Vor vielen Jahren erwarb ich nach 3 Orangen (Patriot LT, 222, Patriot 7+) ein Speci Big Hit. Viergelenker nach 3 Eingelenkern mit hohem, nach vorne versetztem Schwingendrehpunkt. Das war definitiv und deutlich... anders.
Federung blieb beim Biggy unter Bremseinfluss deutlich aktiver. Kein Pedalrückschlag. Deutlich weniger spurtstark. Die Orangen wippten im Sprint auch, einfach "andersrum", Zug an der Kette hat die Schwinge nach unten gezogen. Beim Biggy nach oben, SDP tiefer als Kettenlinie, bei Druck auf dem Pedal ist die Kiste hinten leicht "eingeknickt". Ging erst in Knie und dann nach einer Gedenksekunde vorwärts - das wesentlich gemächlicher.
Wie die meisten, welche eins besassen, erinnere ich mich mit gewissem Wehmut an mein 222.
Hatte def. seine Stärken und Schwächen Seiten, kalt liess es nicht.
Im Vergleich zu den allermeisten DH-Bikes damals enorm antrittsstark. Pedalieren über grobe Wurzelteppiche hinweg aber anzuraten, sonst versuchte einem der Bock mit seinem Pedalrückschlag in eine Umlaufbahn zu befördern.
Die Lösung war mit Speed rein, Laufenlassen, an jeder Unebenheit abdrücken und im Rhythmus drüberfliegen. Das 222 funktionierte umso besser, je schneller man fuhr.
Logische Folge und meiner Erfahrung entsprechend hat dieses Hinterbauprinzip für DH Race wesentlich besser funktioniert als am Tourenfreerider (so hat man die übergewichtigen Enduros genannt, die wir damals in den Alpen herumpedaliert haben
).
Auch kann ich mich noch gut an den Wechsel vom Vanilla RC zum 5th Element erinnern. Das Hinterbauprinzip der Orangen profitierte def. und deutlich von einem hochwertigen Dämpfer und dem Aufkommen von "Plattform".
Alles olle Kamellen aus alten Zeiten... ja, mag sein.
Aber ich denke, am Grundcharakter des Hinterbaus hat sich nichts wesentlich verändert.
Beim Stage ist der SDP zwar weiter hinten als früher, aber wieder etwas höher als auch schon bei Orange. Und offensichtlich höher als die Kettenlinie. Womit auch heute der Kettenzug dem Einfedern prinzipiell entgegen wirkt. Wird auch heute nicht das beste Bike beim Bremsen sein. Jedoch auf den Tritt in die Pedale prompt reagieren und entschlossen nach vorne gehen. Dank moderater positioniertem SDP (und unterstützt durch einen potenten modernen Dämpfer) aber nicht mehr mit derart Kickback wie frühere Inkarnationen.
Der Weg zum Glück dürfte aber auch beim Stage wie damals der gleiche sein, Speed mitnehmen und Laufenlassen wie's geht.
Ich stufe das Stage6 als reinrassiges Racebike ein, für Leute, die wissen, was sie tun. Mir wär's jedenfalls too much, Abmessungen sind doch ziemlich beeindruckend.
Diese Positionierung widerspiegelt sich auch in der Beschreibung von Orange: "One word of warning - this is a lot of bike that rewards skill and confidence..."