neues Trailnetz - Stellungnahme vom Staatsforst

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Hallo zusammen,
wir machen uns derzeit Gedanken um ein Trailnetz in der Region was lokal durch Tourismus, Bürgermeister etc. auch stark unterstützt wird und über LEADER Fördermittel realisiert werden soll.
u.a. sind Waldstücke der Staatsforstes betroffen. Auf eine erste (Vor-)Anfrage ohne (GPS-) genaue Streckenverläufe kam folgende Antwort.


Sehr geehrter Herr xx,

wir haben Ihre Vorschläge geprüft. Wir halten sie für äußerst problematisch und aus verschiedensten Gründen (Jagd, forstwirtschaftliche Nutzung, Naturschutz) für nicht zustimmungsfähig.
In den Walddistrikten xxberg und Strxx würde die Strecken unser komplettes in Hangneigung verlaufendes bzw. in Richtung Forststraße verlaufendes Rückegassensystem durchschneiden. Die dort ohnehin wegen des starken Erholungsverkehrs erschwerte Jagdausübung wäre durch die zusätzliche Beunruhigung künftig unmöglich.
Der xxberg ist geschützter Landschaftsbestandteil ("xx Schlucht"). Dort befindet sich auch eine geschützte vorgeschichtliche Wallanlage.
Alle anderen Flächen sind Bestandteil verpachteter Gemeinschaftsjagdreviere. Unabhängig von den entstehenden Bewirtschaftungserschwernissen wäre eine Nutzung ohne Zustimmung der jeweiligen Jagdgenossenschaften und Jagdpächter undenkbar.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd xx
Forstbetriebsleiter



Gibt es hier jemanden der ähnliches Erlebt hat oder Ideen hat wie es am sinnvollsten wäre weiter vorzugehen?
Das Trailnetz wäre wahrscheinlich auch ohne die Staatsforst Bereiche zu realisieren, allerdings sind die betreffenden Stücke natürlich sehr Interessant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmmh, so recht kann ich persönlich zwar nicht nachvollziehen weshalb man uuunbedingt wie frisch enthirnt mit'm Fahrrad im Wald Leib und Leben auf's Spielen mag, aber Jedem das Seine.
Unabhängig davon aber wäre vielleicht mal zu überlegen ob man dem Herrn "Bernd xx" für diese
...
Sehr geehrter Herr xx,

wir haben Ihre Vorschläge geprüft.
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Die dort ohnehin wegen des starken Erholungsverkehrs erschwerte Jagdausübung wäre durch die zusätzliche Beunruhigung künftig unmöglich.
...
Mit freundlichen Grüßen

Bernd xx
Forstbetriebsleiter

...
Aussage mal einen Einlauf legen sollte. Und zwar in Form einer Beschwerde.
"Forstbetriebsleiter" meint das in etwa die Begleitung eines Amtes?
Dann wäre doch die Dienstaufsichtsbeschwerde die richtige Form des "Einlaufs"?

"... wegen des starken Erholungsverkehrs erschwerte Jagdausübung ..." :spinner:
 
Hallo, mal ein Tipp wie wir da bei uns in einem ähnlichem Projekt vorgehen. Ich hätte mal das erste Gespräch mit den Eigentümern und Verwaltungen geführt. Dann könnten Sie sozusagen mitgestalten und wüssten auch worum es geht. Dass diese sich jetzt (basierend auf den paar zeilen hier) etwas überfahren fühlen kann ich zumindest nachvollziehen bzw hätte ich so erwartet. Was ich jetzt machen würde :
Ich würde mir starke Partner suchen das Konzept mal als ganzes skizzieren und ganz wichtig die Vorteile für die Forste aufzeigen ( lenkung von Freizeit aktivitäten, Kommunikation mit Nutzergruppen ect)
LG
Alex
www.wienerwaldtrails.at
 
Hmmmh, so recht kann ich persönlich zwar nicht nachvollziehen weshalb man uuunbedingt wie frisch enthirnt mit'm Fahrrad im Wald Leib und Leben auf's Spielen mag, aber Jedem das Seine.
Unabhängig davon aber wäre vielleicht mal zu überlegen ob man dem Herrn "Bernd xx" für diese

Aussage mal einen Einlauf legen sollte. Und zwar in Form einer Beschwerde.
"Forstbetriebsleiter" meint das in etwa die Begleitung eines Amtes?
Dann wäre doch die Dienstaufsichtsbeschwerde die richtige Form des "Einlaufs"?

"... wegen des starken Erholungsverkehrs erschwerte Jagdausübung ..." :spinner:

Dienstaufsichtbeschwerde für was genau....
Du kennst dich noch nicht so richtig aus, oder? Was der Herr Bernd da geschrieben hat sind genau die Punkte auf die man bei einer gemeinsamen Projektentwicklung hätte eingehen können.
 
Was der Herr Bernd da geschrieben hat sind genau die Punkte auf die man bei einer gemeinsamen Projektentwicklung hätte eingehen können.
Man macht sich die ersten Gedanken und es handelt sich um eine Voranfrage mit möglichen, fiktiven Streckenverläufen, ein konkretes Projekt gibt es noch nicht. So zumindest lese ich das beim TE.
Und mit was bitte hätte man sich noch früher an die Staatsforsten wenden sollen?
Die Antwort ist für mich ein generelles Abblocken solcher Strecken, Zusammenarbeit an Lösungen scheint nicht erwünscht zu sein.
 
Hallo, mal ein Tipp wie wir da bei uns in einem ähnlichem Projekt vorgehen. Ich hätte mal das erste Gespräch mit den Eigentümern und Verwaltungen geführt. Dann könnten Sie sozusagen mitgestalten und wüssten auch worum es geht. Dass diese sich jetzt (basierend auf den paar zeilen hier) etwas überfahren fühlen kann ich zumindest nachvollziehen bzw hätte ich so erwartet. Was ich jetzt machen würde :
Ich würde mir starke Partner suchen das Konzept mal als ganzes skizzieren und ganz wichtig die Vorteile für die Forste aufzeigen ( lenkung von Freizeit aktivitäten, Kommunikation mit Nutzergruppen ect)

Diese Argumentation liegt dem Forst ja vor bzw. habe ich mit ihm besprochen. Das Projekt ist in einem frühen Stadium.
Und die Idee war gemeinsam Routenvorschläge zu entwickeln - aber bereits darauf wird nicht eingegangen.
Es ist natürlich schwierig dem Forst selber Vorteile aufzuzeigen - weil er keine hat ausser Arbeit und evtl. (leichte) Einschränkungen im Forstbetrieb, ich denke das ist nachvollziehbar.
Und er möchte sich keinen Ärger mit den Jägern einhandeln, das ist ihm derzeit wichtiger als die tourististen und sozialen Vorteile die sich durch den Bau ergeben würden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um was geht's hier denn überhaupt? Was ist unter Trailnetz zu verstehen?
Sollen bestehende Wege für Bike-Touren ausgeschildert werden (also eher eine Tourismus-Geschichte) oder sollen ganz neue Wege angelegt werden?
 
Um was geht's hier denn überhaupt? Was ist unter Trailnetz zu verstehen?
Sollen bestehende Wege für Bike-Touren ausgeschildert werden (also eher eine Tourismus-Geschichte) oder sollen ganz neue Wege angelegt werden?
Es sollen neue Wege angelegt werden die über die bestehenden Rad- und Forstwege verbunden werden.
Es gibt hier schon Trails, die aber illegal sind bzw. "halblegal'' = geduldet in städischen Wald. Es geht um zusätzliche Trails, die professionell angelegt werden.
 
Die Argumentation der Behörde zeigt doch ganz deutlich: Es geht hier einzig und allein um die Wahrung der Interessen der Jägerlobby. Das ist das einzige Kontra-Argument, das sich nicht im Dialog entkräften lässt. Und dieses Problem kann sich nur ändern, wenn die starke Akzeptanz dieser "Naturpfleger" in der bestimmenden Gesellschaft (also hier Politik und Behörden) nachlässt.

Wir haben mal ein "richtiges" Enduro-Rennen, also mit Motor, in nem noch bewirtschafteten Steinbruch organisiert. Da kam dieses eklige Jägervolk sogar zum protestieren. Unterstützt von der politischen Partei, die sich da halt gerade hat einschleimen wollen. Die reine Farce! SPD-Bürgermeisterin kommt mit CDU (oder hierzulande wohl CSU) Jägern, weil Landrat (freie Wähler) die Schirmherrschaft hatte. Und weil es EINEM Jagtpächter nicht passt sollen geschätzte 500 Mann und Frau wegbleiben? Aber darum ging es angeblich garnicht, wir hätten nur die Jäger mit anhören sollen. Wenn sämtliche Behörden zugestimmt haben auch noch den Jäger fragen? Und dann vielleicht auch den Pfarrer? Wer sind denn diese Jäger, dass die da dermaßen mitreden können?
Nun, das Ende vom Lied: Das Rennen, obwohl ein absoluter Erfolg, wird es so nicht mehr geben. Plötzlich wurden da ein schützenswerter Uhu gesichtet. Von wem, frag ich mich da. Ein Schelm wer arges denkt!

Mein Fazit: Diese Jägersbrut muss erstmal aussterben, dann wird alles gut. Naja, ich geb zu, ein wenig drastisch, aber als ich noch jung war, war Skateboard fahren das Mountainbiken der Stunde. Und auch uns wollte keiner haben. Heute gibt es in jedem Kuhkaff nen Skatepark. Ich glaub nicht, dass daran unsere Unterschriftenlisten von damals schuld sind. Es wird halt eher ein Generationswechsel sein. Und wenn mal die Generation MTB in Forstbehörden und Waldverbänden angekommen ist, erst dann wird sich was ändern... Beispiel Vinschgau/Nauders: Da sitzen offensichtlich MTB-Lobbyisten an den richtigen Stellen. Bestimmt alles selbst Fahrradfahrer oder zumindest am Radfahrer interessiert...
Puh, langer Text, sorry! Musste mal raus, der Dampf. Helfen wird's euch aber leider auch nicht. Abgesehen davon, dass geteiltes Leid vielleicht ein wenig besser zu tragen ist.
 
Grundsätzlich muss der Forst Waldbewirtschaftung, Naturschutz und Erholung unter einen Hut bringen. Die Argumentation aufgrund der Jäger ist dünn. Jäger haben Erholungsnutzung grundsätzlich zu dulden.
Lese mal hier:
http://www.mainpost.de/regional/fra...-Jogging-Marathonlaeuferinnen;art1727,6597211
http://www.landtreff.de/pinkeln-an-der-kirrung-viertelmillion-euro-strafe-t69975.html

Neue Wege sind aber immer ein grosses Problem für den Naturschutz. Zumeist ist das Wegenetz zu dicht, so das neue Wege die Rückzugsgebiete weiter verkleineren. Und da eure Wege vermutlich relativ hoch frequentiert werden, sind die Einwände des Forstes formal aus Naturschutzgründen richtig, auch wenn der Jagdlobbyismus deutlich herauszulesen ist.

Vereinfacht gesagt. Wenn durch die neuen Wege das Wild bzw. der Bestand gestört wird, dann kann der Forst diese nicht genehmigen. Das die Jagdgesellschaft bei der Jagd gestört wird oder die Pacht sinkt, sind kaum haltbare Argumente. Leider werden deshalb immer die Wildschutzargumente vorgeschoben. Um diese zu entkräften bräuchte es zu Not ein Gutachten und das ist teuer und langwierig. Besser eine einvernehmliche Lösung zu finden.

Deshalb müsst ihr versuchen das öffentliche Interesse an einem Wegenetz höher zu gewichten. Dazu sollte vor allem die Gemeinde und Tourismus das Gespräch mit dem Forst suchen und darstellen, warum die Entwicklung eines MTB Netzes für den Tourismus und die Einwohner einen grossen Gewinn darstellt.
Es wäre also gut hier eine Präsentation zu machen welche Vorteile man sich verspricht. Diese Präsentation und Argumente könnt ihr für die Gemeinde ausarbeiten.
Braucht es neue Wege oder können die bestehenden genutzt werden (deutlich einfacher)? Welche Gutachten sind für neue Wege nötig? Wer baut und unterhält die Strecken?
Ein Beispiel gibt es hier
http://www.dimb.de/aktivitaeten/legalize-freeride/downloads

Dass illegale Strecken verschwinden ist z.B. aus Jagd und Naturschutzsicht ein wichtiges Argument.

Dann sollte beim Forst nachgefragt werden wo sich dieser Strecken vorstellen könnte. Denn dass es keinerlei geeignete Streckenführungen gibt ist unwahrscheinlich. Vielleicht einfach mit einem Gemeindevertreter einen Termin beim Forst machen und zusammen über die Landkarte beugen. Sollte man dann keinerlei Vorschläge erhalten, dann wäre in meinen Augen die Gemeinde gefordert das Gespräch mit der nächst höheren Forstbehörde zu suchen.

Gerade der Staatswald (sowie der Gemeindewald) gehört allen Bürgern. Der Forst ist lediglich der Verwalter und hat das Erholungsinteresse der Bevölkerung zu berücksichtigen. In Privatwald sind solche Strecken meist deutlich schwieriger zu verwirklichen.

Es ist also am Ende eine Interessensabwägung die der Forst treffen muss. Es gilt eure Argumente gut aufzubereiten, den Schulterschluss mit Gemeinde, Tourismus usw. zu suchen und so eurem Wunsch mehr Nachdruck zu verleihen.

Alle "Beschwerden" würden zur Zeit in meinen Augen die Situation verhärten. Da ist noch viel Spielraum für Verhandlungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ,
bin erst heute wieder hier vorbeigekommen. Aber Heiko hat das mal sehr gut zusammen gefasst. Wir argumentieren damit dass gemeinsame Wegeplanung "aktiver Naturschutz " ist und gleichzeitig auch Konfliktminimierung. Beides Themen die beim Forst einen hohen Stellenwert haben. Das mit den Jagdpachten ist einfach so. Bestehende Verträge sind schwer zu ändern bzw nur mit Zustimmung des Jagdpächters möglich. Bei uns hat das bisher gut geklappt. Man muss den Leuten die Möglichkeit geben mitzugestalten, dass tun sie aber meist nur wenn Ihnen klar ist was für den Forst dabei raus springt. Wir haben zB in einem ersten "Leuchturmprojekt" auf einer illegalen Strecke " zwei neue legale Strecken geplant und beantragt (läuft gerade). Die Erfahrungen dieser Zusammenarbeit sind die Grundlage dass wir jetzt ein richtiges Trailnetzwerk für das Gesamtgebiet Wiener Wald planen. Das muss unbedingt unter Einbeziehung aller Interessengruppen geschehen sonst wird es schwierig. Weiter ist auch extrem wichtig Strecken zu planen die für Normale Biker zu befahren sind. Weil für sogenannte "randgruppen" macht sich da niemand die Arbeit. Das ist mal unsere Erfahrung. und zu guter letzt das ist ein laaaaanger Prozess der viel Energie /Geduld erfordert..... Wir sind nach zwei Jahren soweit die Strecke bei der Behörde beantragt zu haben. Was aber nicht heisst dass wir in den letzte zwei Jahren nicht fahren waren :)
Liebe Grüße
Alex
 
"etwas ot"
Wir haben mal ein "richtiges" Enduro-Rennen, also mit Motor, in nem noch bewirtschafteten Steinbruch organisiert
War da in einem anderem Forum ein Bericht mit Bildern?

Diese Jägersbrut muss erstmal aussterben
Hier bei uns in der Gegend steht bei einem Enduro- / Motocrossrennen der Förster neben einem am Startgatter... Und ich war schneller:D
 
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