Neu: Getriebebike Bergamont Big Air G9

Ja richtig ISIS ist die Aufnahme. Wobei hier sicher nicht jede Kurbel passen wird, da auf der Antriebseite die Kurbel sehr nah an der Kette verbeiläuft. Es sollten schon hochaufbauende Kurbeln sein.

Zur Wartung kann ich bisher noch nichts sagen da ich wenn eins der alten Getriebe defekt war immer die ganze Kiste getauscht habe. Als Schmiermittel wird kein Oel verwendet, würde den Bock ja noch schwerer machen. Als Schmiermittel wird hier Fett verwendet.

Die Gangabstufung ist teilweise etwas groß. Man muss aber bedenken das die Gänge ein größeres Spektrum als eine herkömliche Schaltung bieten. Ich kann jetzt immer nur für die Übersetzungen von mitfahrenden Kollegen sprechen. Der 1 Gang hat mehr Umdrehungen als bei Kettenschaltungen und der 9 Gang hat weniger Umdrehungen als Kettenschaltungen. Die ersten 3 Gänge sind angenehm dicht zusammen so das man jede Steigung im sitzen oder im Wiegetritt gut nehmen kann. In der nächsten Stufe also angenehmes rundes treten liegt in den Gängen 4,5 und 6 zusammen. Der letzte größere Sprung geht zu Gang 7,8 und 9.
Unter vollast schalten geht nicht. Bei leichtem Druck kann man aber schalten. Das schönste ist aber wenn Du nach dem Downhill unten angekommen wieder mal vergessen hast die kleine Kette aufzulegen, kein Problem mal eben von Gang 9 auf 1 runterschalten.
 
moinsen

wollt nur mal hören wie es um eure getriebe steht :)

alles noch ganz??

ist das 09 getriebe jetzt wirklich der overkill??

thx Micha
 
Bin das neue Getriebe BigAir letzte Woche gefahren...
Ich erkannte aber den Vorteil nicht wirklich, die Schaltung mit diesem Grip-Shift System hat mich eher gestört....und für den Aufpreis kann ich mir etliche Ersatz-Umwerfer zulegen...
 
wo biste das teil denn gefahren??

denke mal das der tiefe schwerpunkt sich
echt bemerkbar macht :)

+man hat nicht mehr denn geilen schaltwerk
und kette auf kettenstreben-sound:) :)
 
Bin es anlässlich des Testride auf der Lenzerheide vom Rothorn (2899m) nach Valbella runtergefahren.

Ja, die optimalere Lage des Schwerpunktes ist sicher gut und auch angenehm bei Sprüngen, das höhere Gewicht macht es da aber auch schwerfälliger...

Im Vergleich zu einer herkömmlichen Schaltung (mit einer guten Kettenführung) war das Ding nicht soo viel ruhiger...

Es war gut, aber mir wäre es den Aufpreis nicht wert...
 
naja, es kommt wohl immer noch auf den Einsatzbereich an. Für Schönwetterfahrer bieten die verfügbaren Getriebesysteme natürlich keinen genügenden Vorteil.
Bei Schlamm, Eis, Schnee und Salz kann das System hingegen punkten. Die Vor- und Nachteile wirken sich nicht nur beim Fahren aus, sondern hauptsächlich in Wartung und Haltbarkeit.

Aber dafür ist ein Ritt vom Rothorn dann doch zu kurz.
 
Ja, da hast du sicher Recht, was dies anbelangt, aber ich finde es immer noch eine Grundsatzfrage:

Beim Freerider ist mir die Schaltung relativ egal, muss ja nicht tausende von Höhenmetern hochfahren....solange es einigermassen funktioniert und die Kette nicht "springt"....
Eine XTR funktioniert auch beim grössten Schlamm und mit wenig Wartung noch und wenn sie bei einem Sturz kapputt geht, kann ich mir für den Mehrpreis des Getriebes zig neue XTR's kaufen...:)
Aber schlussendlich muss es jeder selber wissen...wen das Getriebe "fasziniert" und Freude daran hat, soll sichs doch kaufen...

Und ein reiner Schönwetterfahrer bin auch ich nicht..;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Schönwetterfahrer war auch nicht auf dich bezogen :)

Und im Grunde hast du auch recht, die verfügbaren "Gearboxxen" sind noch nicht der Weisheit letzter Schluss und befinden sich im Entwicklungsstadium!

Ich denke mit grausen an den hohen Aufwand für eine simple Wartung des Getriebeblocks oder den Tausch der Schaltzüge an der Boxx. Manche technischen "Verkomplizierungen" würd ich Herrn Nicolai am liebsten höchstpersönlich auf seinen Zeichentisch knallen (wie bspw. die Cor-Nabenkonstruktion).

Aber ich glaube daran, dass diese Zukunftsträchtige Idee irgendwann ein absolut massenfähiges und ausgereiftes Endprodukt hervorbringt.
 
Aber ich glaube daran, dass diese Zukunftsträchtige Idee irgendwann ein absolut massenfähiges und ausgereiftes Endprodukt hervorbringt.

Ich glaube auch noch dran, aber nach unserer letzten Tour wo sich das Getriebe verabschiedet hat samt blockierender Kurbel werde ich damit noch viele Jahre warten bis das ausgereift ist :eek:
 
@rsu: An dem Defekt war nicht primär das Getriebe Schuld wie ich im Nachgang festgestellt habe.
Bei der Aktion im Geröllfeld ist die aussenliegende (Alu-) Lagerschale der Kurbel auf einen Stein gekommen und hat sich verbogen. Dadurch bekam das Lager Spannung und die Schale hat sich beim treten gelöst.
Als folge lief die Kurbel nicht mehr gerade und kam am Hauptlager an. (Dort ist auch im Normalfall nur sehr wenig Platz).

Naja, an Weihnachten wird der Bock revidiert...
 
So Jungs und Mädelz,
zum G9 welches meinen Allerwertesten ne Weile getragen hat, wirds keine News mehr geben. Ich hab das Ding nach 6Monaten Oddysee diesen Sommer wieder zurückgegeben. Einfach zu viele Mängel, der Lack splittert ab, das Getriebe rattert oder streikt, lange Ersatzteillieferzeiten und einen verkorxten Hinterbau der eine Verschiebung der Hinterachse (und somit das Spannen der Kette) unmöglich gemacht hat.
Alles in allem sehe ich nach dem erlofgreichen Start der Hammerschmidt (klar, darf man eigentlich nicht miteinander vergleichen...) sehe ich die Zukunft der G9-Technik auf einem dürren Ast sitzen... Das 09er-Modell hat so ziemlich alle Mängel des 08er-Modells übernommen, also Ich kann daraus jetzt nicht die nötige Lernkurve bei so einer jungen Technologie/Bike erkennen. Und wehe dem, der einen G9-Rahmen besitzt wenn es keine Weiterentwicklungen oder ErsatzGetriebe mehr gibt...

War schön was Neues auszuprobieren und daraus zu lernen, bin aber auch froh dass ich da wieder (finanziell) heil rausgekommen bin. Der Bock hat mich nie so heftig in den Dreck geschmissen, dass ich mir die Gräten gebrochen habe. Dafür danke ich dem Bike! Die anfängliche Euphorie hat über die Werkstatt-Zeiten hinweggetröstet, war aber am Schluss einer nüchternen Betrachtung gewichen.

Ich bin ja immernoch, wie zu Beginn meiner Threads beschrieben, der Auffassung dass jedes Bike einen Tiernamen braucht! Ich hatte nen Steppenwolf, genannt "Wolf", nen weißen Downhiller genannt "Eisbär" und schließlich das G9: die Rahmenfarbe, bullige Bauweise und der Dreck der Trails gaben Ihm den Namen "Braunbär".

Mit steigender Zahl der Probleme wurde er jedoch bald von Freund und Feind nur noch der "Problembär" genannt.

An dieser Stelle nochmal vielen Dank an alle Beteiligten die mich mit dem Thema unterstützt haben, allen vorweg der Bike-Dealer meines Vertrauens der eine Wandlung des Kaufvertrags möglich gemacht hat, und an die Firma Bergamont/Suntour für die - letztendlich vergeblich - gelieferten Ersatzteile!

Hoffe Ich habe nicht zu schwarz gemalt und bin niemand auf den Schnürsenkel getreten, Ist natürlich eine subjektive Meinung und ich spreche nicht als Experte. Vielleicht weiß es ja jemand anderes besser, aber das sind so die Eindrücke die ich nach gefühlten 1500km gesammelt habe.

Habt weiterhin Spaß und passt auf Euch auf,
Happy 2010,
der alte Fux! :love:
 
Das ist echt mal ne traurige Geschichte,
gerade wo 2010 wieder soviele schöne neue Getrieberäder auf den Markt kommen, z.B. Alutech Pudel FR G-Boxx mit der Ncolai G-Boxx1, über die ich übrigens noch nie was schlechtes gehört habe. Nur das sie sauteuer ist. Aber es ist halt immernoch deutsche Wertarbeit und die ist meist noch die Beste.
Gruß und viel Spass mit deinem nächsten Rad.
 
Ja, scheinbar hat das ganze doch kein gutes "Ende" genommen:(
Schade:(:(..........die G9 Geschichte wird wohl doch erstmal wieder in der Versenkung verschwinden...aus der sie ansich nie wirklich hervorgekommen ist:(

Dabei hats optisch echt gut ausgesehen....

G.:)
 
Schadeschade... dabei hätte ich mir aus der grossen Serienfertigung noch einiges versprochen. Ich wünsche dir mehr Glück mit dem nächsten Bike alter Fuchs!

@sjay: Naja, es ist nicht alles Gold, was glänzt. Nach über einem Jahr mit einem GBoxx1-Pudel muss ich auch etliche Nachteile und Negativerfahrungen resümieren.
 
@ s.jay
im G9 ist ja die V-Boxx von Suntours verbaut, nicht die G-Boxxens von Nicolai. Klar, es heißt dass die in zusammenarbeit entwickelt wurden, aber ich denke nicht dass man beide Getriebe über einen Kamm scheren kann...
Hab die G-Boxx aber nie genutzt und kann deshalb nix dazu berichten.

Ich find die Idee nach wie vor gut, aber leider hats an der Umsetzung gehapert: Spezialrahmen, Kleinstbaureihe, nicht nachrüstbar, Produktion im asiatischen Raum...
Cool beim Dreck,
cool beim Schalten,
cool beim Schwerpunkt,
cool beim Kettenschlackern, kein Heckschaltwerk usw, aber leider ists komplett in die Hose gegangen...
 
@alter Fux ich wollte die beiden Systeme ja auch nicht über enen Kamm scheren, sotrry wenn ich mich da etwas unglücklich ausgedrückt habe.
@entlebucher, ja mich würde auch mal interessieren, welcher Art die Nachteile an Deinem System sind?
Gruß S.Jay
 
Na gut, dann versuche ich euch mal einen Erfahrungsbericht zu geben. Verzeiht bitte wenn der etwas länger ausfällt...

Vorweg: der Bericht ist absolut subjektiv, aufgrund meiner persönlichen Erfahrung. Fahrweise und Einsatzgebiet geschrieben.

Ich fahre seit einem 3/4tel Jahr einen Getriebepudel mit Gboxx1 in Grösse L und bin grundsätzlich eigentlich zufrieden. Der grosse "Aha-Effekt" blieb, vielleicht mal abgesehen von der guten Federungsperformance, leider aus.

Nach 8 Jahren Rohloff in diversen Freeride-Bikes wollte ich etwas mehr Ruhe im Hinterbau. Im Nachhinein muss ich feststellen, wie negativ sich das Mehrgewicht an der Nabe auf die Federung ausgewirkt hat.

Mein Einsatzbereich sind hauptsächlich Freeride-Touren in den Schweizer Alpen, die ich zum grossen Teil selber hinauf fahre oder trage. Das ganze auch bei Regen, Eis und Schnee. Das Rohloff-Getriebe ist dabei wegen der Robustheit und Wartungsarmut seit Jahren mein treuer Begleiter und zum hinauftrampen bietet es auch eine genügende Übersetzungsbandbreite.

Fahrverhalten:
Ausgewogen! Durch den tiefen Schwerpunkt saugt es sich richtig fest in schnellen Kurven. Hervorragend geeignet für technische Downhills. Gerade bei hohen Geschwindigkeiten ist der Pudel sehr gut beherrschbar. Die Bremsmomentabstützung wirkt sich spürbar positiv aus. (Achtung: die Kugelköpfe der Anlenkung verschleissen schnell ohne genügende Schmierung)
Obwohl die Geometrie eher für DH ausgelegt ist, fühlt es sich agiler an, als es vermuten liesse. Ein quirliges Enduro wird es darum aber noch nicht.

Die G-Boxx sorgt für eine erstaunliche Bodenfreiheit, was sich vor allem im ruppigen Gelände positiv bemerkbar macht. Habe mir einen Schlagschutz auf den Primärantrieb gebastelt, da ich einige Male aufgesessen bin.

Anfangs war das breite Tretlager gewöhnungsbedürftig (sog. Q-Faktor?). An exponierten Stellen und in Kurven bin ich anfangs oft hängen geblieben.

Noch etwas zur Übersetzung: diese ist um einiges kürzer als bei einer 38/16er Ritzelkombi, wie ich sie früher auf der Rohloff gefahren bin. Meinem Einsatzbereich spricht das eigentlich zu, da ich die kleinen Gänge so hervorragend für langsame technische Stücke, Schlammpassagen oder happige Anstiege als "Trial-Untersetzung" missbrauchen kann. Für den reinen DH-Einsatz ist die Übersetzung mE aber zu kurz.

Noch etwas Geräusch: der Pudel fährt sich nahezu geräuschlos. Kein Kettenschlagen, kaum Schaltgeräusche. Die Rohlofftypischen "Mahlgeräusche" in der Einfahrphase werden durch den Rahmen minim verstärkt.

Gewicht:
Allgemein: ein leichtfüssiger Freerider nach heutigen Massstäben ist es nicht und kann es wohl auch nicht werden. Weit unter 20kg zu kommen ist mit einigermassen haltbaren Teilen kaum möglich. Trotz rel. leichtem Grundaufbau für FR (Totem Air, Roco Air, 521er Mavic, Avid Elixier) wiegt der Pudel knapp über 20kg.
Mit leichteren Reifen (als meinen 2,5er Swampthing) läge zwar noch einiges drin, jedoch machen andere Reifen in meinem Heimatrevier wenig Sinn.
Mit etwas Aufwand (Bspw. Magnesiumgehäuse an der Boxx) kann man die 19kg evtl. knacken.

Technik:
Das Getriebe ist grundsätzlich äusserst haltbar und die gesamte Konstruktion ist auf Wartungsarmut ausgelegt. Jedoch ist die Konstruktion alles andere als Schrauberfreundlich.
Sowohl die Getriebeeinheit als auch die COR-Nabe am Hinterrad sind recht kompliziert aufgebaut und Verlangen für die Wartung nach etwas Erfahrung und Geduld.

So ist die Justage der Cor-Nabe sehr penibel vorzunehmen, da sonst Spannungen auftreten und die Lager in den Schlitten Schaden davon tragen können. Allgemein verschleissen die Lager der Cor-Nabe im Geländeeinsatz relativ schnell, sind jedoch grundsätzlich einfach auszutauschen (Die Lager der Scheibenbremsaufnahme sind relativ gross dimensioniert und entsprechend teuer).

Einige Schwächen hat das Konzept noch, die ich nicht von Anfang an bedacht habe, sonst hätte Jürgen noch ein paar Gimmicks mehr an den Rahmen schweissen dürfen. So liegen beispielsweise die Schaltzüge direkt im Schlammbeschuss des Vorderreifens offen und ungeschützt. Durchgängige Hüllen kann man leider nicht verlegen, da die Züge zwingend zweigeteilt sind und mit Verbindungsschlössern aus Messing verlinkt werden. Nur am Unterrohr ist genügend Spielraum für die Bewegung. So musste ich vorerst mal eine unschöne "Schutzbox" aus Kunststoff basteln, dort laufen die Züge im Fett und sind einigermassen geschützt. Nicolai verbaut in Serie einen solchen Schutz, wie ich gesehen habe.

Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, die Zughalter auf die linke Seite des Unterrohrs und somit aus dem Dreckbeschuss legen zu lassen.


Fazit:
Ein "Rundum-Sorglos-Bike" ist es nicht. Für meine Einsatzzwecke jedoch gut geeignet. Zumindest unsere Pudel sind noch Prototypen, bei denen Jürgen aufgrund fehlender Erfahrung einige Fehler beim Aufbau unterlaufen sind. Ist aber auch nicht verwunderlich bei dem komplizierten System. Gboxx ist eine nette Lösung, aber leider äusserst „verkompliziert“ und sicher nicht für die Massenproduktion entwickelt. Wenn man ein rundum-sorglos Fahrrad sucht bei dem ihr weniger schrauben müsst, würde ich eher abraten, meine Meinung. Punkt.
 
Danke für deinen ausführlichen Bericht. :daumen:

Jetzt wäre ein Vergleich mit einem Nicolai TFR sehr interessant.

Habe auch letztes Jahr nach 7 Jahren Rohloff im Fully wieder auf KS gewechselt. Also die Federungsperformance ist schon deutlich besser, allerdings wünsche ich mir immer wieder die unverwüstliche Rohloff zurück.:heul:

Ich hoffe das irgendwann ein brauchbares nicht zu schweres Getriebebike auf den Markt kommt.
 
Ja, danke für die ausführliche Erleuterung:daumen:

Hmmh, also doch erstmal immernoch wieder bei Rohloff bleiben...


@OldSchool: Hab nach 1 Jahr Kettenschaltung, also zumindest am Dh´ler, sogar jetzt da:rolleyes: mal wieder ne Rohloff reininstalliert.
Die Verschlechterung der Federungsfunktion ist für mich aber garnet so der Nachteil, sondern eher das Heckrumhauhandling.
Und beim Dh´ler machts Mehrgewicht auch noch 1,5 kg aus:eek: Wobei 18.35kg immernoch kein Klotz sind.
Was man net alles in kauf nimmt um geräuschlos zu fahren:rolleyes:;)

G.:)
 
Zurück
Oben Unten