Du hast noch nicht so oft mit Muschi zu tun gehbat bzw. seine Threads verfolgt, oder ?!

irgentwann verschwinden auch Postings in seinen Threads..
:o
 
Allmählich werden die Muschi-Mittwoch-Artikel lesenswert ;)
Solche Artikel, wo man was Neues lernt, lese ich viel lieber als deine Kolumnen (die ich mittlerweile nicht mal mehr beachte, sorry).

Dann gibt es zu guter Letzt als Indikator zur richtigen Rahmengröße noch den Abstand von Sattelspitze zur Tretlagermitte. Aus dem Rennradbereich schreibt die UCI einen Abstand von mind. 5cm vor. Darunter sind Rennräder nicht bei Wettkämpfen startberechtigt.
Diesen Wert kann man auch als Orientierung auf das Mountainbike übertragen.
Hm, also das sind bei mir, mit 53cm Sitzrohr und ca. 22cm Sattelstütze (Sitzwinkel und Sattellänge überschlägig ignoriert), durchaus mehr als 5cm. Habe eigentlich, außer bei Playmobil oder Modelleisenbahnen, noch nie so kleine Fahrräder gesehen... :confused:


Meine bisher einzige Erfahrung mit Bikefitting war, dass ich bei einem Bikehändler und Bikefitter auf einem Bike saß, und er mich gefragt hat, ob es vom Gefühl eher kurz oder lang ist. Meine Antwort war leider "zu kurz, um das Gas richtig stehen zu lassen, und zu lang für Spaß im Gelände".
Ich fahre ein Marathon-Hardtail, wo die Sitzposition ein Kompromiss ist. Mit der Länge, in der ichs gerne zum Gas geben hätte (früher auch öfters die Ellenbogen auf den Lenker gelegt), würde ich niemals auf nen Trail wollen. Das jetzige Bike ist ja schon so wendig wie ein Kreuzfahrtschiff.

Mich würde mal interessieren, was unterschiedliche Bikefitter dazu sagen würden. Aber um fünf verschiedene auszuprobieren, und dann eine Schnittmenge zu bilden, fehlen mir Zeit und Geld.
 
Mich würde mal interessieren, was unterschiedliche Bikefitter dazu sagen würden. Aber um fünf verschiedene auszuprobieren, und dann eine Schnittmenge zu bilden, fehlen mir Zeit und Geld.

Wie schon von vielen angemerkt, gibt es keine alleinige Wahrheit zu diesem Thema. Auch bei KOM-Sport sagte man mir das ihr Ansatz über die sehr tiefe Front nicht von jedem Mitbewerber geteilt wird. Verschiedene Philosophien bedingen einen jeweils anderen Ansatz. Der Erfolg heiligt die Mittel. Das ist vielleicht ein Ansatz einen passenden Bikefitter zu finden.
Wenn du Glück hast bekommst du bei 5 Bikefittern weniger, als 5 verschiedene Meinungen.
 
Auf anraten meines Trainers und des Sportmediziners besuchte ich auch einen Orthopäden, der gleichzeitig auch Radsportler ist und sich mit Bikefitting seit Jahren beschäftigt.

Mich plagten immer wieder mal Sitzfleischprobleme. Alle super Ratschläge zu Satteln Cremes und Bekleidung wurden nun über ein Jahr intensiv probiert. Aber eine Milderung der Umstände gab es nicht wirklich. Ich stand nun vor der Wahl ein Vermögen für einen Sattel bezahlen oder doch vermessen lassen.

Bei der Vermessung des Körpers wurde das Problem erkannt. Schiefe Wirbelsäule gepaart mit Fußfehlstellung.
Die Wirbelsäule bekommt auch der Orthopäde nicht mit Einlagen hin aber es ist nun klar warum ich nur "einseitig" Probleme habe und das man da was machen kann!

Wenn man Probleme hat einfach mal Ursachen überprüfen lassen. Wäre ich früher da gewesen hätte ich mir ein Jahr leiden erspart.
Für Vielfahrer kann ich daher professionelle Beratung nur empfehlen
 
Thema Einlagen: Einlagen optimieren zwar die Fußstellung und somit die Kniestellung in dem Moment wo man sie nutzt, aber gleichzeitig schwächen sie auch wieder das Fußgewölbe weil der Fuß in dem Moment keine eigene Stützarbeit mehr zu leisten hat. Man wird somit davon "abhängig".
Mein Orthopäde hat darauf hingewiesen, dass es natürlich auch eine Altersfrage ist.
Der unverschlissene Fuß des leichtgewichtigen 20-jährigen kann durch Training gekräftigt wrden und dann die Idealstellung einnehmen. (Therapie-Beispile: die neuen Schuhe von A oder N, die absichtlich ganz ultraflexible Sohlen ohne Stützwirkung haben um eine Barfußwirkung zu simulieren.)
Beim älteren Fuß geht es aber teilweise nicht mehr.
Oder nicht lange genug.

Und in dem Moment, wo man in die Senkstellung kommt leiden die Knie!
Daher besser beides tun:
1) Fußgewölbemuskulatur trainieren aber
2) bei längeren Anstrengungen trotzdem durch Einlage stützen (wenn Ü50)

Dies kann eine Einlage aber nicht verhindern weil der Fuß in dem Moment keine ganzflächige Auflage mehr hat. Daher hätten Einlagen nur einen geringen bis gar keinen Einfluß in den Radschuhen.
Stimmt, wenn man auf dem Ballen steht hat die normale Einlage, die nur den Mittelfuß stützt einen kleineren Einfluß.

Es gibt aber die Möglichkeit unter dem Ballen einen Keil einzufügen.

Ich habe Schuhe von PI, wo so eine Einlage sogar dabei war. Mit verschiedenen Keilen (2mm, 4mm) zum Einschieben unter den Ballen. Ich hab die 2mm drin und komme damit super zurecht. Das korrigiert meine Kniestellung. Beste Schuhe die ich je hatte! Leider ist es mir nicht gelungen solche Sohlen auf dem Markt zu finden. Specialized hatte so was früher, aber jetzt auch nicht mehr.
 
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Ein prima Artikel, danke dafür. Ich bin erst mal in den Keller und habe meine Radschuhe gecheckt. Je älter, desto weiter hinten waren die Cleats.. im Laufe der Jahre ist mein Fuss also so langsam aber sicher nach hinten aus der Idealposition gewandert. Am aktuellsten Schuh musste ich 5 mm korrigieren. Danach stimmte dann interessanterweise das Lot vom Knie immer noch, wobei ich Sitzhöhe und Nachsitz seit Jahren von Rad zu Rad mitnehme.
Ein Anreiz, auch das Cockpitthema am 29er noch mal anzugehen..
 
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