Die Problematik ist, zumindest regional, vorhanden. Keine Frage. Auch ist es nicht neu das es zwischen Wanderern und Radfahrern im Wald und am Berg Konflikte gibt, die auch mal in solch unsinnigen, gefährlichen und nicht hinzunehmenden Aktionen gipfeln (bin selber schon einmal in eine "Grube" gefahren, die schön mit Laub abgedeckt war - der Salto sah bestimmt gut aus!). Fraglos gehören Idioten, die für solche Aktionen verantwortlich sind, angezeigt und vor Gericht (oder in die Hände von Mountain Bikern, hehe). Und natürlich raus aus dem Wald.
Aber das ganze jetzt so hoch zu heben und weitreichende Verbindungen in die Politik dieses Landes zu ziehen und gar gewollte Demagogie zu vermuten? Es ist doch so das hier die, relativ an der Gesamtbevölkerung gemessen, kleine Gruppe der Wanderer auf die ebenfalls kleine Gruppe der Mountainbiker trifft. Da sich das aber hier in einem Mountain Bike Forum abspielt, wird das natürlich auch anders gesehen. Schon klar.
Nur wird doch wohl niemand ernsthaft glauben das jetzt, nach sorgfältiger Vorbereitung der Politik (Verbreitung falscher Informationen, Einbindung der "Lügenpresse", Sondersteuer auf Mountain Bikes, Berufsverbote …) ein aufgebrachter Mob durch die Strassen zieht und Bike Shops anzündet! Ebenso wird dies keinen selbsternannten WanderFührer an die Macht putschen. Selbst nicht aus der PEGIDA (Patriotisch Engagierte Gegner Immissionsfrei Dahinrollender Alpenüberquerer).
Da haben wir derzeit doch ganz andere Probleme, als das der Konflikt zwischen Wanderer und Radfahrer für das ganze Land instrumentalisiert und ganz oben auf die politische Agenda gehoben wird. Aber vielleicht muss man da auch "leider" sagen, denn etwas mehr Aufmerksamkeit in der Allgemeinheit könnte nicht schaden.
Wie auch immer. Es gilt, wie von Mario schon korrekt gesagt, Initiativen wie die DIMB oder auch solche des DAV zu unterstützen (ich oute mich mal: ich bin DAV Mitglied und, tatsächlich, auch ohne Bike in den Bergen unterwegs). Nicht einfach nur durch´s Netz plärren und anonym die verbale Keule schwingen (danke an dieser Stelle nochmals für die Kolumne von vor zwei Wochen!) Und, um beim Thema zu bleiben, wie es in den Wald hineinruft, so schallt es hinaus. Gilt für beide Seiten. Was ich persönlich merkwürdig finde ist, dass es so viele Menschen gibt die beide Sportarten betreiben und wo trotzdem das gegenseitige Verständnis und die Toleranz noch nicht durchgedrungen sind. Da müsste vielleicht noch viel mehr "Stammtischarbeit" geleistet werden … (ich kenne aber auch so einen Wanderextremisten für den Radler auf dem Waldweg Teufelszeug sind - aber sonst eigentlich ein netter. Ich versteh´s echt nicht)
Man könnte die Diskussion jetzt noch weiter fortführen, auf Skifahrer und deren Reservate übertragen (hier: Bike Parks), sowie den Einfluss wirtschaftlicher Faktoren untersuchen (ein Bike Parkt und gute Bike Infrastruktur bringen Geld - warum das ausgerechnet der Schwabe so vehement zu ignorieren vermag ist mir rätselhaft!). Führt aber zu weit und ist auch schon Bestandteil ernsthafter Studien.
Generell: Die Problematik ist da, man muss auch darüber reden. Aber bitte jetzt nicht wieder diese hohle und verallgemeinernde Polemik gegen Wanderer und andere Waldnutzer, wie wir sie hier schonmal hatten. Das ist dann letztlich nix anderes als Stellungskrieg. Und wir alle wissen (sollten wissen) was das bringt: Jahre später einen neuen (Wander)Führer.