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Dem TE ging's doch nur drum, wie er das Training im Hinblick auf sein "Zwischensprint-Defizit" gestalten sollte und da war meine "Theorie", dass er zur Erreichung seines Ziels vermutlich bei Spinningkursen besser aufgehoben wäre als alleine im Keller auf ner Rolle.
Wir reden von Endurorennen. Die "Zwischensprints" (Ich meine damit die ganze Stage, bezogen auf die gesamte Belastungsdauer, die idR zwischen 2 und 6 Stunden liegt) sind hier entscheidend. Hier brauch man für die 1 - 15 Minuten dann auch wirklich ne solide Körperspannung und muss noch agieren können, nicht nur reagieren.
Es brauch eine solide Grundlage. Zum einen um halbwegs komfortabel über die Runde zu kommen, was aber bei den meisten Rennen - EWS mal ausgeklammert - kein Hexenwerk ist. Zum Anderen um ausreichend erholt in die Stages gehen zu können. Meine Erfahrung ist: Mir geht der Spaß beim expliziten Grundlagentraining, auch wenns draußen stattfindet, verloren. Auf der Rolle würde ich das ganze nicht überleben
. Grundlage hole ich mir einfach über lange Touren in der Gruppe (~3-4 Stunden Fahrzeit, sind dann meistens 4-6 Stunden unterwegszeit), wenns ideal läuft sind das 2 Touren pro Woche. Das ist nicht hocheffizient, für mich steht aber der Spaß im Vordergrund und die variante hat sich als praktikabel erwiesen.
Wenn ich - aus welchen Gründen auch immer - mich über den Winter auf Indoortraining beschränken müsste würde ich keine expliziten Grundlageneinheiten machen, schlichtweg weil zu spaßbefreit. Fokus läge auf eher Intervalllastigem Training. Meine Empfehlung für spaßige Programme auf der Rolle/ Spinningbike: "Pump up the base" und "Prepare to pin it" von LeeMcCormack (Mastering Mountainbike skills).
Weiter zu dem "Zwischensprint-Defizit". Meine Erfahrung: Allg. Atlethik- und Krafttraining (Zirkeltraining, Crossfit, Pumpen, freeletics ...) bringt einen hier immens weiter. Hier muss man auch keine Religion draus machen, wenn man nicht gerade auf Podium fährt ist das "was genau" garnicht so wichtig, sondern das "überhaupt regelmäßig machen" viel wichtiger.
[...]Und wenn Du es wirklich ernst meinst, dann muss dein erster Schritt erst mal ein Gang zur Leistungsdiagnostik / Laktat-Analyse sein.
Wenn Du dann deinen Fitnesszustand schwarz auf weiß hast, dann kann dir ein kompetenter Sportmediziner / Trainingsanalytiker etc. pp. sicher am Allerbesten sagen, was Du wann wie trainieren sollst, um deine Ziele zu erreichen.[...]
Sehe ich in dem Fall anders. Ist meiner Meinung nach übertrieben wenn man nicht konkret aufs Podium aus ist. Wenn man aufs Podium aus ist sollte man sich über den notwendigen Trainingsaufwand und die damit zusammenhängenden Einschränkungen im Rest des Alltags im Klaren sein.
Das Wichtigste:
- Du musst Dich entscheiden ob Du die Rennen aus Spaß fahren will, oder ob es zum Leistungssport werden soll.
- Du musst Dich über Trainingsgrundlagen und die zugrundeliegenden Prozesse im Körper informieren. Allgemein, ohne irgendeine "Doktrin". Hier kannst z.B. zu üblicher Grundlagenliteratur, z.B. für Sportstudenten greifen.
Fall Leistungssport:
- Such Dir einen Trainer, mach eine Leistungsdiagnostik, hör auf deinen Trainer, ...
Fall Spaß/ Hobby:
- Durch die Grundlagen zum Training die Du jetzt schon halbwegs kennst kannst Du viele Trainingsmethoden einschätzen. Probier Dich an denen aus die für Dich geeignet scheinen.
- Hab Spaß und lerne wie dein Körper auf verschiedene Trainingsreize reagiert.
Grüße,
Jan